Es gibt mehr als 1.2 Milliarden Muslime, die heute auf der Welt leben.
In 56 Ländern stellen Muslime die Mehrheit der Bevölkerung.
Es gibt Probleme, Konflikte und sogar Kriege zwischen einigen dieser Länder.
Bis heute ist die islamische Welt außer Stande gewesen, die notwendige Union zu gründen, weshalb sie nicht so stark ist, wie es ihr zukäme.
Außerdem gibt es kein Zentrum, um islamische moralische Werte festzulegen und zu unterrichten…
Das wiederum bereitet den Boden für diejenigen, die falsche Vorstellungen im Namen des Islams verbreiten.
Tatsache ist jedoch, dass alle diese Probleme behoben werden können und die islamische Zivilisation noch einmal die ganze Welt erleuchten kann.
Der Weg, damit dies geschehen kann ist, dass sich alle Muslime vereinigen.
Durch Einheit und die Errichtung einer islamischen Union.
DER ISLAM ERLEUCHTET DIE WELT
Am Anfang des siebenten Jahrhunderts war Arabien einer der chaotischsten Orte der Welt.
Viele Stämme lebten dort, und jeder von ihnen betete einen anderen Götzen an. Sie führten Krieg gegen einander, vergossen viel Blut und töteten sogar Kinder für ihren unangebrachten Glauben und seine Götzen.
Ein Leben voller Gewalt, Barbarei und Unwissenheit herrschte in Arabien vor.
Bis zur Geburt des Islam...
Diese dunkle Welt wurde mit Gottes Offenbarung des Quran an den Propheten Muhammed (s.a.w.s) vollständig umgestaltet (Friede sei auf ihm).
Mit der Ausbreitung des Islam herrschten Frieden, Vernunft und Zivilisation.
Innerhalb von wenigen Jahrzehnten, breitete sich der Islam in ganz Mesopotamien und Nordafrika aus und erreichte Spanien im Westen und Indien im Osten.
Die Araber, die noch vor ein paar Jahrzehnten ihre Herden in der Wüste gehütet hatten, waren jetzt die Herrscher eines Reiches geworden, aufgrund der Vernunft, der Kultur, und des Bewusstseins, das sie durch den Islam erworben hatten.
Und sie verbreiteten Zivilisation, Toleranz und richtige moralische Werte, die von Gott im Qur'an gelehrt werden, in der gesamten Region.
Während derselben Periode herrschten Fanatismus und Intoleranz in Europa.
Die Katholische Kirche bedrückte die Juden und sogar Christen anderer Glaubensrichtungen.
Falsche Anschuldigungen, Folter und Mord im Namen der Religion waren an der Tagesordnung.
In Ländern unter der Muslimischen Herrschaft wurden Juden und Christen mit Toleranz und Mitgefühl behandelt, und jeder war frei, nach seiner eigenen Religion zu leben, weil Gott dies im Quran so befiehlt:
Und streitet nicht mit dem Volk der Schrift, es sei denn auf beste Art und Weise, außer mit jenen von ihnen, die unrecht handeln. Und sprecht: "Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt wurde und was zu euch herabgesandt wurde. Unser Gott und euer Gott ist ein und derselbe. Und Ihm sind wir ergeben." (Quran, 29:46)
Die Islamische Zivilisation wurde bald zur Weltmacht in allen Bereichen, besonders auf den Gebieten der Wissenschaften.
Muslimische Wissenschaftler entwickelten das Dezimalsystem, das heute überall in der Welt benutzt wird. Sie berechneten die Bahn des Mondes um die Erde und machten bedeutende Entdeckungen bezüglich der Struktur des Lichtes und der Optik.
Sie fanden heraus, dass Krankheiten durch winzige, für das nackte Auge unsichtbare Organismen verbreitet werden.
Außerdem leisteten Frauen, die dasselbe Recht auf eine Ausbildung wie Männer in wissenschaftlichen Schulen genossen, ihren Beitrag zu all dem.
