Arme, unschuldige Seelen...
Während sie in ihren Häusern, auf ihren Straßen, in ihren Gärten in Freude spielen, geben sie ihre unschuldigen Leben, nach einer pfeifend gefallenen Bombe, Gott hin. Die Überlebenden jedoch finden sich plötzlich die aufgeteilten Körper ihrer Mütter-Väter, Geschwister, Freunde unter Trümmer verletzt, verkrüppelt, betrachtend in einem tiefen Trauer, Bestürztheit und Verzweiflung.
In einer Phase, in der sie am meisten Liebe, Barmherzigkeit und Frieden brauchen, stecken sie in einem fürchterlichen, erbarmungslosen, hässlichen und blutigen Krieg fest und versuchen, ihre Leben zu retten. Ihre Häuser, ihre Gemeinden, ihre Schulen, ihre Spielanlagen existieren nicht mehr. In den zurückgelassenen Trümmern dessen spazieren jetzt bewaffnete Männer. Von ihren warmen und bequemen Häusern, in denen sie einen Tag zuvor in Frieden lebten, beschreiten sie eine ganz andere Welt, die voll mit Hunger, Wassernot, Krankheit, Kälte und Sorge ist und in der sie jede Art Hilfe benötigen werden. Dies sind gutgläubige, unschuldige und kleine Menschen der Krieg führenden Welt: die Kinder.
In Syrien, Irak, Jemen, Libyen, Libanon, Türkei, Afghanistan, Gaza, Ukraine, Kolumbien, Myanmar, in vielen afrikanischen Ländern gibt es Millionen von diesen Kindern, deren Leben auf Grund der Kriege und Auseinandersetzungen durcheinander kam. Im „Menschliche Hilfe und Schutz der Zivilisten“ benannten Bericht der Europäischen Kommission vom Februar 2016 wurden Institutionen wie UNICEF, UNHCR, UNESCO als Quelle angegeben und unter dem Titel „Kinder in Not“ diesen Informationen Platz gegeben:
„Die Kinder sind unter den am meisten Schaden hinzugefügten Betroffenen des Krieges... Nach den Schätzungen des UNICEF leben in Ländern, die vom Krieg beeinflusst werden, über 250 Millionen Kinder. Viele Kinder sind unter den Zivilisten-Verlusten des Krieges. Burschen und Mädchen werden meistens durch bewaffnete Gruppen oder Verbrecherorganisationen mit dem Ziel, sie kämpfen zu lassen oder Nachrichten zu sammeln, festgehalten und sie sind mit Gefahren wie sexuellem Missbrauch und Menschenschmuggel konfrontiert... Laut UNESCO können in den vom Krieg beeinflussten Ländern 37 Millionen Kinder nicht zur Schule gehen.“
In einer anderen Quelle wird die Katastrophe, die die Kinder der Krieg führenden Länder begegnen, folgendermaßen beschrieben:
„In vielen Kampfgebieten bilden die Kinder den größten Teil der Verluste. Viele sterben nicht direkt wegen Waffen, sie sterben, obwohl es normalerweise verhindert werden kann, wegen nicht behandelbar und vermeidbaren Krankheiten, weil das Gesundheitssystem und die Basis beschädigt wurde. In der demokratischen Kongo Republik haben 2.7 Millionen Kinder auf Grund der Kämpfe hier ihr Leben verloren.“
Das Land, in der die Kinderverluste basierend auf den Krieg heutzutage am höchsten Stand ist, ist ohne Zweifel Syrien. Die Hälfte von den 4.6 Millionen Flüchtlingen, 6.6 Millionen Syriern, die jedoch innerhalb des Landes ihren Platz gewechselt haben, bilden die Kinder. Viele Flüchtlingskinder arbeiten gegen geringe Bezahlung in gefährlichen und harten Jobs, um ihre Familien versorgen zu können. Auf unsicheren Orten sind sie jeder Art Ausnutzung und sexuellem Missbrauch offen. Manche Eltern, die davor fürchten, dass ihre Töchter auf dem falschen Weg geraten, vor allem verwitwete Mütter, lassen sie in sehr jungem Alter heiraten. Ungefähr 2-3 Millionen syrische Kinder gehen nicht zur Schule.
Syrische Kinder sind die größten Verluste der Luftangriffe, Fassbomben, Artilleriefeuer, die die Regimekräfte ohne auf Schulen, Krankenhäuser, Spielplätze und soziale Bereiche zu achten, durchführen. Nach der Aussage des „Syrian Observatory for Human Rights“ haben ca. 12.000 Kinder vom Beginn des syrischen Bürgerkrieges ihr Leben verloren. Zehn tausende Überlebende jedoch führen ihr Leben tragisch verwundet, das Auge, Ohr, die anderen Organe verlierend, im jungen Alter verkrüppelt weiter.
