Wissenschaftler machten im Verlauf zweier Großprojekte zur Kartographierung der Galaxien Entdeckungen, die die Urknall-Theorie in hohem Maße unterstützen. Ihre Ergebnisse wurden auf der Winterkonferenz der American Astronomical Society präsentiert.
Die Art und Weise, wie die Galaxien im All verteilt sind, ist für Astrophysiker eine der wichtigsten Hinterlassenschaften der ersten Stadien des Universums, die bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben ist. So ist es möglich, anhand der Verteilung und der Position der Galaxien wie durch ein geöffnetes Fenster auf die Geschichte des Universums zurückzublicken.
Während ihrer mehrere Jahre dauernden Forschungsarbeit erstellten zwei unabhängige Teams, bestehend aus britischen, australischen und amerikanischen Wissenschaftlern eine dreidimansionale "Landkarte", in der mehr als 266000 Galaxien verzeichnet sind. Die Wissenschaftler verglichen die gesammelten Daten über die Verteilung der Galaxien mit den Daten der kosmischen Hintergrundstrahlung, die überall im Universum gleichmäßig vorhanden ist, und machten bedeutende Entdeckungen über den Ursprung der Galaxien. Sie kamen nach Analyse der Daten zu dem Schluss, dass die Galaxien aus Materie bestehen, die 350000 Jahre nach dem Urknall entstanden ist, zunächst dicht zusammengedrängt waren und unter dem Einfluss der Gravitation Gestalt angenommen haben.
Nach der Urknalltheorie entstand das Universum aus einem Punkt mit unendlicher Dichte und Null Volumen. Im Verlauf der Zeit dehnte es sich aus und die Abstände zwischen den Himmelskörpern wurden größer. |
Die jetzigen Befunde bestätigen erneut die Theorie des Urknalls, der ihr zufolge vor mehr als 14 Milliarden Jahre stattgefunden hat. Sie wurde bereits zuvor mehrfach in jahrzehntelangen astronomischen Beobachtungen bestätigt und steht unangefochten auf einer soliden Grundlage.
Der Urknall wird von der großen Mehrheit heutiger Astrophysiker akzeptiert, und er ist die wissenschaftliche Bestätigung der Tatsache, dass Gott das Universum aus dem Nichts erschaffen hat.
In einem zehn Jahre dauernden Forschungsprojekt bestimmte das Anglo-Australische Observatorium in der australischen Provinz New South Wales mit einer dreidimensionalen Kartographierungstechnik die Positionen von 221000 Galaxien im All. Die Exploration, die mit einem Teleskop von 3,9 Metern Durchmesser durchgeführt wurde, hatte einen fast zehnmal größeren Umfang als jede andere solche Studie zuvor.
(1) Unter der Anleitung von Dr. Matthew Colless, dem Direktor des Observatoriums, ermittelte das Team als erstes die relative Position der Galaxien zueinander und die Entfernung zwischen ihnen. Dann erstellten sie ein Modell der Galaxienverteilung und studierten genauestens die möglichen Variationen dieses Modells. Ihre Ergebnisse wurden in dem Journal
Monthly Notices der
Royal Astronomical Society veröffentlicht.
In einer ähnlichen Studie am Apache Point Observatorium in New Mexico, USA, wurden die Positionen von über 46,000 Galaxien einer anderen Region des Weltraums vermessen und ihre Verteilung untersucht. Diese mit einem 2,5 Meter großen Sloan-Teleskop durchgeführte Studie wurde von Daniel Eisenstein von der Universität von Arizona geleitet und steht kurz vor der Veröffentlichung im
Astrophysical Journal.
(2)
Die Ergebnisse beider Gruppen wurden auf dem Wintertreffen der American Astronomical Society in San Diego, Kalifornien, am 11 Januar 2005 vorgestellt.
