Wir sind es gewohnt uns in vielen Situationen Verschwörungstheorien anzuhören. Wenn es um den Nahen Osten geht, ist es jedoch schwierig, Pläne und Projekte als bloße Verschwörungstheorien zu beschreiben, da wir einige der für den Nahen Osten im Laufe der Zeit geplanten Szenarien gesehen haben, die tatsächlich zur Realität geworden sind. Die Menschen, die sich diese Szenarien vorstellen, versuchen heutzutage nicht einmal sie zu verbergen.
Verschiedene Karten der Gestaltung des Nahen Ostens wurden im Einklang mit den Plänen der geheimen Staatsapparate gezogen, während der erste Weltkrieg noch im Gang war.
Die Länder des noch intakten Osmanischen Reiches wurden bereits hinter verschlossenen Türen aufgeteilt; Wände wurden längst zwischen Menschen, die Brüder waren und die gleiche Religion und Ethnizität teilen errichtet. Wenn wir nichts von den sechs geheimen Vereinbarungen wüssten, die, während der Krieg noch tobte, entworfen wurden, könnten wir denken, sie waren alle übertrieben oder phantastisch.
Wenn Russland, der einer der Sykes Picot Unterzeichner war, sich nicht mit dem Westen entzweit hätte, hätten wir möglicherweise das Ausmaß der heimlichen Pläne nie verstanden.
Der erste Weltkrieg war längst zu Ende, und der Nahe Osten war mit Lineal und Kompass geteilt worden, als wäre es geplant gewesen.
Erinnern wir uns an das New Middle East-Projekt, welches im Jahr 2006 von Oberstleutnant Ralph Peters, einem Berater des US-Präsident Clintons, erstellt wurde. Sie wurde in der Zeitung Armed Forces Journal mit dem Titel "Blutige Grenzen: Wie ein besserer Naher Osten aussehen würde" veröffentlicht. Peters sagte, dass die Grenzen des Nahen Ostens neu gezogen werden müssen, um die Demokratie zu verbreiten und den Terrorismus einzudämmen.
Dementsprechend müsse der Nahe Osten in beinahe weitere 20 Bestandteile aufgeteilt werden. Diese virtuelle Karte, in der Irak zwischen Schiiten und Sunniten geteilt wurde, Kurdistan gegründet wurde, die Grenzen von Armenien erweitert und Staaten die den Aserbaidschanern und Belutschen gehören im Norden des Irak eingerichtet wurden, und in dem die Grenzen von Syrien , Libanon und Jordanien neu gezogen wurden, war in der Tat mit einem Ziel vor Augen erstellt und scheint sich mit dem Eintritt in das Jahr 2016 bewährt zu haben.
Nach 2006 wurde diese Karte der US-Regierung, der NATO und Militärkreisen in Umlauf gebracht. Es wurde kein Problem darin gesehen, diese Karte zu propagieren, um die Welt, die Länder und die Menschen darauf vorzubereiten.
Diese Karte wurde auch in Ausbildungsprogrammen in NATO-Verteidigungsbildungseinheiten eingesetzt.
Peters ging von der Idee aus, dass "die Geschichte uns gezeigt hat, dass künstliche Grenzen schon immer zu Instabilität geführt haben und dass Grenzen, die auf ethnische Zugehörigkeit basieren auch nach 1000 Jahren wünschenswert sind. "
Es ist wahr, dass künstliche Grenzen immer zu Instabilität führen. Allerdings ist das Ende der Instabilität nicht durch weitere Teilung sondern durch die Einheit möglich. Wenn Peters den Terrorismus verhindern will, um eine Lösung für die Instabilität zu finden, dann sollte er sich auf den Geist der Einheit im Nahen Osten konzentrieren.
Allerdings war der kreative Chaos natürlich nicht für solche unschuldigen Zwecke erfunden. In der gleichen Weise, wie die Teilung von Brüdern nach dem Ersten Weltkrieg nicht zum Wohle der Menschen in der Region bestimmt war, war auch dieses Projekt nicht zum Wohle der Menschen.
