Ein Begräbnis, sollte uns über unseren eigenen Tod nachdenken lassen und darüber, dass diese Welt kurz und temporär ist.
Einem Menschen mag plötzlich ein Leichenwagen begegnen. Der Anblick, den er erfährt, erinnert ihn an den Tod. Eines Tages wird auch er sich in solch einem Leichenwagen befinden. Es gibt keinen Zweifel darüber, egal wie er es auch versucht zu vermeiden, der Tod wird ihn früher oder später finden. Ob zuhause in seinem Bett, oder auf einer Reise, er wird ganz sicher diese Welt verlassen. Denn der Tod ist eine unvermeidbare Realität.
In diesem Moment erinnert sich der Gläubige an die folgenden Verse Allahs:
Jeder wird den Tod erleiden; dann kehrt ihr zu Mir zurück. Diejenigen aber, welche glauben und des Rechte tun, werden Wir gewiss in den höchsten Gemächern des Paradieses wohnen lassen, das von Bächen durcheilt wird, ewig darin zu verweilen. Schön ist der Lohn der Rechtschaffenen, Die standhaft ausharren und auf ihren Herrn vertrauen. (Sure 29:57-59 – al-'Ankabut)
Zweifellos, die Feststellung, dass sein eigener Körper auch in ein Leichentuch gewickelt wird, von seinen Angehörigen mit Erde bedeckt wird, sein Vor- und Nachname auf einen Grabstein gemeißelt wird, relativiert seine Anhänglichkeit an die Welt. Jemand, der aufrichtig und realistisch darüber nachdenkt, merkt, wie sinnlos es ist, auf einen Körper Anspruch zu erheben, der eines Tages in der Erde verwesen wird.
In den Versen der Sure al-'Ankabut gibt Allah denjenigen die Botschaft des Paradieses nach dem Tod, die geduldig sind und ihr Vertrauen in Allah setzen. Aus diesem Grund versuchen die Gläubigen, die daran denken, dass sie eines Tages sterben werden, aufrichtiger nach Allahs Willen zu leben, mit den richtigen Taten und mit dem guten Charakter, der von Allah befohlen wurde, um in das Paradies zu gelangen. Jedes Mal, wenn sie über die Nähe des Todes nachdenken, wächst ihr Entschluss, und sie versuchen, die höchsten Werte anzunehmen und sie zunehmend im Laufe ihres Lebens zu verwirklichen.
Diejenigen, welche anderen Gedanken Vorrang geben und ihr Leben mit nichtigen Sorgen verbringen, denken nicht daran, dass ihnen definitiv eines Tages dasselbe widerfahren wird, sogar in dem Falle, dass sie einem Leichenwagen begegnen und selbst wenn sie jeden Tag an einem Friedhof vorbeikommen, und sogar wenn jemand, den sie lieben, neben ihnen stirbt.
In Anbetracht all der Ereignisse, die ihm während des Tages begegnen, denkt ein Gläubiger immer über die Verse Allahs nach und versucht die Feinheiten der Ereignisse zu verstehen.