1992 empfangene Daten des COBE Satelliten zeigten minimale Fluktuationen in der Intensität der kosmischen Hintergrundstrahlung. |
Eine wichtige Bestätigung
Die in langer minutiöser Forschungsarbeit erlangten Daten bestätigten Einschätzungen, die Jahrzehnte zuvor über den Ursprung der Galaxien gemacht worden waren. In den 1960ern wurde theoretisiert, die Galaxien könnten in solchen Regionen des Alls entstanden sein, in denen kurz nach dem Urknall eine geringfügig höhere Materiekonzentration geherrscht habe. Wenn diese Annahme richtig ist, dann müssten die "Keime" der Galaxien in Form von Fluktuationen der Intensität der kosmischen Hintergrundstrahlung messbar sein.
Die kosmische Hintergrundstrahlung ist eine Wärmestrahlung, die erst 350000 Jahre nach dem Urknall begann. Sie ist überall im Universum vorhanden und stellt quasi einen "Schnappschuss" des 350000 Jahre alten Universums dar. Ihre Beobachtung kann mit der Beobachtung eines Fossils in unseren Tagen verglichen werden. Die Hintergrundstrahlung wurde 1965 entdeckt und wurde nach zahlreichen detaillierten Studien als der definitive Beweis des Urknalls erkannt. Die 1992 empfangenen Daten des COBE (Cosmic Background Explorer) Satelliten bestätigten die Entdeckung aus den 60ern und zeigten, dass es "Kräuselungen" in der kosmischen Hintergrundstrahlung gibt.
(3) Obwohl man bereits damals einen Zusammenhang zwischen ihnen und der Galaxienbildung vermutet hat, konnte dieser Zusammenhang erst jetzt nachgewiesen werden.
Colless's und Eisenstein's Teams stellten eine Korrelation fest zwischen den Kräuselungen der kosmischen Hintergrundstrahlung und den Entfernungen der Galaxien. Auf diese Weise gelang der Nachweis, dass die Galaxien sich vor 350000 Jahren an Orten mit geringfügig höherer Dichte der gerade entstandenen Materie bildeten.
Auf einer Pressekonferenz sagte Dr. Eisenstein, die Art, wie die Galaxien im All verteilt seien, korrespondiere mit der Strahlung, die diese Verteilung verursachte. Die Wissenschaftler glauben, die Gravitationskraft beeinflusste die Wellen und formte die Galaxien. Eisenstein kommentierte wie folgt:
"Wir sehen dies als den "Smoking Gun" Beweis, dass die Schwerkraft die Hauptrolle spielte beim Wachstum der Materiekristallisationen zu Galaxien in der vom Urknall übriggebliebenen Mikrowellenstrahlung." (4)
Russell Cannon aus dem anderen der beiden Forschungsteams bemerkte in einer Stellungnahme gegenüber der AAP Nachrichtenagentur, die Entdeckungen seien von größter Bedeutung und fasste die Forschungsergebnisse so zusammen:
"Was wir gezeigt haben ist, dass das Galaxienmuster, die Verteilung der Galaxien im Raum, die wir hier und jetzt sehen, vollständig konsistent ist mit jenem anderen Muster, das in der vom Urknall übrig gebliebenen Hintergrundstrahlung vorhanden ist." (5)
Ein Forschungsprojekt, das sich mit den Anteilen von Materie und Energie im Universum und dessen geometrischer Form befasst, lieferte ebenfalls relevante Ergebnisse. Danach besteht das Universum zu 4 % aus "normaler" Materie, zu 25 % aus dunkler Materie, die nicht beobachtet werden kann, aber Berechnungen zufolge vorhanden sein muss und aus einem großen Rest von dunkler Energie, die das Universum schneller als erwartet expandieren lässt. Die geometrische Form des Universums ist - flach.
Bestätigung des Urknalls
Sir Martin Rees |
Die Ergebnisse dieser Studien haben die Urknalltheorie bekräftigt. Dr. Cannon sagte, die Forschungen hätten der Urknalltheorie über den Ursprung des Universums weiteres Gewicht beigemessen und äußerte:
"Wir wussten seit langer Zeit, dass die beste Theorie für das Universum der Urknall ist - dass es mit einer Art enormer Explosion an einem winzigen Ort begann und sich seitdem ausdehnt."
(6)
Sir Martin Rees, der bekannte Astronom von der Cambridge Universität, bemerkte zu den Studien, obwohl verschiedene statistische Methoden bei beiden Studien angewendet worden seien, seien die Teams zu denselben Ergebnissen gekommen und dies sei für ihn Zeichen dafür, dass die Resultate korrekt sind.
