Die Beschreibungen des Antichrists in den Hadithen des Propheten ähneln dem kriminellen, sündigen Charakter, der auch im Quran auftaucht. Die Beispiele der Unmoral, die im Quran beschrieben werden, Lüge, Ungerechtigkeit, Grausamkeit und Sündhaftigkeit sind auch die Hauptmerkmale dessen, was die Ungläubigen als Moral ausgeben, um die Menschen von der Religion abzubringen, und es sind die prinzipiellen Merkmale der vom Darwinismus beeinflussten Ideologien der Ungläubigen.
Die Menschen, die Gott im Quran "Übeltäter" nennt, sind die, die das Chaos und den Terror in der Welt verbreiten, die Pläne dazu schmieden und sich mit dem Bösen verbünden. Solche Menschen weigern sich, die von Gott gesetzten Grenzen anzuerkennen, sie weigern sich, nach der Moral der Religion zu leben, und sie tendieren zur Sünde und Bösartigkeit. Gott sagt: "die Übeltäter sind wirklich fehlgeleitet und irrsinnig." (Qur'an, 54:47) Der Weg derer, die diese Version von Moral annehmen ist vollständig abnorm. Der Quran beschreibt verschiedene Merkmale der Übeltäter und warnt uns, vor ihnen auf der Hut zu sein:
Und wer ist sündiger, als wer Falsches über Gott erdichtet oder Seine Botschaft der Lüge zeiht? Den Sündern ergeht es gewiss nicht wohl. (Qur'an, 10:17)
Wir vertilgten jedoch Geschlechter schon vor euch, weil sie gesündigt und nicht ihren Gesandten geglaubt hatten, die mit deutlicher Botschaft zu ihnen gekommen wären. So belohnen Wir die Sünder! (Qur'an, 10:13)
Wenn wir die Tatsache im Gedächtnis behalten, dass eines der herausragenden Merkmale der materialistischen Ideologien wie des Kommunismus und des Faschismus, die auf dem Darwinismus gründen, die Zerstörung der sozialen Ordnung und die Erzeugung von Chaos ist, dann wird klar, dass diejenigen, die diese Systeme unterstützen, die Übeltäter sind, von denen im Quran die Rede ist. Gott sagt in einem Vers:
Und so haben Wir in jeder Stadt die größten Übeltäter auftreten lassen, damit sie dort ihr Unwesen treiben. Doch sie überlisten sich nur selbst und wissen es nicht. (Qur'an, 6:123)
Diese Menschen schmieden Pläne, ihre Macht zu sichern und zu verbreiten. Es ist daher von allergrösster Wichtigkeit, einen Krieg der Gedanken gegen solche Menschen zu führen, Frieden kann es nur geben, wenn er das Böse ersetzt, und Stabilität kann es nur geben, wenn sie das Chaos ersetzt, wenn die Absichten derer, die Böses im Schilde führen, vereitelt werden. Das wiederum ist nur möglich, wenn die verrotteten Fundamente der Ideologien dieser Menschen blossgestellt und dann zerstört werden. Nur Gläubige können diese Verantwortung übernehmen, denn der vom System des Antichrists gestiftete Unfriede kann wahre Gläubige nicht beeinflussen. Die Gläubigen widersetzen sich vehement, die Mentalität der Übeltäter zu übernehmen. Gott offenbart die Verantwortung, die auf den Schultern der Gläubigen liegt, das Böse zu verhindern:
Hätte es nur unter den Geschlechtern, die vor euch lebten, mehr Tugendhafte gegeben, welche sich den Missetaten auf Erden widersetzten, außer den wenigen, die Wir retteten, während die Übeltäter ihr üppiges Leben weiter fortführten und sich in Sünde verloren! (Qur'an, 11:116)
Fehlleitung durch ihre Begierden und Wünsche anstatt der Rechtleitung durch den Quran. Doch wer von seinem Ego (an-nafs) dominiert wird, ist in einem schrecklichen Alptraum verloren. Wer beginnt, in seinen Handlungen seinem Unterbewusstsein zu folgen, verfällt in ein mentales Chaos und und verliert jede Zurückhaltung. Anstatt Geistesfrieden und Gelassenheit, die aus der Befolgung der Stimme seines Gewissens entstehen, kommen Unsicherheit, Rastlosigkeit, Sorge und Unzufriedenheit. Wie Gott in dem Vers "... Seht, der Mensch ist zum Bösen geneigt, es sei denn, dass mein Herr Sich seiner erbarmt…" (Qur'an, 12:53) klar