1299 wurden die Fundamente zu einem der größten Reiche dieser Zivilisation gelegt. Es war das Osmanische Reich, das 600 Jahre lang das beste und wirksamste Staatensystem in der islamischen Welt haben würde!
Mit seiner Konzeption des Staates, gegründet auf Gerechtigkeit und Toleranz, überlegener Architektur, deren Spuren noch heute sichtbar sind, und seinen Erfolgen auf den Feldern der Kunst, der Kultur und der Zivilisation, war das Osmanische Reich ein großes Vorbild für die westliche Welt.
Das Toleranzverständnis der Osmanen ermöglichte Dutzenden verschiedenen ethnischen Gruppen und religiösen Sekten, zusammen über Jahrhunderte in Frieden zu leben.
Der Osmanische Staat und sein Regierungssystem beruhten auf den Werten des Islam, und viele heutige politische Wissenschaftler beziehen sich darauf als eines idealen Staatssystems. Osmanische Staats-Diplomatie bildete die Basis der modernen Diplomatie auf mehreren Ebenen.
Diese historischen Tatsachen zeigen, dass Islamische Moral eine Hauptrolle in der modernen Entwicklung in der Welt spielte.
Diese Werte, erworben von einigen Europäern in der Welt des Islam, spielten eine grundsätzliche Rolle in der Entwicklung europäischer Zivilisation. Der Historiker Eugene Myers drückt dies folgendermaßen aus:
… vom Ende des neunten Jahrhunderts bis zum zwölften Jahrhundert war der Islamische Einfluss auf die westliche Wissenschaft und Kultur sehr groß … Die kulturelle Bedeutung der Arbeit von Islamischen Gelehrten und Übersetzern für die Entwicklung der Wissenschaft und der Menschheit kann kaum überschätzt werden... denn die Wurzeln des westlichen Denkens sind eine Mischung des griechisch-arabischen und hebräischen Denkens. (Eugene A. Myers Arabic Thought and the Western World in the Golden Age of Islam (Arabisches Denken und die westliche Welt im goldenen Zeitalter des Islams)) [New York, 1964], 10, 133, 134)
Muslime sollten sich heute nicht nur im Ruhm ihrer Vergangenheit sonnen, sondern müssen daran arbeiten, dem Islam noch einmal zum Aufstieg in der Welt zu helfen.
Ein Ruhm, der dieser der Vergangenheit ähnelt, kann von Muslime errungen werden, wenn sie noch einmal zu Führern der Kultur und Zivilisation werden. Muslime müssen auf Unterschiede mit Toleranz reagieren und ihre Kraft und Energie allein zu Gunsten des Islam und der Menschheit verwenden. Nur mit der Überlegenheit einer demokratischen, toleranten und friedlichen Kultur kann die Islamische Welt eine der größten Zivilisationen des einundzwanzigsten Jahrhunderts bauen.
Liebe, Mitgefühl, Zuneigung und Toleranz sind die Kern-Werte der Islamischen Moral.
Dank dieser Werte werden die despotischen Regime, die Muslimische Länder heute beherrschen, fallen. Die Muslime werden Frieden und Sicherheit genießen; kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung wird erreicht werden.
Jedoch gibt es zuvor eine grundsätzliche Frage, die die Islamische Welt dringend lösen muss: die Errichtung einer Union der Muslimischen Länder …
DIE ZERSPLITTERUNG DER ISLAMISCHEN WELT
Im neunzehnten Jahrhundert hielt einer der zerstörerischsten Trends in der politischen Geschichte seinen Einzug in die Islamische Welt: Radikaler Nationalismus!
Manche Muslime gelangten unter den Einfluss der ihnen auferlegten westlichen Ideologien.
Die spielte eine Rolle bei der Zersplitterung der großen islamischen Staaten, besonders des Osmanischen Reichs.
Mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs fand sich die große Mehrheit der Muslime kolonisiert durch Westmächte.
Bevor sich die Kolonialisten Jahrzehnte später zurückzogen, errichteten sie unnatürliche, künstliche Grenzen.
Der radikale Nationalismus, verbreitet unter den Muslimen, verwandelte die Region in einen Sumpf.
