Heimatlose Menschen
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Heimatlose Menschen

1992

Heimatlose Menschen

Nach den Aufzeichnungen der Vereinten Nationen gibt es weltweit etwa 50 Millionen Flüchtlinge. Die große Mehrheit dieser Flüchtlinge sind Muslime, die in unserer Verantwortung stehen.

Im letzten Jahrhundert wurden insbesondere durch die kolonialistischen Länder auf die natürlichen Ressourcen der islamischen Länder gezielt. Millionen Muslime wurden gezwungen aus ihrer Heimat zu fliehen und mussten Schutz in den Nachbarländern suchen. Wenn wir uns die aktuelle Situation anschauen, sehen wir, dass Flüchtlinge in Lagern unter sehr schwierigen Bedingungen leben. Die Länder dieser Menschen, die vor Krieg und Gewalt flüchteten, wurden anderen Menschen übergeben. Zum Beispiel sind heute Muslime in Myanmar gezwungen ihre Häuser zu verlassen; fast 140.000 Menschen werden im Stadt Rakhine immer noch verdrängt. Es gibt etwa 2 Millionen Afghanen, Kashmiri, Somalier und Rohingyas in den Flüchtlingslagern.

Es gibt mehr als 128.000 Flüchtlinge entlang der thailändischen Grenze Myanmar, die sich unter sehr schwierigen Lebensbedingungen aufhalten. 200.000 muslimische Rohingya- Flüchtlinge befinden sich in Pakistan, 500.000 Rohingya Muslime sind in Saudi Arabien und 10.000 Rohingya Muslime sind in Malaysia. Es gibt etwa 300.000 nicht-angemeldete Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch. Vielen dieser Flüchtlinge ist noch nicht einmal ein Flüchtlingsstatus zuerkannt worden, so dass sie keine Rechte, Hilfe und Schutz haben. Es ist bekannt, dass rund 100.000 Rohingyas in Bangladesch versuchen, unangemeldet zu überleben.

Selbst diejenigen, die in Myanmar bleiben, werden als staatenlos betrachtet, somit vom Schutz und Vorteil der Staatsbürgerschaft ausgeschlossen und erleben eine diskriminierende Behandlung. Schätzungsweise sind im nördlichen Teil der Stadt Rakhine in Myanmar mehr als 800.000 Menschen ohne Staatsbürgerschaft, die sie zum Flüchtling in ihrem eigenen Land macht. Sie werden bundesweit vertrieben und stehen vor wachsenden Schutzrisiken. Es fehlt ihnen an der Zivil-Dokumentation, Zugang zum Wohnraum, Immobilien-und Grundstücksrechte; sie werden zur Zwangsarbeit, Zwangsrekrutierung-und Einschränkung der Bewegungsfreiheit unterworfen.

Seit 1980 sind eigentlich viele Gruppen und viele Minderheiten aus Myanmar geflüchtet. Doch im Gegensatz zu Angehörigen anderer Minderheiten in Myanmar wurde zu muslimischen Minderheiten noch nicht einmal der Status "Flüchtling" gewährt. Daher ist diesen Menschen humanitäre Hilfe nicht erlaubt und es fehlt ihnen der Schutz durch eine internationale Agentur. Diese Menschen werden technisch als "Staatenlose" eingestuft; eine Bevölkerung, die in einer unsicheren rechtlichen Schwebezustand lebt. Ihre fehlende Staatsbürgerschaft ist eine Verletzung ihrer grundlegenden Menschenrechte und  verhindert ihren Zugriff auf andere Rechte überall sonst auf der Welt.

Und das ist nur ein kleiner Teil, womit mittellose muslimische Flüchtlinge auf der ganzen Welt konfrontriert werden. Aber wir als Muslime sollten uns für diese Menschen verantwortlich fühlen, weil Gott uns für diejenigen, die vor Verfolgung fliehen und Zuflucht in einem anderen Land suchen, verantwortlich hält. Im Koran sagt uns Gott wie Flüchtlinge in allen Details zu behandeln sind. 

