In der obigen Satellitenfotografie ist ein Ausschnitt von Jordanien im Nordwesten der Arabischen Halbinsel zu sehen. Auf den Fotos, der Stadt Ubar, die die NASA im Jahr 1992 aus dem Weltraum aufgenommen hat, sind Spuren antiker Karawanenstrassen in den Wüsten zu sehen. Das Volk 'Ad, über dessen Existenz im Quran vor 1400 Jahren berichtet wurde, wurde erst mit den technologischen Hilfsmittel unserer Zeit als ein weiteres Wunder des Quran nachgewiesen.
Anfang der neunziger Jahre erschienen weltweit angesehene Zeitungen mit Überschriften wie "Fabelhafte arabische Stadt wurde entdeckt", "Legendäre arabische Stadt wurde entdeckt", "Die Atlantis im Sand: Ubar" und gaben damit einen sehr wichtigen archäologischen Fund bekannt. Die Bedeutung dieses Fundes wurde dadurch, dass der Name auch im Quran auftaucht, um so wichtiger. Viele Menschen, die bis dahin der Ansicht waren, dass die im Quran erwähnte Stadt `Ad nur Legende sei oder nie ausfindig gemacht werden könnte, konnten nach diesem neuen Fund ihr Erstaunen nicht verheimlichen. Der Amateur-Archäologe Nicholas Clapp, hat die im Quran erwähnte Stadt entdeckt.
Clapp, ein Arabist und Dokumentarfilmer stieß, bei seinen Forschungen über arabische Geschichte auf ein höchst interessantes Buch: Arabia Felix, geschrieben von dem englischen Forscher Bertram Thomas im Jahre 1932. Arabia Felix war die römische Bezeichnung für das südliche Gebiet der arabischen Halbinsel, das heutzutage Jemen und einen großen Teil von Oman umfasst. Dieses Gebiet wurde von den Griechen "Eudaimon Arabia" und von den arabischen Gelehrten des Mittelalters "al-Yaman as-Saida" genannt. Diese Bezeichnungen bedeuteten soviel wie "glückliche Araber". Der Grund lag in der strategischen Lage dieser Region. Sie befand sich im Zentrum des Gewürzhandels, zwischen Indien und Nord Arabien. Außerdem bauten die hier lebenden Völker den seltenen Weihrauchbaum an und handelten mit dem aus ihm gewonnenen Weihrauch (Olibanum), einem Gummiharz; das an der Luft zu Körnern erstarrt, die bei Erhitzen auf glühenden Kohlen einen aromatischen Duft entwickeln. Weihrauch diente in antiken und altorientalischen Kulten, seit dem 4. bis 5. Jahrhundert auch in der christlichen Liturgie als Räuchermittel und war so wertvoll, dass er nahezu mit Gold aufgewogen wurde.111
Der englische Forscher Thomas gibt in seinem Werk detaillierte Informationen über diese glücklichen Völker und behauptet, die Spuren einer von ihnen gegründeten Stadt, gefunden zu haben. Es war eine Stadt, die die Beduinen "Ubar" nannten. Bei einer Expedition in die genannte Region hatten die in der Wüste lebenden Beduinen ihm einen Fußpfad gezeigt und ihm gesagt, dieser schmale Weg führe zu einer sehr alten Stadt, die Ubar hieße.
Thomas starb, bevor er seine Forschungen zu Ende führen konnte. Clapp, der sein Werk studierte, glaubte an die verlorene Stadt und leitete eigene Forschungen ein. Er versuchte auf zwei Wegen die Existenz von Ubar zu beweisen. Zuerst ging er den Spuren nach, die ihm die Beduinen gezeigt hatten. Dann wandte er sich an die NASA, Satellitenbilder dieser Region zu machen. Später machte er sich daran, die antiken Niederschriften und Landkarten, die sich in der Huntington Bibliothek in Kalifornien befinden, zu studieren. Er versuchte, eine antike Landkarte der Region zu finden. Er fand eine Karte von Ptolemäus, einem ägyptisch-griechischen Geographen, die im zweiten Jahrhundert n.Chr. gezeichnet worden war. Auf der Landkarte waren eine alte Stadt und Wege zu sehen, die zu dieser Stadt führten. In der Zwischenzeit hatte die NASA die gewünschten Photos geliefert. Auf ihnen waren Spuren von Wegen zu sehen, die man nur mit Hilfe von Satellitenaufnahmen als ein Ganzes erkennen konnte, also auf der Erde nicht festzustellen waren. Clapp verglich diese Aufnahmen mit den antiken Landkarten und fand, dass sie identisch waren. Die Wege führten zu einer großen Siedlung, die früher eine antike Stadt gewesen sein muss.
Nun konnte diese legendäre Stadt, die in den mündlich überlieferten Geschichten der Beduinen häufig erwähnt wurde, ausfindig gemacht werden. Man fing mit den Ausgrabungen an und fand unter den Sanddünen die Überreste einer alten Stadt. Daher wurde diese Stadt auch "Ubar: Atlantis im Sand" genannt.
Es stellt sich die Frage, wie man sich sicher sein konnte, dass diese alte Stadt dem im Quran erwähnten Volk `Ad zuzuordnen war. Schon kurz nach Beginn der Grabungen stellte sich heraus, dass diese Stadt, mit der im Quran erwähnten Stadt identisch war. Die ausgegrabenen Säulen gehörten zum Volk `Ad und Iram. Bei den Ausgrabungen stieß man auf lange Säulen, von welchen schon der Quran berichtet hatte. Auch Dr. Juris Zarins, ein Mitglied der Forschungsgruppe betonte, dass diese langen Säulen ein besonderes Merkmal dieser Ausgrabungen seien. Das hieß, dass diese Stadt mit der im Quran erwähnten Stadt Iram identisch ist, der Stadt des Volkes `Ad. Allah berichtet im Quran folgendermaßen:
Sahst du nicht wie dein Herr mit den `Ad verfuhr? Mit Iram, der Säulenreichen, der im Land nichts gleich war? (Sure 89:6-8 - al-Fadschr)
Diese Übereinstimmung der Informationen im Quran mit Geschichtskenntnissen, die erst Jahrhunderte später erlangt werden konnten, beweist noch einmal, dass der Quran das authentische Wort Allahs ist.
111) Meyers Lexikon in drei Bänden © Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim 1995, Digitale Ausgabe LexiRom