macht, verleitet das Unterbewusstsein ständig zum Bösen. Ständig flüstert es Eifersucht, Neid, Wut, Hass und andere unmoralische Affekte ein. Ein Gläubiger jedoch hört auf die Stimme seines Gewissens, nicht auf die seines Unterbewusstseins, übt seinen freien Willen aus und bedient sich einer anständigen, angenehmen Moral. Denn Gott verlangt im Quran von den Menschen, das Böse ihres Unbewussten zu vermeiden, ein Gebot, dem man durch den Gebrauch seines Gewissens nachkommen muss. Da wir wissen, was richtig und was falsch ist, wissen wir auch, wir das Falsche vermeiden können. Der Quran erklärt dies so:
Bei der Seele und was sie bildete und ihr ihre Schlechtigkeit ebenso eingab wie ihre Gottesfurcht: Wohl ergeht es dem, der sie läutert, und verloren geht der, der sie verdirbt. (Qur'an, 91:7-10)
1. Time, 06.09.1999, 2. Rhe Daily Telegraph, 26.06.200, 3. Newsweek, 15.12.1999, 4. Newyork Times, 16.12.2001
Trotzdem unterdrücken sehr viele Menschen die Stimme ihres Gewissens und lassen ihr Verhalten von ihrem Ego bestimmen. Es gibt enorme Unterschiede zwischen einem Menschen, der von seinem Ego gesteuert wird und jemandem, der seinem Gewissen folgt. Wer auf die Stimme seines Gewissens hört, verhält sich bescheiden und unterdrückt seinen Zorn, wenn er in Versuchung gerät, sich gehen zu lassen. Wer jedoch auf sein Ego hört, lässt sich von seinem Zorn mitreissen und er handelt aufgrund von Hass und Rache. Auch jemand, der ein Unrecht erfahren hat und auf die Stimme seines Gewissens hört, weiss, dass er dieser Ungerechtigkeit fair und angemessen begegnen muss, nicht mit einer weiteren Ungerechtigkeit. Wer nur seinen egoistischen Wünschen folgt, wird jedoch mit Vergeltung gegen den reagieren wollen, der das Unrecht an ihm begangen hat. Wer auf sein Gewissen hört, ist mitfühlend, tolerant, geduldig und er wird persönliche Opfer bringen. Wer hingegen auf sein Ego hört, ist rücksichtslos, ungeduldig und egoistisch. Darum ist es unmöglich, von Frieden zu sprechen in einer Gesellschaft, in der diejenigen, die auf ihr Ego hören, in der Mehrheit sind. Gott hat offenbart, dass es keine Stabilität in der Welt geben wird, solange die Menschen ihren selbstsüchtigen Wünschen nachgeben:
Wenn die Wahrheit ihren Neigungen gefolgt wäre, wahrlich, Himmel und Erde und was darin ist wären dann gewiss zu Grunde gegangen. Wir überbrachten ihnen ihre Warnung, doch sie kehrten sich von ihrer Warnung ab. (Qur'an, 23:71)
Das ist einer der Gründe, warum der Antichrist religiöse und geistige Werte attackiert. Die Moral der Religion verlangt von den Menschen, auf die Stimme ihres Gewissens zu hören und das Böse zu vermeiden, dass ihre Wünsche verursachen könnten. Die Ideologie des Antichrists vermittelt genau das Gegenteil, sie will Zwietracht bringen und deshalb verletzt sie die Elemente, die die Menschen verbinden und die für einen sozialen Zusammenhalt sorgen. Die wichtigsten dieser Elemente sind die religiöse Moral und die geistigen Werte, die aus ihr entstehen. Prophet Muhammad (s.a.w.s) beschreibt in einem Hadith, wie die Welt aussehen würde unter einem System des Antichrists, wenn die Menschen von ihren Wünschen dominiert werden:
Der Streit der Endzeit wird so furchtbar sein, dass sich niemand mehr zurückhalten können wird. 6
Islamgelehrte, die diesen Hadith kommentiert haben, erklärten, der Antichrist werde die Menschen dazu aufrufen, ihren Begierden und Wünschen zu folgen, was als gute Sache dargestellt werden wird. Bediuzzaman Said Nursi, sagte zum Beispiel: "... Die Menschen, … die von ihrer instinkthaften Seele besiegt werden, in trunkener Freude, fallen ins Feuer und werden verbrannt. (Der Streit der Endzeit und der Streit mit dem Antichristen) Sie werden die Vergnügungssüchtigen ihrer Umgebung anziehen wie Motten und sie vergiften...."