Ethnische Unterschiede innerhalb einiger muslimischer Gemeinschaften wurden Quellen des Konflikts.
Die muslimischen ethnischen Gruppen, die bisher in demselben Land gelebt hatten, fanden sich plötzlich auf verschiedenen Seiten dieser künstlichen Grenzen wieder.
Bald begannen diese künstlichen Nationen, mit einander über Grenzen und anderes zu streiten, und Gefühle der Feindschaft entstanden.
Ein 100 Jahre langer Zeitraum der Instabilität hatte begonnen.
Bis heute ist die Union der Islamischen Welt noch immer nicht gegründet worden; und sehr viele Islamische Länder kämpfen mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen.
Dies ist eines der Haupthindernisse für eine helfende Hand, die die sich bedürftigen Muslimen entgegenstrecken will.
Wie in Palästina, Kashmir, Ost-Turkestan, auf den Philippinen, und sehr vielen anderen Orten zu sehen ist.
Heute werden Millionen von unschuldigen Muslimen in diesen Gebieten unterdrückt.
Millionen von bedürftigen Frauen, Kindern und Alten warten darauf, aus dieser Beklemmung erlöst zu werden.
Außerdem gibt es heute große Armut, Hunger und Rückständigkeit in einigen Muslimischen Ländern.
Einer der Hauptgründe, warum bisher keine dauerhafte Lösung für diese Probleme gefunden wurde, ist, dass die Muslime der Welt weit davon entfernt sind, eine Einheit zu bilden.
Tatsächlich jedoch sind alle Muslime dafür verantwortlich, die Rechte anderer Muslime zu schützen und deren Bedürfnisse zu decken.
Islamische moralische Werte verlangen, dass Muslime immer in einem Geist der Einheit handeln, in Solidarität zusammen arbeiten, und Religionsbrüder zu sein.
Wie Gott im Quran offenbart hat, "Die Gläubigen sind Brüder." (Quran, 49:10)
Im Quran offenbart Gott, dass es ohne die Vereinigung der Muslime schreckliche Verwirrung in der Welt geben wird:
Die Ungläubigen sind (auch) einer des anderen Beschützer. Wenn ihr nicht entsprechend handelt, entsteht Zwietracht und großes Unheil auf Erden. (Quran, 8:73)
WARUM EINE ISLAMISCHE UNION?
Bis zum Zweiten Weltkrieg waren die meisten Muslimischen Länder europäische Kolonien. Einige von ihnen mussten Befreiungskriege führen, um ihre Unabhängigkeit zu gewinnen.
Diese Situation änderte das Aussehen der Islamischen Geographie.
Doch die echte Änderung fand nach dem beendeten kalten Krieg statt. Bis dahin wurde die Islamische Welt mit Bezug auf Afrika und Asien betrachtet; jetzt ist sie zu einer eurasischen Angelegenheit mit Albanien und Bosnien im Westen und Tschetschenien und Tadjikistan im Osten geworden.
In den 1980er Jahren war die Türkei das einzige Muslimische Land, das in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa vertreten war. Jetzt gibt es neun.
Andererseits begannen sehr viele Muslime schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts in verschiedene europäische Länder und nach Amerika abzuwandern. Beträchtliche Muslimische Bevölkerungen entwickelten sich in diesen Ländern.
Das vergrößerte das Ausmaß der Islamischen Welt. Heute ist der Islam die am schnellsten wachsende Religion in Amerika und vielen europäischen Ländern.
Die heutige Islamische Welt mit ihrer 1.2 Milliarden Menschen großen Bevölkerung ist eine Großmacht, mit ihrem Reichtum an Bodenschätzen und ihrer strategischen Bedeutung.
Sie liegt darüber hinaus in einem Gebiet, wo sich Transitwege des Welthandels befinden.
Die Wasserwege, die das Schwarze Meer und das Mittelmeer, das Mittelmeer mit dem Persischen Golf und den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean sowie den Haupttransitpunkten im Indischen Ozean verbinden, sind alle unter muslimischer Kontrolle.
