Ein aktueller Bericht des schwedischen Staatsfernsehens SVT hat Antje Jackelén, die Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, zur Zielscheibe unfairer Angriffe gemacht. In dem Bericht heißt es, in den letzten zehn Jahren seien rund eine Million Menschen in Schweden aus der Kirche ausgetreten. Somit sei die Kirche nicht in der Lage, ihre Kosten zu decken. Außerdem sei die schwedische Kirche gezwungen ist, einige ihrer Kirchen zu verkaufen, da sie durch diese Situation in eine Wirtschaftskrise geraten sind. (1) Im Anschluss dieser Berichterstattung wurde Antje Jackelén, die Erzbischöfin der Schwedischen Kirche, in den sozialen Medien ins Visier genommen.
Die Rechtsextremen kritisierten Jackelén auf äußerste Art und beschuldigten sie, den Islam und seinen Propheten zu preisen und sich nicht gegen den Verkauf der Kirchen einzusetzen. Die Worte an Jackelén gingen sogar über Kritik hinaus führten zu Beleidigungen und Morddrohungen. (2) Die Kritik ging so weit, dass die Aussage „Gud är större“, eine schwedische Phrase, seitens Jackelén, die die gleiche Bedeutung wie das arabische „Allahu Akbar“ trägt, dazu führte, dass sie mit Selbstmordattentätern in Verbindung gebracht wurde. (3)
Jackelén äußerte ihr Erstaunen über die negativen Beiträge in den Sozialen-Netzwerken gegenüber ihrer Person, die sie über das Internet erhielt, und erklärte, dass sie sich trotz der hasserfüllten Botschaften nicht in Gefahr fühle. Sie äußerte jedoch ihre Besorgnis über den steigenden Trend des Hasses im Internet. Die 58-jährige Erzbischöfin Jackelén, die in Deutschland geboren wurde, glaubt, dass all dies von nationalistischen Menschen mit unglaublich großem Hass gegen den Islam herrührt. (4)
Diese schwere Kritik und Drohungen liegt einem Interview, die Jackelèn zuvor der Zeitung „Morgonbladet“ gab, zugrunde. In diesem Interview sagt sie: „Mohammed ist kein falscher Prophet. Muslime und Christen glauben an den selben Gott. Ich denke, dass Mohammed noch heute Millionen von Menschen zu Gerechtigkeit, Frieden und einem guten Leben inspiriert. (5) Es ist ein berechneter Schachzug gewisser Gruppen, die Erzbischöfin Jackelén für die schwindende Zahl der Kirchgänger verantwortlich zu machen. Denn das Interesse der Bevölkerung an den Kirchen nimmt in Wirklichkeit nicht nur in Schweden, sondern in ganz Europa stetig ab hat. Außerdem hat sich dieser Rückgang in letzter Zeit noch deutlicher bemerkbar gemacht.
„Der Hauptgrund für den Rückgang der Mitgliedschaft in der schwedischen Kirche ist der Rückgang des Glaubens an Gott“ so argumentiert der Pressesprecher der schwedischen Kirche Martin Larsson und fügt hinzu, es sei eine Angelegenheit der Tatsache, dass die in den 90er Jahren Geborenen besonders anfällig für den Verzicht auf eine Mitgliedschaft der Kirche neigen. (6) Der Prozentsatz derer, die sich in Europa als religiös identifizieren, bestätigen Martin Larssons Aussage. Europaweit beträgt der Anteil der Religiösen in Holland 26%, in der Tschechischen Republik 23% und nur 19% in Schweden. (7) 4 von 10 Menschen, die in Großbritannien als Anglikaner oder katholisch aufgewachsen sind identifizieren sich derzeit als Atheisten. In Schottland empfindet dies 52% der Bevölkerung; diese Rate lag im Jahre 1999 noch bei 40%. (8)
Die Distanzierung vom Christentum führt dazu, dass Kirchen ihre Mitglieder nicht nur in Schweden, sondern in vielen europäischen Ländern verlieren. Kirchen, die ihre Gemeinschaften verlieren, werden entweder dem Erdboden gleichgemacht oder zweckentfremdet genutzt. Nach den Aufzeichnungen der Evangelischen Kirche in Deutschland wurden zwischen 1990-2011deutschlandweit 82 Kirchen abgerissen, mehr als 200 protestantische Kirchen haben den Besitzer gewechselt, diese wurde entweder als Privateigentum genutzt oder in zu Restaurants, Diskotheken, Pizzerien, Bildhauerei Ateliers umgebaut.
