Es wird über neue Angriffe im Mittleren Osten wie auch gleichzeitig über Waffenstillstand geredet. Während dessen werden Krankenhäuser, Wohngebiete bombardiert, der dreckige Krieg in dem Zivilisten gleichgültig ermordet werden geht weiter. Der Flüchtlingsstrom dauert an und die Menschen, welche ihr Leben retten wollen sind momentan ausweglos wie nie zuvor. Gerade jetzt wo Europa seine Grenzen schließt und die ganze Verantwortung auf die Türkei geschoben wird, hat die Welt gesehen, wer im Thema Menschlichkeit sitzen geblieben ist. Die USA und Europa teilten der Türkei in etwa mit „wir werden die Flüchtlinge nicht aufnehmen und ihnen auch nicht helfen, euch auch kein Geld geben, aber ihr könnt die Grenzen ja öffnen“. Die Geschichte wird diese Politik Europa´s und der USA nie vergessen.
Wir haben das Thema Flüchtlinge sehr oft angesprochen und werden es auch weiterhin. In diesem Artikel wird ein weiteres Problem in Betracht gezogen, der mit dem Flüchtlingsthema aufkommt: Rassismus. Schadet der Rassismus der sich in Europa breit macht den Flüchtlingen und Minderheiten, oder Europa selbst?
Die Wahlen letztes Jahr in Frankreich, indem die Partei Front National als Sieger hervorging, zeigte wie stark rassistische Bewegungen in Europa wurden. Es ist offensichtlich das Rassismus und Islamfeindlichkeit seinen Weg in Europa gefunden hat. Auch die Reaktionen gegenüber Flüchtlingen kam für manche politische Kreise gerade recht.
Die extrem rechtspopulistische Partei Front National hat verschiedene wirkungsvolle Ideen in den Vordergrund gesetzt und damit das Vertrauen der Bevölkerung gewonnen. Doch auch die harten politischen Ansichten dieser Partei gegenüber Flüchtlingen, Fremden und vor allem Muslimen ist seit langem bekannt. Der Hauptgrund warum diese Partei so stark wurde ist, weil sich deren Ansichten auch anfing unter der französischen Bevölkerung zu verbreiten. Und genau das ist der Punkt an dem es für Europa riskant wird.
Diese Situation beschränkt sich nicht nur auf Frankreich. Laut den Recherchen des Pew Research Centers wurden im November 2015, in 7 europäischen Ländern Umfragen durchgeführt. Das Ergebnis davon war, dass die negativen Meinungen in Europa gegenüber Roma, Muslimen und Juden zugenommen hat. Die Zunahme konnte man am stärksten in rechtspopulistischen Kreisen vor allem in Griechenland, Polen und Italien erkennen. Abgeordnete welche diese Meinung teilen werden zunehmend aggressiver und furchterregender. Das Ausmaß dieser Tatsache zeigt uns die Rede vom dänischen Abgeordneten Sören Espersen, der zur dänischen Volkspartei gehört. Er machte nämlich den Vorschlag, dass Kinder und Frauen die sich in der Nähe von ISIS aufhalten bombardiert werden sollen.