In Bezug auf strategische unterirdische Reserven wie Öl und Erdgas sind die wohlhabendsten Länder der Welt ein Teil der Islamischen Welt...
Grosse Hälfte des im Westen verbrauchten Öls wird von der Islamischen Welt geliefert, ebenso wie 40 % der landwirtschaftlichen Produktion der Welt.
Der Persische Golf enthält zwei Drittel der entdeckten Rohöl-Reserven des Planeten. Allein Saudi-Arabien hält 25.4 % der Ölreserven der Welt, das sind 262 Milliarden Barrel.
Außerdem verfügt der Mittlere Osten 40 % der globalen Erdgas-Reserven; 35 % dieser Reserven sind in der Golfregion.
Algerien, Libyen und die asiatischen Kernländer besitzen ebenfalls reiche Bodenschätze.
Uzbekistan und Kirgisistan sind zwei Haupt-Gold-Exporteure der Welt.
Die Türkei verfügt über eine der reichsten Bor-Reserven der Welt.
Tadjikistan hat die größte Aluminium-Produktionskapazität der Welt.
Jedoch sehen sich viele Islamische Länder noch großen Problemen gegenüber, trotz dieses Reichtums.
Einerseits sind es technologische, kulturelle und wirtschaftliche Probleme, andererseits sind es die bedrückenden Regime in einigen dieser Länder.
In der Islamischen Welt leben 86 % der Bevölkerung von weniger als 2,000 $, 76 % von weniger als 1,000 $, und 67 % von weniger als 500 $ pro Jahr.
Wenn man die Islamischen Reichtümer in der Welt betrachtet, ist das ein wirkliches Paradoxon.
Dieses verdrehte Bild zeigt, warum eine Islamische Union gegründet werden muss …
Die Islamische Welt kann nur eine ausgewogene Wirtschaftsentwicklung erreichen mittels einer Islamischen Union.
Die Integration von Produktion, Handel, Wissenschaft und Technologie der muslimische Länder wird unterentwickelten Nationen erlauben, schnellere Fortschritte zu machen, und diejenigen mit vorhandenen Mitteln und vorhandener Infrastruktur können diese auf die produktivste Weise verwenden.
Der produktivere Gebrauch der Islamischen Bodenschätze in der Welt wird Islamischen Ländern erlauben, die Waren auszutauschen, die sie erzeugen und ihre Arbeitskraft produktiver einzusetzen.
Viele karitative und internationale Organisationen bemühen sich aktiv, den armen islamischen Nationen zu helfen. Doch gehen ihre Anstrengungen gewöhnlich nicht über das Liefern von Hilfspaketen in die betroffenen Gebiete hinaus. Und oftmals erreicht diese Hilfe die beabsichtigten Empfänger nicht wegen des Missmanagements der unterentwickelten Nationen und dem dort existierenden organisierten Verbrechen. All das muss ausgerottet werden, und eine neue Mentalität, gegründet auf das Gewissen und den gesunden Menschenverstand, muss durch Ausbildungskampagnen geschaffen werden.
Dies kann nur mittels einer Islamischen Union, mit den gesamten Islamischen Potentialen, die dahinter stehen, möglich werden.
WELCHE FORM SOLLTE EINE ISLAMISCHE UNION HABEN?
Die Europäische Union kann ein Modell für die Islamische Union sein. Die Europäische Union ist eine Entität, in der die Mitgliedstaaten souverän sind und das System der Regierungsgewalt, die Staatsbürokratie und ihre Funktionen unter dem Schirm einer auf die europäische Kultur gegründeten Verfassung ausgeübt wird.
In dieser Zusammensetzung arbeiten Mitgliedstaaten in der Politik, Kultur, und Wirtschaft zusammen, und eine gesetzgebende Hauptkörperschaft und Verwaltung koordinieren ihre Mitwirkung und vertreten Europas Interesse als Ganzes.
Die Islamische Union muss eine Struktur haben, die die Unabhängigkeit der Mitgliedstaaten, nationale Grenzen, Rechte, und Interessen bewahrt.
