Im Quran wird auf eine sehr bedeutende geologische Funktion der Berge aufmerksam gemacht:
Und Wir setzten festgegründete Berge auf die Erde, damit sie nicht mit ihnen wanke... (Sure 21:31 - al-Anbiya)
Die Berge haben die Funktion, Erschütterungen auf der Erde zu verhindern. Diese Tatsache, die zu der Zeit, als der Quran offenbart wurde, niemandem bekannt war hat sich erst aus den Entdeckungen der modernen Geologie ergeben.
Früher wurde angenommen, die Berge seien nur Anhöhen der Erdoberfläche. Wissenschaftler stellten jedoch inzwischen fest, dass die Berge nicht nur Anhöhen auf der Erde sind, sondern dass sie sich mitunter 10-15 mal weiter als ihre Höhe über dem Erdboden ausdehnen. Mit diesen Eigenschaften haben die Berge die Funktion von Nägeln oder Pflöcken, die z.B. ein Zelt am Boden befestigen. Der Mount Everest, dessen Gipfel 8848 m hoch ist, dehnt sich unterirdisch mehr als 125 km nach unten hin aus.13
Die Berge haben "Wurzeln" tief unter der Oberfläche des Bodens.14
Schematischer Schnitt. Die Berge haben tiefe "Wurzeln", die in der Erde eingebettet sind.15
Eine andere Abbildung, die zeigt, dass die Berge die Form von Pflöcken haben.16
Berge, entstehen durch den Zusammenstoss und die Auffaltung der massiven tektonischen Platten, die die Erdkruste bilden. Wenn zwei solcher Platten zusammenstoßen, schiebt sich die eine unter die andere Platte, wodurch diese nach oben gedrückt wird und Höhen und Berge bildet. Die untere Platte bewegt sich weiter und bildet unter der Erdoberfläche eine tiefe Verlängerung des Bergrückens. In einem wissenschaftlichen Text wird die Struktur der Berge wie folgt beschrieben:
In den Gebirgsmassiven, dort wo die Kontinente dicker sind, dringt die Erdrinde zum Mantel hin ein. 17
Einer der weltbekannten Unterseegeologen Prof. Siaveda gab den folgenden Kommentar ab, als er davon sprach, dass die Berge in der Erde "verwurzelt" sind:
Der fundamentale Unterschied zwischen kontinentalen und ozeanischen Gebirgen besteht in ihrem Material. Kontinental-Berge bestehen im wesentlichen aus Sedimenten, während ozeanische Berge aus vulkanischem Gestein bestehen. Kontinentale Berge entstanden durch starke Kompressionskräfte, ozeanische Berge dagegen durch starke expansive Kräfte. Was beide gemeinsam haben, sind Fundamente, Wurzeln gewissermaßen, weit nach unten hin fortsetzen und durch die sie in ihrer Position gehalten werden. Im Falle kontinentaler Gebirgsmassive bestehen diese "Wurzeln" aus sehr leichtem Material geringer Dichte, bei ozeanischen Gebirgen bestehen sie aus dichterem, schwererem Material, doch dieses ist sehr heiß und deswegen dehnt es sich aus. Beide erfüllen aber dieselbe Aufgabe, die darin besteht, die Bergmassive zu fixieren, was in diesem Fall auf dem Prinzip des Archimedes beruht, einem grundlegenden Satz der Hydrostatik, nachdem ein in eine Flüssigkeit eingetauchter Körper scheinbar so viel von seiner Gewichtskraft verliert, wie die von ihm verdrängte Flüssigkeit wiegt. Dadurch entsteht ein Auftrieb, der die Gebirge auf dem heißen, flüssigen Magma schwimmen lässt. 18
O ihr, die ihr glaubt! Gebt euch Allah ganz und gar hin und folgt nicht den Fußstapfen des Satans; siehe, er ist offenkundig euer Feind. (Sure 2:208 - al-Baqara) Siehe, die, welche glauben und für Allahs Sache auswandern und streiten, sie hoffen wirklich auf Allahs Barmherzigkeit; und Allah ist verzeihend und barmherzig. |
Im Buch Earth [Die Erde] von Frank Press, der derzeit der Vorsitzende der Amerikanischen Wissenschaftsakademie ist und dessen Buch in vielen Universitäten der Welt als Standardwerk gelesen wird, wird beschrieben, dass die Berge die Form von Pflöcken haben und dass sie in der Erde verankert sind. 19
Im Quran wird die Rolle der Berge durch einen Vergleich mit dem Pflock unterstrichen:
Machten Wir nicht die Erde zu einem Bett. Und die Berge zu Pflöcken! (Sure 78:6, 7 - an-Naba')
Und in einem weiteren Vers teilt Allah uns mit, dass "Er die Berge festigte" (Sure 79:32 - an-Nazi'at). Das Wort "ersayha" hat in diesem Vers die Bedeutung von "verankern, fixieren, vernageln, angewurzelt sein".
Gebirge fixieren also die tektonischen Platten der Erdkruste, indem sie sich an den Berührungslinien dieser Platten befinden, wo sie sich nach oben und weiter noch nach unten hin ausdehnen. Auf diese Weise verhindern sie, dass die Erdkruste unkontrolliert auf der Magmaschicht treibt. Kurz, wir können die Berge mit Nägeln vergleichen, die Holzbretter zusammenhalten.
Dieser Fixierungseffekt der Berge wird in der wissenschaftlichen Literatur als Isostasie bezeichnet. Isostasie ist eine Theorie, nach der die Massemenge zwischen Erdmittelpunkt und Erdkruste an jedem Punkt gleich ist.
Wir wissen heute, das unsere Erdkruste aus verschiedenen Platten, besteht, die auf der flüssigen Magma des Erdmantels schwimmen. Wenn es Fixierungsfunktion der Berge nicht gäbe, würden die Platten wegen der hohen Rotationsgeschwindigkeit der Erde zum Äquator hin gedrückt, was große Verschiebungen auf der Erdoberfläche hervorrufen würde. In solch einer Lage würde sich kein Mutterboden auf der Erdoberfläche halten können, kein Wasser, es könnten keine Pflanzen wachsen, man könnte keine Strassen oder Häuser bauen, das Leben auf der Erde, so wie wir es kennen, würde kaum möglich sein.
Wie ersichtlich ist, wurde die lebenswichtige Rolle der Gebirge, die durch die moderne Geologie und durch seismische Messungen entdeckt wurde, im Quran als Beispiel der absoluten Weisheit von Allahs Schöpfung aufgedeckt. In einem anderen Vers sagt Allah folgendes:
...Und er stellte festgegründete Berge auf die Erde, damit sie nicht mit euch wanke... (Sure 31:10 - Luqman)
13) http://pubs.usgs.gov/publications/text/inside.html
14) http://www.wamy.co.uk/announcements3.html; aus dem Vortrag von Prof. Zighloul Raghib El-Naggar
15) Carolyn Sheets, Robert Gardner, Samuel F.Howe, General Science, Allyn and Bacon Inc. Newton, Massachusetts, 1985, S. 305.
16) Frank Press, Raymond Siever, Earth, 3. Auflage, W. H. Freeman and Company, 1982, San Francisco, S. 413
17) André Cailleux, Anatomy of the Earth, World University Library, London, S. 220
18) Edward J. Tarbuck, Frederick K. Lutgens, Earth Science, 3. Ausgabe, Charles E. Merrill Publishing Company, 1982, Columbus, S. 158
19) http://www.beconvinced.com/science/QURANMOUNTAIN.htm