EINFÜHRUNG

Durch die Propheten, die Allah sandte, hat Er die Menschen des öfteren auf den rechten Weg gerufen.

Das Ziel aller dieser heiligen Persönlichkeiten war ein und dasselbe:

Die Menschen zum Glauben an Allah aufzurufen und sie aufzufordern, nur Ihm zu dienen.

Die Propheten brachten der Menschheit die heilige Religion und lebten ein ideales Leben vor. So repräsentieren diese erwählten Diener Allahs den lautersten, überlegenen Charakter, saubere moralische Werte und ein vorbildhaftes Verhalten und Reagieren auf Ereignisse.

Zwei dieser heiligen Persönlichkeiten waren die Propheten Abraham und Lot.

Allah sagt über sie im Qur’an:

Ihr habt ein schönes Beispiel an Abraham und den seinigen... (Qur’an, 60:4)

Und Lot gaben Wir Weisheit und Wissen und retteten ihn aus der Stadt, die Ruchloses beging. Sie waren fürwahr verdorbene Leute, Missetäter. Und Wir ließen ihn in Unsere Barmherzigkeit eingehen. Er war wahrlich einer der Rechtschaffenen (Qur’an, 21:74-75)
    
ABRAHAM’S VOLK

Historische Quellen berichten, daß Abraham in Mesopotamien gelebt hat. Der Qur’an informiert uns, dass er und sein Sohn, der Prophet Ismael, die Kaaba gebaut haben. Das bestätigt die historischen Berichte, dass Abraham tatsächlich im mittleren Osten lebte.

Zu jener Zeit hingen nahezu alle Völker des mittleren Ostens heidnischem Glauben an.

Sie beteten entweder selbstgefertigte Götzen an oder Himmelskörper wie Sonne und Mond.

Archäologische Erkenntnisse bestätigen, dass diese Region ein heidnisches Gebiet war.

Ausgrabungen in der Region haben zahlreiche Stein- und Lehmüberreste von Statuen zutage gefördert, die als Götzen dienten.

Auch wurden Zikkurats, Reste von Tempelfundamenten gefunden, Tempel, die historischen Dokumenten zufolge der Anbetung von Sonne und Mond dienten.

Auch Abrahams Volk beteiligte sich an solchen Perversionen.

Es stellte Statuen her, an die sinnlose Gebete gerichtet wurden, und obwohl klar war, dass man nichts von ihnen erhalten konnte, wurden sie verehrt und um Hilfe gebeten. Man fürchtete diese Holz- und Steingötzen sogar.

Allah offenbarte Abraham, dass Er der Schöpfer des Universums ist, und Er belehrte ihn, dass alle, die etwas anderes glauben, sich einer schlimmen Täuschung hingeben. Und Er zeigte ihm den Beweis Seiner Herrschaft über die Himmel und der Erde.

Und so zeigten wir Abraham das Königreich der Himmel und der Erde, damit er zu den Festen im Glauben gehöre. (Qur’an, 6:75)

Daraufhin erklärte Abraham seinem Volk die Existenz Allahs, und rief es dazu auf, an Ihn zu glauben. Doch die Menschen seines Volkes widersetzten sich der Wahrheit, die er ihnen brachte, indem sie ihr Tun mit der ihnen von ihren Vorvätern überlieferten Religion rechtfertigten. Doch es war offensichtlich, dass die abergläubische Religion ihrer Vorväter ihnen keinerlei Nutzen bringen konnte, sondern viel eher die Quelle großen Kummers und Unfriedens sein würde. Allah beschreibt die Haltung derer, die der Religion ihrer Vorväter anhingen, im Qur’an:

Und wenn man zu ihnen spricht: "Befolgt, was Allah herabgesandt hat, " sprechen sie: "Nein, wir befolgen, was wir bei unseren Vätern vorfanden." Wie? Obgleich ihre Väter nichts wussten und nicht geleitet wären? (Qur’an, 2:170)

Allah macht Abraham zum Propheten

Allah prüfte Abraham. Später belohnte Er ihn, der so gehorsam und standhaft geblieben war, mit dem Prophetentum und Er machte ihn schon in jungen Jahren zu Seinem Gesandten. Der Qur’an offenbart dies so:

