Da gibt es einige Menschen, die von allen in ihrer Umgebung geliebt werden. Einer der herausragendsten Gründe für diese Liebe ist, dass sie als „Beschützer“ auftreten, wo immer sie auch sind. Das ist ihre hervorstechendste Eigenschaft.
Das Wort „Beschützer“ bedeutet, “jemand, der wacht, aufpasst und sich kümmert.”Wo immer sie sind, Menschen mit dieser Moral sind die, die am meisten Aufmerksamsten, wenn es darum geht, Mitgefühl, Betroffenheit, Barmherzigkeit zu zeigen. Beim Beschützen und bei der Überwachung sind sie diejenigen, die diese Attribute am intensivsten leben.
Niemand jedoch hat diese Menschen zu „Beschützern“ beauftragt, hat ihnen gesagt „Du bist verantwortlich für den Schutz und die Überwachung des jeden Menschen in deiner Umgebung, dass jedes auftretende Problem gelöst wird, dass sie für alle Eventualitäten gewappnet sein mögen und die ganze Verantwortung übernimmst“. Doch wegen ihrer intensiven Liebe, ihrer starken Empathie Menschen gegenüber, ihrem ausgeprägten Verantwortungsbewusstsein folgend, nehmen sich solche Menschen schweigend, unaufdringlich dieser Berufung an. Selbstverständlich lassen sie keine Bemerkungen fallen wie: „Ich habe mich der Aufgabe verpflichtet, über dich zu wachen, aufzupassen und dich vor allem zu beschützen. Ich werde mich um alles kümmern.“ Aber genau diese Eigenschaften zeigen sie, wegen ihrer hohen Moral und ihres Glaubens praktisch als natürliche Requisiten, ohne sie mit Namen und auch sonst zu nennen.
Nach den Moralvorstellungen eines Beschützers zu leben, Verantwortung für viele Angelegenheiten vieler Menschen zu übernehmen, bedeutet, dass man im Vergleich zu anderen, die sich nicht verantwortlich fühlen, ein mehrfaches an Ärger und Problemen hat. Verantwortung zu übernehmen birgt das Risiko in sich, Fehler zu machen, falsche Entscheidungen zu treffen, mit dem eher niederen Begehren vieler Menschen konfrontiert zu werden und es schließendlich doch nicht allen Recht machen zu können. Doch wegen ihrer Gewissenhaftigkeit und ihrer Gottesfurcht verbietet es sich für Muslime, nur Zuschauer zu sein, angesichts der Dinge, die um ihn herum geschehen. Sei es Krankheit, Müdigkeit, eine Schwäche im Glauben, ein Zerwürfnis, das unter Muslimen auftritt, ein Problem oder Schwierigkeiten, die der Freund neben ihnen hat, gehen sie ohne Zögern an.
Ein Charakteristikum bei solchen Menschen ist, dass sie niemanden belästigen mit ihrem Beschützen und ihrer Fürsorge, sie handeln, nach der Moral des Quran weise und problemlösend. Ohne Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ohne den Eindruck zu vermitteln : „da ist ein riesiges Problem, aber ich schaffe das schon“, agieren sie in einer sehr beruhigenden und zurückhaltenden Art. Während sie all dieses tun, eine andere charakteristische Eigenschaft von solchen Personen ist, dass sie versuchen, sich selbst hervorzuheben. Ihr Ziel ist es nicht, eine Führerrolle einzunehmen, „das Sagen zu haben“ oder ihre „Egos“ zu hätscheln. Sie kümmern sich um die Belange ihrer Mitmenschen mit einer selbst aufopfernden, von Liebe, Rücksicht und Achtung geprägten Grundhaltung. Allah erinnert uns im Quran an die hohe Moral solcher Menschen mit folgenden Worten:
Richte deine Augen nicht neidisch auf das, was Wir einigen von ihnen gaben. Sei auch nicht über sie betrübt. Aber senke deine Fittiche über die Gläubigen.(Sure al-Hidschr, 88)
Im Gegensatz zu dem Charakter eines Beschützers, verstehen manche Menschen genau das Gegenteil. Wenn jemand ein Problem, eine Schwierigkeit, oder ein Ärgernis aufweist, fühlen sie, anstatt mit Liebe, Trost, Fürsorge auf den Menschen einzugehen, einen Ärger in sich aufsteigen. Anstatt sich des Menschen anzunehmen, müssen und machen sie ihrem Ärger Luft : „Warum hast du das gemacht?“, „Es wäre jetzt nicht so schlimm, wenn du es anders gemacht hättest!“, „Habe ich es nicht gleich gewusst?“ und stürzen den armen Menschen dadurch in noch größere Verzweiflung.
Jedoch würden sie mit Selbstverständlichkeit, wenn sie selbst Hilfe bräuchten, von den anderen ein sanftes, unaufdringliches Verhalten erwarten. Der Quran erinnert uns daran, mit Rücksicht einander zu behandeln:
Und ohne Allahs Huld gegen euch und Seine Barmherzigkeit, und wäre Allah nicht gütig und barmherzig, ...(Sure an-Nur, 20)
Alle Menschen bedürfen der Gnade und des Mitgefühls Allahs. Jeder Mensch wurde mit einer Seele geschaffen, die solche Züge wie Liebe, Mitgefühl, Mitleid aufweist. So, wie sie Liebe und Gnade für sich fordern, sollten sie bereit sein, anderen Menschen zukommen zu lassen. Allah offenbart im Quran, dass unter den Muslimen einer des anderen Beschützer sei. Sich der Probleme anderer Muslime anzunehmen, ohne in ihnen Verlegenheit zu produzieren, ihre Fehler, und seien sie auch gewaltig, ohne Aufhebens zu korrigieren, Lösungen für Probleme finden, bei Bedarf der erste sein, an den sich die Bedürftigen wenden, sind die notwendigen Charakterzüge eines Beschützers.
Im Quran verheißt Allah solchen Menschen einen gerechten Lohn:
Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des anderen Freund. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und verrichten das Gebet und zahlen die Steuer und gehorchen Allah und Seinem Gesandten. Sie - wahrlich, Allah erbarmt sich ihrer. Siehe, Allah ist mächtig und weise.(Sure at-Tauba,71)