Er reagiert auf jeden Gefallen und jede Prüfung mit einem guten Charakter, was Allah gutheißt. Denn für einen Menschen der nachdenkt, hat der Ort an dem er sich befindet, wenig Bedeutung. Ob in der Schule, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen, beim Besinnen über die Tatsache, dass Allah alles erschaffen hat, versucht er den versteckten Zweck der Ereignisse und die Schönheiten, die Er erschaffen hat, zu erkennen und er führt ein Leben, welches sich an den Versen Allahs orientiert. Diese Einstellung des Gläubigen ist im Quran wie folgt dargestellt:
Männer, die weder Handel noch Geschäft abhält von dem Gedenken an Allah und der Verrichtung des Gebets und dem Entrichten der Steuer. Sie fürchten den Tag, an dem sich Herzen und Blick verkrampfen, (Und hoffen) dass Allah sie für ihre schönsten Werke belohnt und ihnen Seine Huld mehrt. Und Allah versorgt, wen Er will, ohne Maß. (Sure 24:37, 38 – an-Nur)
Der Mensch mag verschiedenen Schwierigkeiten während des Tages begegnen. Welchen Schwierigkeiten er auch begegnet, er muss Allah vertrauen und denken: "Allah prüft uns mit allem, was wir im Leben dieser Welt tun und denken". Dies ist eine Realität, die wir nie, auch nicht einen Moment vergessen sollten. Aus diesem Grund sollten wir nie vergessen, wenn uns Schwierigkeiten begegnen, bei dem was wir tun oder denken, wenn die Dinge nicht so verlaufen wie sie müssten, dass all diese Ereignisse gegen uns gerichtet sind, um unser Verhalten zu prüfen.
Diese Gedanken, die uns beschäftigen, gelten sowohl für alle kleinen als auch großen Ereignisse, die uns während des Tages begegnen. Wir mögen zum Beispiel aufgrund eines Missverständnisses oder Unaufmerksamkeit zuviel bezahlen, oder wir verlieren wegen eines Stromausfalls eine Datei auf dem Computer, an der wir stundenlang gearbeitet haben, ein junger Student kann bei seiner Universitätsprüfung durchfallen, obwohl er sehr hart studiert hat, wegen einer bürokratischen Prozedur können wir tagelang auf unsere Angelegenheiten warten, weil vielleicht Dokumente fehlen, man mag sein Flugzeug oder den Bus verpassen, wenn man einen dringenden Termin hat...Bei all diesen Vorkommnissen denkt ein Gläubiger sofort daran, dass Allah sein Verhalten und seine Geduld prüft und dass es sinnlos ist für einen Menschen, der sterben und Rechenschaft im Jenseits ablegen wird, sich von diesen Vorkommnissen durcheinander bringen zu lassen und Zeit zu verlieren, indem er sich Sorgen macht. Er sagt nie: "Ach!" zu dem was passiert und bittet Allah, ihm seine Arbeit zu erleichtern und alles zum Guten zu wenden.
Wenn der Drangsal die Erleichterung folgt, dann wird uns klar, dass dies eine Antwort auf unsere Gebete zu Allah ist, dass Allah der Erhörer unserer Gebete ist, Er antwortet ihnen, und wir danken Allah.
Den Tag mit diesen Gedanken verbringend, verfällt man nie in Hoffnungslosigkeit oder sorgt sich, ist traurig oder verzweifelt, egal was einem passiert. Wir wissen, dass Allah alles zum Guten erschaffen hat und dass in allem ein Segen ist. Darüber hinaus denken wir, dass sich dies nicht nur auf große Ereignisse, die uns widerfahren bezieht, sondern auf alle Details, klein oder groß, die wir in unserem täglichen Leben antreffen.
Stell dir einen Menschen vor, der eine wichtige Angelegenheit nicht so erledigen kann, wie er es wünscht, und der kurz bevor er sein Ziel erreicht, auf ernsthafte Probleme stößt. Er wird plötzlich wütend, fühlt sich unglücklich und bedrückt und entfaltet alle möglichen Arten von negativen Gefühlen. Doch jemand der denkt, dass in Allem etwas Gutes steckt, versucht den versteckten Grund in dem Ereignis, das Allah ihm zeigt, zu finden. Er denkt, dass Allah ihn darauf aufmerksam gemacht haben könnte, so dass er entschiedenere Maßnahmen ergreifen kann. Er zieht alle notwendigen Schlüsse daraus und dankt Allah, indem er sagt: "Vielleicht hat dies geholfen, ernsthafterem Schaden vorzubeugen."