Und als Abraham von seinem Herrn durch Gebote, die er erfüllte, geprüft wurde, sprach er: "Siehe, Ich mache dich zu einem Imam für die Menschen." Er sprach: "Und auch (Leute) meiner Nachkommenschaft?" Er sprach: "Mein Versprechen gilt nicht für Ungerechte." (Qur’an, 2:124)

Weiter offenbart Allah im Qur’an, dass Er dem Propheten Abraham und seinen Nachkommen Weisheit und die Schrift gegeben hat:

Beneiden sie etwa die Leute um das, was Allah ihnen in Seiner Huld schenkte? Wir gaben dem Hause Abrahams die Schrift und die Weisheit und ein gewaltiges Königreich. (Qur’an, 4:54)

Allah hat Abraham die Bücher gesandt, bevor Er dem Propheten Moses die Torah sandte. Folgende Verse berichten dies:

... obwohl das Jenseits besser und dauerhafter ist. Wahrlich, all dies stand bereits in den alten Schriften, Den Schriften von Abraham und Moses. (Qur’an, 87:17-19)

Es gibt eine Abraham betreffende Frage, die im Verlauf der Geschichte immer wieder gestellt und debattiert worden ist:

Die Frage, welcher Religion Abraham angehörte.

Die Juden sehen ihn als jüdischen Propheten.

Auch die Christen sehen ihn als jüdischen Propheten, sind aber der Auffassung, er folge dem Propheten Jesus, der nach ihm kam.

Tatsache ist jedoch, dass Allah im Qur’an klar gemacht hat, wie falsch solche Debatten sind.

O Völker der Schrift! Warum streitet ihr über Abraham, wo die Thora und das Evangelium erst nach ihm herabgesandt wurden? Habt ihr denn keinen Verstand? Streitet über das, worüber ihr Bescheid wisst! Weshalb streitet ihr über das, wovon ihr nichts wisst? Allah weiß, ihr aber wisst nicht.  (Qur’an, 3:65-66)

Einzig der Qur’an berichtet die Wahrheit über ihn:

Abraham war weder Jude noch Christ; vielmehr war er rechtgläubig, ein Gottergebener und keiner derer, die Gott Gefährten geben. (Qur’an, 3:67)

Der Qur’an nennt Abraham einen Hanifen. Das Wort bezeichnet einen frommen, aufrichtigen und rechtgeleiteten Menschen, der sich Allahs Geboten unterwirft und niemals von seiner Religion abweicht.

In einem anderen Vers befiehlt Allah dem Propheten Muhammad, der Religion des Propheten Abraham zu folgen:

Dann oftenbarten Wir dir: "Folge der Religion Abrahams, des Lauteren im Glauben, der kein Götzendiener war!" (Qur’an, 16:123)

Die rechte Religion des Propheten Abraham wird von den Muslimen und den Völkern der Schrift geteilt. Denn den Gläubigen der drei heiligen offenbarten Religionen ist befohlen, an Allah zu glauben und Ihm zu dienen in der Weise, die der Prophet Abraham vorgelebt hat.

Leider sind bestimmte Praktiken des Judentums und des Christentums im Lauf der Zeit degeneriert, und so sind diese Religionen verfälscht worden. Der Qur’an berichtet uns von der an sie gerichteten Einladung durch die Muslime, dem gemeinsamen Wort zu folgen:


Sprich: "O Völker der Schrift! Kommt herbei! Einigen wir uns darauf, dass wir Allah allein dienen und nichts neben Ihn stellen und dass die einen von uns die anderen nicht zu Herren neben Allah annehmen." Und wenn sie den Rücken kehren, dann sprecht: "Bezeugt, dass wir gottergebene (Muslime) sind." (Qur’an, 3:64)

Abraham verkündet die Religion

Abraham überwarf sich mit seinem heidnischen Volk, doch er fuhr fort, die Existenz und die Einheit Allahs zu predigen.

Unter denen, die der wahren Religion nicht gehorchten, war sein eigener Vater.

Abraham erklärte seinem Volk geduldig, dass die selbst verfertigten Götzen niemals heilig sein könnten und dass Allah der einzige Gott sei.