In den ersten Jahren des Islam, als die Muslime der Folterungen und Verfolgungen ausgesetzt waren, wurde Mekka für Muslime unerträglich. Unser Prophet und seine Gefährten nahmen Zuflucht in Medina. Jene Muslime, die von Mekka nach Medina eingewandert sind, wurden als "Muhajirun", also Einwanderer, Flüchtlinge genannt. Die "Muhajirun" wurden von den Muslimen in Medina begrüßt. Jene Muslime, die die Muhajirun begrüßt und ihnen in jeder Hinsicht geholfen haben, wurden "Ansar", also " die Helfer" genannt. Im Koran lobt Gott die Haltung beider muslimischen Gemeinden wie folgt:

Die Gläubigen aber, welche auswanderten und sich auf Allahs Weg abmühten und (dem Propheten) Herberge und Hilfe gewährten, das sind die wahrhaft Gläubigen. Ihnen gebührt Verzeihung und großmütige Versorgung. (Sure An´fal, 74)

Die Bevölkerung in  Medina, für die unser Prophet (Fsai) den Namen "Ansar"- Die Helfer" gab, bestand aus Menschen von Yathrib, die Muslime wurden als sie im vorherigen Pilgerfahrt-Saison nach Mekka kamen und ihre Treue zu unserem Propheten heimlich zusagten und aus solchen, die den Islam als eine Folge der Verkündigung derer, die ihre Treue in Mekka zurückgenommen haben. Sie haben den Islam sehr viel später als die Mehrheit der Muslime von Mekka akzeptiert, aber alle waren sehr gut erzogen, ehrlich und aufopferungsbereit wie sie. Diese wertvollen Menschen haben all diese Flüchtlinge (Muhajirun) als ihre Brüdern und Schwestern betrachtet und alles was sie hatten, ihre Häuser, ihre Nahrung usw. mit ihnen geteilt und damit eine überlegene Moral gezeigt. Gott lobt im Koran diese schöne Moral der Ansar.

Die schöne Haltung der Helfer (Ansar) wurde für Qualität und Verbreitung des Islam nicht nur in Medina, sondern in der ganzen Welt maßgeblich. Gott gibt jenen Flüchtlingen und ihrer Helfer und den gut manierten Menschen, die ihnen halfen, eine frohe Botschaft im Koran: 

Und die Allerersten der Auswanderer und die ersten der Helfer, und jene, die ihnen in Rechtschaffenheit folgten: Allah hat an ihnen Wohlgefallen, und Wohlgefallen haben sie an Ihm, und ihnen hat Er Gärten bereitet, durcheilt von Bächen, ewig und immer darin zu verweilen. Das ist die große Glückseligkeit! (Sure Tawba, 100)

Diese schönen Umgangsformen der Flüchtlinge und ihrer Helfer, die im Koran hoch gelobt werden, sollte auch als Modell für die Art und Weise sein, wie wir die Flüchtlinge zu unserer Zeit behandeln sollten. Die Flüchtlinge aus Myanmar, Syrien und anderen Ländern als unsere Brüder und Schwester zu behandeln genau wie  Ansar (die Helfer) zum Zeitpunkt unseres Propheten (Fsai), ist eine Notwendigkeit des Islam.

Es ist Zeit für alle Muslime zu erkennen, dass wir aufwachen und das Beste, was wir tun können, für diese Flüchtlinge tun, um ihnen bessere Lebensbedingungen zu schaffen. Noch besser wäre es, dass wir uns zusammenschließen und alles tun, was wir können, um ein Ende für die Verfolgungen unserer muslimischen Brüdern und Schwestern zu setzen, die gezwungen wurden, als Flüchtlinge zu leben.

Adnan Oktar (Harun Yahya)

Dieser Artikel wurde übersetzt: http://burmatimes.net/people-of-no-land/

 

 

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