(7)
Physicsweb.org, eines der bedeutendsten Internetportale für Physik als Wissenschaft, kommentierte, die Studien "liefern weitere Beweise für das Standard "Urknall plus Inflation" Modell der Kosmologie".
(8)
Wissenschaftler fanden heraus, dass das Universum einen Anfang hatte (Urknall/Big Bang) und dass es sich ausdehnt (Inflation). Möglich war dies dank der modernen Wissenschaft, die die Strahlung und die Himmelskörper im All untersuchte. Doch diese fundamentalen Daten sind für die Menschheit keineswegs neu. Was Wissenschaftler erst während des zwanzigsten Jahrhunderts in den Tiefen des Alls lesen konnten, kann seit 1400 Jahren im Quran nachgelesen werden.
Der Quran liefert zwei grundlegende Informationen über das kosmologische Standardmodell
Im Quran und in Torah und Bibel, die nach ihrer Offenbarung verfälscht wurden, hat Gott offenbart, dass das Universum und alle Materie aus dem Nichts entstanden sind; im Koran, dem einzigen Text, der nicht verfälscht wurde, offenbart Er ein weiterers wunderbares Geheimnis, nämlich, dass das Universum sich ausdehnt.
Wie das Universum aus dem "Nicht-Sein" ins "Sein" kam, wird folgendermaßen im Quran berichtet:
Der Schöpfer der Himmel und der Erde aus dem Nichts... (Quran, 6:101)
Die Expansion des Universums, eines der Hauptfelder der Forschung der modernen Wissenschaft, wird in diesem Vers enthüllt:
Den Himmel erbauten Wir mit (Unserer) Kraft und seht, wie Wir ihn (ständig) ausdehnen! (Quran, 51:47)
Wir wir gesehen haben, werden zwei Elemente des kosmologischen Standardmodells, der Urknall und die Expansion des Universums, im Quran berichtet, zu einer Zeit, als die Möglichkeiten der Astronomie noch äußerst begrenzt waren. Dies ist ein klarer Beweis, dass der Quran von Gott offenbart wurde. Die Entdeckungen der modernen Wissenschaft befinden sich in völliger Übereinstimmung mit dem, was im Quran berichtet wird, und die neuesten Studien lenken einmal mehr die Aufmerksamkeit auf diese exakte Übereinstimmung.
1- "Galaxy patterns reveal missing link to Big Bang," 12. Januar 2005, online bei:
http://info.anu.edu.au/mac/Media/Media_Releases/_2005/_January/_120105redshift.asp
2- "Detection of the Baryon Acoustic Peak in the Large-Scale Correlation Function of SDSS Luminous Red Galaxies", Beitrag im Astrophysical Journal vom 31. Dezember 2004. Siehe. Sloan Digital Sky Survey, "THE COSMIC YARDSTICK--Sloan Digital Sky Survey astronomers measure role of dark matter, dark energy and gravity in the distribution of galaxies," 11. Januar 2005, online bei: http://www.sdss.org/news/releases/20050111.yardstick.html
3- "Galaxy patterns reveal missing link to Big Bang", 12. Januar 2005
4- Deborah Zabarenko, "'Cosmological ruler' helps measure the universe," 11. Januar 2005, online bei: http://www.reuters.com/newsArticle.jhtml?type=scienceNews&storyID=7297222
5- "Scientists Score Galaxy Breakthrough," AAP, 13. Januar 2005, online bei: http://www.macnewsworld.com/story/Scientists-Score-Galaxy-Breakthrough-39646.html
6- "Scientists Score Galaxy Breakthrough", AAP.
7- Maggie McKee, "Big bang sound waves explain galaxy clustering," NewScientist.com News Service, 12 Januar 2005, online bei:
http://www.newscientist.com/article.ns?id=dn6871; Mark Peplow, "Echoes of Big Bang found in galaxies," News@nature.com, 12 .Januar 2005, online bei: http://www.nature.com/news/2005/050110/full/050110-8.html
8- "Galaxy surveys put cosmology on sound footing," 12. Januar 2005, online bei: http://physicsweb.org/articles/news/9/1/7/1