Überall auf der Welt treffen Erwachsene unverantwortliche Entscheidungen, bei denen Kinder dafür zahlen müssen. Doch wo ein Wille zum Helfen ist, ist auch ein Weg.
Zweifelslos gibt es auf der Welt genug Ressourcen, die Bedürfnissen aller Menschen nach Nahrung, Unterkunft und Sicherheit zu befriedigen. Jedoch gibt es eine starke Disparität bei der Verteilung der Weltressourcen, von der die Kinder am stärksten betroffen sind. Überall, wo wir hinschauen, sehen wir, dass Kinder für Unverantwortlichkeit der Erwachsenen einen hohen Preis zahlen. Manchmal zahlt man mit einem Krieg, manchmal auch mit Armut oder Menschenrechtsverletzungen. Beispielsweise sterben jedes Jahr fast 5,6 Millionen Kinder an völlig vermeidbaren oder behandelbaren Krankheiten, darunter eine Million Babys während der Geburt. In der heutigen sich entwickelnden Medizin und Technologie sollte dies kein Problem sein. Auf die Gleiche Weise trifft auch Armut die Kinder am härtesten. Nach Angaben des Internationalen Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) leben 387 Millionen, was 19,5 Prozent aller Kinder weltweit entspricht, in extremer Armut, während 9,2 Prozent der Erwachsenen unter den gleichen Bedingungen leben.
Interessanterweise sind bei allen Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit hohem Einkommen die Armutsraten bei Kindern höher als bei Erwachsenen. Noch beunruhigender ist die Tatsache, dass die jüngsten Kinder die schlimmsten Bedingungen haben. Fast 20 Prozent der Kinder unter fünf Jahren in den Entwicklungsländern sind in extremer Armut, verglichen mit 15 Prozent bei Kindern zwischen 15 und 17 Jahren.
Krankheit und Armut sind nicht die einzigen Gründe für das anhaltende Leiden von Kindern. In vielen Teilen der Welt gibt es ständige Konflikte, Bürgerkriege, weit verbreitete Kriege bei denen Kinder erneut den größten Preis zahlen. Kinder werden durch Bomben, chemische Angriffe und durch wütende, bewaffnete Banden die ihre Häuser in Brand stecken, ins Visier genommen, schwerverletzt und getötet. Diejenigen, denen es gelingt, dem Tod zu entkommen, bleiben schwer Verwundet, verlieren ihre Gliedmaßen oder haben psychische Probleme, die sie für den Rest ihres Lebens nicht verlassen.
Zudem, können sie, bei Verwundungen und Krankheiten, nicht wie die meisten Menschen ins Krankenhaus gehen, um die nötige medizinische Behandlung zu kriegen. Denn in der Regel gibt es an diesen Orten, weder ein voll ausgestattetes Krankenhaus, noch irgendwelche Ärzte, Antibiotika oder die nötigen Schmerzmittel.Zum Beispiel mussten sich die Kinder nach Jahren des Krieges in Syrien an ein Leben mit Bomben und ohne Nahrung und Schutz gewöhnen. Zurecht suchen ihre Familien in anderen Teilen der Welt Zuflucht, mit der eine andere sehr schwierige Zeit beginnt. Viele, insbesondere Kinder, verlieren auf dem Weg ihr Leben. Nachdem sie ihr Ziel erreicht haben, werden sie oftmals abgewiesen. Falls sie es irgendwie schaffen sollten, in Europa zu bleiben, besteht die Gefahr, von Menschenhändlern entführt zu werden. Demnach sind laut der Polizeibehörde der Europäischen Union Europol, mindestens 10.000 Flüchtlingskinder, nach der Ankunft in Europa verschwunden. Europol glaubt, dass diese Kinder in den Händen von kriminellen Organisationen wie Menschenhändlern und der Organmafia sein könnten.
Die Situation ist in anderen Teilen der Welt nicht anders. Seit 2013 hat Boko Haram mehr als 1.000 Kinder in Nigeria entführt. Die Turbulenzen in der Zentralafrikanischen Republik und der Demokratischen Republik Kongo haben zur Vertreibung von mehr als acht Millionen Menschen geführt, von denen die Hälfte Kinder sind. In der Sahelzone leiden 5,4 Millionen Kinder an akuter Unterernährung, 2017 wurden in der Region 48.700 Fälle von Cholera-Ausbrüchen gemeldet. Im Jemen wurden seit März 2015 im Durchschnitt täglich fünf Kinder getötet oder verletzt; Nach Angaben der Kinderorganisation der Vereinten Nationen benötigt "fast jedes Kind im Jemen" humanitäre Hilfe. Die Organisation wies auch darauf hin, dass anhaltende Konflikte zum Tod und zur Verletzung von 5.000 Kindern geführt haben.
Während 1,8 Millionen Kinder unter fünf Jahren akuter Unterernährung ausgesetzt sind, benötigen 8,2 Millionen Kinder humanitäre Hilfe, um Zugang zu sauberem Trinkwasser und angemessener Gesundheitsversorgung im Land zu erhalten. Tausende Kinder versuchen jeden Monat von Zentralamerika, welches von Armut und hohen Kriminalitätsraten geplagt wird, in die Vereinigten Staaten zu reisen, auf der Suche nach einem besseren, ehrenhafteren Leben, jedoch werden viele Menschen auf dem Weg dorthin verletzt oder verlieren ihr Leben. Selbst wenn sie wie ihre Altersgenossen im Nahen Osten in die USA kommen, werden sie in vielen Teilen des Landes abgewiesen.In Myanmar setzt die Armee ihren brutalen ethnischen Genozid fort, und infolgedessen wurden Tausende Kinder Rohingya’s verwundet oder auf schreckliche Weise getötet, darunter auch durch Feuer. Gegenwärtig benötigen rund 720.000 Rohingyans in Bangladesch und Myanmar ernsthafte humanitäre Hilfe.
Dies ist nur eine kurze Zusammenfassung der Situation einiger Länder, welches die endlosen Qualen der Kinder auf der ganzen Welt repräsentiert. Trotz allem gibt es kein Problem, welches nicht gelöst werden kann. Zwar waren die internationalen Institutionen bislang in ihren Zuständigkeiten in der Regel nicht ausreichend, jedoch können sie die verlorene Zeit schnell ausgleichen. Sie könnten durch verschiedene Kampagnen ein eigenes Fond für jedes Land organisieren und der Wirtschaftskraft entsprechend Sanktionen gegen diejenigen verhängen, die diese Sozialhilfen ablehnen. Flüchtlinge in der Welt können gleichmäßig und gerecht unter den Nationen der Welt verteilt werden, mit einem Fokus auf die reicheren Länder. Die Menschen könnten dazu ermutigt werden, Flüchtlingen durch verschiedene Zahlungssysteme zu helfen und sie zu unterstützen, wie zum Beispiel mit einem Dollar pro Monat von der Kreditkarte abzuheben. In einigen Ländern können gesetzliche Regelungen getroffen werden, um sicherzustellen, dass Flüchtlinge ehrenhaft menschlich behandelt werden.
Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Um die gegenwärtige Situation ändern zu können, müssen wir uns für die moralischen Werte statt den materiellen Interessen und mit einer felsenfesten Entschlossenheit alles dafür tun, um Kindern und anderen Bedürftigen, zu helfen.
Adnan Oktars in „The Pioneer (Indien)“ veröffentlichter Artikel:
http://www.dailypioneer.com/columnists/oped/unending-ordeal-of-children.html