Muslime und Juden leben in Marokko friedlich miteinander
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Muslime und Juden leben in Marokko friedlich miteinander

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Dass ganze Völker wegen Naturkatastrophen, aus wirtschaftlichen, politischen, religiösen Gründen, oder auch wegen Unterdrückung und Torturen denen sie untersetzt sind, aus ihrer Heimat auswandern, nennt man Migration. Dieser Begriff ist fast so alt wie die Menschheitsgeschichte. Den Geburtsort wie auch das Land indem Menschen groß geworden sind und sich an die Umgebung gewöhnt haben, plötzlich verlassen und alles liegen lassen müssen, um in ein anderes zu fliehen, ist ohne Zweifel ein schwieriger Prozess. Exile sind die erbarmungslosen und schmerzhaften Beispiele dafür.

Die Weltgeschichte ist voll mit Millionen von Exilen. Menschen welche das Leben in ihrer Heimat verwehrt wurde und sie deshalb von ihrem Geburtsort weit entfernt wegziehen mussten, in fremde Länder und Orte in denen sie noch nie waren. Diese Menschen die aus ihrer Heimat, aus ihren Häusern, aus ihrer Kultur und von ihrem Besitz weggerissen wurden, hat man auch noch in ihrer neuen Umgebung versucht zu assimilieren. Die Schwierigkeiten und Gewalt mit der diese Menschen konfrontiert wurden, ist eines der größten Schandtaten der Menschheitsgeschichte.

Die Gier nach Land, materielle wie auch politische Vorteile, Eingriffe von fremden Länder, Feindschaften die durch religiöse Unterschiede entstanden sind, Rassismus, oder auch das manche Gesellschaften sich selbst höher bewerteten als andere, haben in der Geschichte tiefe Wunden geöffnet und zu großen menschlichen Verlusten geführt. Menschen die aus ihrer bisherigen Gesellschaft, wie auch von ihren Wurzeln herausgerissen wurden und die in ihrem neuen Lebensumfeld einen Überlebenskampf führen, deren materielle und moralische Verluste werden heute als „Menschenrechte“ bezeichnet. Dieser Begriff gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn die erlebten Grausamkeiten in der Vergangenheit, werden von vielen Ländern heute eine nach dem anderen gerügt. Es sind traumatische Erlebnisse in der Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen.

Einige Exilbeispiele von den es mehrere hunderte in der Geschichte gibt sind die der Tscherkessen, Iren, Afrikaner und Indianer. In dem gezwungenen Exil seitens Russland gegenüber der nordkaukasischen Bevölkerung, wurden hunderttausende Tscherkessen aus ihrer Heimat gerissen und in Länder verlassen, denen sie völlig fremd waren. Es wurden mehrere Tausend irische Kinder und Erwachsene für die Arbeitssklaverei an westindische Inseln, nach Virginia, England, Barbados und nach Jamaika verschickt. In der Kolonialzeit wurden Millionen Afrikaner in Schiffe gebracht, um in die USA umzusiedeln. Sowie auch Indianer welche aus ihrer traditionellen Heimat, durch weise Europäer und Amerikaner gezwungen wurden, in fremde Orte auszuwandern oder in restriktive Siedlungen umzusiedeln. Eines der größten Exilopfer sind und waren die Zigeuner, die ursprünglich aus Indien in die ganze Welt sich verteilen mussten. In ihren neuen Lebensräumen, fielen Zigeuner stets Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zum Opfer und mussten jahrelang mehrere Male ins Exil. Eines der Exilbeispiele die in den Erinnerungen blieben sind die Mescheten, welche in Zugwagons im Auftrag von Stalin nach Mittelasien umgesiedelt wurden und das nur weil sie Muslime waren. Ein weiteres Beispiel sind die „Moralitürken“ die nach der Unabhängigkeit Griechenlands ins Exil geschickt wurden.

Juden hingegen sind eine leidvolle Gemeinde und haben den Exilprozess nicht ein-, sondern mehrmals durchleben müssen. Die Wahrheit ist, dass auf der Erde kein anderes Volk so oft wie die Juden ins Exil mussten. Juden wurden stets erbarmungslos behandelt, waren Massaker ausgesetzt und wurden fast überall wo sie eingewandert sind, auch wieder zur Auswanderung gezwungen.

Juden die 2500 Jahre lang auf arabischem Boden gelebt haben, wurden ab der Gründung des israelischen Staats 1948, von den Regierungen der Ländern in denen sie bisher gelebt haben zur Zielscheibe und wurden wegen der großen Lebensgefahr zur Auswanderung gezwungen. Obwohl sie seit Jahrhunderten auf arabischem Boden gelebt hatten, wurden 1 Million Juden ab diesem Datum in Massen zu Migranten, mussten Auswandern und ihr ganzes Eigentum zurücklassen. Laut der „World Organization of Jews from Arab Countries“ (WOJAC) haben die vertriebenen Juden aus den arabischen Ländern ein Vermögen von 300 Milliarden Dollar zurückgelassen. Ihr ganzer Grundbesitz in den arabischen Ländern beträgt 100.000 Quadratkilometer.