Er begenete der Feindseligkeit, die ihm die Menschen entgegenbrachten, höflich und sanft. Die Antwort an sein Volk ist ein Beispiel von Mut und Entschlossenheit für alle Gläubigen. Der Qur’an berichtet es so:


Doch sein Volk stritt mit ihm. Er sprach: "Wollt ihr mit mir über Allah streiten, wo Er mich schon rechtgeleitet hat? Ich fürchte nicht die Gefährten, die ihr ihm gabt, sondern nur, was mein Herr will. Mein Herr umfasst alle Dinge mit Seinem Wissen. Wollt ihr euch denn nicht ermahnen lassen? (Qur’an, 6:80)

Abraham stellt die Götzen bloss

Abraham rief seine Umgebung mit weisen, freundlichen Worten auf, an Allah zu glauben, doch die Reaktion seines Volkes war feindselig. Die grosse Mehrheit folgte nicht den moralischen Werten der Religon, die er verkündete, sondern bestand auf der Beibehaltung ihres Heidentums. Abraham begann eine umfassende intellekteuelle Auseinandersetzung mit ihrem Aberglauben. Einmal geriet er unter so starken Druck der Leugner und Polytheisten, dass er sich krank stellen musste, um sie auf Distanz zu halten. Der Qur’an berichtet davon:

... und seinen Vater und sein Volk fragte: "Was verehrt ihr denn da? Sucht ihr das Falsche, Götter anstelle von Allah? Was ist denn euere Vorstellung von dem Herrn der Welten?" Dann warf Er einen Blick zu den Sternen und sprach: "Mir wird ganz übel! (Qur’an, 37:85-90)

Nach dem er sich der Ungläubigen auf diese Weise erwehrt hatte, lief er zu den Götzenfiguren und zerschlug sie.

Nur eine liess er unbeschädigt.

Als Sein Volk sah, was passiert war und dass nur der grösste Götze übrig geblieben war, suchte man den, der dies getan hatte. Der Qur’an schildert den Vorfall so:

Sie sagten: "Wer hat dies unseren Göttern angetan? Das war wahrlich ein Frevler!" Sie sagten (ferner): "Wir hörten einen jungen Mann davon reden. Man ruft ihn Abraham." Sie sprachen: "So bringt ihn vor die Augen des Volks, vielleicht zeugen sie (wider ihn)." Sie fragten: "Hast du dies mit unseren Göttern getan, o Abraham?" (Qur’an, 21:59-62)

Diese Frage enthüllte, warum Abraham den grössten Götzen nicht zerstört hatte. Seine Antwort steht im Qur’an geschrieben.

Er sagte: "Keineswegs! Getan hat dies der Größte von ihnen. Fragt sie nur, wenn sie reden können!" (Qur’an, 21:63)

Diese Antwort machte die Ungläubigen nachdenklich, und sie begannen zu verstehen, dass ihre Götzen die Fähigkeit der Sprache nicht beherrschten. Und so ging sein Plan auf, denn nun stellten die Menschen ihren heidnischen Glauben in Frage. Der Qur’an berichtet:

Da wandten sie sich einander zu und sprachen: "Seht, wir selbst sind im Unrecht!" (Qur’an, 21:64)

Doch ihre Einsicht dauerte nicht lange.

Obwohl sie nun die Wahrheit kannten, entschieden sie sich wieder gegen Abraham und blieben bei ihrem traditionellen heidnischen Glauben, der ihren eigenen Interessen an dieser vergänglichen Welt diente.

Dieses Mal griffen die Polytheisten jedoch zur Gewalt gegen Abraham.

Sie fassten einen grausamen Plan.

Sie wollten ihn ins Feuer werfen und ihn verbrennen, um der Auseinandersetzung ein für alle Mal ein Ende zu machen.

Doch wie Allah allen seinen Gesandten half, half Er auch Abraham, indem Er den Flammen befahl, kühl zu sein und ihn nicht zu verletzen.

Dieser Vorfall ist eines der Wunder unseres Herrn.


Die Grausamkeit der Leugner wird in den folgenden Versen beschrieben, die schildern, wie ihr Plan vereitelt wurde.