Und sie muss eine Vision haben, um diese souveränen Staaten unter einer gemeinsamen Islamischen Kultur zu vereinigen und die gesetzgebenden und administrativen Organe zu gründen, die Entwicklung und allgemeine Politik durchführen werden.
Die Organisation der Islamischen Konferenz hat 56 Mitgliedstaaten und ist die größte Muslimische Organisation in Bezug auf die Zahl von Mitgliedern und der Geographie. Außerdem gibt es mehrere regionale militärische Allianzen und Handelsverbindungen zwischen benachbarten Muslimischen Nationen, von denen jede wichtige Funktion erfüllt.
Jedoch braucht die Islamische Welt eine umfassendere Vereinigung. Diese Vereinigung muss Beschlussfassungskompetenzen haben, im Stande sein, die Entwicklung zu fördern, eine gemeinsame Politik zu machen, und der gesamten Muslimischen Welt eine Stimme zu geben.
Diese Union muss auf wirtschaftlichen, militärischen und sozialen Gebieten funktionieren. So wird das Sicherheitsbedürfnis der Mitgliedstaaten berücksichtigt und die resultierende umfassende Kooperation wird auf höhere Lebensstandards in den Mitgliedstaaten hinauslaufen.
Eine Islamische Vereinigung:
muss friedlich und harmonisch sein!
muss Problemlösungen anbieten!
muss gerecht sein und private und individuelle Rechte respektieren!
muss die Entwicklung der Islamischen Welt zum Ziel haben!
muss die Konflikte zwischen Muslimen und anderen Zivilisationen zu einem Ende bringen, und die bestehenden Probleme lösen!
Ein NEUES OSMANISCHES REICH
Eines der Zeichen, dass eine Islamische Vereinigung ein notwendiges und realistisches Projekt ist, ist die Tatsache, dass das Bedürfnis für eine "Islamische Union" begonnen hat, durch den Westen wahrgenommen zu werden. Die Art, wie sich Westkommentatoren zum Osmanischen Reich äußern, ist ein Anzeichen dafür.
Ein Kommentar des Westens über dieses Thema stammt aus Der New York Times von David Fromkin: "Eine Welt noch voller osmanischer Geister". Fromkin sagt zu Beginn, dass "Ein Geist in den Vereinigten Staaten umgegangen ist. Es ist das Gespenst des Osmanischen Reiches" und fährt fort:
Im Rückblick ist klar, dass viele Merkmale des Mittleren Ostens ... durch die fünf Jahrhunderte der osmanischen Regierung geprägt wurden. (David Fromkin, "A World Still Haunted by Ottoman Ghosts," (Eine Welt noch voller osmanischer Geister) New York Times, 9. März 2003)
Der britische Journalist Timothy Garton Ash drückte ähnliche Ansichten in einem im Guardian veröffentlichten Artikel aus. Ash sagt, dass "wir noch fast ein Jahrhundert später mit dem Vermächtnis des Osmanischen Reiches ringen," und schließt:
Sehen wir den Tatsachen ins Gesicht: Wenn dieser blutige Krieg [im Irak] zu Ende ist, werden wir zurück sein im Jahr 1918, viele derselben Fragen tauchen an denselben Orten auf, mit denen schon unsere Großeltern vom Balkan bis in den Mittleren Osten rangen. Und wir haben immer noch keine Antworten. Manchmal denke ich, dass wir das osmanische Reich wiedererfinden sollten. (Timothy Garton Ash, The Guardian, 27. März 2003)
Die Eigenschaft des Osmanischen Reiches, auf die von Westbeobachtern hier verwiesen wird, ist, dass es die letzte „Islamische Union“ in der Geschichte war. Der vereinigte Islam brach mit dem Osmanischen Reich zusammen, und verschiedene abergläubische Trends und Probleme, einschließlich des Radikalismus, erschienen aus den Ruinen. Die Lösung ist die Wiederherstellung der Islamischen Union. Eine Islamische Union, die wie das Osmanische Reich anderen Glauben toleriert, wird ein respektiertes und geachtetes Mitglied der Gemeinschaft der Zivilisationen sein, und ein Garant der Weltstabilität.