... Aber vielleicht verabscheut ihr etwas, das gut für euch ist. Und vielleicht liebt ihr etwas, das schlecht für euch ist. Allah weiß, ihr aber wisst (es) nicht. (Sure 2:216 – al-Baqara)
Jemand, der den Bus verpasst, wenn er versucht, pünktlich zu seiner Verabredung zu kommen, mag denken, "Vielleicht haben mein Zuspätkommen und meine Abwesenheit in diesem Bus mich vor einem Unfall oder einem anderen Schaden bewahrt". Dies sind nur wenige Beispiele. Man mag auch denken, "Es kann noch andere versteckte Gründe dieser Art geben". Diese Beispiele können während des Lebens eines Menschen vervielfacht werden. Wichtig ist, dass unsere Pläne nicht immer so, wie wir es uns wünschen, funktionieren. Wir finden uns plötzlich in einer komplett anderen Situation wieder, als wir geplant haben. Wer sich mit solch einer Lage abfindet und in dieser bestimmten Begebenheit nach dem Gutem Ausschau hält, wird erfolgreich sein. Allah berichtet in einem Vers:
Infolgedessen ist es Allah, Der weiß, was gut und schlecht für uns ist. Was den Menschen angeht, muss er nur Allah, welcher voll Güte und barmherzig ist, als Freund annehmen und sich Ihm in voller Unterwerfung ergeben.
Es ist wichtig dass, wenn wir an etwas arbeiten, wir unseren Kopf nicht leer laufen lassen und dass wir ständig an das Gute denken. Das menschliche Gehirn ist in der Lage, an mehr als eine Sache zur selben Zeit zu denken. Ein Mensch, der Auto fährt, das Haus reinigt, arbeitet oder auf der Strasse geht, kann zur selben Zeit an gute Taten denken.
Während der Hausreinigung dankt dieser Mensch Allah dafür, dass Er ihm seinen täglichen Bedarf an Wasser und Reinigungsmitteln gegeben hat. Wissend, dass Allah Sauberkeit und saubere Menschen liebt, sieht er diese Arbeit als Akt der Anbetung an und hofft, damit das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Zusätzlich freut er sich, dass er anderen Leuten eine komfortable Umgebung geschaffen hat, indem er den Platz, an dem er wohnt, säubert.
Jemand, der bei der Arbeit ist, betet leise ununterbrochen, bittet seinen Herrn, ihm seine Arbeit zu erleichtern, und denkt daran, dass er in keiner Hinsicht Erfolg haben kann, außer wenn Allah es will. Wir sehen im Quran, dass die Propheten, die für uns ein Beispiel gesetzt haben, sich fortwährend an Allah gewendet haben, und während sie arbeiteten, an Allah dachten. Einer dieser edlen Menschen ist der Prophet Moses. Nachdem er zwei Frauen beim Tränken ihrer Herde half, wendete er sich zu Allah. Diese Begebenheit ist in den folgenden Versen erklärt:
Und als er zu den Wasserquellen von Madyan kam, fand er dort eine Schar Männer(ihr Vieh) tränken. Und abseits von ihnen fand er zwei Mädchen mit ihrer Herde. Da fragte er: "Was ist los?" Sie antworteten: "Wir können die Herde erst tränken, wenn die Hirten fortgezogen sind; denn unser Vater ist ein sehr alter Mann." Da tränkte er für sie. Dann zog er sich in den Schatten zurück und betete: "O mein Herr! Ich bedarf dringend, was immer Du an Gutem auf mich herabsendest." (Sure 28:23, 24 – al-Qasas)
Ein anderes Beispiel, welches wir im Quran finden können, ist das der Propheten Ibrahim und Ismail. Allah sagt, dass diese Propheten, während sie zusammen arbeiteten, an gute Dinge für andere Gläubige gedacht haben, und sie wendeten sich zu Ihm und beteten zu Ihm wegen ihrer Arbeit:
Und als Abraham und Ismael die Grundmauern des Hauses legten, (sprachen sie:) "O unser Herr! Nimm es von uns an. Siehe, Du bist der Hörende, der Wissende. O unser Herr! Mache uns Dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine Gemeinde Gottergebener. Und zeige uns unsere Riten und kehre Dich uns zu; denn siehe, Du bist der Vergebende, der Barmherzige. O unser Herr! Erwecke unter ihnen einen Gesandten, der ihnen Deine Botschaft verkündet und sie die Schrift und die Weisheit lehrt und sie reinigt; siehe, Du bist der Mächtige, der Weise." (Sure 2: 127-129 – al-Baqara)
Es gibt viele Dinge zum Nachdenken für jemanden, der seine Tage zu Hause verbringt. Er kann zum Beispiel während des Saubermachens eine Spinne entdecken, die ihr Netz in einer Ecke des Hauses gewebt hat. Wenn ihm klar wird, dass er über diese Kreatur nachdenken sollte, die normalerweise für niemanden wichtig ist, dann wird er neue Türen für sich geöffnet sehen. Dieses winzige Insekt besitzt ein wunderbares Design. In dem von der Spinne gewobenem Netz herrscht perfekte Symmetrie. Falls er sich wundert, wie eine winzige Spinne solch ein erstaunlich perfektes Design zustande bringen konnte und wenn er eine kurze Nachforschung anstellt, werden ihm einige außergewöhnliche Fakten begegnen: Der Faden, den die Spinne produziert, ist von solch einer überragenden Qualität, dass die Menschen ihn als Vorbild für die Herstellung von kugelsicheren Westen benutzen. Eine Struktur, die viele Leute als "einfaches" Spinnennetz betrachten, ist tatsächlich einem der besten Industriematerialen der Welt ebenbürtig.
Wenn der Mensch das perfekte Design der Lebewesen um sich herum erlebt und mit dem Nachdenken fortfährt, wird er sogar auf noch erstaunlichere Fakten stoßen. Wenn er die Fliege untersucht, die ihm ständig begegnet, aber der er nie Aufmerksamkeit geschenkt hat, und über die er sogar ärgerlich wurde und versucht hat, sie zu töten, dann sieht er, dass sie eine sorgfältige, eingehende Gewohnheit hat, sich zu säubern. Die Fliege setzt sich häufig nieder und säubert separat ihre vorderen und hinteren Gliedmaßen. Dann säubert sie sich mit ihren Vorder- und Hinterbeinen gründlich vom Staub auf ihren Flügeln und ihrem Kopf.
Sie fährt fort sich zu säubern, bis sie sich ihrer Sauberkeit bewusst ist. Alle Fliegen und Insekten reinigen sich auf eine ähnliche Weise mit derselben Aufmerksamkeit im Detail. Dies lässt erkennen, dass der einzigartige Schöpfer sie gelehrt hat, wie sie sich zu säubern haben. Dieselbe Fliege schlägt während des Fluges ungefähr 500-mal pro Sekunde mit ihren Flügeln. Keine von Menschen hergestellte Maschine könnte mit solcher Geschwindigkeit arbeiten, ohne aufgrund von Reibung zu zerbrechen und zu verbrennen. Doch weder die Flügel, die Muskeln, noch die Gelenke der Fliege tragen einen Schaden davon. Indem sie die Richtung und die Geschwindigkeit des Windes berücksichtigt, kann sie in jede Richtung fliegen, ohne vom Weg abzukommen. Sogar mit unserer heutigen Technologie ist der Mensch sehr weit entfernt davon, ein Fluggerät mit diesen außergewöhnlichen Merkmalen und Techniken zu produzieren. Doch ein so unbedeutendes Lebewesen, das der Mensch nicht beachtet, bringt etwas ganz erstaunliches zustande, wozu der Mensch bisher nicht in der Lage war. Es ist unmöglich, zu behaupten, dass eine Fliege dies aufgrund ihrer Begabungen oder ihrer Intelligenz tut. Allah hat der Fliege all diese herausragenden Charakteristika und Fähigkeiten gegeben.
Überall um uns herum gibt es sowohl sichtbares als auch unsichtbares Leben, das wir nur flüchtig betrachten. Es gibt auf der Erde noch nicht einmal einen Quadratzentimeter, auf dem kein Leben existiert. Menschen, Pflanzen und Tiere sind Kreaturen, die der Mensch sehen kann, jedoch gibt es andere, die der Mensch nicht sehen kann, über dessen Existenz er sich aber bewusst ist. Die Häuser, in denen wir leben, sind voll von mikroskopischen Kreaturen, den Milben. Ebenso befinden sich in der Luft, die wir einatmen, unzählige Viren. Es gibt erstaunlich viele Bakterien, die in der Erde unseres Gartens leben.
Wer über das erstaunlich vielfältige Leben auf der Erde reflektiert, denkt auch an die perfekten Systeme dieser Kreaturen. All diese Kreaturen sind ein klares Zeichen der Kunst Allahs. Es sind große Wunder in mikroskopischen Kreaturen versteckt. Das Virus, die Bakterie oder die Milbe haben ihre eigenen körperlichen Mechanismen. Allah hat ihre Lebensräume, Fressverhalten, Fortpflanzungs- und Verteidigungssysteme erschaffen.
Jemand, der über diese Fakten reflektiert, erinnert sich an die Verse Allahs:
Der Mensch ist ein Wesen, welches viele Schwächen hat und welches kontinuierliche Anstrengungen unternehmen muss, um mit seiner Unvollkommenheit fertig zu werden. Krankheiten decken die Schwächen des Menschen am deutlichsten auf. Wenn wir krank werden, müssen wir über den darin verborgenen Grund nachdenken. Wenn wir nachdenken, dann sehen wir, dass uns sogar die Grippe, die für eine simple Krankheit gehalten wird, Lehren erteilt, denen wir Warnungen entnehmen können. Wenn wir uns solch eine Krankheit zuziehen, denken wir zuerst, dass die Ursache unserer Grippe ein Virus ist, so klein, dass er für das bloße Auge unsichtbar ist. Solch ein winziger Organismus reicht aus, um einen Mann von 60-70 kg seine Stärke verlieren zu lassen und ihn so zu erschöpfen, dass es ihn vom Gehen oder Sprechen abhält.
Und Der mich speist und tränkt,
Und Der mich heilt, wenn ich krank bin,
Und Der mich sterben lässt, dann aber wieder lebendig macht,
Und Der, wie ich hoffe, mir am Tage des Gerichts meine Fehler verzeihen wird.
O mein Herr! Gib mir Urteilskraft und vereinige mich mit den Rechtschaffenen! (Sure 26:79-83 – asch-Schu'ara')
Meistens bringen die Pillen die wir nehmen, oder die Speisen die wir essen, keine Abhilfe. Das einzige was wir tun können, ist ruhen und warten. Im Körper findet ein Krieg statt, in den wir nicht eingreifen können. Unsere Hände und Füße sind von einem winzigen Organismus gebunden. An was wir uns in solch einer Situation zuerst erinnern sollten, ist der folgende Vers Allahs, in dem der Prophet Ibrahim sagt:
Ein Mensch, der krank wird, sollte sein Verhalten bei guter Gesundheit mit seinem Verhalten während seiner Krankheit vergleichen und darüber nachdenken. Er sollte seinen bescheidenen Zustand in Zeiten der Krankheit begreifen, wie sehr er verstand, dass er Allah benötigte und wie aufrichtig und kräftig er auf dem Weg zu einer Operation zu Allah gebetet hat.