Wir sprachen: "O Feuer, sei kühl und unschädlich für Abraham!" Und sie suchten, ihm zu schaden, doch Wir machten sie zu den Verlierern. Denn Wir retteten ihn und auch Lot in das Land, das Wir für alle Welt gesegnet haben: (Qur’an, 21:69-71)

Engel besuchen Abraham

Eine der grössten Segnungen Allahs für Abraham war die Entsendung von Engeln, die ihn unterstützten. Wie der Qur’an berichtet, kamen zwei Engel in Menschengestalt zu ihm, und sie waren Gäste in seinem Haus. Die Engel brachten ihm und seiner Frau die frohe Botschaft, sie würden einen rechtschaffenen Sohn bekommen:

Als sie bei ihm eintraten und "Frieden." sagten, sprach er: "Seht doch, wir fürchten uns vor euch!" Sie sprachen: "Fürchte dich nicht! Siehe, wir verheißen dir einen klugen Sohn." (Qur’an, 15:52-53)

Als sie diese frohe Nachricht erhielten, waren Abraham und seine Frau schon in einem sehr fortgeschrittenen Alter. Ausserdem war seine Frau ohnehin unfruchtbar. So antwortete er mit diesen Worten:

Er sprach: "Versprecht ihr mir dies, obwohl ich doch schon hohes Alter erreicht habe? Was verheißt ihr mir da?" Sie sprachen: "Wir versprechen es dir in Wahrheit; darum gib die Hoffnung nicht auf." (Qur’an, 15:54-55)

Die Prüfung des Propheten Abraham

Allah machte auch Abrahams Söhne, Ismael und Isaak, zu Propheten. Wie ihr Vater waren sie wegen ihrer Hingabe zu Allah Seine erwählten Diener.

Allah prüfte den Glauben Abrahams durch die Anordnung eines Opfers. Abraham sollte seinen Sohn Ismael opfern. Dieses Ereignis ist ein Beweis des Gehorsams der Propheten und ihrer Unterwerfung.

Allah berichtet dieses Ereignis in den Versen wie folgt:

Daraufhin kündigten Wir ihm einen gutmütigen Sohn an. Als dieser nun alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sprach er: "O mein Sohn! Siehe, ich sah im Traum, dass ich dich opfern müsste. Schau, was meinst du dazu?" Er sprach: "O mein Vater! Tu, was dir befohlen wird. Du wirst mich, so Allah will, standhaft finden." Sobald beide sich (Allah) ergeben hatten und er ihn mit dem Gesicht nach unten auf den Boden gelegt hatte, Riefen Wir ihm zu: "O Abraham! Du hast das Traumgesicht bereits erfüllt!" Wahrlich, so belohnen Wir die Rechtschaffenen, Fürwahr, dies war eine offensichtliche Prüfung! (Qur’an, 37:101-07)

Ömer Nasuhi Bilmen gibt in seinem Kommentar folgende Erklärung:

“Der Prophet Abraham und sein Sohn gehorchten Gott und unterwarfen sich Seinem Gebot, und der Prophet Abraham drehte den Kopf seines Sohnes auf die Seite und machte sich bereit, seine Kehle durchzuschneiden… Weil er wusste, daß sein Traum ein göttlicher Befehl war, wollte er seine Pflicht gerne erfüllen und er hatte die innere Stärke, diesem Befehl Gottes zu gehorchen. Doch nun segnete Gott ihn und befahl, er solle an Stelle seines Sohnes ein Tier opfern, und so bewahrte Er den Propheten Abraham vor einer Tragödie.” (Ömer Nasuhi Bilmen, Kuran-i Kerim'in Turkce Meali Alisi ve Tefsiri [Tafsir of Holy Qur’an], Ausgabe 9, 2994.)

Der Bau der Kaaba

Die Kaaba in Mekka ist das erste Bauwerk, dass allein zum Zweck der Anbetung Allahs erbaut worden ist.


Die Propheten Abraham und Ismael erbauten die Kaaba.

