Eine muslimische Friedenstruppe ist erforderlich
Unmittelbar vor den Friedensgesprächen in Genf tauchten 55.000 Bilder auf, die Hinweise auf die systematische Folterung und massenhafte Tötung von Gefangenen enthielten. Daher ist die Idee, dass das Regime und dessen Menschenrechtsverletzungen gestoppt werden müssen, wieder zum Thema der öffentlichen Diskussion geworden.
Natürlich sind diese Bilder wichtige Beweise, um die begangenen Gräueltaten des Regimes nachzuweisen. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass das gleiche Regime das syrische Volk lange unterdrückte bevor es zu einem Bürgerkrieg in Syrien kam und Baschar al-Assad selbst an der Macht war; es ist nicht das erste Mal, dass die Baath-Ideologie ein Blutbad auslöste. Nach den neuesten Daten des internationalen Rettungsausschusses mussten seit 2011 neun Millionen Menschen in Syrien ihre Häuser verlassen: Sechs Millionen von ihnen leben als Flüchtlinge innerhalb und außerhalb des Landes. Unter den weiblichen Flüchtlingen waren 41.000 Frauen schwanger als sie Syrien verließen. 30.000 Ärzte wurden gezwungen das Land zu verlassen und etwa 500 Fachleute des Gesundheitswesens sitzen immer noch im Gefängnis. Die Tatsache, dass Assad´s Streitkräfte die Ortschaften und Bezirke ständig belagerten, rohe Barrel-Bomben verwendeten und bei Massenschlachtungen keine Rücksicht auf Frauen, Kinder und ältere Menschen nahmen, wurde immer und immer wieder bewiesen. Die zuletzten Epidemien scheinen damit begonnen zu haben, den unschuldigen Menschen die medizinische Hilfe entzogen zu haben.
Auch wenn es noch eine auf Syrien verweisende geographische Lage gibt, ist es nicht mehr lange möglich, von einem syrischen Staat zu sprechen; Syrien mit ihrer tausend jährigen Geschichte, die einmal auf Handelswegen stand, existiert nicht mehr. Es ist unmöglich in Syrien von einer gesunden Industrie zu sprechen, in der nun die bekanntesten historischen Artefakten und Gebäuden zerstört, Großhandel ruiniert und die große Mehrheit der Infrastruktur und Transportsysteme verschwunden sind. Berichtet wurde ein Rückgang von 80% in allen industriellen Produktionen durch den Staat seit 2001, aber die reale Anzahl soll bei 90% liegen. Assad, der immer noch versucht unter dem Druck der Bath-Regime an seinem Thron festzuhalten oder vielleicht aus Angst, um sein eigenes Leben, versucht er einfach in einem Einfamilienhaus auf einem steilen Hügel Atmung zu halten. Die als syrisches Volk bekannte Menschen sind kaum mehr als eine Gruppe von Flüchtlingen und versuchen in Zeltstädtten in den umliegenden Ländern unter furchtbar harten Bedingungen zu überleben.
Die Idee einer "westlichen Intervention gegen Syrien", die erst nach der Verwendung des Sarin Giftgas in die Tagesordnung aufgenommen wurde, zeigt, dass es nie um die Erzielung des gewünschten Ergebnisses geht. Die rohe Natur der Methoden, die von den USA und anderen westlichen Staaten vorgeschlagen werden, hegen zwar wie immer in der Regel gute Absichten, wie Hilfe für die Bevölkerung in der Region oder eine schnelle Lösung für die Krise zu finden; dies könnten dazu führen, dass größere Verluste unter den Menschen bereits geschwächt und eine winzige Ecke Syriens gestoppt wird.
Doch das menschliche Drama in Syrien braucht natürlich eine dauerhafte Lösung. Diese Lösung ist die Vereinigung der muslimischen Staaten unabhängig von Sekten und das Eintreten in Syrien von verschiedenen möglichen Stellen. Wenn alle muslimischen Staaten ob in der Nähe der Region oder nicht, eine Friedenstruppe gründen würden, in dem sie nur ein Bataillon schicken, dass die muslimische Truppe ein psychologisches Klima schafft, wären Assad´s bereits demoralisierte Einheiten nicht in der Lage Widerstand zu leisten. Aus Sicherheitsgründen können bewaffnete Friedenstruppen Syrien aus 70 verschiedenen Punkten betreten, dies gibt eine Kontrolle über den Ausnahmezustand und bringt Stabilität in Syrien. Danach können sie Syrien wieder verlassen, ohne dass jemandem die Nase blutet. Diese Kraft, die als Folge des Zusammenkommens vieler Staaten entsteht, wird für die beteiligten Länder keine erheblichen wirtschaftlichen Probleme breiten. Dass die USA und die EU-Streitkräfte die Aufsicht über die muslimischen Friedenstruppen haben werden, wird auch eine beruhigende Wirkung für die Weltöffentlichkeit sein.
Beispiele hierfür wurden in der Vergangenheit gesehen. Nachfolgend hatte Milosevic im Jahre 1998 versucht eine ethnische Säuberung und Massaker an der muslimischen Bevölkerung im Kosovo durchzuführen. Am 12. Juni 1999 traten die NATO-Einheiten ins Kosovo ein, die größte Grundoperation in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg; die UN stellte die Region unter ihrer Kontrolle bis Kosovo unabhängig wurde. Milosevic wusste, dass er all diesen NATO-Einheiten nicht widerstehen konnte und zog sich sofort aus dem Kosovo ohne den Verlust eines einzigen Lebens.
Ist dies das einzige Beispiel in der Geschichte? Natürlich nicht. Gott spricht im Koran von den Armeen des König Salamon. Der König Salamon hatte die größte Militärmacht seiner Zeit und da sie wussten, dass sie nicht in der Lage sind, diese Armee zu besiegen, ging kein anderer Staat mit ihm in den Krieg. Die Kontrolle des Salamon über diese militärische Stärke ergibt sich aus dem richtigen Weg und nicht aus Krieg, sondern des Friedens; diese Armee wurde als ein Abschreckungsmittel gegründet, nicht um Krieg zu führen oder Blut zu vergießen, sondern um Frieden zu schaffen. Salamon wusste, dass keine Gemeinde die Kraft besaß, dieser Armee zu widerstehen und dass es nicht notwendig ist zu kämpfen. Er war auch ein Prophet, der im wahrsten Sinne des Wortes nichtmal einer Ameise schadete. Wie im Koran beschrieben, offenbart Gott diese überlegene moralische Tugend, wie König Salamon seine Armeen vom Betreten der Straße fernhielte, um das Zerquetschen einer weiblichen Ameise zu vermeiden.
Für muslimische Staaten ist es wichtig zusammen zu kommen und Frieden zu schaffen, damit das syrische Volk nicht weiterhin leidet, so dass diese Krise, die das Gewissen der Welt beunruhigt, gelöst werden kann. Jede andere Vorgehensweise kann sowohl für jene Staaten, die eingreifen wollen als auch für die Menschen in Syrien zu unerwünschten Folgen führen. Um ein rasches Ende zu dem Leiden unschuldiger Menschen zu setzen, müssen die Muslime ihre Meinnungsverschiedenheiten beiseite legen und gemeinsam handeln.
Harun Yahya
Dieser Artikel wurde übersetzt: http://news.kuwaittimes.net/muslim-peace-force-needed/