Das verborgene Unheil im Irak: Die Konfessionskriege
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Das verborgene Unheil im Irak: Die Konfessionskriege

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Wegen dem Jahrestag des grauenvollen „Halepce“ Massakers, werden wieder Erinnerungen wach und folgende Wahrheit ist nun in unseren Köpfen: „Nach dem „Halepce Massaker“ hat sich im Irak nicht viel verändert. Also haben Katastrophen und Gewalttaten doch kein Ende genommen und auch dass die blutrünstigen Diktatoren nicht mehr auf den Bildflächen existieren, hat nichts daran geändert. Wie es aussieht werden die Hände, welche über dem Irak herrschen und stets Gewalt sähen, nie zur Ruhe kommen!“

Es ist Tatsache dass auch wenn 27 Jahre verstrichen sind, der heutige Irak derselbe ist wie damals. Auch nach dem Tot des blutrünstigen Diktators Saddam, hat sich in Wirklichkeit im Irak nichts verändert. Saddam der den Kurden mit seiner „sunnitischen Ansicht“ viel Leid angetan hat ist nun weg, doch nun ist Maliki derjenige, der mit seiner „schiitischen Ansicht“ den Sunniten Druck macht. Möge die USA weiterhin behaupten, dass ihr Dasein und ihr Ziel in diesen Ländern die Demokratieetablierung sei, doch Fakt ist das die Konfessionskriege nun stärker sind denn je. Der amerikanische Tiefenstaat hat erst Saddam und danach Maliki unterstützt und an die Macht gebracht und beide dann wider abgesetzt. Bei allen beiden Entscheidungen wurden sie vom Iran voll unterstützt.

Als Abadi an die Regierungsmacht kam, waren die politischen Äußerungen um einiges gemäßigter. Es hieß dass die Konfessionskriege ein Ende nehmen werden und dass die Regierung Sunniten, Schiiten wie auch die Kurden vertreten werde, sodass keine Atmosphäre des Gefechts mehr entstehen könnte. Doch diese Erwartung wurde nicht ganz erfüllt. Der Faktor IS wurde für diejenigen, welche im Irak die Konfessions- und ethnische Kriege unterstützten eine sehr gute Ausrede.

Nun versucht Irak mit seiner schiitischen „Joker Karte“, die Stadt Mossul welche sie ohne Widerstand der IS übergeben hatte, wieder zurückzugewinnen. Der Erste Schritt dazu wurde in der letzten Woche getan. Es fand eine Operation in Tikrit unter der Leitung des iranischen Kasim Suleymani statt. Kasim Suleymani leitete damals die AL-Quds-Einheit in der iranischen Revolution 1979. Die iranische Revolutionsgarde wurde gegründet um die Revolution außerhalb der iranischen Grenzen zu erweitern. Die Al- Quds- Einheit ist die stärkste nach dieser Garde. Suleymani dagegen ist sehr bekannt, dadurch dass er die politischen Ziele Irans im Irak verkündet und sie ins leben gerufen ruft.

Dass die USA in der Tikrit Operation sich ausgeschlossen und sie ganz in die Hände Suleymanis gegeben hat bedeutet, dass sie Iran selbst dazu berufen haben. Bis jetzt hat Suleymani die Badr Brigade, die Kataib Hezbollah, Kataib Imam Ali, Asaib Hak und die Milizen von Mukteda Sadra stets selbst gelenkt. Auch in der Tikrit Operation ist er der Befehlshaber der schiitischen Milizen wie auch der Soldaten aus Bagdad. Sie hören auf sein Kommando.

Jene die behaupten dass es eine schiitische Allianz wäre oder die Eindämmungspolitik des Iran, liegen nicht mal im Unrecht. Denn momentan wurde im Irak eine schiitisch – sunnitische Kriegsbasis erschaffen, in der die Situation sich erneut zu Gefechten verwandelt hat. Während in manchen Regionen, es den Sunniten die vor dem Krieg geflohen sind verweigert wird zurück zukehren, werden andere Regionen mit überwiegend sunnitischen Bewohnern versucht in schiitische umzuwandeln, mit dem Vorwand des Krieges. Ein Teil der Peschmerge hat sich dieser Allianz angeschlossen, weil sie seit früher schon eine Antipathie gegenüber Arabern haben. Die „Human rights watch“ Berichte bestätigen diese Angaben. Laut diesem Bericht, verhindern die Peschmerge Einheiten die Araber die vor den Gefechten geflohen sind, davor dass sie in ihre Häuser zurückkehren. Mahmur, Zummar, Seyhan, Til Keyf sind die Städte, welche den Arabern verwehrt werden zurück zukehren, doch Kurden ist es genehmigt diese Regionen frei zu betreten. Dutzende Dörfer von dem sie glauben dass es potentielle Anhänger der IS sind, werden belagert.

