Während am Ende der Welt, in einem alten Schiff, hunderte von Menschen mit Hunger kämpfen, ihnen ein Schritt auf das Land verboten wird, sie von jeder Küste an der sie waren zurück geschickt und verhungern lassen werden, sind wir eigentlich auf eine Gewissensatrophie zugestoßen, die auf der ganzen Welt verbreitet ist. Was machte wohl den Elend zur Gewohnheit und diese grauenvolle Ansicht irrelevant? Wie ist das Gewissen entstanden, dass ein Boot voller Menschen verbietet, ein kleines Stück Land zu betreten? Wann hat die Menschheit diese Dimension der Grausamkeit erreicht und wie konnte es sich daran so schnell gewöhnen?
Während das tägliche Leben weiter geht; einige zur Arbeit gehen, einige an den Einladungen teilnehmen, einige sich beim Abendessen mit ihren Gästen unterhalten, andere am Computer die Beiträge im sozialen Netzwerk verfolgen, wurde ein Boot, das die Fliehenden von Myanmar trägt, im kohlrabenschwarzen Gewässer der Todesfahrt überlassen. Die ganzen Nachbarländer haben den Rohingya Muslimen missgönnt, das Land zu betreten, die im Motor beeinträchtigtem Boot verhungerten. Ihnen ein Zelt zu geben; sie in ihren eigenen Gärten, Wälder, in den vollkommen leeren Länder zu bewirten wollten sie nicht. Das Geld, welches sie für Fußballspiele, Einladungen, teure Kleidungen, Autos, Stadien, Einkäufe und Touristenzentren ausgeben, haben sie missgönnt, diesen Armen zu reservieren. Anstatt zu dieser Situation der Armseligen zu sagen "wie finden wir eine Lösung?" , haben sie angefangen zu befragen, "wie werden wir sie los?". Über das Abweisen der Flüchtlinge konkurrieren sie regelrecht miteinander.
Natürlich sind nicht alle Leiter und Verwalter in dieser Ansicht. Natürlich sind für die Rohingya Muslime Landbevölkerungen mobilisiert, es gibt Menschen mit Gewissen. Aber die endgültige Entscheidung der Politiker veranschaulicht mit all seiner Klarheit wieder eine langjährige wichtige Tragödie. Rohingya Muslime; trotz Menschenhändler, trotz des Bewusstseins, dass sie von anderen Ländern abgelehnt werden, trotz des "Todes", gehen sie in veralteten Booten ins Meer. Was kann einen Menschen in so einen hilflosen Zustand führen?
Man sollte nicht annehmen, dass die Probleme durch die Akzeptanz des Bootes seitens Indonesien, das sich von Myanmar auf den Weg gemacht hat und dessen Motor auf See kaputt gegangen ist, in dem dutzende Leute verhungert sind und das von jedem Land, das sie aufgesucht hat, abgelehnt worden ist, gelöst sind. Dass in Thailand, Wohnsitz der Menschenhändler, in den vergangenen Monaten auf eine tragische Art und Weise Massengräber gefunden wurde, es so aussehen lässt, als ob sie die illegalen Aktivitäten der Menschenhändler gestoppt hat, ist die Wahrheit nicht so. In Booten, die sich im Moment von Myanmar aufgemacht haben und im herumtreibenden Meer umherschweifen, sind ungefähr 8000 Menschen untergebracht. Die Menschenhändler nehmen nun von den Migranten die letzte Zahlung nicht wenn sie auf Land gehen, sondern wenn sie im Meer sind und verlassen dann das Boot. Während das Volk der muslimischen Länder, wie Malaysia und Indonesien alles mobilisieren, um den Migranten ihre helfende Hand auszustrecken, sind die Regierungssysteme bezüglich der Nichtannahme der Migranten entschlossen. Indem sie die Myanmar Regierung verantwortlich machen, wollen sie der Welt einreden, dass dieses Problem weit entfernt von ihnen ist. Dabei ist dies ein Problem der Muslime, ein Problem der Menschheit. Wie kann es denn weit entfernt von uns sein?
Dass das malaysische Ministerium durch Besprechungen mit den Ministerien des Bangladesch, Indonesien und Thailands versucht eine Lösung für das Problem zu finden, ist natürlich bemerkenswert. Es ist ein wichtiger Schritt, dass der VN Generalsekretär Ban Ki-Moon bezüglich dieses Themas die Ministerpräsidenten Malaysias und Thailands getroffen hat und einen Aufruf zur Befreiung der Migranten in den Booten gemacht hat. Die Angabe des Holocaust Memorial Museums in der USA, dass gegen die Minderheit der Muslime in Myanmar Voraussetzungen zum Völkermord gebildet wurde und dass seit einer langen Zeit die Rohingya Muslime ignoriert wurden, von den öffentlichen Meinungen der Welt bemerkt wurde, ist ein wichtiges Zeichen. Doch die Tatsache ist trotz der Reaktionen der öffentlichen Meinungen, dass es schwer scheint, eine Lösung in Myanmar zu erwarten, in der nach dem Putsch gedacht wurde, dass es zur halb-zivilisierten Regierung übergegangen worden ist, obwohl immer noch die militärische Regierung da war. Das was die Myanmar Regierung, welche alle bisherigen Aufrufe zur Lösung abgelehnt, an den Sitzungen in dieser Richtung nicht teilgenommen hat, am meisten beeindrucken wird, kann nur die ernsten Sanktionen der ASEAN sein. Doch während die Unterstützung der Riesen-Mächte wie China existiert, welche die Erdgaspipeline über Myanmar ausstattet, ist es äußerst schwer, dass so eine Sanktion vollzogen wird.
In diesem Fall sollten insbesondere die muslimischen Länder wie Malaysia und Indonesien, dieses Problem nicht Myanmar betreffend sehen, sondern sollten sie sie als das Problem der eigenen Glaubensgenossen und der eigenen Bürger sehen und sollten somit neue Lösungen produzieren. Die Lösung ist wirklich einfach. Genauso wie es in der Türkei ist, die mehr als zwei Millionen Flüchtlinge ohne Bedenken, ohne eine Auslandshilfe, mit Liebe bewirtet, ist die Zahl der leeren Plätze auch in diesen zwei Ländern ziemlich hoch. Indonesien setzt sich aus mehr als 17000 Inseln zusammen und manchmal ist eine ganze Insel, manchmal auch ein großer Teil ein leeres Gelände. Man sollte durch die Errichtung von Zelten oder Containern in den leeren Geländen Wohnviertel bereitstellen, diesen Menschen die Möglichkeiten geben, die Erde in der Umgebung zu säen, ihnen kleine-große Tiere geben, damit sie sie züchten können und sie sollten als einzelne Bürger bewirtet werden, die sowohl für sich selbst als auch für das Unterhalt des Landes beitragen. Für die Länder, wie Malaysia, in denen der Bedarf an Arbeiter zu hoch ist, wird diese Arbeitsleistung einen wichtigen Beitrag hinzufügen. Die Erwartung an eine Auslandshilfe ist sinnlos und ergebnislos; all das kann mit den Möglichkeiten der gegenwärtigen Regierungen, ohne zu viel Aufwand und mit Leichtigkeit verwirklicht werden.
Lasst uns als Fazit unserer heutigen erbarmungslosen politischen Ansicht an eine ziemlich falsch bekannte Wahrheit erinnern: Ein von außen kommender, sich in einer schwierigen Situation befindender Migrant ist nicht, wie äußerst viele Bürger vermuten, eine Last, im Gegenteil ist er ein Gast von Gott. Ein Gast von Gott kommt mit seiner Ergiebigkeit; diejenigen die ihn empfangen und zu Gast nehmen, werden auf jeden Fall die Rückkehr und den Segen von einer Arbeit sehen, die Gottes Wohlgefallen entspricht. Das ist Gottes Gerechtigkeit. Gegen Gottes Gerechtigkeit sind weder politische, noch internationale Gesetzesbestimmungen gültig.
Das Eigentliche ist, dass die Muslime die Seele der Einheit leben können. Solange die Muslime die Seele der Einheit, die Allah ihnen befohlen hat, nicht leben, wird dieses System der Gräueltat vor den Augen der Welt weitergehen. Die Lösung, die das beseitigen wird, ist Bündnis und Liebe.
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Artikel von Herrn Adnan Oktar, der auf The Frontier Post & Arab News & Daily Mail veröffentlicht wurde.
http://www.arabnews.com/columns/news/750706
http://dailymailnews.com/2015/06/04/nobody-to-wipe-rohingyas-tears/
http://www.thefrontierpost.com/article/301831/nobody-to-wipe-rohingyas-tears/