Siehe, das erste für die Menschheit errichtete Haus war das in Bakka-gesegnet und eine Leitung für alle Welt, wo es klare Zeichen gibt, wie die Stätte Abrahams. Wer es betritt, ist sicher. Und der Menschen Pflicht gegenüber Allah ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer immer dazu in der Lage ist. Wer aber ungläubig ist- wahrlich, Allah ist auf nichts in aller Welt angewiesen. (Qur’an, 3:96-97)

Abraham’s herausragende moralische Werte

Wie alle Propheten hatte Abraham aufgrund seiner Unterwerfung unter Allah und aufgrund seiner Aufrichtigkeit und seines bescheidenen, ehrlichen Auftretens überlegene moralische Werte.

Er wird in zahlreichen Qur’an-Versen gepriesen und er ist ein Vorbild für alle Muslime.

Abraham, der enge Freund Allahs

Und wer hätte einen schöneren Glauben, als der sich Allah hingibt und das Gute tut und die Religion Abrahams, des Lauteren im Glauben, befolgt; denn Allah nahm sich Abraham zum Freund. (Qur’an, 4:125)

Unser Herr hat offenbart, dass Abraham sein enger Freund ist.

Deswegen ist er bekannt als Khalilullah, der Freund Allahs.

Abraham besass Stärke und Einfühlungsvermögen

Wie alle Propheten, die Allah aufgrund ihres tiefen Glaubens, ihrer Aufrichtigkeit und Unterwerfung als Vorbilder empfiehlt, traf auch Abraham die richtigen Entscheidungen, war vorausschauend und besass Einfühlungsvemögen.

Abraham war ein hervorragender und glückverheißender Diener Allahs

Abraham war einer jener Diener Allahs, die Er auf den rechten Weg leitete, mit dem Prophetentum ehrte und unter den anderen hervorhob.

Dass er und seine Familie über alle Menschen erhoben wurden, ist in einem Vers offenbart:


Siehe, Allah erwählte Adam und Noah und das Haus Abraham und das Haus 'I m ran vor allen Menschen... (Qur’an, 3:33)

Der Prophet Abraham war eine Gemeinschaft in sich selbst

Abraham war fürwahr ein Vorbild der Tugend, gehorsam gegen Allah, lauter im Glauben und kein Götzendiener. (Qur’an, 16:120)

Für Abraham stand Allah über allen Dingen, er war ihm wahrhaftig ergeben, er fürchtete und respektierte nur Ihn und suchte ausschliesslich Sein Wohlgefallen.

Trotz aller Widerstände und der Vielzahl seiner Widersacher setzte er seine Anstrengungen dank seines Mutes und seines Gottvertrauens mit unverminderter Entschlossenheit fort.
 

Abraham war Allah dankbar


Abraham war ein Diener, der Allah ständig für die Segnungen dankte, die Er ihm zukommen liess. Der Qur’an berichtet darüber:

Er war für Seinen Gnadenerweis dankbar, und Er erwählte ihn und leitete ihn auf einen geraden Pfad. (Qur’an, 16:121)

Abraham hatte sich Allah unterworfen

Als sein Herr zu ihm sprach: 'Ergib dich (Mir)! ', sprach er: "Ich gebe mich völlig dem Herrn der Welten hin." (Qur’an, 2:131)

Während der Auseinandersetzung mit seinem Volk zeigte Abraham seine tiefe Ergebenheit und seine völlige Unterwerfung unter Allah. Ganz gleich, was sein Volk tat, er setzte die Verbreitung von Allahs Religion mit grosser Entschlossenheit fort.

Abraham hatte ein weiches Herz

Mitleidigkeit, Weichherzigkeit und Liebe sind Eigenschaften, die Allah an den Gläubigen lobt. Unser Herr offenbart, dass Abraham eine solch weichherzige Natur war:

... Siehe, Abraham war fürwahr mitleidsvoll und milde. (Qur’an, 9:114)

Abraham’s Erbe

Abraham, der von dem Propheten Noah abstammte, hinterliess allen Gläubigen ein wichtiges Erbe: Den Glauben an den einen Gott.

Sein Leben lang glaubte er an die Einzigartigkeit Allahs. Er stellte ihm keine falschen Götter an die Seite, und dies predigte er auch seinem Volk.

