Wie wird ein Ansteigen des Blutzuckerspiegels verhindert, wenn Sie Nahrung zu sich nehmen, die mehr Zucker enthält als Ihr Körper benötigt?
1. Zunächst müssen die Zellen in der Bauchspeicheldrüse die Zuckermoleküle unter den Hunderten von verschiedenen Moleküle im Blut lokalisieren und isolieren. Anschließend muss die Zelle eine Entscheidung treffen: ist die Anzahl der Zuckermoleküle zu groß oder ist sie zu klein? Mit anderen Worten, der Zuckergehalt muss auf eine möglichst effiziente Weise bestimmt werden. Winzige Zellen, die mit dem bloßem Auge nicht zu erkennen sind und die weder Augen, Gehirn noch Hände besitzen, sind in der Lage, die Anzahl der Zuckermoleküle im Blutplasma zu bestimmen. Es lohnt sich sicherlich, einmal über diese Fähigkeit nachzudenken!
2. Wenn diese Bauchspeicheldrüsenzellen zu dem Schluss kommen, dass die Anzahl der Zuckermoleküle im Blut zu hoch ist, entscheiden Sie sich dazu, den überschüssigen Zucker zu speichern. Dieser Speicherprozess wird aber nicht von den Bauchspeicheldrüsenzellen selbst durchgeführt, vielmehr werden hierfür weitere Zellen stimuliert, welche sich weit entfernt von der Bauchspeicheldrüse befinden.
3. Aber auch diese weit entfernt liegenden Zellen speichern den Zucker nur, wenn sie hierfür den entsprechenden Auftrag bekommen. Dies geschieht mit Hilfe eines Hormons, das von den Bauchspeicheldrüsenzellen ausgeschüttet wird und die weit entfernt liegenden Zellen dazu veranlasst, den Zucker zu speichern. Dieses Hormon ist das Insulin und das „Rezept“ zu seiner Bildung ist bereits von Beginn an in der DNS der Bauchspeicheldrüsenzellen gespeichert.
4. Als nächstes wird dieses Rezept von speziellen Enzymen oder Hilfsproteinen in den Bauchspeicheldrüsenzellen gelesen und entsprechend der Angaben mit der Produktion des Insulins begonnen. Um diese Synthese zu bewerkstelligen, sind Hunderte unterschiedlicher Enzyme mit verschiedensten Aufgaben beschäftigt.
5. Anschließend wird das synthetisierte Insulin über das Blut zu den Zielzellen befördert. Dies ist der zuverlässigste und schnellste Weg.
6. Weitere Zellen führen den Auftrag des Insulins, den Zucker zu speichern, fehlerfrei aus. Hierfür werden Schleusen geöffnet und der Weg ins Zellinnere für die Zuckermoleküle freigegeben.
7. Diese Schleusen öffnen sich jedoch nicht willkürlich. Unter den Hunderten verschiedenster Moleküle, die im Blut vorkommen, isolieren die Speicherzellen ausschließlich Zuckermoleküle, um diese passieren zu lassen.
8. Unter keinen Umständen kommt es vor, dass Speicherzellen die erhaltenen Aufträge verweigern. Sie interpretieren die Aufträge nicht falsch und sie versuchen niemals, andere Moleküle einzufangen oder mehr Zuckermoleküle zu speichern, als benötigt werden. Sie arbeiten äußerst diszipliniert.
Sobald Sie eine Tasse Tee mit zu viel Zucker zu sich nehmen, nimmt dieses außergewöhnliche System seinen Betrieb auf und beginnt den überschüssigen Zucker zu speichern. Sollte dieses System jemals ausfallen, würde Ihr Blutzuckerspiegel stetig ansteigen, bis er einen Punkt erreicht, an dem Sie ins Koma fallen und sterben. Dieses System ist derart perfektioniert, dass es im Bedarfsfall sogar in genau die entgegengesetzte Richtung arbeitet. Fällt Ihr Blutzuckerspiegel unter den Normalwert ab, produziert die Bauchspeicheldrüse Glukagon – ein komplett anderes Hormon – das den Befehl „Zucker-in-das-Blut-ausschütten“ an die gleichen Zellen aussendet, die den Zucker zuvor gespeichert haben, und die Zellen gehorchen dem Befehl sofort.
Wie kann es sein, dass diese Zellen, die kein Gehirn und kein Nervensystem und weder Augen noch Ohren besitzen, derart feine Berechnungen und Aufgaben durchführen können? Wie kann ein unbewusstes Stück Gewebe, ein Produkt aus Proteinen und Fett, derart erstaunliche Funktionen ausführen, die kein Mensch ausführen kann? Woher kommt diese offensichtlich erkennbare, große Intelligenz, die von Molekülen ohne jegliches Bewusstsein ausgeht? Die Antwort ist einfach! Alle diese Vorgänge sind deutlich sichtbare Beweise der Existenz und der Macht Gottes. Er allein ist der Herrscher über das gesamte Universum und alle Geschöpfe.