Ein Großteil von dem jüdischen Volk welches in der Geschichte schon des öfteren ins Exil musste, hatte in Marokko Sicherheit gefunden. Im 1. Jahrhundert wurden Juden aus Rom vertrieben im 14. und 15. Jahrhundert wurden sie aus Spanien und Portugal vertrieben. Sie wurden dann in Marokko sesshaft und das ganze 2000 Jahre. Doch nach der Ergründung des israelischen Staats und unter Beeinflussung des arabischen Sozialismus nahm der Antisemitismus in Marokko zu, was dazu führte das dieses Land für die Juden auch nicht mehr sicher war. In dem Jahr als Israel gegründet wurde, mussten die 265.000 Juden Marokko verlassen, sie waren gezwungen. Während dem 2. Weltkrieg hatte das deutsche Vichy Regime im Land Gesetzte eingeführt, welche die Juden diskriminierte. Im Juni 1948 kamen bei Gefechten in Ucda und Cerada 44 Juden ums Leben, dies führte wider zu einer großen Auswanderungswelle der Juden nach Israel. Anfang der 70er Jahre sank die Zahl der Juden in Marokko auf bis zu 25.000 zurück. Diese Zahl nahm stetig ab. Heute leben nur noch 2500 Juden in Marokko.

Vor 12 Jahren wurden bei einem Selbstmordanschlag in Casablanca 40 Menschen getötet und 100 verletzt. Weil bei diesem Anschlag ein jüdisches Kulturzentrum, wie auch ein jüdischer Friedhof beschädigt wurden, hat die jüdische Regierung alle Juden dazu aufgerufen, Marokko zu verlassen. Doch die Juden hatten sich dazu entschieden in Marokko zu bleiben. Der Kanzler des jüdischen Minderheitsparlaments hat sogar nach diesen Anschlägen ausgesagt, dass die Juden in Marokko keine Problem hätten und sich in dem Land sehr wohlfühlen würden.

Es ist auch die Wahrheit, dass die Juden in einem Land in der die Bevölkerung zu 98% aus Muslimen besteht, sehr friedlich miteinander leben und es im Alltag keine Probleme gibt. Das ganze Volk ist sehr glücklich darüber zusammen zu leben. Marokkanische Muslime haben ausgesagt, dass sie das Leben mit den ausgewanderten jüdischen Nachbarn sehr vermissen und dass nach der Auswanderung ihr Land, nicht mehr so schön sei wie es einst mit ihren jüdischen Nachbarn war. Die marokkanischen Juden, welche gezwungenermaßen arabischen Boden verlassen mussten, haben auch nicht ihre Gewohnheiten aufgegeben. Sie besuchen Marokko ziemlich oft und versuchen ihren Wurzeln treu zu bleiben.

Marokko ist ein Land, welches verschiedene Religionen und unterschiedliche Kulturen seit Jahrhunderten beherbergt. Mit all den Schwierigkeiten, was diese Situation mit sich brachte, entwickelte sich das Land weiter und wurde reifer. Um die Schmerzen der Vergangenheit aus der Geschichte zu radieren, wurden in Marokko schöne Schritte getan, welche die Gemeinschaft und die Freundschaft zwischen marokkanischen Juden und Muslimen stärkte. Auch in Zukunft können die junge jüdische und muslimische Generation das Land aus dem sie stammen und welches mit Liebe, Geschwisterlichkeit geprägt ist, zu einer ganz neuen Freundschaft und Gemeinschaft aufbauen. Sie könnten somit der glänzenden Zukunft Marokko´s ein neues Licht werden. Somit könnte Marokko mit den unterschiedlichen Religionen und Ansichten und mit Menschen die geschwisterlich, ruhig, friedlich und in Sicherheit miteinander leben, ein Modell und Wegweiser für die ganze Welt sein. Sie könnte damit der ganzen Welt zeigen, dass eine aufgeklärte Zivilisation nur mit Nächstenliebe und Brüderlichkeit aufgebaut werden kann. André Azoulay ist Jude und eines der Berater des marokkanischen Königs. Er arbeitet aktiv im interreligiösen Dialog wie auch interreligiöser Kultur. Er ist dafür, dass das marokkanische „miteinander Leben Modell“, ein Beispiel für die ganze Welt sein sollte. Wir hoffen das in Marokko in jeder Ecke Freundschaft herrscht und das Unterschiede nicht zu Gefechten, sondern zu einer starken Gemeinschaft führen. Auch weiter hoffen wir das Marokko ein Vorreiter des beispielhaften Friedensmodells für die ganze Welt wird, in der Menschen mit unterschiedlichen Ansichten friedlich miteinander leben.

Dieser Artikel von Herrn Adnan Oktar wurde in der „Marokko World News“ veröffentlicht.

 

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