Warum ist die Türkei gegen das Referendum in der irakisch kurdischen Region?
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Warum ist die Türkei gegen das Referendum in der irakisch kurdischen Region?

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Das Referendum, das im vergangenen Monat von der Nordirak-Kurdischen Regionalregierung durchgeführt wurde, erhielt von vielen Ländern - insbesondere von der irakischen Regierung negative Reaktionen. Die Türkei war eines der Länder, das wie erwartet stark darauf reagierte.

Warum also reagierte die Türkei, der primäre Handelspartner der irakisch-kurdischen Autonomie Verwaltung und ein langjähriger Unterstützer des Irakisch-Kurdischen Präsidents Masoud Barzani, gegen die Barzani-Regierung, wenn es um die Unabhängigkeit geht? Bevor wir den Grund dieser Reaktion der Türkei nennen, sollten wir zunächst darauf hinweisen, dass Barzani nicht der Grund für diese Reaktion war. Barzani, der bekannt für seine Ehrlichkeit ist, galt immer als ein freundlicher Führer eines freundlichen Nachbarn. Die Türkei war das erste Land, das die kurdische Regionalregierung unter der Führung von Barzani offiziell anerkannte und der erste Außenminister, der Erbil besuchte, war der türkische Außenminister. Die türkische Botschaft war die Erste, welche in der Region eröffnet wurde und ein Großteil des Nordirakischen Handels wird mit der Türkei durchgeführt.

Mit seiner religiösen Persönlichkeit und weil er den Kommunisten kein bisschen Durchgang gab, gewann Barzani stets das Vertrauen der türkischen Regierung. Das ist immer noch der Fall. Deshalb ist Barzani als Person nicht der Grund für die türkische Opposition gegen das kurdische Unabhängigkeitsreferendum. Was ist dann das Problem? Das Problem ist, dass unter den gegenwärtigen Umständen im Nahen Osten, die Integrität eines Landes gestört wird und die Aufteilung in unabhängige Staaten sehr problematisch wäre. Die Divisionspolitik hat zu einer Fortsetzung unendlicher Angriffe und zur Entstehung unzähliger terroristischen Gruppen geführt, die den Nahen Osten - vor allem den Irak - in ein Blutbad verwandelten. Ein geteilter Naher Osten führt zur Bildung von schwachen Staaten und schafft eine günstige Gelegenheit für terroristische Gruppen. In einem Land wie dem Irak, das verschiedene ethnische Gruppen beheimatet, werden weitere Teilungen zu weiteren ethnischen und terroristischen Konflikten führen. Der Keil zwischen Arabern, Kurden, Turkmenen und Schiiten wird sich noch weiter verstärken und neue Konfliktfelder wie Syrien herbeiführen. Von einem unabhängigen Kurdistan, welches eine Atmosphäre des Konflikts mit sich bringen wird, ist der am meisten Profitierende die Terrororganisation PKK.

Die PKK erwartet schon lange, das sich die Instabilität im Nord-Irak verwurzelt. Es wünscht sich ein fertiggestelltes Staatssystem, in welches es leicht übergreifen kann. Die PKK versuchte dies in Syrien auch zu tun, aber als Ergebnis unserer Warnungen ließ Putin solch eine Entwicklung dort nicht zu. Der Nordirak scheint ein ideales Ziel für die PKK zu sein. Fakt ist, dass Barzani gegen die PKK ist, aber er ist nicht stark genug gegen sie. Sollte die PKK gegen ihn einen Putsch oder einen Attentat versuchen, wird er weder sich selbst noch sein Volk schützen können. Nach einem Putsch, der ihn stürzen könnte, wird das unschuldige kurdische Volk in der Region schrecklich unter der PKK Tyrannei leiden. Wenn die PKK einen Staat in der Region gründen würde, könnte sie dort ein großflächiges Massaker zwischen Menschen aller Ethnien auslösen, die gezwungen sind sich gegenseitig zu bekämpfen. Das würde nicht nur den Irak, sondern auch andere Länder wie Jordanien in den Konflikt mit reinziehen. Dies wiederum bedeutet, dass nicht nur die Kurden, sondern auch die Araber, Turkmenen, Assyrer, die Drusen und Nestorianer in der Region mit erheblicher Unterdrückung konfrontiert werden.

