Die instabile politische Lage in Jemen beeinflusst Kinder negativ
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Die instabile politische Lage in Jemen beeinflusst Kinder negativ

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Wenn ein Land in eine politische instabile Lage gerät, dann werden davon verschiedene soziale Gruppen negativ beeinflusst. Diese Gruppen sind manchmal die Händler, zeitweise Soldaten und Polizisten und manchmal Menschen aus unterschiedlichen Religionsgemeinschaften. Je mehr sich die Instabilität bemerkbar macht, desto mehr tragen diese Gruppen ihre Beschwerde an die Öffentlichkeit. Meistens sprechen die Medien diese Beschwerden aus und verbreiten es unter das Volk, oder die Menschen gehen auf die Straßen um zu protestieren, damit drücken sie ihre Unzufriedenheit aus.

Es gibt noch eine Gruppe die zwar ruhig ist, aber von der Größe genauso viele Betroffene hat, wie Händler oder Arbeiter. Vielleicht leiden sie am meisten von der instabilen Situation, doch in Krisensituationen hört man von ihnen am wenigsten. Diese Gruppe sind die Kinder, welche die Zukunft des Landes sind. In Zeiten der Krise, werden sie nicht genug ernährt, nicht richtig gereinigt und sogar ihre Unterkunftsmöglichkeit wird sehr eingeschränkt.

Wenn diese Instabilität sich so weit ausweitet, dass davon die Wirtschaft und die Sicherheit beeinflusst werden, dann trifft der erste Schlag das Bildungssystem. Durch das mangelhafte Funktionieren des Bildungssystems ist es unmöglich eine gesunde Generation zu erziehen, welche später ihrem Land positiven Beitrag leisten wird. Jemen ist momentan genau an diesem Punkt angelangt. Das jemenitische Bildungssystem, welches in der Vergangenheit bereits einige Probleme erlitt, wird wegen der politischen Instabilität noch negativer beeinflusst.

Um das Ausmaß der Krise zu verstehen, reicht es aus wenn man einen Blick auf den Index für menschliche Entwicklung (= Human Development Index HDI) wirft. Dieser menschlicher Entwicklungsindex bemisst weltweit die Lebenserwartung der Menschen, wie viele Autoren und Leser es in den jeweiligen Ländern gibt, sowie den Lebens- wie auch den Bildungsstandards der Länder.

Die Ergebnisse der HDI werden seit 1990 im jährlich, erscheinenden Human Devolepment Report des Entwicklungsprogramms der vereinten Nationen veröffentlicht. Dieser Index besteht aus drei Kriterien, eines davon ist Bildung. Bildungskriterien werden prozentual danach berechnet wie viele Leser und Autoren es gibt, Anzahl der Grundschulen, der Gymnasien und die Registrierung der Uni Schüler. In dieser Skala sind 186 Länder aufgeführt, Jemen ist mit 0,45 Punkten auf Platz 160 gelandet. In dieser Menschenentwicklungsskala ist der Höchstpunktsatz 1,0. (Schätzungswert von 2013).

Zweifellos ist dieser niedrige Punktsatz zurückzuführen, auf das schon lange bestehende Bildungsproblem. Die Anzahl Leser und Autoren in Jemen, sowie die Anzahl der Mädchenschüler, Schulanfänger und Internetnutzerzahl liegen weitaus unter dem globalen Durchschnittswert. Wenn man all dies vor Augen führt, ist Jemen weltweit unter den Ländern mit ernsten Bildungsproblemen.

Dieses negative Bild verschärft sich, wenn man bedenkt dass Jemen nach der Revolution im Jahre 2011 ein großes Sicherheitslückenproblem erlitt. Die wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Probleme des Landes, sowie die Pannen im Nahverkehr und die Tatsache das den Schulen der Unterrichtsstoff fehlte, lähmt die Basisbildung in vielen Landesregionen. Wegen der politischen Unklarheit im Land, sind die zuvor gemachten Versprechungen im Bereich der Bildung fast unmöglich einzuhalten.

Weil in den Schulen nicht unterrichtet wird, geben viele Dorfbewohner oder ehrenamtliche Lehrer den schulreifen Schülern draußen im Schatten eines Baumes Unterricht. Ein Beispiel dafür ist das Dorf Al-Hüsa, welches zur Gemeinde Udeyn gehört. Udeyn liegt in der Provinz Ibb, welches 120 km entfernt von der Hauptstadt Sana ist. Die Regierung baut keine Schule in das Dorf. Stiftungen, wie auch Spender können wegen der landesweiten Situation keine Hilfe an diesen Ort schicken.

Dörfer welche das Schicksal der Al-Hüsa teilen, haben ähnliche Schulen im Freien, wo eine Mauer als Tafel dient und Steine, deren glatte Oberfläche als Schulhefte. Der Unterrichtsstoff besteht aus den Fächern Sozial und Allgemeinwissen, Mathematik und die Grundlage der arabischen Sprache. Dieser Unterricht wird von Freiwilligen hingebungsvoll durchgeführt.

Die Dorfbewohner tun alles was in ihrer Macht steht, um in diesen schweren Umständen den Unterricht weiter fortführen zu können. Manche von ihnen versuchen die Basismaterialien wie Tafelkreide auf zu bringen, andere wiederum schleppen mit Hilfe von Eseln Wasser von weit entfernten Brunnen, um die Hygiene der Kinder zu gewährleisten. Ähnliche Umstände kann man in vielen anderen Dörfern des Landes erkennen und das nur wegen der Spirale der Unbeständigkeit des Landes.

In einer Atmosphäre voller Gefechte, wo die Menschen Angst um ihr Leben haben, ist es offensichtlich dass die Eltern ihre Kinder nicht zur Schule schicken werden und die Lehrer keinen Unterricht geben werden. Der Innerstaatliche Frieden Jemens ist wichtig, denn nur somit kann das Land Wohlstand erreichen und sicher in die Zukunft blicken.

Mit der Gewährleistung des inneren Friedens, kann man die Qualität der Bildung steigern und somit erreichen, das intellektuelle Menschen herangezogen werden. Ein gebildeter Jemenit wird erkennen, welche zerstörerischen Ergebnisse die Unterschiede in den Konfessionen mit sich bringen, wie auch die daraus resultierenden Konfessionskriege. Somit wird er gegen Diskriminierung sein. Dieser Jemenit wird den Koran lesen und Bekanntschaft machen mit der Religion die uns Allah ausgesucht hat, anstatt der Bigotterie nachzugehen, welche die ganze Welt zu einem düsteren Ort verwandelt hat. Dieser Jemenit wird im Unterricht lernen, dass die Heimatsliebe vor der Stammesliebe steht und deshalb wird er in den nicht endenden Stammeskriegen auf keinen Fall teilnehmen.

Schüler unter einem echten Schuldach, vor einer echten Tafel in Reihen sitzend, sind die Garantie und die Zukunft Jemens, denn sie lernen dort Barmherzigkeit, Liebe, Respekt, Toleranz, Logik und Vergebung.

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Das war der Artikel von Herrn Adnan Oktar, welcher in der Zeitung „National Jemen“ veröffentlicht wurde.

 

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