Das setzte sich bei seinen Nachkommen fort: Seine Söhne, die Propheten Ismael, Isaak, der Prophet Jacob – sein Enkel – und dessen Sohn Josef und all die anderen Propheten aus derselben Familie predigten ebenfalls ihren Völkern, nach den moralischen Werten der Religion zu leben.

Der Qur’an spricht von diesem Erbe folgendermaßen:

Als sein Herr zu ihm sprach: 'Ergib dich (Mir)!', sprach er: "Ich gebe mich völlig dem Herrn der Welten hin." Und Abraham legte es seinen Kindern ans Herz. Und Jakob (sprach:) "O meine Kinder! Siehe Allah hat euch Glauben erwählt; so sterbt nicht, ohne Gottergebene zu sein." (Qur’an, 2:131-32)

DAS LEBEN DES PROPHETEN LOT

Die Propheten Abraham und Lot lebten in derselben Gegend. Obwohl sie unter verschiedenen Völkern lebten, unterstützten sie einander.

Wie alle Propheten war Lot ein Auserwählter, der den Menschen aufgrund seiner Aufrichtigkeit und seiner Hingabe an Allah ein Beispiel war.

Doch unter dem Volk des Propheten Lot war eine Perversion verbreitet, die von Allah strengstens verboten ist:

Homosexualität.

Lot rief sein Volk auf, Allah zu fürchten und zu respektieren, ihre Homosexualität aufzugeben und ein Leben zu führen, das Ihm gefällt.

Doch es reagierte feindselig auf seine Worte.

Man drohte Ihm und den anderen Gläubigen sogar damit, sie zu vertreiben.

Doch er gab nicht auf und fuhr fort, seine Botschaft zu verbreiten, um Allahs Wohlgefallen zu erlangen. Denn er hatte einen starken Glauben und eine tiefe Gottesfurcht…

Der Prophet Lot rief sein Volk auf, seine unsittliche Lebensweise aufzugeben und ihm zu folgen.

Er erklärte ihnen die grosse Unmoralität des Lebens, das sie führten. Seine Botschaft ist im Qur’an so überliefert.

Nähert ihr euch ausgerechnet Männern. Und haltet euch von den Frauen fern, die euer Herr für euch geschaffen hat? Aber nein! Ihr seid ein hemmungsloses Volk!" Sie sagten: "Wenn du nicht nachgibst, o Lot, wirst du bestimmt vertrieben!" Er sprach: "Seht, ich verabscheue euer Verhalten. (Qur’an, 26:165-68)

Doch die Leugner im Volk waren sich nicht darüber klar, was über sie kommen würde, und sie wiesen seine Botschaft weiterhin zurück.

Bis Allahs schreckliche Strafe über sie kam…

Engel besuchen Lot

Unser Herr sandte Engel, die dem Propheten Lot ankündigten, dass sein Volk bestraft werden würde für seine Exzesse. Der Qur’an beschreibt das Erscheinen der Engel und Allahs Gebote in folgenden Versen:

Bemerkte er: "Ihr seid wohl fremde Leute?" Sie sprachen: "Nein! Wir kommen zu dir mit dem, was sie ständig bezweifeln, und bringen dir die Wahrheit. Wir sind gewiss wahrhaftig. Ziehe nun mit deiner Familie fort, bevor die Nacht vorüber ist, und gehe hinter ihnen her. Niemand von euch drehe sich um, sondern geht, wie es euch befohlen ist!" Und Wir gaben ihm den Befehl, weil jene am Morgen mit Stumpf und Stiel ausgemerzt werden sollten.  (Qur’an, 15:62-66)

Auch Lot’s Weib entging der Strafe nicht, denn sie gehörte zu den Leugnern. Die Tatsache, dass sie die Frau eines heiligen Propheten war, half ihr nichts.
Das Ende von Lot’s Volk ist im Qur’an so beschrieben:

Und Lot als er zu seinem Volke sprach: "Wollt ihr Schändlichkeiten begehen wie kein Geschöpf zuvor? Wahrlich, ihr kommt mit Sinneslust zu Männern statt zu Frauen! Ja, ihr seid ein ausschweifendes Volk!" Doch die Antwort seines Volkes war, lediglich zu sagen: "Treibt sie aus euerer Stadt hinaus. Das sind fürwahr Leute, die sich als rein ausgeben." Und Wir retteten ihn und seine Familie, außer seiner Frau, die zurückblieb. Und Wir ließen einen Regen auf sie regnen. Sieh nur, wie das Ende der Sünder war. (Qur’an, 7:80-84)

