Was wäre, wenn sie in einem Flüchtlingslager leben würden?
Haben sie jemals daran gedacht sich an einem kalten Wintertag ohne Besitz von Geld, Essen oder einer EC-Karte auf den Weg zu machen? Können sie sich vorstellen, dass in solch einer schwierigen Situation auch ihre Kinder anwesend sind und sie nichts haben, um sie zu schützen oder erwärmen? Sechs Millionen Syrer haben an dies nie gedacht und heute müssten sie alle ihre Häuser verlassen. Für diese Menschen, die zur Flüchtlinge wurden, fängt das eigentliche Problem jetzt an; zerstreute Familien, schlechte und ungesunde Lebensbedingungen. Tausende von ihnen verlieren ihr Leben auf den Straßen.
Es sind wieder unschuldige Menschen, die von seit Jahren andauernden harten Bürgekrieg betroffen sind. Aber wie viele Menschen wissen denn, dass es in Syrien Menschen gab, die auch vor dem Bürgerkrieg unter sehr schweren Bedingungen lebten?
Schon vor dem Bürgerkrieg war Syrien eines der Länder mit den meisten Flüchtlingslagern. Von insgesamt 2 Millionen in Syrien beherbergten Flüchtlinge sind es vielleicht ohnehin die Palästinenser, die sich in schlimmsten Bedingungen befinden und dort als Flüchtlinge leben. Die Bewohner des Yarmouk -Flüchtlingslagers, das zunächst für die Palästinenser eingerichtet wurde, die im Jahre 1948 aus dem arabisch-israelischen Krieg flüchteten, erreichte mit zunehmender Migrationswelle die Zahl von 600.000. Obwohl einige Leute das Lager wegen dem bestehenden Bürgerkrieg verlassen haben, gibt es immer noch eine große Flüchtlingsbevölkerung. Das Leben im Lager wurde von Tag zu Tag immer schwieriger. Assad-Truppen haben zunächst versucht die Menschen im Lager mit Angriffen einzuschüchtern und dann stellten sie es unter einem Embargo und weigerten Lebensmittel und Medikamente ins Lager einzubringen. Als die Menschen wegen Nahrungsmangel angefangen haben Baumblätter zu essen, haben syrische Religionsgelehrte eine Fatwa ausgesprochen, dass "Hunde- und Katzenfleisch" gegessen werden könne. Das ist schon an sich ausreichend, um die Bedingungen darzustellen, wie die dortigen Menschen um ihr Überleben kämpfen. Die Flüchtlinge in Yarmouk Lager brauchen dringend humanitäre Hilfe.
Dies ist natürlich nur einer der dringensten Situationen. Aber das Wort "Flüchtling" stellt für fast jedermann die gleiche Schwierigkeit dar. Es gibt keine Verbesserung der Lebensbedingungen von Flüchtlingen, nicht nur im Nahen Osten, auch diejenigen, welche gezwungen wurden Syrien zu verlassen. Immer mehr Menschen werden jedes Jahr gezwungen die Orte, wo sie leben, aufzugeben. Einige von ihnen wandern innerhalb des betreffenden Landes, während der Rest ins benachbarte oder weit entfernte Länder umziehen. 95% der afganischen Flüchtlingen, die Zuflucht ins Nachbarländer wie Pakistan und Iran suchten, stellen den größten Teil der Flüchtlinge auf der Welt dar. Jeder vierte Flüchtling auf der Welt ist ein Afghane. Afghanistan wird von Somalia und dem Irak gefolgt. Im Libanon gibt es rund 450.000 UN-registrierte Flüchtlinge. Diese Flüchtlinge leben in 12 Siedlungen unter sehr harten Umständen und versuchen in Armut zu überleben. Ihnen wurde ihre Grundrechte verweigert und sogar symbolische politische Rechte fehlen ihnen. In anderen Worten, diese Menschen leben seit 66 Jahren immer noch als Flüchtlinge ohne Bürgerrechte. Neue Generationen werden in Flüchtlingslagern geboren und aufgewachsen.
Die erste Voraussetzung, die für diese Menschen, die zur Migration gezwungen wurden, geschaffen werden sollte, ist das Recht auf eine Ausreisefreiheit bzw. Freizügigkeit zu den Ländern, in denen sie sicher sein können. Auf diese Weise müssen sie nach langen Fahrten nicht mehr an Grenzübergängen warten und zumindest der erste Schritt ihrer Reise wird ihnen erleichtert. Es besteht ein dringender Bedarf für eine Vereinigung der muslimischen Staaten ähnlich wie die Europäische Union zur Lösung dieses Problems und die wachsende Flüchtlingsfrage im Nahen Osten zu beenden.
Bürger, in deren Länder eine Freizügigkeit wie in den europäischen Ländern herrschen wird, werden auf diese Weise einen leichteren Ausweg finden, wenn Probleme auftreten und werden in der Lage sein einen hummanitären Korridor zu schaffen. Somit werden Probleme der Flüchtlinge wie doppelte Staatsangehörigkeit und das Recht ohne Visum zu arbeiten, die den ihnen als Bedingungen vorenthalten werden, die die Flüchtlinge beschränken und ihnen ein Leben unter menschenwürdigen Bedingungen verhindern, ein Ende haben. Diese Situation, die jedem Menschen mit gutem Gewissen stört, wird gelöst sein.
Auch wenn wir uns die Umsetzung einer humaneren Phase durch die Verbesserung des Lebens der Flüchtlinge sehen, sehen wir immer noch, dass dem Nahen Osten ihre eigene Union notwendig ist. Dieses Problem ohne langwieriges und bürokratisches Verfahren zu lösen, sollte jeder, der die Freiheit und Gleichberechtigung vertitt, ob gläubig oder nicht, zu einer solchen Einheit aufrufen.
Adnan Oktar (Harun Yahya)
Dieser Artikel wurde übersetzt: http://news.kuwaittimes.net/living-refugee-camp/