Die moderne Türkei, Erbin des Osmanischen Reiches, mit ihrem demokratischen System, ihrem gemäßigte Islam Konzept, gegründet auf die moralischen Werte des Quran, ihrem Dialog mit dem Westen und dem Prestige, das sie in der Islamischen Welt genießt, ist zur Führung dieser Union in der Lage.
Es ist höchst interessant, dass diese Tatsache von Westkommentatoren erkannt wird. Der britische Schriftsteller Jonathan Power macht die folgende Anmerkung in einem Artikel in der Los Angeles Times, mit dem Titel: " Die Bühne für die Islamische Weltrenaissance ist vorbereitet:"
Diese Renaissance des Islams wird kommen an einem nicht sehr weit entfernten Tag, denn die Wurzeln der Zivilisation in der Islamischen Welt reichen tief. Die Brainpower ist sicher da. Das ist nur eine Frage der richtigen politischen Strukturen. In der modernen Welt kann die Demokratie vielleicht der Schlüssel sein, das angesammelte Potential aufzuschließen, wie die moderne Türkei zu demonstrieren scheint... (Jonathan Power, "Stage Is Set for Islamic World Renaissance,"(Die Bühne für die Islamische Weltrenaissance ist vorbereitet) Los Angeles Times, 28. August 2003)
DIE LEUCHTENDE ZUKUNFT, DIE DIE WELT ERWARTET
Neue Entwicklungen zeigen deutlich, dass die Islamische Welt für die große und grundsätzliche Änderung reif ist.
Der Quran und die Hadithen-Literatur legen nahe, dass die kommende Zeit eine große Zeit für die Muslime in der Welt sein wird, so Gott will.
Die Errichtung der Islamischen Union wird den Prozess beschleunigen und ein neues Zeitalter des Überflusses und Wohlstands nicht nur für Muslime, sondern auch für die Menschheit im Allgemeinen bringen.
Die gegenwärtige Situation scheint auf den ersten Blick sehr negativ zu sein, doch in Wirklichkeit ist jede negative Entwicklung ein Signal für das Kommen einer seligen Zeit. Krieg, Mittellosigkeit, Hungersnot, Unterdrückung und Tyrannei gegen die Muslime in der Welt sind Zeichen der Endzeit. Das Ende der Endzeit ist der Aufstieg der Islamischen moralischen Werte.
Deshalb muss die gegenwärtige Situation die Muslime nicht veranlassen, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit zu fühlen; im Gegenteil sollte sie sie motivieren und ihren Eifer und ihre Erwartung vergrößern.
Der große islamische Gelehrte Bediuzzaman Said Nursi erklärte in seiner berühmten Predigt von Damaskus die Bedingungen, unter denen die Muslime leben, warnte vor den Gefahren des Fallens in Verzweiflung, und beschrieb die leuchtende Zukunft, die sie erwartet, wie folgt:
Verzweiflung ist die schädlichste Krankheit. Sie ist ins Herz der Islamischen Welt gedrungen... Eine Verzweiflung, die unsere erhabene Moral erstickt hat, unsere Aufmerksamkeit von den Interessen des Gemeinwohls zu unseren persönlichen Interessen gelenkt hat. Es ist dieselbe Verzweiflung, die unsere geistige Kraft gebrochen hat... Verzweiflung ist die schrecklichste Krankheit unserer Menschen... Sie ist der Vorwand des Feiglings, des Unterlegenen und des Hilflosen... Nur der Islam kann die Kontinente der Zukunft aufrichtig und geistig durchdringen und die Menschheit zur Seligkeit führen, sowohl in dieser Welt als auch in der folgenden.
Die Erfüllung der frohen, von Bediuzzaman gegebenen Botschaft ist heute sehr nahe. Damit die Muslime ihrer würdig sind, dürfen sie nie vergessen, dass die Union von Gott befohlen ist:
Und haltet allesamt an Allahs Seil fest, und zersplittert euch nicht, …(Quran, 3:103)