Wenn der Egoismus, die Eigennützigkeit, die Habgier der Menschen nicht wäre, wenn die Menschen einander lieben würden, wenn sie es als eine Tugend ansehen würden einander behilflich zu sein, wäre die Welt ein noch anderer Platz, als sie jetzt ist. Dann würde es uns unlogisch vorkommen, wenn auf der einen Seite auf einem Teil der Welt die Kinder vor Hunger sterben, auf der anderen Seite für die Fußballmannschaften Milliarden an Dollar ausgegeben werden. Während Kinder, die inmitten eines Krieges in Syrien, in Afghanistan geblieben sind, Brotkrümel vom Boden sammeln, würden sich diejenigen schämen, die sich ein Auto aus Gold machen lassen. Einkommensunterschiede, soziale Ungerechtigkeit würden kein Thema sein, diejenigen, die das Geld der Armen ausgeben, würden ausgelöscht werden. Aber Lieblosigkeit schleppt eben die Welt zu dieser schrecklichen Aussicht: Die Menschen bevorzugen es zu verschwenden, als mit einander zu teilen.
Zurzeit leben auf der Welt 800 Millionen Menschen in Hunger, wohingegen während 1.5 Milliarden Menschen die Obesitas bekämpfen, werden weltweit 1 Milliarde 300 Millionen Tonnen Nahrung verschwendet. In der ganzen unteren Wüste, in Afrika beträgt die Nahrungsproduktion 230 Millionen Tonnen; aber dieselbe Anzahl Nahrung wird in den Industrieländern jedes Jahr in den Müll geworfen. Ein Beispiel dazu ist Deutschland... nach einer Forschung der Universität Stuttgart wirft das deutsche Volk jährlich 11 Millionen Tonnen Nahrung in den Müll. Dies bedeutet, dass der Deutsche jährlich die Nahrung im Wert von 235 Euro ohne es zu konsumieren verschwendet. Die Zahl ist gleich dem jährlichen Einkommen der 1,5 Milliarden Menschen auf der Welt.
Das Ausmaß der Verschwendung auf der Welt ist wirklich außerordentlich. Heutzutage wird auch 30% der Lebensmittel, die weltweit produziert werden, ohne eine Konsumierung verschwendet. Also wird ein Drittel der produzierten Lebensmittel in den Müll geworfen, bevor sie je den Tisch erreicht. Während 40% der Lebensmittel, die in den USA produziert werden, nie gegessen werden, wird in Europa jedes Jahr 100 Millionen Tonnen an Brot nicht konsumiert. Der wirtschaftliche Wert des Lebensmittels, das jedes Jahr verschwendet wird und 1.3 Milliarden Tonnen erreicht hat, beträgt eine Billion Dollar.
Das Ergebnis, das diese schrecklichen Zahlen hervorbringt, ist äußerst schlicht: Nach den Berichten der Weltbank sind die Lebensmittel, die in den Industrieländern in den Müll geworfen werden, im Ausmaß, dass sie die Menschen, die auf der Welt vor Hunger sterben, um das 15-fache ernähren können. Also ist der Hunger oder Armut nicht das Problem, es gibt sondern das Problem der Lieblosigkeit und Ignoranz. Das heißt, die Kinder sterben nicht wegen Hunger, sondern verlieren sie wegen eines schrecklichen Ergebnisses eines schrecklichen Systems ihr Leben.
Letzte Woche kam aus Frankreich eine gute Nachricht bezüglich der Verschwendung. Nach dem Gesetz, das im französischen Nationalrat bewilligt wurde, werden die Großhändler die zurückgebliebenen Waren nicht mehr in den Müll werfen können. Es wird auch verboten, das unverkaufte Lebensmittel zu einem nicht konsumierbaren Stand zu bringen. Nach diesem sollte das Lebensmittel, das nicht verkauft werden konnte und zurückgeblieben ist, gespendet, als Tierfutter verwendet werden oder es sollte als Düngemittel benutzt werden. Für die Supermärkte, die Platz für über 400 m2 besitzen, wird die Verpflichtung gebracht, sich mit einer Hilfsorganisation für die Lebensmittelspende zu einigen.
Frankreich ist ein Land, in der jährlich zwischen 20 und 30 kg Lebensmittel pro Kopf in den Müll geworfen wird. Es wurde berechnet, dass vom 7 kg schweren Teil dessen nicht einmal die Verpackung geöffnet wurde. Der finanzielle Wert dieser Verschwendung beträgt zwischen 12 und 20 Milliarden Euro. Man braucht es nicht einmal zu erwähnen, was für eine Bedeutung dieses Geld für ein Afrika-Land hat, welches mit Hunger zu kämpfen hat. Demzufolge ist dieser Schritt, den Frankreich gemacht hat, eine wichtige Politik, die vorerst die Entwicklungsländer und auch jedes Land befolgen sollten. Es ist erfreulich, dass der erste Schritt in diesem Sektor geworfen wurde, da hinsichtlich der Verschwendung sie einer der Orte sind, in denen die Verschwendung am meisten vorkommt. Dass diejenigen, die diese Gesetze nicht befolgen, zu einer Gefängnis- oder Geldstrafe verurteilt werden, trägt in Hinsicht der Abschreckung eine große Bedeutung. Wir schätzen, dass das Maßnahmenpacket Frankreichs auch andere wichtige Artikel beinhalten wird und dass Frankreich auf diese Art als ein Pionierland einen wichtigen Schritt in Hinsicht auf die Verhinderung des Verschwendungsunheils machen wird, bei dem die Welt achtlos geworden ist.
Hier sollte man nebenbei auch Sektoren wie Hotels, Urlaubsorte, touristische Anlagen und Restaurants in Erinnerung ziehen, bei denen vor allem die Nahrungsverschwendung unglaubliche Dimensionen erreicht. Guter Dienst benötigt die Verschwendung nicht. Diejenigen, die denken, dass die Verschwendung eine Sitte ist, täuschen sich äußerst sehr. Dies ist nichts anderes als eine Egoismus-Schaustellung, die sich nicht um andere kümmert.
Obwohl die Verschwendung seitens unseres Herren mit dem Kuranvers: „Esst und trinkt, aber schweift nicht aus. Siehe, Er liebt die Ausschweifenden nicht.” (Sure al-Araf, 31) definitiv verboten wurde, ist der Stand der islamischen Länder, die sich diesbezüglich unbekümmert benehmen, ein anderes Artikelthema. Man würde es sich wünschen, dass die eigentliche Initiative für die Verhinderung der Verschwendung, von den islamischen Ländern kommt, die wissen, dass die Verschwendung haram (verboten) ist. Es wäre erwünschenswert, dass ihr Einfühlungsvermögen ein Beispiel für die Welt ist, dass die Armen durch diesen Weg Segen erhalten. Aber leider ist für einen breiten Teil ihre Existenz auf der Welt wichtiger als alles andere. Dies nennt man Egoismus.
Gut aber sind diese grundlegenden Sachen, die die Verschwendung verhindern werden, die Vorkehrungen? Vorkehrungen werden natürlich einflussreich sein werden, da ihre Durchsetzungs- und Abschreckungskraft kräftig ist. Aber ein Unheil wie die Verschwendung von der Erde auszulöschen, ist nur dann möglich, wenn die Menschen ihren Egoismus und ihre Habgier verlassen. Es gibt nur einen Weg dies zu bewältigen: die Liebe. Es gibt keine Möglichkeit einer Person, die die Liebe nicht kennt, die Barmherzigkeit, das Patronat, das miteinander teilen und das Glück, das das Teilen mit sich bringt, zu lehren. Es wird ihm/sie überhaupt nicht kümmern, dass in anderen Ländern oder genau vor der Haustüre Menschen aufgrund der Armut oder des Hungers ihr Leben verlieren. Demzufolge diejenigen, die auf diese Armut und Hungerstragödie Aufmerksamkeit erregen möchten, sollten vorerst damit beginnen, den Menschen die Liebe beizubringen. Feinfühlige Anstalten und Aktivisten, die den Hunger auf der Welt bekämpfen, sollten den Menschen zuerst die Schönheit der Barmherzigkeit bekanntmachen, sie danach leiten. Es gibt keinen anderen Weg zu gewährleisten, dass einige Personen, die sich mit ihrer eigenen Arbeit beschäftigen und sich nahezu um nichts außer ihre eigene Existenz kümmern, die Tragödie auf der Welt sehen.
Artikel des Adnan Oktars, der in Arab News veröffentlicht wurde: