Im vorangegangenen Kapitel sind wir zu der Einsicht gelangt, daß es der Sinn der Schöpfung des Menschen ist, Allah zu dienen. Beginnen wir dieses Kapitel, indem wir uns etwas sehr Wichtiges klarmachen.
Wie alt sind Sie jetzt? Sagen wir, 30 Jahre alt, und gehen wir in der Zeit um 30 Jahre und 10 Monate zurück. Sie haben nicht existiert auf der Erde und es gab keinerlei Anzeichen, daß sich daran etwas ändern würde. Dann verschmolz ein Spermium mit einer Eizelle und nach 9 Monaten kamen Sie als Baby auf die Welt. Das heißt, Sie sind aus dem Nichts entstanden. Erst waren Sie eine einzige Zelle. Diese teilte sich und es wurden erst zwei, dann vier, acht, sechzehn, zweiunddreißig… Am Ende stand ein Mensch aus Millionen Zellen, mit Händen, Augen, Ohren, einer Nase, dem Blutkreislauf, dem Atmungssystem und vielem mehr. Obwohl Sie einst nur eine einzige Zelle waren, verwandelten Sie sich in einen denkenden, sehenden, fühlenden Menschen mit Wissen und der Fähigkeit, sich zu freuen. Wenn Sie darüber nachdenken, können Sie verstehen, was für ein außergewöhnlicher Prozeß dies ist.
Wie konnte dieses Wunder geschehen? Wie konnte eine intelligente Kreatur entstehen durch die Kombination zweier für das bloße Auge unsichtbarer Teile, und wie kam diese Kreatur als Baby auf die Welt? Folgende Verse geben die Antwort:
Er ist es, Der euch aus Staub erschuf, dann aus einem Samentropfen, dann aus einem sich Anklammernden. Dann bringt Er euch als Kind hervor. Dann läßt Er euch die Vollkraft erreichen, dann alt werden - obwohl einige von euch früher sterben werden - und einen bestimmten Termin erreichen; damit ihr begreifen lernt. Er ist es, Der lebendig macht und sterben läßt. Und wenn Er ein Ding beschließt, spricht Er nur zu Ihm: "Sei!", und es ist. (Sure Ghafir 40:67-68)
Diese Verse erinnern uns daran, daß der Schöpfer aller Menschen und aller anderen Kreaturen Allah ist, und wenn die Menschen dieser Wahrheit angesichtig werden, so müssen sie ihre Intelligenz gebrauchen. Wer seine Intelligenz einsetzt, wird auf den wirklichen Zweck des Daseins kommen, und er wird sich der Religion Allahs hingeben. Er wird sein Leben dem Zweck widmen, Seine Zustimmung und Seine Gnade zu erlangen. Allah sagt den Menschen im Quran, sie sollten sich über den Sinn ihres Daseins keinerlei Illusionen hingeben, und Er fordert sie auf, darüber nachzudenken, wie sie erschaffen wurden:
O Mensch! Was hat dich deinem großzügigen Herrn entfremdet, Der dich erschaffen, gebildet und wohlgeformt hat, dich in der Gestalt, die Ihm beliebte, zusammengefügt hat? Doch nein! Ihr leugnet das Gericht. Aber über euch wachen Wächter, Edle, (euere Taten) niederschreibende, welche wissen, was ihr tut. (Sure al-Infitar 82:6-12)
Doch trotzdem ist der Mensch anfällig für Selbsttäuschung und für das Abweichen vom rechten Weg, und er verschwendet seine Energien auf wertlose Dinge. Jede Einzelheit der Welt ist wunderbar, doch der Mensch neigt dazu, dies nicht zu sehen oder er täuscht Unwissenheit gegenüber dem, was er sieht und fühlt vor, wobei er die Stimme seines Gewissens ignoriert. Wer nicht über die Existenz und die Größe Allahs nachdenkt, wer seine Intelligenz nicht nutzt, der wird in ewige Trauer gestürzt werden. Deswegen müssen die Menschen aufhören, sich selbst zu täuschen und die Tatsache erkennen, daß alles in der Welt zu einem bestimmten Zweck erschaffen worden ist, daß all die schönen Dinge, die sie besitzen, Segnungen Allahs sind und daß sie für alles, was sie getan haben, am Tag des Gerichts zur Rechenschaft gezogen werden.
Selbsttäuschungen, sie versuchen nicht, der Wahrheit auszuweichen, denn sie empfinden eine große Gottesfurcht, und so vermeiden sie mit allen Mitteln, Seine Zustimmung dadurch zu verlieren, daß sie ihre Pflichten Ihm gegenüber vernachlässigen. Doch jene, die der Quran als "Menschen, die Krankheit in ihren Herzen haben", bezeichnet, sind zögerlich bei ihrem Gottesdienst für Allah. Allah verweist auf sie in der Sure an-Nisa, Vers 72, wo Er sagt: "Und unter euch gibt es gewiss einige, die zurückbleiben. " Diese Menschen kennen die Lebensweise und die Moral, die dem Quran entsprechen, doch sie zögern, sie zu übernehmen, weil sie nicht aufrichtig sind. Sie finden ständig Entschuldigungen, warum sie den Gottesdienst nicht abhalten können. Da sie unablässig nach Entschuldigungen suchen, legen sie sich eine falsche Realität zurecht, die sie über die Umstände der wahren Situation hinwegtäuscht. Allah sagt uns in einem weiteren Vers, daß diese Menschen nur den allernotwendigsten Gottesdienst tun und sich nicht Allah in der Weise hingeben, wie sie sollten. Sie täuschen sch nur selbst mit ihrer unaufrichtigen Art des Gottesdienstes. Allah erklärt es im Quran:
Manche Menschen sprechen wohl: "Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag"; doch sind sie keine Gläubigen. Betrügen wollen sie Allah und die Gläubigen; doch sie betrügen nur sich selbst und wissen es nicht. Ihre Herzen sind krank, und Allah mehrt ihre Krankheit, und für sie ist schwere Strafe für ihr Lügen bestimmt. (Sure al-Baqara 2:8-10)
Aufrichtigkeit ist das Fundament der Religion Allahs. Wenn jemand bestimmte Formen des Gottesdienstes nur zögerlich ausführt, entweder aus Gewohnheit, oder weil er sich keiner Kritik von Anderen aussetzen will, so täuscht er sich nur selbst, wie die oben zitierten Verse zeigen. Er kann nicht erwarten, daß sein Tun von Allah gebilligt werden wird.
Aber nichts anderes verhindert die Annahme ihrer Spenden, als daß sie weder an Allah noch Seinem Gesandten glauben und das Gebet nur träge verrichten und nur widerwillig spenden. (Sure at-Tawba 9:54)
Unaufrichtige Menschen bringen endlose, ermüdende Entschuldigungen vor, warum sie ihre Pflichten gegenüber Allah vernachlässigen und ihr Leben an weltlichen Ehrgeiz verschwenden. In der Kindheit, während der Schuljahre, wenn sie ins Berufsleben einsteigen, während sie sich vergnügen, wenn sie glücklich sind, wenn sie traurig sind, das ganze Jahr über… immer kommen sie mit erfundenen Gründen, die dafür herhalten müssen, daß sie den Gottesdienst nicht versehen können und daß sie Allahs Gebote nicht befolgen. Wir werden diese Entschuldigungen in den folgenden Kapiteln anhand von Beispielen aus dem täglichen Leben näher erläutern. Wichtig ist dabei die Erkenntnis, daß die Menschen unaufrichtig sind, wenn sie solcherlei Entschuldigungen vorbringen, denn es kann überhaupt keinen Grund geben, Allahs Befehlen nicht zu folgen, solange man sich in diesem Leben befindet. Jemand, der eine derartige Entschuldigung vorbringt, stellt nur seine Unaufrichtigkeit und seine Schwachheit im Glauben unter Beweis.
Jemand aber, der weiß, daß Allah in jedem Moment mit ihm ist und daß Er alles hört und ans Licht bringt, was die Menschen versuchen verborgen zu halten, wird niemals unaufrichtig sein in seinem Dienst an Allah. Denn ein solcher Mensch weiß ganz genau, daß eine vorgeschobene Entschuldigung Allah bereits bekannt ist, noch bevor er sie über die Lippen gebracht hat, und daß Ihm die Abneigung eines Menschen, der in seinem Dienst an Ihm zögerlich ist, genau bewußt ist. Er weiß auch, daß solch unaufrichtiges Verhalten nicht ohne Strafe bleiben wird, und so versteht er auch, daß Selbsttäuschung kein Ausweg ist sondern daß sie ihm im Gegenteil schweren Schaden zufügen wird. Ein solcher Mensch weicht niemals von dem Ziel ab, Allahs Zustimmung zu erhalten, denn er erlaubt sich dank seines Glaubens an Allah keinerlei Schwächen. Er ist jederzeit bedingungslos aufrichtig.
Menschen mit Krankheit im Herzen sind schwach im Glauben, auch dann, wenn sie Allah nicht offen zurückweisen. Sie machen ihren Glauben von den Umständen abhängig. Sie zögern nicht, von ihrer Religion abzuweichen, sobald sie zum Interessenkonflikt mit ihrem vermeintlich eigenen Vorteil führt. Ansonsten beruhigen sie ihr Gewissen damit, Gottesdienste zu tun, die ihnen leicht fallen.
Diese Menschen täuschen sich ganz offensichtlich selbst, doch es wird ihnen niemals bewußt. Wenn sie nicht in einem solchen Zustand der Unaufrichtigkeit enden wollen, so seien sie äußerst vorsichtig und täuschen Sie sich nicht selbst. Sollten Ihre Kenntnisse nicht ausreichen, so können Sie unseren Herrn am besten kennenlernen, wenn sie den Quran lesen, denn in diesem Buch stellt Allah sich Seinen Dienern vor. So werden Sie in der Lage sein, Allahs Allmacht zu verstehen und zu einem aufrechtem, standhaften Glauben gelangen. Wenn sie aber Allah und Seine Religion von einem Standpunkt der Unwissenheit aus bewerten, so werden Sie in Fehler verfallen, die nicht wieder gutzumachen sind. Vergessen Sie niemals, daß Sie nur dann Erlösung finden werden, wenn Sie fest an Allah glauben und Ihm aufrichtig dienen. Auch unser Prophet sprach diese Wahrheit aus: Wer immer Allah kennenlernt, ohne daß er Ihm andere Götter beigesellt, wird in das Paradies eingehen. (Sahih Muslim)
Jemand, der sein Leben damit verbringt, seinen eigenen Begierden und Leidenschaften zu folgen, der sinnlose Dinge tut und die Gebote und Verbote Allahs nicht anerkennt, will nicht einsehen, daß er im Jenseits wieder auferstehen und für alles, was er getan hat, zur Verantwortung gezogen werden wird und daß entsprechend mit ihm verfahren werden wird. Ganz gleich, wie sein Gewissen sich auch der Existenz des Jenseits bewußt sein mag, er zieht es vor, sein Gewissen zu unterdrücken und sich selbst zu betrügen. Das ist auch einer der Gründe, weswegen Menschen an die Wiedergeburt glauben, die Reinkarnation, ein Glaube, der sich in jüngster Zeit weit verbreitet hat. Ihm zufolge kommen die Menschen nach ihrem Tod erneut zur Welt, und das viele Male, an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zeiten und mit unterschiedlichen Identitäten. Denn den Menschen, die wissen, daß für das, was sie getan haben, im Jenseits die Hölle auf sie wartet oder die zumindest diese Möglichkeit nicht ausschließen, wird unbehaglich zumute angesichts der Tatsache, daß sie nach dem Tod ins Jenseits eintreten. So akzeptieren sie denn freudig derart perverse Ideen, für die es nicht den geringsten Beweis gibt und die mit der Realität nichts zu tun haben.
Menschen, die sich auf diese Art selbst betrügen, um glauben zu können, es gebe kein Jenseits, hat es im Lauf der Geschichte immer gegeben. Tatsächlich warnt uns Allah im Quran davor, wie diese Menschen vernünftiges Denken und den gesunden Menschenverstand außer Acht lassen, um die Existenz des Jenseits nicht akzeptieren zu müssen:
Sprechen werden sie: "Werden wir wirklich in unseren früheren Zustand zurückgebracht? Selbst wenn wir verweste Gebeine waren?" Sie sprechen: "Dies wäre wahrlich eine verlustreiche Wiederkehr!" (Sure an-Nazi'at 79:10-12)
Wie diese Verse verdeutlichen, ist den Menschen, die das Jenseits und die Wiederauferstehung zurückweisen, bewußt, daß ihre Wiederauferstehung nicht zu ihrem Vorteil sein wird. So versuchen sie soweit wie möglich, den Gedanken daran zu vermeiden, benutzen eine verdrehte Logik und reden unverständlich um dies zu vertuschen, und sie ermutigen andere, dasselbe zu tun. Der Quran gibt uns folgendes Beispiel dafür:
Und er stellt mit Uns Vergleiche an und vergißt dabei, daß er selbst eine Schöpfung ist. Er spricht: "Wer belebt die Gebeine, wenn sie zerfallen sind?' Sprich: "Leben wird ihnen Der wiedergeben, Welcher sie zum ersten Mal erschuf, denn Er kennt jegliche Schöpfung. (Sure Ya Sin 36:78-79)
Wer sich auf diese Weise selbst täuscht über das Jenseits, bringt dies in seinem gesamten Denken und Verhalten zum Ausdruck. Wer sich selbst glauben macht, es gebe keinen Tag des Gerichts nach dem Tod und kein ewiges Leben im Paradies oder in der Hölle, kennt keine Grenzen für seine Ausschweifungen, denn einer der Gründe, warum die Menschen Ausschweifungen vermeiden, liegt darin, daß diese im Jenseits Konsequenzen haben würden. Wer diesen Glauben nicht hat, beginnt seine Pflichten gegenüber Allah zu vernachlässigen. Nur wer an das Jenseits glaubt, kann sich bewußt sein, daß die Vergeltung für das Ignorieren der Wahrheit durch Selbsttäuschung während des Lebens in dieser Welt aus großem Schmerz und Leid bestehen wird.
Wenn Sie ein wenig nachdenken, können Sie außerdem leicht erkennen, daß Ihre Umgebung nicht das Werk des Zufalls ist, sondern daß sie aufgrund von Allahs Allmacht, Seines grenzenlosen Wissens und unter Seiner Kontrolle existiert. Außerdem sagen uns die obenstehenden Verse, daß die Erschaffung des Jenseits eine Leichtigkeit ist für unseren Herrn und es kann keinen Zweifel darüber geben, daß es der göttlichen Gerechtigkeit entspricht. Seien Sie also vorsichtig, ignorieren Sie diese Wahrheiten unter keinen Umständen und betrügen Sie sich nicht selbst, denn wer das tut und der Wahrheit des Jenseits nicht ins Gesicht sehen will, kann seine Fehler dort nicht wiedergutmachen und er wird in ewiger Qual leben.
Die allermeisten Menschen kennen den wahren Charakter Satans nicht und stellen ihn sich als ein Wesen vor, wie sie es in Filmen gesehen oder von anderen Leuten gehört haben. So glauben manche Menschen, Satan habe eigene, unabhängige Macht – natürlich ist Allah erhaben darüber – und überschätzen ihn gewaltig, während andere seine Existenz überhaupt nicht akzeptieren können. Selbst wenn sie zugestehen, daß er existieren könnte, so glauben sie doch nicht, daß er irgendeinen Einfluß auf sie hat. Keine dieser Positionen basiert auf Wissen oder Beweisen, sondern nur auf ignorantem Aberglauben. Wie zu allen anderen Themen erhalten wir die korrekte und vertrauenswürdigste Information darüber aus dem wahren Buch Allahs. Unser Prophet führt aus: "Das beste Wort ist das Wort Allahs, und die beste Führung ist die Führung Muhammads." (Sunan Ibn Majah, Muqaddima, 7)
Wie uns der Quran sagt, besitzt Satan keine unabhängige Macht. Er ist ein von Allah geschaffenes Wesen, das vollständig unter Seiner Kontrolle steht. Alles was auf der Welt geschieht, geschieht nur deswegen, weil Allah es so will. Nachdem der Satan aus Allahs Gegenwart verbannt worden war, bat er Allah, ihm bis zum Ende der Welt Zeit zu geben. Der Quran berichtet darüber so:
Und wahrlich, Wir erschufen euch und formten euch dann. Dann sprachen Wir zu den Engeln: "Werft euch vor Adam nieder!" Und sie warfen sich nieder, außer Iblis. Er war nicht bei denen, die sich niederwarfen. Er sprach: "Was hinderte dich, dich niederzuwerfen, als Ich es dir befahl?" Er sagte: "Ich bin besser als er. Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber erschufst Du aus Ton." Er sprach: "Weg und hinab mit dir! Es geziemt dir nicht, hier hochmütig zu sein. Darum hinaus mit dir, siehe, du bist einer der Gedemütigten." Er sagte: "Gib mir eine Frist bis zum Tag der Auferstehung." Er sprach: "Fürwahr, die Frist ist dir gewährt." Er sagte: "Wie Du mich in die Irre gehen ließest, werde ich ihnen auf Deinem geraden Weg auflauern. Dann will ich von vorn und von hinten, von ihrer Rechten und von ihrer Linken über sie kommen, und Du wirst die Mehrzahl von ihnen undankbar finden." Er sprach: "Weg von hier, verachtet und verstoßen! Wahrlich, wer von ihnen dir folgt, mit euch allesamt fülle Ich die Hölle!" (Sure al-A'raf 7:11-18)
Nachdem er aus Allahs Gegenwart zur ewigen Qual verdammt worden war, schwor Satan einen Eid, die Menschen zu verführen, seinen eigenen abartigen Wegen zu folgen, und er begann sein Unwesen zu treiben. Allah machte Satans Aktivitäten zum Instrument, mit dessen Hilfe zwischen Allahs gläubigen Dienern und denen, die Ihm nicht dienen, unterschieden werden kann. Satans verschlagene Machenschaften richten sich gegen jeden lebenden Menschen, gegen jeden also, der sich noch in der Phase der Prüfung seines Lebens in dieser Welt befindet. Satan wird versuchen, jedermann, ohne Ausnahme, zu täuschen. Niemand sollte sich also für immun halten gegen Satans Einfluß. Wer sich dessen bewußt ist, verhält sich vorsichtig und ist in der Lage, auch die kleinste von Satan gestellte Falle zu entdecken. Wer jedoch Satans Einfluß unterschätzt, kann diesem sehr leicht unterliegen. Darum kann Satan Allahs aufrichtige Diener nicht beeinflussen, denn sie vergessen niemals, daß Satan sie vom rechten Weg abbringen will, und so sind sie sorgsam gewappnet gegen ihn.
Satans üble Machenschaften zeigen sich überall. Sie führen dazu, daß sich ein Mensch in alltäglichen Dingen falsch verhält, ob ihm dies bewußt ist oder nicht, und wenn er kein aufrichtiger Gläubiger ist, kann Satans Einfluß sein gesamtes Leben bestimmen, so daß er direkt der Hölle in die Arme getrieben wird. Das genau ist Satans Absicht. Er möchte, daß die Menschen gegen Allah rebellieren und dafür ewige Qualen erleiden. Er hört nie auf, sie zu verfolgen, bis das sie ins Feuer getrieben worden sind. Alles was er tut, dient zu nichts anderem, als die Menschen mit ihm zusammen zur Hölle fahren zu lassen. Allah warnt die Menschen vor der Feindschaft des Teufels:
Satan ist wirklich euer Feind. So betrachtet ihn auch als Feind. Er lädt ja seine Anhänger dazu ein, Gefährten der Feuersglut zu werden. (Sure Fatir 35:6)
Offensichtlich informiert uns Allah hier über eine große Gefahr. Von Anbeginn der Menschheit bis heute hat Satan seinen Zweck schon bei zahllosen Menschen, die nicht an Allah glauben, erreicht. Diese Quranverse berichten davon:
So fand Iblis seine Meinung von ihnen bestätigt; sie folgten ihm alle, mit Ausnahme eines Teils der Gläubigen. Doch er hatte keine Macht über sie. Wir wollten nur unterscheiden, wer an das Jenseits glaubt und wer darüber in Zweifel ist. Und Dein Herr wacht über alle Dinge. (Sure Saba 34:20-21)
Doch halten wir fest, daß Allah uns in der Sure an-Nisa, Vers 76, auch sagt, daß die Kraft Satans, die Menschen zu täuschen, sehr gering ist. Wie der obige Vers verdeutlicht, steht es außer Frage, daß Satan die Menschen bezwingen kann. Er hat nicht die Macht dazu. Satan spricht lediglich zu den Menschen, und nur diejenigen, die keinen aufrichtigen Glauben an Allah haben und die Wahrheit über das Jenseits mißachten, folgen seinem Ruf und schaden sich damit selbst. Der folgende Vers macht uns klar, daß Satan selbst dereinst gestehen wird:
Und wenn das Urteil gefällt ist, wird Satan sprechen: "Seht, Allah gab euch ein wahres Versprechen. Ich versprach euch auch (manches), aber hinterging euch. Doch Gewalt hatte ich über euch nicht, sondern rief euch nur, und ihr habt auf mich gehört. Tadelt mich deshalb nicht, sondern tadelt euch selbst. Ich kann euch keine Hilfe bringen, und ihr könnt mir nicht helfen. Siehe, ich hatte stets geleugnet, Allah gleich zu sein, dem ihr mich beigesellt hattet." Siehe, die, welche Unrecht begehen, trifft schmerzliche Strafe. (Sure Abraham 14:22)
So wie Satans Fähigkeit zur Täuschung schwach ist, so ist auch der Schutz gegen seinen üblen Einfluß sehr einfach: Allah sagt uns, wie man ihm entkommt:
Und wenn dich Satan anstacheln will, nimm deine Zuflucht zu Allah. Siehe, Er ist hörend und wissend. Die Gottesfürchtigen erinnern sich gewiß (an Allah), wenn sie eine üble Anregung Satans erreicht; und siehe, dann werden sie hellsichtig. (Sure al-A'raf 7:200-201)
Diese Verse machen klar, daß Satan keinerlei Einfluß auf Gläubige haben kann. Wer Zuflucht zu Allah sucht, dem Besitzer unendlicher Macht und darüber nachdenkt, was Allah in Seinem Buch sagt, entkommt dem negativen Einfluß Satans. Jemand mit klarem Verstand, der die Wahrheit erkennt, ist extrem vorsichtig angesichts von Satans Täuschungsmanövern, und er geht ihm nicht in die Falle, sondern zerstört diese durch seinen Glauben, seine Entschlossenheit und seine Hingabe an Allah.
Die meisten Menschen denken jedoch leider nicht daran, daß eine solche Gefahr besteht. Daher können sie auch nicht auf den Gedanken kommen, Zuflucht bei Allah zu suchen, wenn Satan sie verführen will. Satan nähert sich den Fehlgeleiteten mit List und Tücke, und er flüstert ihnen Schmeicheleien in die Ohren und Herzen. Einer der Gründe, warum manche Menschen sich selbst über die Wahrheit hinwegtäuschen, ist, daß sie solchen verführerischen Schmeicheleien lauschen und dem Weg Satans folgen.
Wie aber ist es möglich, daß Satan so viele Menschen überzeugen kann, die auf den ersten Blick zu intelligent für solch dummes Verhalten zu sein scheinen? Wie schafft er es, daß sie der Selbsttäuschung erliegen und dem Weg folgen, der zur Hölle führt?
Auf den folgenden Seiten werden wir die Situation der Menschen beschreiben, die Satans Machenschaften erliegen, und wir werden das Denken erklären, mit dem sie sich selbst täuschen. Wir werden die schamlose Haltung dieser Menschen ans Licht bringen und wir werden die Aufmerksamkeit lenken auf die Art und Weise, in der Satan solche Menschen hinters Licht führt und sie der Hölle zutreibt.
Um die Menschen vom Weg Allahs abzubringen, wendet Satan viele unterschiedliche Taktiken an, die von der Anbetung Allahs, wie Er sie befohlen hat und von einem Leben nach der exzellenten Moral, wie sie im Quran gelehrt wird, wegführen sollen. Eine dieser Taktiken besteht darin, sicherzustellen, daß die Menschen die verschiedensten Ausreden vorbringen können, die erklären sollen, warum sie ihren Gottesdienst nicht verrichten können. Satan liefert den Betreffenden Entschuldigungen, die vernünftig scheinen. Einem jungen Mann beispielsweise, der weiß, daß er Allah anbeten muß, wird er einflüstern, er habe ja noch so viele Jahre vor sich, in denen er seinen Verpflichtungen nachkommen könne, aber im Moment seien Zeit und Umstände nicht angemessen, denn er sei den ganzen Tag weg von zuhause, bei der Arbeit oder in der Schule, und auch seine Freunde könnten ihn geringschätzig ansehen. Wenn der Betreffende nicht über einen aufrichtigen, festen Glauben verfügt, so wird er auf diese Einflüsterungen hören, doch Satan ist nicht leicht zufriedenzustellen und er wird den Betreffenden nicht in Ruhe lassen. Er wird nicht ruhen, bis der Betreffende in der Hölle gelandet ist. Er beschwatzt ihn, behauptet, was er tue, sei vernünftig, und er handele recht so, bis derjenige eines Tages die ihm von Allah auferlegten Pflichten überhaupt nicht mehr beachtet und er ernsthaft glaubt, es gebe gute Gründe für sein Verhalten.
Doch in Wahrheit weiß jeder durch sein Gewissen, daß man Allah, seinem Schöpfer, dienen muß. Doch aus Gründen, die von Satan als plausibel präsentiert werden, redet er sich unter Umständen ein, es sei nicht notwendig. Obwohl ihm sein Gewissen sagt, was getan werden müßte, betrügt er sich aus verschiedensten Gründen selbst und redet sich Dinge ein, die nicht korrekt sind.
Allah gibt im Quran eine Reihe von Beispielen solcher Menschen, die durch Satans' Schmeicheleien ihre Aufrichtigkeit verlieren. Unter diesen Beispielen sind auch solche von Menschen, die zur Zeit des Propheten lebten und schwach im Glauben waren. Man sah einen Krieg auf sich zukommen und unser Prophet rief das Volk auf, entsprechend den Instruktionen des Qurans für das Rechte zu kämpfen; Doch die von Allah als "Menschen mit Krankheit in ihren Herzen" bezeichnet wurden, brachten alle möglichen Ausreden vor, um nicht in den Krieg ziehen zu müssen. Der Quran berichtet es so:
... auch die Heuchler erkenne, denen zugerufen wurde: "Kommt herbei! Kämpft auf Allahs Weg!" oder "Verteidigt euch!" Sie aber sagten: "Wenn wir zu kämpfen wüßten, wahrlich, wir wären euch gefolgt!" Einige von ihnen wären an jenem Tage dem Unglauben näher als dem Glauben. Sie sprachen mit ihrem Mund, was nicht in ihren Herzen war; und Allah weiß sehr wohl, was sie verbergen. (Sure Al 'Imran 3:167)
Es ist ganz eindeutig, daß diese Menschen unter Satans Einfluß geraten waren, denn sie waren sich nicht nur aufgrund ihres Gewissens bewußt, was hätte getan werden müssen, sie kannten auch die Lehren des Propheten und sie wußten sehr genau über die Religion Allahs Bescheid. Doch trotz Kenntnis der Wahrheit und trotzdem sie alle anderen Gottesdienste, die ihnen auferlegt waren, ausführten, gingen sie dennoch Satan in die Falle. Obwohl sie wußten, daß andere Muslime beschützt werden mußten, betrogen sie sich selbst und andere, indem sie behaupteten, es nicht zu wissen.Andere versuchten, sich auf folgende Weise gegenüber unserem Propheten herauszureden: "... Wir hatten mit unseren Herden und unseren Familien zu tun. Darum bitte für uns um Verzeihung..." (Sure al-Fath 48:11) Diese Behauptung kam unter dem Einfluß Satans zustande. Das ist die einzig mögliche Erklärung für die völlige Gewissenlosigkeit derer, die mit ihren persönlichen Angelegenheiten befaßt waren, während so viele andere Muslime in Gefahr waren, ihr Leben zu verlieren.
Die fraglichen Personen wußten ganz genau, was sie hätten tun müssen, um Allahs Anweisungen zu gehorchen und Sein Wohlgefallen zu erlangen. Sie versuchten, ihr Gewissen zu beruhigen, indem sie den Propheten baten, Allah für sie um Vergebung zu bitten, weil sie wußten, wie unaufrichtig sie waren. Obwohl sie ihrem Gewissen zuwider handelten, brachten sie es fertig, sich durch ihren Selbstbetrug davon zu überzeugen, ihr Verhalten sei in Ordnung. In folgendem Vers beschreibt Allah die unaufrichtigen Menschen, die es Recht finden, ihre religiösen Verpflichtungen zu vernachlässigen:
Die in ihren Wohnungen Zurückgelassenen freuten sich, hinter dem Gesandten Allahs zurückgeblieben zu sein. Sie hatten keine Lust, sich mit ihrem Gut und Blut auf Allahs Weg einzusetzen und sprachen: "Rückt doch in dieser Hitze nicht aus!" Sprich: "Das Höllenfeuer ist heißer!" Oh daß sie es doch begriffen! (Sure at-Tawba 9:81)
Satan konnte Menschen mit diesen Entschuldigungen zu Zeiten des Propheten in Versuchung fhren, und es kann keinen Zweifel daran geben, da er heute mit den Menschen dasselbe versucht, mit anderen Schmeicheleien und anderen Ausreden, denn er kennt die Schwchen der Menschen. Er kann den Umstnden entsprechend unterschiedliche Plne ausfhren. Die Menschen, die er sich als Ziele aussucht, knnen Wissenschaftler sein, Professoren, Fhrungspersnlichkeiten, Knstler, einfache Menschen, kurz, Menschen jeden Standes und jeder Kultur, ob arm oder reich. Satan wei genau, wie er sich den Betreffenden zu nhern hat.
Die einzigen Menschen, die Satan nicht beeinflussen kann, obwohl er keine Gelegenheit dazu auslt, sind die aufrichtigen Muslime, was Allah ausdrcklich im Quran erwhnt. Weil sie Allah frchten, und weil sie alles tun, um dem Hllenfeuer zu entgehen, ergreifen sie besondere Vorsichtsmanahmen gegen Satans trickreiche Machenschaften. Auerdem machen sie den bestmglichen Gebrauch von ihrer Intelligenz, hren auf ihr Gewissen, und sie vertrauen auf ihren Glauben an Allah.
Die oben beschriebenen Machenschaften Satans richten sich gegen jedermann. Auch Sie sind in Gefahr, unter Satans schleichenden Einflu zu geraten. Glauben Sie also aufrichtig und gehen Sie Satan nicht in die Falle. Vergessen Sie nicht, da Satan nur auf eine Gelegenheit wartet, Sie mit sich ins Hllenfeuer zu ziehen und er hat schon seine Plne dafr. Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wird er zur Tat schreiten. Geben Sie Satan diese Gelegenheit nicht. Er wird Ihnen jede erdenkliche Ausrede ins Ohr flstern, um Sie davon abzuhalten, dem Weg Allahs zu folgen und Ihm zu dienen und Ihn anzubeten. Er wird seine Grnde scheinbar sehr vernnftig vorbringen. Das ist die Art und Weise, in der Satan versucht, sie zum Selbstbetrug zu verfhren.Wenn Sie auf Ihr Gewissen hren, finden Sie ganz leicht heraus, was gerade geschieht, und Sie knnen sich vor Satans Einflu schtzen, indem Sie dem Impuls folgen, der Sie in die Richtung von Allahs Zustimmung dirigieren wird. Nichts ist dringender und wichtiger auf dieser Welt, als sich vor dem Hllenfeuer zu bewahren; Hren Sie also nicht auf die Suggestionen Satans, mit denen er Sie zur Selbsttuschung veranlassen will, denn am Tag des Gerichts werden Ausrede nicht helfen. Allah sagt uns in Seinem Buch ausdrcklich, da Er keine Ausreden gelten lassen wird.
Das ist die Wahrheit, also sehen Sie sich besser vor! Glauben Sie nicht, Sie könnten eine Entschuldigung dafür anbieten, daß Sie nicht nach Allahs Religion gelebt haben.
Eine weitere Taktik Satans ist es, die Menschen zur Erledigung von überflüssigen, sinnlosen Aufgaben zu verleiten. Er malt Aktivitäten, die die Billigung Allahs überhaupt nicht finden werden, in den schönsten Farben aus und läßt sie in attraktivem, positivem Licht erscheinen. Jemand, der darauf hereinfällt, wird sich vollständig irgendwelchen weltlichen Plänen und Zielen verschreiben. Wenn er durch solche Dinge fehlgeleitet ist, kommt es ihm nicht mehr in den Sinn, daß das Leben in dieser Welt eines Tages endet und daß er in Gegenwart Allahs Rechenschaft ablegen muß. So verschwendet er sein Leben an Vergängliches, eine bessere berufliche Stellung, mehr Geld, eine bessere Zukunft. Es ist ein großer Fehler, solch sinnlosen Ambitionen hinterher zu jagen, denn der Mensch weiß nicht, wann und wo er sterben wird, und er hat keine Garantie, daß er von einer Sekunde zur anderen noch am leben ist.
Doch die groe Mehrheit der Menschen redet sich ein, es sei notwendig, so zu leben. Um sich zu trsten, verdrngen sie die Dinge, die in diesem Buch erwhnt werden, und sie setzen lieber ihr Leben in Selbsttuschung fort. Dementsprechend halten sie jedes selbst gesteckte Ziel fr das Wichtigste auf der Welt. Das Wichtigste fr eine Sekretrin ist zum Beispiel, die Termine ihres Chefs nicht zu vergessen, fr einen Studenten ist es das Wichtigste, die besten Prfungsergebnisse zu erreichen, fr einen Schuhverkufer, die meisten Schuhe des Tages zu verkaufen, fr einen Geschftsmann, eine lukrative Ausschreibung zu gewinnen, fr einen Athleten, den Wettkampf zu gewinnen, fr einen Snger, da noch mehr Menschen seine CDs anhren, fr ein Schulmdchen, das schnste Kleid auf einer Party anzuhaben, fr einen Oberschler, das schnste Mdchen der Schule als Freundin zu gewinnen, fr einen bersetzer, die besten Worte zu finden und fr einen Schriftsteller, die erfolgreichsten Bcher und Artikel zu verfassen. Es ist natrlich, da der Mensch in all diesen Aktivitten der Beste sein will, doch das sind nicht die wichtigsten Aufgaben des Lebens. Es gibt keine wichtigere Aufgabe, als Allahs Wohlgefallen zu gewinnen und einer Seiner Diener zu werden, der das Paradies verdient hat.
Wenn der Mensch sich selbst tuscht, die Wahrheit verkennt und glaubt, diese weltlichen Dinge seien der einzige Lebenszweck, wird ihn ein groes Bedauern berkommen, wenn er sich pltzlich dem Tod gegenber sieht. Bis zu diesem Moment hat er geglaubt, das wichtigste seien sein Haus, Geschft, Ehefrau, Auto, seine Diplome, Freunde, Familie und der Kreis seiner Geschftsfreunde, doch wenn er den Engel des Todes erblickt, erkennt er, wie vergnglich all das ist und das all das nur Teil seiner Prfung in diesem Leben war. Unmittelbar darauf wird ihn eine unertrgliche Hilflosigkeit berkommen, die grenzenlosen Segnungen des Paradieses auf der einen, die physische und mentale Qual des Hllenfeuers auf der anderen Seite, wenn er vor Allah Rechenschaft ber seine Taten ablegen mu.
In diesem Moment ist das Einzige, das zhlt, was er zur Erlangung von Allahs Wohlgefallen getan hat. Doch er hat in seinem Leben nichts dafr getan. Dann versteht er pltzlich in aller Bitterkeit, da all die Anstrengungen, die er unternommen hat, um seine Ziele zu erreichen, fr die er sein Leben verschwendet hat, berhaupt keine Bedeutung haben. Nicht etwa, da er es nicht gewut htte; sein Gewissen wute genau, was aus ihm werden wrde, doch er zog es vor, dies vermittels seines Selbstbetruges zu verdrngen. Allah klrt uns in folgendem Vers darber auf: "...doch Satan hatte ihnen ihre Werke als wohlgefällig ausgemalt und sie vom Weg abgebracht, obwohl sie genügend Einsicht besaßen." (Sure al-'Ankabut 29:38) Obwohl die Menschen die Wahrheit erkennen knnen, fallen sie den Tuschungen Satans zum Opfer und verschwenden ihr Leben mit sinnlosen Aufgaben.
In folgenden Versen sagt uns Allah, da diesen Menschen das Eingestndnis ihrer Fehler nicht helfen wird:
Und dein Herr kommt und die Engel, Reihe um Reihe, und an diesem Tage die Hlle herangebracht wird - an diesem Tage mchte der Mensch die Ermahnung annehmen. Aber was ntzte ihm dann noch die Ermahnung? Dann wird er rufen: "O wenn ich doch fr mein (knftiges) Leben etwas vorausgeschickt htte!" An diesem Tage wird keiner strafen wie Er. Und keiner wird fesseln wie Er. (Sure al-Fajr 89:22-26)
Wenn Sie nicht zu denen gehren wollen, die dann im Jenseits sagen werden: O wenn ich doch, dann denken Sie genau jetzt an den wahren Sinn des Lebens und wgen Sie ab, ob und in welchem Grad das, was Sie tun, diesem Lebenssinn dient. Seien Sie auf der Hut! Betrgen Sie sich nicht selbst, indem Sie glauben, die sinnlosen Dinge, die Sie tun, htten irgendeinen Wert. Das gilt fr alles, was Sie tun, whrend des gesamten Tagesablaufs. Selbstverstndlich arbeiten Sie hart fr viele verschiedene Dinge, doch der grundlegende Zweck all dessen mu sein, Allahs Zustimmung zu erlangen und in Sein Paradies einzugehen. Wenn Sie bei einer Aufgabe feststellen, da Allahs Billigung eher unwahrscheinlich ist, und die Erledigung dieser Aufgabe sich nicht zu Ihrem Vorteil im Jenseits auswirken wird geben Sie sie auf. Widmen Sie sich ausschlielich Aufgaben, bei denen Sie sehen knnen, da sie gut und vorteilhaft sind. Ihr Gewissen trifft dabei die bestmgliche Unterscheidung fr Sie. Hren Sie auf Ihr Gewissen und seien Sie achtsam. Lassen Sie sich nicht von Satan fehlleiten, indem Sie wertlose, vergngliche Dinge fr erstrebenswert halten.
Wenn Satan die Menschen vom Weg Allahs abbringt, lt er es nicht dabei bewenden, unsinnige Aktivitten sinnvoll erscheinen zu lassen. Er macht zustzlich eine ganze Reihe von Versprechungen. Allah klrt uns in diesem Vers ber Satans Falschheit auf:
Er macht ihnen Versprechungen und weckt ihre Lüste; aber Satan macht ihnen nur trügerische Versprechungen. (Sure an-Nisa 4:120)
Wer unter den Einfluß Satans gerät, macht sich selbst glauben, er habe noch lange Jahre vor sich und verfolge eine langfristige Lebensplanung. Wer sich so benimmt, als lebe er für immer in dieser Welt, der verliert Allahs Billigung, weil er sich weltlichen Angelegenheiten verschrieben hat, Geld, Besitz, Status. Allah macht klar, daß dies nur ein weiteres Betrugsmanöver Satans ist:
Diejenigen, die den Rücken kehren, nachdem sie den richtigen Weg erkannt hatten, hat der Satan betört und ihnen falsche Hoffnung gemacht. (Sure Muhammad 47:25)
Jeder Mensch hat weitreichende Plne fr tausende Angelegenheiten, entsprechend der Situation und den Umstnden, in denen er sich vorfindet. Auch wenn die Plne von Menschen verschiedener Berufe, Altersgruppen und sozialer Schichten differieren, so sind sie doch alle im Grunde auf diese Welt bezogen. Zum Beispiel ist es der grte Ehrgeiz eines Geschftsmannes, eine groe Fabrik zu besitzen. Wenn ihm dann eine Fabrik gehrt, ist es sein grter Ehrgeiz, seine Produkte weltweit zu vermarkten. Ein Knstler wird das Ziel verfolgen, jedermann in seinem Land bekannt zu sein, respektiert und als groes Talent angesehen. Hat er das erreicht, so wird sein nchstes Ziel sein, dasselbe im Weltmastab zu erreichen. Derartige Beispiele gibt es zuhauf bei den unterschiedlichsten Menschen. Sie arbeiten Tag und Nacht, ihren Ehrgeiz zu befriedigen. Sie bringen zahlreiche Opfer, durchleben schwierige Zeiten und strengen sich an, Hindernisse und Probleme aller Art zu berwinden.
Doch ist ihr Leben lang genug, all das zu erreichen, was sie wollen? Jeder sollte darber zuallererst nachdenken, denn fr keinen der oben skizzierten Plne gibt es eine Garantie der Verwirklichung. Doch sicher ist, da der Tod zu jedem kommen wird. Trotzdem treffen die Menschen keine Vorbereitungen fr das Jenseits. Sie widmen ihr ganzes Leben der Befriedigung ihres weltlichen Ehrgeizes. Sie denken nicht einmal daran, da der Tod eines Tages kommen wird und da damit alle ihre Plne obsolet werden, weil Satan ihnen Versprechungen gemacht hat, wie sie im Quran beschrieben sind, und von diesen Versprechungen lassen sie sich tuschen und werfen ihr Leben weg.
Anstatt langfristige Ziele zu verfolgen, sollte der Mensch so leben, wie Allah es uns im Quran gezeigt hat, und der Mensch sollte wissen, daß er Allah verantwortlich ist und daß er in Seiner Gegenwart zur Rechenschaft gezogen werden wird am Tag des Gerichts. Lebt der Mensch nicht entsprechend, so wird ihm der Garten Eden verschlossen bleiben, weil er sich nicht auf das ewige Leben vorbereitet hat und weil er die ihm gegebenen Gelegenheiten nicht genutzt hat.
Ein Mensch, der sich whrend der Zeit, die Allah ihm gewhrt hat, an sinnlose Dinge verschwendet, wird dies im Jenseits unendlich bedauern. Wir werden davor gewarnt:
... Gewährten Wir euch denn kein langes Leben, so daß jeder, der sich ermahnen lassen wollte, sich hätte besinnen können?.. (Sure Fatir 35:37)
Jedem ist eine Periode gewhrt, in der er guten Rat annehmen und auf die Stimme seines Gewissens hren kann. Ganz gleich, wie sehr Satan auch versuchen mag, ihn auf den falschen Weg zu fhren, der Mensch kann seine Suggestionen ignorieren und dem Weg Allahs folgen. Alles was er dazu braucht, ist aufrichtiger Glaube und Gottvertrauen. Der Quran sagt uns, da alle Anstrengungen Satans, die gegen Menschen mit diesen Eigenschaften gerichtet sind, sich als vergeblich erweisen werden.
Verfhre nun mit deiner Stimme, wen von ihnen du kannst. Und bedrnge sie mit Ross und Reitern von dir, und sei ihr Teilhaber an Vermgen und Kindern, und mache ihnen Versprechungen." Aber was ihnen der Teufel verspricht, ist nur Trug. "ber Meine Diener hast du gewi keine Gewalt!" Und dein Herr gengt als Beschtzer. (Sure al-Isra 17:64-65)
Seien Sie auf der Hut und erlauben Sie Satan nicht, Sie vergessen zu machen, auf welchen Ort Sie sich wirklich vorbereiten mssen, anstatt weltlichen Ehrgeiz an den Tag zu legen und langfristige Plne zu verfolgen. Tuschen Sie sich nicht selbst, indem Sie glauben, weltlichen Zielen und vergnglichen Ambitionen hinterher zu jagen, sei etwas Sinnvolles. Befolgen Sie folgende Regel Allahs und vergessen Sie sie in keinem Moment Ihres Lebens:
O ihr, die ihr glaubt! Frchtet Allah! Und eine jede Seele habe auf das acht, was sie fr morgen vorausschickt. Und frchtet Allah! Allah wei sehr wohl, was ihr tut. Und seid nicht wie diejenigen, welche Allah vergessen und die Er (damit) sich selbst vergessen lie. Das sind die Entarteten. (Sure al-Hashr 59:18-19)