Ralph Peters diente dem Büro des stellvertretenden Generalstabschef für Intelligenz im US-Verteidigungsministerium und war ein Geheimdienstmitarbeiter, der unzählige Strategiepapiere in Bezug auf die US-Außenpolitik schrieb. Obwohl seine früheren vier Bücher in Regierungs- und Militärkreisen einflussreich gewesen zu sein scheinen, tat Peters in der Tat nichts anderes als offenzulegen, was strategische Planer für den Nahen Osten bereits vorausgesehen hatten. Mit anderen Worten, der Plan ging ins Detail.
Die Region Levante, die seit Jahren durch verdeckte strategischen Pläne geformt worden ist, galt nach dem ersten Weltkrieg als eine schwache Region, deren Verwaltung Notwendigkeit war. Heute jedoch müssen wir uns die Frage stellen, warum der Westen immer beteiligt ist, wenn es um den Nahen Osten geht. Warum plant der Westen stets eine Trennung?
Warum sorgt sich der Westen über inländische Aufruhen in den Ländern des Mittleren Ostens mehr als die Menschen in der Region? Warum werden Treffen für die "Lösung im Nahen Osten" immer von Europäern in den europäischen Hauptstädten geführt? Warum sind überall westliche Militärbasen und Flugzeuge ausgerüstet mit westlichen Raketen? Wo sind die Führer und Völker des Nahen Ostens, die in der Lage sind über ihre Zukunft zu entscheiden?
Es ist deutlich, dass es eine eine Gruppe von Menschen im Nahen Osten gibt, die alle Entscheidungen den Machthabern überlassen und sich allen eigenartigen Strategien und Projekten hingeben. Es ist auch bekannt, dass im Nahen Osten besagte Menschen bevorzugt, in den Vordergrund gestellt werden und ihnen eine starke Position zugeteilt wird. Es ist Zeit, der entgegengesetzten Strategie für den Nahen Osten zu folgen. Es muss eine Gemeinschaft in den Vordergrund, die die Demokratie, Freiheit und Freundschaft des Westens mit Freude annimmt, aber niemals die Teilungspläne durchführt; die aufgrund Jahrhunderte langer Erfahrung weiß, dass eine Teilung keinen Segen sondern Leid bringt und das Gute vom Bösen unterscheiden kann. Man muss die ganze Welt davon überzeugen, dass dies nicht nur eine Bereicherung für den Nahen Osten ist sondern auch für den Westen. Man muss sie spüren lassen, dass der Gemeinschaftsgeist das Terror-Problem lösen kann. Ihnen muss gezeigt werden, dass die illegalen Pläne und Vorstellungen der Strategen, die auf Lösung der Probleme durch Gewalt basieren, nicht richtig sind. Es darf nicht vergessen werden, dass die Menschen geneigt sind wütend zu reden, zu hassen und den Weg der Gewalt als den Kürzesten zu gehen. Aus diesem Grund tendieren sie dazu zu glauben, getrennt, zerstört und alleine glücklich zu sein.
Dieser Ansatz ist seit jeher Trumpf derjenigen, die Kampf und Aufruhr wollen. Es liegt in unserer Hand sowohl dem Volk des Nahen Osten als auch den Strategen des Westen zu zeigen, dass dies falsch ist. Lasst uns Pläne die den Hass bezwingen – zusammen – gestalten, während einige Pläne schmieden, um den Hass anzufachen. Lasst uns nicht darauf warten, dass der Westen den Frieden zwischen uns herstellt.
Adnan Oktars Artikel, der in den Arab News, Riyadh Vision und Indian Muslim Observer veröffentlicht wurde.
http://www.arabnews.com/columns/news/859156
http://www.riyadhvision.com.sa/2016/01/04/54264/
http://indianmuslimobserver.com/2016/01/30/middle-east-crisis-can-order-come-out-of-chaos/