Wenn wir die Krankheiten von jemand anderem miterleben, sollten wir sofort, wenn wir uns unserer eigenen guten Gesundheit erinnern, Allah Dank erweisen. Wenn ein Gläubiger einen Menschen mit einem verkrüppelten Bein sieht, sollte er sofort daran denken, was für eine große und wichtige Gunst sein eigenes Bein für ihn ist. Er versteht, dass seine Fähigkeit, zu gehen wohin immer er will, sobald er morgens aufwacht, oder zu rennen wenn es notwendig ist, oder für sich selbst zu sorgen ohne irgendjemanden zu benötigen, große Vergünstigungen von Allah sind.
Während er nachdenkt und solche Vergleiche anstellt, begreift er besser die Fähigkeiten die ihm verliehen wurden.
Im Laufe des Tages, im Büro, oder in der Schule, trifft man auf verschiedene Menschen. Es mögen nicht immer gutgelaunte Menschen sein, die Allah fürchten. Der Gläubige, der auf solche Menschen trifft, wird von ihnen nie beeinflusst werden, sondern hält an dem Verhalten fest, welches von Allah befohlen wurde. Er weiß, dass die Gründe für die schlechten Charaktereigenschaften dieser Leute in ihrem Mangel an Furcht vor Allah und in ihrem Unglauben an das Jenseits liegen. Das Folgende kommt in seinen Sinn: Allah warnt die Menschen vor der Qual der Hölle und fordert sie auf, über diese endlose Pein nachzurdenken und ihr Verhalten im Leben dieser Welt zu korrigieren, sich demütig zu Allah hinzuwenden und aufrichtig nach der Religion zu leben. Wenn einem klar wird, dass man sich im Angesicht solch einer ernsthaften Bedrohung befindet, wird man Vorkehrungen treffen, um die Konsequenzen zu vermeiden. Diejenigen aber, die nicht darüber nachdenken und folglich nicht den Ernst ihrer Lage verstehen, tun so, als ob kein Ort des Feuers und der Bestrafung für sie vorgesehen sei.
Jemandem, der sich dieser Tatsachen bewusst ist, fallen dabei andere wichtige Dinge ein. Während sie am Rande des Feuers warten, wird das Verhalten jedes dieser Menschen anders sein. Wenn jemand, der sich nicht zurückhält verdorbene, dreiste und arrogante Manieren an den Tag zu legen und dem jeglicher Glaube an Allah fehlt, am Tag der Abrechnung gefangen genommen wird und vor die Grube der Hölle geschleppt wird und anhaltender Erniedrigung ausgesetzt sein wird, dann werden sein Gesichtsausdruck, seine Einstellung, seine Art zu sprechen und die Worte, die er benutzt, nicht mehr so sein, wie sie vorher gewesen waren.
Wenn ein aggressiver und anmaßender Ungläubiger, der gewohnheitsmäßig Verbrechen begeht und keine menschlichen Gefühle zeigt, an den Rand des Höllenfeuers gebracht wird, dann wird ihn angesichts dieser Qual ewiges Bedauern ergreifen.
An dem Tage, an dem jede Seele vorfinden wird, was sie an Gutem und was sie an Bösem getan hat, wird sie wünschen, dass zwischen ihr und ihm eine große (zeitliche) Entfernung wäre. Und Allah warnt euch vor Sich Selber. Doch Allah ist überaus gütig gegen Seine Diener. (Sure 3:30 – Al-Imran)
Jemand, der alle möglichen Entschuldigungen vorbringt, nicht gemäß der Religion zu leben und Allah in dieser Welt anzubeten, wird nicht in der Lage sein, sich in derselben Art und Weise zu entschuldigen, wenn er vor dem Tor der Hölle wartet. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Niederwerfung nicht mehr möglich sein, selbst wenn der Ungläubige dies tun will, und ein Gebet wird nicht mehr beantwortet werden, selbst wenn der Ungläubige angestrengt betet.
