Im täglichen Leben hören wir oftmals Beschwerden wie: „Mein Blutdruck ist zu niedrig!“ oder „Ich habe zu hohen Blutdruck!“ Doch nur wenige wissen, dass die Höhe des Blutdrucks von den Nieren geregelt wird.
Neben anderen körperlichen Funktionen sind die Nieren auch für das Regulieren des Blutdrucks verantwortlich. Der wichtigste Faktor zur Blutdruckbestimmung ist die Menge an Flüssigkeit innerhalb der Blutgefäße. Steigt die Flüssigkeitsmenge in den Venen und Arterien an, so steigt auch der Blutdruck. Langfristig betrachtet führt dies zu Schäden an allen Organen. Hypertonie, dass heißt, ein Ansteigen der Flüssigkeitsmenge in den Blutgefäßen, stellt eine gefährliche Situation für den menschlichen Organismus dar. Werden keine sofortigen Gegenmaßnahmen ergriffen, tritt im schlimmsten Fall der Tod ein.
Die Fähigkeit des Körpers, ein Ansteigen der Flüssigkeit in den Blutgefäßen zu erkennen, wird durch Rezeptoren in den Herzvorkammern ermöglicht. Wenn eine zu große Flüssigkeitsmenge ins Herz einströmt, dehnt sich der Herzbeutel aus und Rezeptoren senden ein entsprechendes Signal an das Gehirn. Daraufhin veranlasst das Gehirn die Nierenarterien, ihre Filterleistung zu steigern. Das Ansteigen des Blutdrucks veranlasst das Herz, sich noch mehr zu dehnen. Durch dieses Dehnen werden die Muskelfasern verlängert und Botenstoffe ausgeschüttet, die in den Blutstrom gelangen.
Diese „Botschaft“ gelangt mit dem Kreislauf zu den Nieren. Diese reragieren darauf, indem sie die Menge der Flüssigkeit, die aus dem Körper ausgeschieden wird, erhöhen. So kann der Blutdruck wieder auf seinen Normalwert zurückkehren und das Herz normal weiterschlagen.
Die blutdruckregulierende Tätigkeit der Nieren ist damit aber noch nicht beendet. Ist der Blutdruck zu niedrig, schütten hierfür spezialisierte Zellen des juxtaglomerulären Apparats, abgekürzt JGA, in den Nieren ein Enzym namens Renin aus. Renin selbst hat jedoch keinen blutdrucksteigernden Effekt. Es verbindet sich mit einer weiteren Substanz, dem Angiotensinogen, das weit entfernt in der Leber gebildet wird, zu Angiotensin I und zirkuliert im Blut.
Doch auch das Angiotensin I hat noch keinen großen Einfluss auf den Blutdruck. Dieses Hormon muss seinerseits erst noch in Angiotensin II umgewandelt werden. Das geschieht durch die Wirkung einer anderen Substanz in den Lungen, dem Angiotensin-konvertierendem Enzym – auch ACE abgekürzt. Dieses Enzym hat nur die eine Aufgabe, Angiotensin I abzubauen.
Das Endprodukt dieser gesamten Reaktionskette wirkt schließlich direkt auf die Blutgefäße und kann den Blutdruck tatsächlich wieder auf den Normalwert zurückbringen. Wird dieses letzte Glied in der Kette nicht synthetisiert, geschieht nichts. Keine der Vorstufen hat irgendeinen Einfluss auf den Blutdruck. Und auch nur, wenn das Angiotensin II direkt an spezifische Rezeptoren an der Zelloberfläche bindet, können sich die Gefäße zusammenziehen und den Blutdruck erhöhen.
Das Wichtigste hieran ist festzuhalten, dass die Wirkungen aller an der Regulation beteiligten Substanzen voneinander abhängen. Fehlt auch nur eine einzige Substanz, bricht die gesamte Kette zusammen. Wie kann also auch nur ein einziger dieser Schritte durch Zufall entstanden sein? Wenn es aber bereits unmöglich ist, dass auch nur ein einziger dieser zahlreichen Zwischenschritte durch Zufall entsteht, wie unmöglich muss es dann erst sein, dass sämtliche Zwischenschritte zufällig gleichzeitig in einem einzigen Körper zustandekommen.
Niemand kann argumentieren, dass es bloßer Zufall war, der den Nieren Intelligenz oder die Fähigkeit zur Durchführung von Vorsichtsmaßnahmen oder zur Entscheidungsfindung verleiht.Dass all diese komplizierten Mechanismen dennoch existieren, ist ein klares Zeichen dafür, dass sie von Gott geschaffen wurden.