Laut den Presseangaben aus Brüssel, seitens der „Freiheitseinheit europäischer Iraker“ wird im Irak vor allem in der Region Diyala ein Genozid gegen Sunniten verübt. Zudem sind Gezwungene Auswanderungen und die in Brand Setzung der Moscheen und Häuser von Sunniten schockierende Themen aus diesem Bericht. Weiter sagt dieser Bericht aus, dass die Angriffe vor allem von den schiitischen Milizen verübt werden, die wiederum von Iran aus geführt werden und das zeitweise auch irakisches Militärpersonal sich daran beteiligt. Der irakische Schiitenführer Ayetullah El Uzma Ali Sistani hat im Norden des Landes ein Komitee zusammengestellt, welches ein Ultimatum und eine Warnung gegenüber solch „ethnischer Säuberungen“ sein sollte und die Rückkehr Abadi´s organisiert. Doch da es gerade im Norden organisiert wurde, nämlich da wo die Gefechte am schlimmsten sind, kann man nicht gerade sagen dass es wirklich hilfreich ist.

Im Irak ist die Lage noch viel komplexer als man bisher gedacht hat und die Region geht von neuem auf einen noch stärkeren Konfessionskrieg zu. Der Iran möchte seine eigene Vorstellung von einer „islamischen Union“ verwirklichen und glaubt es nur mit einer militärischen Macht und einer schiitischen Allianz tun zu können. Die Eindämmungspolitik Irans wird noch klarer, wenn man den Aufstand und Putschversuch der Huthies in Betracht zieht. Wenn man die schiitischen Oppositionsaufstände in Bahrain, Saudi Arabien und Afghanistan dieser Liste hinzufügt, dann wird die Eindämmungspolitik des Iran noch um einiges deutlicher. Es ist stets sehr schön dass innerhalb der Islamischen Gemeinde Allianzen entstehen, doch leider gründen Muslime Allianzen gegenüber anderen Muslimen, welche dann den Mittleren Osten ein neue Grausamkeit und einen neuen Konfessionskrieg hinzufügt.

Auffällig ist dass die USA die Operation gegenüber IS von Anfang an mit den Koalitionsmächten zusammen anging, doch die Tikrit Operation haben sie ganz in die Hände Irans überlassen. Es ist kein Geheimnis dass es im amerikanischen Tiefenstaat eine beeinflussende Gruppe gibt, welche glauben dass nach biblischer Prophezeiung im Mittleren Osten die Gefechte nicht enden dürfen. Sind es vielleicht die selben Personen, welche die Irak Operation angezettelt haben, unter dem Vorwand dass der Irak Atomwaffen besäße? Oder wurden vielleicht die Konfessionskriege, welche die Gefechte im Mittleren Osten provozieren, als eine noch „bessere“ Methode angesehen als die bisherige Ausrede zum Krieg?

Egal wie wir es betrachten kommt eine Wahrheit dabei heraus. Nämlich die Wahrheit dass Konfessionskriege die islamische Gemeinde von innen heraus zerstören, ihnen ihre ganze Kraft rauben und das größtmögliche Unheil für sie ist. Die Kreise welche es wollen, dass Muslime andere Muslime töten, haben schon immer diese Schwäche der Muslime benützt. Geschichtlich gesehen, ist der Mittlere Osten wegen dieser grausamen Logik, zu einer blutenden Wunde geworden. Die Muslime, welche an den selben Propheten glauben, welche zusammen „La Ilahe IllAllah“ (es gibt nur einen Gott) sagen, begegnen sich durch diese künstliche Trennung feindselig zueinander. Die Teilung Syriens innerhalb des Landes hat die Muslime dort ins Verderben gezogen und nun ist Irak an der Reihe. Die Lösung dafür liegt nur in der Hand der Muslime. Die Verantwortung der Muslime ist es, eine Allianz zu bilden, sich von Teilungen zu distanzieren und Hilfsbereit zueinander zu sein. Wenn sie das begreifen, werden weder die schmutzigen Pläne im Mittleren Osten funktionieren, noch wird diese Region der Propheten eine blutende Wunde mehr sein.

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Das war der ins deutsche übersetzte Artikel von Herrn Adnan Oktar, welche in den Zeitungen ARAB NEWS und National Herald Tribune veröffentlicht wurde.

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