Jemand, der Allah fürchtet, vergisst diese Dinge nie. Er denkt an das Höllenfeuer und sieht infolgedessen, was richtiges Verhalten, richtige Worte und guter Charakter sind. Dadurch, dass er einen starken Glauben an die Existenz des Höllenfeuers hat und ununterbrochen daran denkt, handelt er immer so, als ob er sich ganz nahe am Höllenfeuer befindet und denkt ständig an die Tatsache, dass er für alles was er tut, zur Rechenschaft gezogen werden wird.
Allah ruft die Menschen dazu auf, über die Hölle und den Tag der Abrechnung nachzudenken:
Allah ist es, Der die Erde euch zu einem Rastplatz und den Himmel zu einem Zeltdach gemacht hat und Der euch formte - und euere Gestalt schön machte! - und euch mit Gutem versorgte. So ist Allah, euer Herr. Segensreich ist Allah, der Herr der Welten! (Sure 40:64 – Ghafir)
Allah hat den Menschen verschiedene, reine, köstliche Speisen in dieser Welt gegeben. Dies sind Manifestationen Allahs unendlicher Gunst und Gnade den Menschen gegenüber. Die Menschen könnten genauso gut nur von einer Speise und einem Getränk leben, aber Allah hat ihnen unzählige Gefälligkeiten erwiesen: Früchte, Gemüse und verschiedene Sorten Fleisch…
Ein Gläubiger, der weiß, dass all diese Gefälligkeiten von Allah sind, denkt darüber nach und dankt Allah jedes Mal, wenn er sich zu einem Mahl setzt.
In vielen Versen des Qurans erwähnt Allah, dass Er die Menschen mit verschiedenen Speisen segnet. Diese Speisen befinden sich vor jedem, der sich zu einem Mahl hinsetzt. Der Essenstisch ist mit mehreren aus der Erde gewachsenen Gemüsen und mit vielen Tierprodukten gedeckt. Der Mensch ist von seiner Natur her so erschaffen, dass er Freude an diesen Speisen findet. Lass uns darüber nachdenken, was wir tun würden, wenn diese nahrhaften Speisen, die für unser Überleben notwendig sind, keinen Geschmack hätten, oder schlecht schmecken würden, oder wenn sie trotz ihres angenehmen Geschmackes für uns schädlich wären, oder wenn es nur wenige Arten von Speisen geben würde, von denen wir uns, zum bloßen Überleben, ernähren müssten. Allahs Gnade ist der einzige Grund, weshalb uns solch ein Bild begegnet, wie wir es auf dem Tisch sehen können. Wenn man nur an die Früchte denkt, wird man den enormen Gefallen erkennen, der uns getan wird.
Der gewissenhafte Mensch, der eine große Anzahl verschiedener Früchte auf dem Tisch sieht, denkt das Folgende:
- dass es ein großer Gefallen ist, den Allah den Menschen tut, wenn aus der dunklen Erde Früchte in verschiedenen Farben herauskommen, mit einer Vielzahl von Gerüchen, mit sauberem Inhalt und wenn jede von ihnen einen angenehmen Geschmack hat.
- Banane, Mandarine, Orange, Melonen, alle Früchte sind mit ihrer Umhüllung geschaffen. Die Schalen beschützen die Früchte vor Fäulnis und Verfall. Ebenso sind ihre wohlriechenden Düfte in dieser Verpackung bewahrt. Kurz nach dem Entfernen ihrer Umhüllung beginnen die Früchte braun zu werden und zu verderben.
- Wenn man sie untersucht, sieht man, dass die Früchte viele delikate Eigenschaften haben, die von Bedeutung sind. Die Mandarine und Orange sind in Abschnitte geteilt. Würden sie aus nur einem Stück bestehen, dann wäre es viel schwieriger, solch saftige Früchte zu essen. Allah hat sie jedoch aus einzelnen Stücken gestaltet um es den Menschen bequemer zu machen. Unzweifelhaft ist dieses fehlerlose, ästhetische Design, welches perfekt unseren Bedürfnissen entspricht, eines der Zeichen der Schöpfung Allahs, des Allwissenden.
- Die Erdbeere zum Beispiel ist eine ganz besondere Frucht, mit außergewöhnlicher Form und außergewöhnlich gutem Geschmack. Die Muster auf ihr erscheinen wie mit einem Zirkel kreiert. Mit ihrer erfrischenden, roten Farbe, gekrönt mit grünen Blättern, ist sie eines der unvergleichlichen Kunstwerke Allahs. Die Süße ihres Geruchs und Geschmacks, und das Nichtvorhandensein von Samen und Schale lassen sie sie uns einfach essen und erinnern folglich an die Früchte des Paradieses.
- Das Vorhandensein von verschiedenen Früchten in jeder Jahreszeit ist ein anderes Thema über das nachgedacht werden sollte. Es ist eine Gunst und eine Gnade von Allah für die Menschen, dass zum Beispiel im Winter, einer Zeitspanne, in der die Menschen Vitamine am Nötigsten haben, solch Vitamin C-reiche Früchte wie Mandarinen, Orangen und Grapefruits vorhanden sind, während es im Sommer Früchte wie Kirschen, und durstlöschende Melonen und Pfirsiche im Überfluss gibt.
- Das anmutige Bild von Früchten an ihren Zweigen, oder wie sie auf der Erde wachsen, ist ein Bild, welches uns Allah präsentiert. Das Bild von Hunderten von Früchten an den anscheinend knochentrockenen Zweigen, eng an ihnen befestigt und innen fruchtig, einige von ihnen wie speziell von außen poliert, ist ein Beweis dafür, dass Allah jede einzelne von ihnen erschaffen hat. Weintrauben zum Beispiel, sehen so aus, als ob sie Stück für Stück auf die Zweige des Weinstockes platziert wurden. Allah hat jede einzelne von ihnen als einzigartige Kreation erschaffen. Ihr Aussehen auf den Zweigen wurde solcherart gestaltet, dass sie die Menschen ansprechen. Aus diesem Grund erklärt Allah bei der Beschreibung des Paradieses im folgenden Vers, dass dort die Früchte bereit zum Pflücken sind:
Selbstverständlich sind die, die hier erwähnt wurden, nur einige wenige Beispiele. Der Segen, den Allah erschafft, ist zu umfassend, um gezählt werden zu können. Derjenige, dem dies am Essenstisch klar wird, erinnert sich an einen anderen Vers Allahs:
Wenn wir weiter nachdenken, werden uns mehr und mehr die Schönheiten und Feinheiten der Schöpfung Allahs klar. All dies abwägend, findet ein gewissenhafter Mensch heraus, dass dies ein großer Gefallen von unserem Herrn ist, und er ist in der Lage sich über den Segen, den Allah anbietet, zu freuen. Er erinnert sich, dass uns besonders der Geruchs- und Geschmacksinn hilft, viele der Schönheiten dieser Welt wahrzunehmen. Er fährt fort darüber nachzudenken, dass wenn wir nicht den Geruchsinn hätten, wir uns nicht so sehr über den Geruch einer Rose, die Früchte die wir essen oder über das Gegrillte freuen könnten. Wenn wir nicht den Geschmacksinn hätten, würden wir nicht den einzigartigen Geschmack von Schokolade, Bonbons, Fleisch, Erdbeeren oder anderen Köstlichkeiten erkennen.
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir genauso gut in einer farblosen, geschmacklosen und geruchlosen Welt hätten leben können. Wenn Allah uns nicht all dies als Segen gegeben hätte, dann wären wir nicht selbst in der Lage gewesen, all dies zu erlangen. So hat Allah den Menschen einen Gefallen getan, indem er ihnen Geschmäcker und Gerüche sowie Sinnesorgane gegeben hat, um diese wahrzunehmen.