Diese Situation förderte auch das immer mehr Parteien in Europa radikalisiert wurden. Das in Europa rassistische Parteien Propaganda betreiben ist momentan fast schon legalisiert. Ein deutscher wurde nach seiner Meinung befragt, wie er denn die steigenden rassistischen Demonstrationen findet, dieses Interview wurde in der Sputnik News veröffentlicht:
„Normalerweise kann ein deutscher Polizist eine Demo mit 20 Teilnehmern genauso gut aufhalten wie eine Demo mit 20.000 Teilnehmern. Dazu brauch er nur die Polizei aus seiner Stadt zu mobilisieren. Doch das machen sie bei rassistischen oder rechtsradikalen Demos nicht. Diese Demos sehen wir die Fackelmärsche vor dem 2. Weltkrieg aus, die Polizei schaut dabei nur zu. Flüchtlingsunterkünfte werden in Brand gesetzt, solche Straftaten nehmen täglich zu.“
Der einstige Europaabgeordneter Ozan Ceyhun sagte zu den Vorurteilen gegenüber Flüchtlingen und Muslimen, dass der Grund dafür die Europaparlamentswahlen waren. Denn das Ergebnis dieser Wahlen war, dass über 100 Sitze Europa-und Islamgegnern und Rassisten gegeben wurden. Herr Ceyhun sagte noch dazu, dass diese Vorurteile eigentlich nicht Muslimen und Flüchtlingen schaden, sondern der europäischen Demokratie. Weiter sagte er noch: „Ständig werden wir in den Wahlen Zeugen wie die rassistische Politik der europäischen Demokratie schadet.Während die Hauptparteien ständig an Zuwachs verlieren, werden die rassistischen oder extrem rechtsradikalen Parteien immer stärker.“ Das eigentliche Problem in Europa ist es, dass gegen die rassistische Politik geschwiegen wird. Da das Schweigen in Europa gegenüber den Rassisten, die 2015 dadurch gestärkt wurden weiter anhält, sieht es auch nicht danach aus, dass man den Rassismus im Jahre 2016 heilen könnte.
Diese zunehmende Feindschaft gegenüber Flüchtlingen, Fremden und vor allem Muslimen, ist auch immer mehr ein Grund welches zur Teilung der europäischen Gesellschaft führt. Die Unzufriedenheit hat in diesen Ländern zugenommen und der Zusammenhalt hat in großem Ausmaß Schaden davon getragen. Das die schöne vorbildliche europäische Zivilisation diesen Tiefpunkt erreicht hat, könnte die bereits unruhige Welt in noch größere Unruhen versetzen. In der Tat könnte es sein, dass der verbreitete Rassismus in Europa dem europäischen Volk und ihrer Demokratie enorm schaden wird.
Zudem darf man auch nicht vergessen, dass hasserfüllte Aussagen gewaltbereite Menschen in Rage versetzen. Diejenigen in Europa, welche rassistisches Gedankengut verbreiten, tun damit nichts zur Beendigung des Terrors, sondern im Gegenteil ziehen sie sich damit in den Terror mit rein. Eine unbarmherzige Art und Weise ernährt stets die Ideologie der Terroristen und ist für sie wie eine Art Einladung zum Terror. Die Verleitung zum Terror ist eine Einladung zur Gewalt und das Ergebnis davon ist nicht Glück, sondern eine ständige Angst und diese endet mit Wut. Minderheiten die bis dahin friedvoll in diesen Ländern gelebt haben, könnten dann nämlich plötzlich verärgert werden und das Ergebnis davon könnten Aufstände sein. Denn eine Massenpsychologie kann manchmal das Urteilsvermögen der Menschen beeinträchtigen und somit eine wilde Atmosphäre erzeugen. Eine hetzerische Politik ist sehr gefährlich.
Das Europa mit solch einem Szenario konfrontiert wird, ist niemals unser Wunsch und deshalb müssen die europäischen Völker und Politiker zu Lösungen greifen, welche den Terror beenden werden. Sie sollten nicht vergessen, dass Terror nicht mit Islam- oder Fremdenfeindlichkeit zu lösen ist. Im Gegenteil kann es sein das die friedvollen Muslime und Ausländer im Land dadurch negativ reagieren könnten, was dann zu Unruhen in der Gesellschaft führen kann. Ein einseitiger Hass kann nur dann geschwächt werden, wenn es keinen Antagonisten gibt der diesen Hass aufnimmt. Die Europäer welche jahrelang die Zierde der Zivilisationen sind, könnten dieses Problem wie schon so oft in der Geschichte aus der Welt schaffen. In Sachen Terror sollten sie dieselbe zivilisierte Einstellung haben und die Hasspolitik unterbinden, bevor es zu spät ist.
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Dieser Artikel von Herrn Adnan Oktar wurde in den Zeitungen Arab News, NBC Times und Daily News veröffentlicht.