Nach Syrien ist Kolumbien das Land, in dem die Platzänderungen auf Grund des Krieges, am meisten erlebt werden. Hier haben 6.5 Millionen Menschen wegen Auseinandersetzungen ihre Häuser verlassen. Die Terroristengruppe FARC im Land, hält die kleinen Mädchen, die von den Kampfgebieten wegrennen und zwischen 11-15 Jahren sind, fest und zwingt sie zur Prostitution.
In der Ostukraine sind von 1.700.000 Menschen, die ihren Ort auf Grund des Krieges wechseln, 250.000 Kinder. Der Krieg in Donbass hat sich nach den Balkankriegen zur größten Menschenkrise in Europa verwandelt.
Außerdem gibt es Kindersoldaten, die im jungen Alter mit Waffen bekannt gemacht und zwingend zu einem Teil dieser Kriege gemacht wurden. Sie werden dazu ausgebildet, an vordersten Fronten zu kämpfen, als lebende Bombe oder lebende Schutzschilder verwendet zu werden.
Zum Beispiel, bekommen auf Camps der Terrororganisation PKK, zurzeit der kleinste 8-9 Jahre jung, drei tausend Kinder militärische und ideologische Bildung. Die PKK hat in einer Ära die in der Türkei als „Lösungsprozess“ genannt wird, innerhalb ein paar Jahren mehr als 2500 Kinder zwischen 12-17 Jahren ohne die Bewilligung ihrer Eltern, mit Waffengewalt in die Berge entführt und sie zu ihrer Besatzung aufgenommen. In den Berichten der Human Rights Watch wird bekannt gegeben, dass die PYD, der syrische Arm des PKK, sogar Kinder mit 12 Jahren einberufen.
Mädchen jedoch, die seitens der Terrororganisation entführt werden, werden von den Organisationsangehörigen vergewaltigt und werden schwanger. Auch wenn sie es schaffen zu entkommen und nach Hause zurück zu kehren, werden die meisten von ihren Familien ausgeschlossen; von der Organisation erfasst und zurück gebracht oder sie werden seitens ihren Familien Ehrenmorden ausgesetzt.
Bei den Kindern des Krieges entwickeln sich auch, außer den physischen Schäden, sehr viele psychologische Beschwerden. Andauernde Ungewissheit, Gewalt- und Todesdrohungen führen dazu, dass bei den Kindern mit der Zeit eine pessimistische, besorgte, depressive, introvertierte, manchmal aggressive und rebellische Verfassung entsteht. Viele dieser kann sich zu lebenslänglichen Traumen entwickeln.
Im besten Fall erwartet auch die Kinder, die Zuflucht in einem Flüchtlingslager finden, eine Atmosphäre voll mit Verachtung, Erniedrigung, Prügel und Beleidigung.
Der offene Brief einer Gruppe von Kindern im libanesischem Flüchtlingslager an die Weltöffentlichkeit legt diese Dramatik dar:
“Wir sind syrische Kinder, einige von uns sind vor zwei Jahren, einige vor drei oder vier Jahren nach Libanon gekommen. Wir leiden an vielen Problemen, einer dieser ist von anderen geschlagen zu werden. Zum Beispiel werden wir auf den Schulen von den libanesischen Schülern geprügelt. Auf den Straßen werden wir ebenfalls geschlagen und manche Menschen machen sich lustig über uns. Ein Freund von uns und sein Bruder werden vom Hausbesitzer ihrer Wohnung geprügelt.“
Diese armen Kinder sind nicht der Kenntnis, dass sie die nicht berücksichtigten Opfer der stolzen, stur köpfigen, fanatischen und Begierde vollen Interessen und Berechnungen mancher am Tisch arbeitenden Führungskräfte sind. Sie haben nicht einmal eine Ahnung davon, dass sie die nebensächlichen Verluste der rasenden Luftangriffe und feigen Drohnenangriffe sind, die im Namen einer „Kampf mit dem Terror“ genannten Klügelei geführt werden. Wenn ihnen gesagt wird, dass sie „die vernachlässigten Verluste der Einnahmesuche der internationalen Waffenfabriken“ sind, würden sie dies nicht einmal ein bisschen verstehen.
Diese leichtgläubigen, unschuldigen und reinen Lebewesen verdienen es nicht, von den gewöhnlichen Ergebnissen der grausamen Kriege zu sein. Wir als Menschen, die in Kenntnis von diesem sind und die gewissenhafte Verpflichtung dessen empfinden, machen und werden auch weiterhin mit all unserer Kraft alles was in unserer Macht liegt machen, um diese Kriege zu beenden.
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Adnan Oktar`s auf Gulf Times veröffentlichter Artikel:
http://www.gulf-times.com/story/486255/Children-are-among-the-most-vulnerable-victims-of-conflict