Es scheint, als ob Barzani als eine Marionettenfigur ausgewählt wurde, um für diesen Zweck ausgenutzt zu werden. Deshalb hat der Einwand der Türkei gegen das Referendum die Absicht, Barzani und sein Volk zu beschützen. Es sieht so aus, als ob das eigentliche Ziel des Referendums der Sturz von Barzani ist, die Verfolgung seiner Familie und das Volk in der Region unter einem kommunistisch-stalinistischen Regime zu drangsalieren. Der TV-Sender Rudaw, welcher dafür bekannt ist Barzani nahe zu stehen, wird auch in der Türkei ausgestrahlt. In dessen meteorologischen Nachrichtenkarte werden die türkischen Städte Erzurum, Sivas, Agrı, Van, Malatya, Hatay und Mersin innerhalb der Grenzen „Kurdistans“ dargestellt. Dies ist ein Hinweis dafür, dass die Unterdrückung bereits begonnen hat. Nach der provokativen Ausstrahlung dieser Karte wurde Rudaw von Turksat, dem türkischen Kommunikationssatelliten ausgeschlossen. Tatsächlich schickte die PKK ein Konvoi mit 200 Fahrzeugen voll schwerer Waffen und 1.000 Terroristen in die Region, um „Barzani zu unterstützen“. Schon vorher wurden etwa 200 bis 250 Terroristen mit schweren Waffen in die  Region Kirkuk eingesetzt.

Die PKK wächst ungeduldig, um eine überwältigende Dominanz in der Region zu erreichen und unbemerkt ein stalinistischen Staat zu gründen, den sie schon immer wollten. Darüber hinaus hat die PKK angekündigt, dass sie an den Orten, die unter deren Besatzung stehen, im Januar 2018 ein Unabhängigkeitsreferendum durchzuführen. Es ist ganz klar, dass jedes Referendum, welches in PKK-Besatzungsterritorien abgehalten wird, kein demokratisches sein wird. Es ist auch kein Geheimnis mehr, dass die PKK in Syrien von der USA mit hochmodernen Waffen bewaffnet werden. Wie man sehen kann, vertraut die PKK darauf, dass sie die Waffen bekommt,die sie wollen, dass sie die Unterstützung erhält, die sie erwartet und dass sie sich sicher sind, das Land zu kriegen, welches sie besetzten und macht somit Schritte in Richtung stalinistische Diktatur. Dass der Mittlere Osten noch weiter geteilt und zerstört wird und dass in der beststrategischen Region durch eine stalinistische Terrorgruppe ein Staat gegründet wird, ist nicht wie angenommen, nur ein Problem der Nachbarländer.

Sollte solch eine Entwicklung stattfinden, wird diese stalinistische Organisation ein globales Thema werden, wenn sie mit anderen kommunistischen Rebellen, die im Hinterhalt liegen, sich zusammenschließt. Jene Kreise, die es momentan wollen, dass der Mittlere Osten in kleine Teile zerteilt wird, werden auch in der Zukunft die PKK unterstützen. Man darf nicht vergessen, dass ein in kleinere Staaten unterteilter Mittlerer Osten, welches eine Terrororganisation beherbergt, die Macht erlangt hat, auch eine ernste Bedrohung für die Sicherheit Israels zu sein. Eine Allianz zwischen den muslimischen Ländern in der Region, welche auf den Koran basiert, würde die Sicherheit Israels gewährleisten. Eine von der Bigotterie gereinigter, auf Frieden, Einheit und Koran basierender Mittlerer Osten, wird Israel beschützen und als Freund betrachten. Allerdings scheint der Aufbau dieser Einheit durch Terrorismus, Trennung und Gewalt höchst unwahrscheinlich zu sein. Für uns ist das kurdische Volk, mit denen wir das Land seit Tausend Jahren teilen, unsere unentbehrlichen Freunde, unsere Brüder und Schwestern. Jene die versuchen, die negative Haltung der Türkei gegenüber dem Referendum als anti-kurdische Stimmung zu präsentieren, sind Gruppen mit böser Absicht, die danach streben Zwietracht zwischen unseren Völkern zu verbreiten.

Die Kurden existierten schon immer in diesen Ländern und werden auch immer existieren. Ihre Existenz, ihre Freiheit und ihr Wohlbefinden stehen unter unserem Schutz. Unser Ziel ist es, dem Elend unserer kurdischen Geschwister in der Türkei, Syrien, Irak und Iran die wegen der PKK lange gelitten haben, ein Ende zu setzen. Aber die Unabhängigkeit ist nicht der Weg dies zu erreichen, zumindest nicht heute und nicht unter diesen Bedingungen. Der einzige Weg dies zu erreichen, ist die heimtückischen Intrigen der PKK zu vereiteln. In diesem Sinne ist die Allianz zwischen der Türkei, dem Irak, Israel und Russland in der Region unerlässlich. Dies ist der einzig effektivste Weg, um unsere kurdischen Geschwister zu beschützen. Macht und Allianz sind Dinge, welche die Armee von Feiglingen wie die PKK einschüchtert.

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Herr Adnan Oktar’s  Artikel, der in der Zeitung Jerusalem Post (Israel) veröffentlicht wurde. 

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