Die Lot’s Volk von Allah zugemessene Strafe wird in anderen Versen so beschrieben:

Und als Unser Befehl ergangen war, kehrten Wir in dieser (Stadt) das Unterste nach oben und ließen auf sie Backsteine hageldicht niederregnen, gekennzeichnet von deinem Herrn. Und sie ist Frevlern niemals fern. (Qur’an, 11:82-83)

Das “Unterste nach oben kehren” weist evtl. auf die Zerstörung durch ein starkes Erdbeben hin. “… Und ließen auf sie Backsteine hageldicht niederregnen” kann auf einen Vulkanausbruch und den folgenden Lava- und Steinregen hinweisen. So ist das Volk möglicherweise durch ein Erdbeben und einen darauf folgenden Vulkanausbruch zerstört worden. Allah weiss es am besten.

Die vom Volke Lots’ bewohnten Städte sind durch neuere archäologische Grabungen lokslisiert worden.

Es waren die in der Torah mit Sodom und Gomorra bezeichneten Städte.

Archäologischen Erkenntnissen zufolge lagen die beiden Städte am Toten Meer, das sich entlang der israelisch-jordanischen Grenze erstreckt. Die Gegend dort ist dick mit Schwefel bedeckt.

Die vorhandenen Lava und Basaltschichten sind Beweis für eine seismisch aktive Region, in der vulkanische Eruptionen und Erdbeben auftreten. Das Tote Meer befindet sich direkt über einer Erdbebenzone.

Lot’s und Abraham’s Auswanderung

Allah gewährte den Propheten Abraham und Lot ein glückliches Ende. Auf Allahs Gebot hin machten sich die beiden heiligen Persönlichkeiten auf und wanderten aus, um sich anderswo niederzulassen.

Die Belohnung unseres Herrn bestand darin, ihnen in ihrer neuen Heimat ein Leben in Fülle zu gewähren, und Er gab ihnen den Segen des ewigen Paradieses im Jenseits.

Der Qur’an offenbart dies so:

Denn Wir erretteten ihn und auch Lot in das Land, das Wir für alle Well gesegnet haben: Und Wir schenkten ihm Isaak, und Jakob dazu, und machten alle beide rechtschaffen. Und Wir machten sie zu Vorbildern, die auf Unser Geheiß rechtleiteten, und wiesen sie an, Gutes zu tun, das Gebet zu verrichten und Almosen zu entrichten. Und sie verehrten Uns. Und Lot gaben Wir Weisheit und Wissen und retteten ihn aus der Stadt, die Ruchloses beging. Sie waren fürwahr verdorbene Leute, Missetäter. (Qur’an, 21:71-75)

SCHLUSSFOLGERUNG

Der Prophet Abraham brachte seinem Volk die heilige Botschaft und dank seiner Unterwerfung unter Allah überwand er alle Hindernisse.

Der Prophet Lot setzte sich geduldig mit seinem Volk auseinander, rief es auf, an Allah zu glauben und seine Verderbtheit abzulegen.

Diese Propheten, von Allah überlegen erschaffen, gewannen Sein Wohlgefallen durch ihren tiefen Glauben und ihre erhabenen moralischen Werte, denen sie Zeit ihres Lebens folgten. Am Ende erreichten sie ihre endgültige Bestimmung im Paradies, wo ihnen ewige Segnungen gewährt werden.

Das grösste Ziel eines jeden Gläubigen im Leben ist es, dem Weg der Propheten zu folgen, insbesondere dem geliebten Propheten Muhammad, um auf diese Weise zu einem Diener zu werden, mit dem Allah zufrieden ist.

Allah gibt solchen Gläubigen die frohe Botschaft ihrer Belohnung:

Und wer Allah und dem Gesandten gehorcht, soll unter denen sein, denen Allah gnädig gewesen ist: Den Propheten und den Gerechten und den Märtyrern und den Frommen; das sind gute Gefährten. (Qur’an, 4:69)