Was zu dem Entstehen eines solchen Bildes geführt hat, sind die verschiedenen Fehler, die Europa bei der Definition von Demokratie und Säkularismus als ihr Hauptwerte gemacht hat. Gewisse Kreise haben vergessen, dass der europäische Säkularismus Freiheit für alle Formen des Glaubens bedeutet; irrtümlicherweise setzen sie diesen Begriff mit Atheismus gleich. Säkularismus ist sicherlich ein wertvoller und bedeutender Begriff; seine Fehlinterpretation hat jedoch schwere Folgen. Als Ergebnis haben sich in vielen europäischen Ländern aus dieser Fehlinterpretation eine kulturelle Degenerierung sowie sexuelle Perversion entwickelt und unter dem Namen "Menschenrechte" oder "Freiheit" Fuß gefasst. Dieses ernste Bild hat die europäische Jugend in einen Mangel an Liebe, Einsamkeit, Unglauben und sogar Selbstmord getrieben. Dies ist eine Situation, die sehr unerwünscht ist. Gesellschaften können Glück und Fortschritt nur erlangen, wenn sie geistig stark sind. Wenn sich Europa stärken, verschönern und ein Pionier der Demokratie werden will, muss es diese Tatsache berücksichtigen.
Diejenigen, die den in Europa praktizierten Fanatismus und die Bigotterie - sei es im Namen des Christentums oder des Islams - verachten, versuchen nicht, dieses Problem durch das Predigen der Quelle der wahren Religion anzugehen. Vergessend, dass die Wurzeln der Bigotterie das abergläubische Verständnis ist, wird Hass gegen die Religionen und religiöse Menschen entwickelt. Die Aufgabe, dem wachsenden Rassen- und Religionshass in Europa ein Ende zu setzen, bleibt sowohl bei den Christen als auch den Muslimen. Erzbischöfin Antje Jackelén hat diese Verpflichtung durch ihre positiven Aussagen zum Islam erfüllt. Auch Muslime müssen mehr Unternehmen als nur "Islam ist die Religion des Friedens" zu sagen und konkrete Schritte in diese Richtung gehen.
Im heiligen Buch der Muslime befiehlt Gott Muslimen, mitfühlende und respektvolle Beziehungen zu Christen zu führen. Muslime müssen die Rechte der Christen verteidigen und verhindern, dass radikale Menschen ihnen schaden. Dem Koran verbundene Muslime sollen Christen mit Barmherzigkeit und Respekt behandeln und versuchen, alle Beschwernisse die die Christen durchlebten, wiedergutzumachen.
Sie müssen die Tatsache, dass Kirchen geschlossen werden und Christen ihre Religion aufgeben, problematisch betrachten und diese Menschen wieder für das Christentum gewinnen. Dafür müssen sie zusammen mit den Christen streben. Die Existenz eines starken und frommen Volkes der Schrift (Christen und Juden) ist für Muslime von entscheidender Bedeutung.
Aus diesem Grund müssen Muslime die den Koran als Quelle des Islam akzeptieren, gegen die Bigotten, die die Völker der Schrift feindselig behandeln mit Intellekt und Wissen vorgehen und die Völker der Schrift vor dieser feindlichen Einstellung beschützen. Dies wird eine wichtige Rolle für die erneute Stärkung des Christentums in Europa spielen.
Quelle:
(1) Virginia Hale, Sweden’s Liberal Church ‘Set to Lose over a Million Members in Next Decade’, BreitBart, 14 Şubat 2018, http://www.breitbart.com/london/2018/02/14/sweden-church-lose-million-members/
(2) The Local se, Archbishop speaks out after anti-Islam attacks, 30 Kasım 2013, https://www.thelocal.se/20131130/archbishop-speaks-out-after-anti-islam-abuse
(3) Bruce Baver, "Reforming" the Church of Sweden, Gatestone Instute 24 Kasım 2017, https://www.gatestoneinstitute.org/11433/sweden-church-jackelen
(4) The Local se, Archbishop speaks out after anti-Islam attacks, 30 Kasım 2013, https://www.thelocal.se/20131130/archbishop-speaks-out-after-anti-islam-abuse
(5) Christan Left, Sweden: archbıshop of uppsala says mohamed “not a false prophet”, The Tundra Tabloids Mart 2016, http://tundratabloids.com/2016/03/sweden-archbishop-of-uppsala-says-mohamed-not-a-false-prop
(6) Stoyan Zaimov, Liberal Church of Sweden Set to Lose 1 Million Members, Start Selling Its Property, The Christian Post, 15 Şubat 2018, https://www.christianpost.com/news/liberal-church-of-sweden-lose-1-million-members-selling-property-217971/
(7) The Guardian, UK one of world's least religious countries, survey finds, 12 Nisan 2015, http://www.theguardian.com/world/2015/apr/12/uk-one-of-worlds-least-religious-countries-survey-finds
(8) Mail Online, Now UK Christians are in a minority: Number of people who say they do not identify with any religion reaches almost half after doubling in the past three years, 24 Mayıs 2016, http://www.dailymail.co.uk/news/article-3605832/Now-UK-Christians-minority-Number-people-say-not-identify-religion-reaches-half-doubling-past-three-years.html#ixzz4A4vGR4jA
Adnan Oktars in "Egyptian Streets" veröffentlichter Artikel: