Der Islam ist die Religion des Friedens, der Liebe und der Toleranz. Es gibt jedoch heutzutage gewisse Kreise, die versuchen, ein falsches Bild der islamischen Moral zu zeichnen. Der Islam verlangt von den Menschen, die Erde zu einem Ort des Friedens und des Wohlstands zu machen, doch diese Kreise versuchen genau das Gegenteil, als gäbe es einen Konflikt zwischen den Mitgliedern anderer Religionen und den Muslimen. Doch die Ansichten der islamischen Moral über Juden und Christen, die der Quran als die "Völker der Schrift" bezeichnet, sind sehr gerecht und tolerant. Gott offenbart dies im Quran wie folgt:
Allah verbietet euch nicht, gegen die gütig und gerecht zu sein, die euch nicht wegen eueres Glaubens bekämpft oder euch aus eueren Häusern vertrieben haben. Allah liebt fürwahr die gerecht Handelnden. (Quran, 60:8)
Und streitet nicht mit dem Volk der Schrift, es sei denn auf beste Art und Weise, außer mit jenen von ihnen, die unrecht handeln. Und sprecht: "Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt wurde und was zu euch herabgesandt wurde. Unser Gott und euer Gott ist ein und derselbe. Und Ihm sind wir ergeben." (Quran, 29:46)
Der Quran stellt ausdrücklich fest, dass es unter den Völkern der Schrift Menschen gibt, die aufrichtig sind in ihrem Glauben:
Und siehe, unter den Leuten der Schrift gibt es welche, die an Allah glauben und an das, was zu euch hinabgesandt wurde und was zu ihnen hinabgesandt wurde. Sie sind demütig vor Allah und verkaufen die Zeichen Allahs nicht für einen winzigen Preis Ihr Lohn ist bei ihrem Herrn; siehe, Allah ist schnell im Rechnen. (Quran, 3:199)
... Sie sind aber nicht alle gleich. Unter den Leuten der Schrift gibt es eine aufrechte Gemeinde, welche die Verse Allahs zur Zeit der Nacht liest und sich niederwirft. Diese glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und wetteifern in guten Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen. Und was sie an Gutem tun, es wird ihnen niemals bestritten; und Allah kennt die Gottesfürchtigen. (Quran, 3:113-115)
Siehe, die Gläubigen und die Juden und die Sabäer und die Christen - wer da glaubt an Allah und an den Jüngsten Tag und das Rechte tut - keine Furcht soll über sie kommen, und sie sollen nicht traurig sein. (Quran, 5:69)
In den Büchern der Wahrheit, die Gott Seinen Völkern als Wegleitung herabsandte, ist das Modell einer Gemeinschaft beschrieben, das auf Liebe, Frieden, Toleranz und Gerechtigkeit basiert. Gott sagt zum Beispiel im Quran, dass die den Juden übergebene Torah eine Führung für
die Menschen darstellt:
Siehe, Wir haben die Thora hinabgesandt, in der sich eine Rechtleitung und ein Licht befinden, mit der die gottergebenen Propheten die Juden richteten; so auch die Rabbiner und (Schrift-)Gelehrten nach dem, was vom Buche Allahs ihrer Hut anvertraut war und was sie bezeugten. Darum fürchtet nicht die Menschen, sondern fürchtet Mich und verkauft nicht Meine Botschaft um einen geringen Preis. Und wer sich nicht nach dem richtet, was Allah hinabgesandt hat - das sind Ungläubige.... (Quran, 5:44)
Die Konflikte zwischen Juden, Christen und Muslimen, die auf historische Ursachen zurückzuführen sind, auf Vorurteile und Missverständnisse, sollten ein für alle Mal beendet werden. Die Anhänger aller drei Religionen sollten in gegenseitigem Verständnis und in Toleranz zusammen leben. Wichtig ist, die Gemeinsamkeiten hervorzuheben und nicht die Unterschiede zu betonen. Man muss helfen anstatt Ärger zu schüren, konstruktiv sein, anstatt destruktiv, kooperativ anstatt obstruktiv, und man muss einen anstatt zu trennen. Gott weist im Quran auf diese Verantwortung der Gläubigen hin:
Die Ungläubigen sind (auch) einer des anderen Beschützer (untereinander Freunde). Wenn ihr nicht entsprechend handelt, entsteht Zwietracht und großes Unheil auf Erden. (Quran, 8:73)
Gott hat den Gläubigen befohlen, Friedensstifter zu sein und den Frieden auf Erden zu bewahren. Er hat diejenigen verdammt, die Unschuldige Menschen töten, den Frieden auf Erden stören, grundlos Kriege erklären (es sei denn zur Verteidigung oder Befreiung aus der Unterdrückung). Unser Herr hat den Gläubigen befohlen, eine Welt zu schaffen, in der alle Menschen in Frieden leben können, und die größte Verantwortung der Menschheit ist es, Frieden und Sicherheit zu bewahren.
Die Wurzel aller Kriege, Konflikte und aller Formen von Korruption liegt in der Entfremdung des Menschen von den moralischen Werten der wahren Religionen. Manchmal werden Menschen, die ungenügende Kenntnis der wahren religiösen Ethik haben, durch falsche Interpretationen angeblicher Erklärungen bestimmter Individuen beeinflusst. Dies kann dazu führen, dass sie Handlungen begehen, die der religiösen Ethik in völlig unangemessener Weise widersprechen. Die Solidarität der Gläubigen wird angesichts von Menschen, die glauben, Uneinigkeiten mit Gewalt lösen zu können, die sich anklagend und despotisch verhalten, immer wichtiger.
Jeder christliche, muslimische und jüdische Gläubige ist verpflichtet, das bestmögliche zu tun, diese Solidarität zu stärken. Es ist legitim für jene Muslime, Juden und Christen, die an den einen Gott glauben, die Sein Wohlgefallen suchen, die sich Ihm unterworfen haben, deren Herzen an Ihn gebunden sind, die Ihn preisen und im wesentlichen dieselben Werte verteidigen, partnerschaftlich zu handeln. Aufrichtige
Gläubige sollten sich zusammenschließen, um nach den moralischen Werten der Religion zu leben, die durch Religionslosigkeit entstehenden Katastrophen aufzuhalten und den Atheismus und Materialismus intellektuell zu bekämpfen.
Aus Ignoranz entspringende Vorurteile und die Provokationen jener, die gegen die moralischen Werte der Religion sind, müssen zurückgewiesen werden. Juden, Christen und Muslime sollten versuchen, zu kooperieren, um die hohen moralischen Werte der Religion auf der Erde zu verbreiten. Diese Kooperation muss auf den fundamentalen Prinzipien der Liebe, des Respekts, der Toleranz, und des gegenseitigen Verständnisses gründen. Es ist notwendig, zu erkennen, dass hier sofortiger Handlungsbedarf besteht und dass man sich fernhalten muss von allem, was zu Konflikten führen kann. Im Quran findet sich der Aufruf der Muslime an die Völker der Schrift:
Sprich: "O Leute der Schrift! Kommt herbei! Einigen wir uns darauf, dass wir Allah allein dienen und nichts neben Ihn stellen und dass die einen von uns die anderen nicht zu Herren neben Allah annehmen." (Quran, 3:64)