Der schädlichste Aspekt des Systems des Antichrists sind sein Aufbau auf Korruption und die Beschädigung des Friedens und der Ordnung. Der Antichrist ermutigt Terror und Anarchie, um das Verderben zu verbreiten. Letzteres hat weitreichende Konsequenzen und beinhaltet die Einschüchterung der Menschen und den Bruch des Friedens und der Sicherheit. Grundlose Kriege zwischen den Nationen, künstlich herbeigeführte innere Konflikte, Terrorattacken gegen unschuldige Zivilisten und Gewalttaten des täglichen Lebens, all das kann als Korruption bezeichnet werden in diesem Zusammenhang, und deren Ausmass offenbart die Dimension der Bedrohung durch den Antichrist.
Die Korruption – das Verderben – ist im Quran beschrieben als eine der Gefahren, die die Menschen vermeiden müssen. Gott hat die Korruption verboten und gesagt, er liebe nicht die, die Verderben bringen:
... Wir werden zwischen ihnen Feindschaft und Hass bis zum Tag der Auferstehung erregen. So oft sie ein Feuer zum Krieg anzünden, wird es Gott verlöschen. Doch auf Erden stiften sie mit Vorliebe Verderben. Gott aber liebt die Verderben Stiftenden nicht. (Qur'an, 5:64)
Der Vers betont, wie diese Menschen permanent versuchen, Krieg herbeizuführen. Schlimmste Brutalität, Krieg und Terror sind die Methoden, die der Antichrist meistens einsetzt. Ein anderer Vers beschreibt die Mentalität des Antichrist:
Die ihre Versprechen gegenüber Gott brechen, nachdem sie von Ihm angenommen wurden, und zerschneiden, was Gott geboten hat zu verbinden, und auf der Erde Verderben stiften. Sie werden die Verlorenen sein. (Qur'an, 2:27)
Die Moral des Quran hingegen trägt zu Frieden und Sicherheit bei. Das Ziel, wie im Quran beschrieben, ist die Entwicklung einer Umgebung, in der die Menschen jeglichen Glaubens und aller Nationen in Sicherheit zusammenleben können. Die Probleme dieser Welt können nur gelindert werden, wenn man nach der Moral der Religion lebt und wenn die Menschen auf die Stimme ihres Gewissens hören. Im Quran steht dieses Gebot so geschrieben:
Und stiftet auf Erden kein Verderben, nachdem in ihr Ordnung herrscht. Und ruft Ihn an in Furcht und Verlangen. Siehe, Gottes Barmherzigkeit ist denen Nähe, die Gutes tun. (Qur'an, 7:56)
In den Herzen derer, die die Korruption verursachen, sind Toleranz und Geduld durch Hass und Rache ersetzt worden. Wer Konflikt, Streit und Terror anfacht, dem fehlen jede Zurückhaltung und jedes Gefühl für Gerechtigkeit, er zieht es vor Meinungsverschiedenheit durch Gewalt anstatt durch Verhandlungen zu lösen. Auch die Anhänger der Religion des Antichristen sind dem Konflikt zugeneigt, nicht dem Kompromiss. Diese Tendenz ermutigt Hass, Zorn und Feindschaft und sie führt zu einer Kultur, die die Menschen aufeinander hetzt. Die Hadithen offenbaren, dass der Antichrist zu einer Zeit kommen wird, wenn Hass, Wut und Gewalt verbreitet sind, ein Zustand, aus dem er seinen Vorteil ziehen wird. Hier einige Beispiele solcher Hadithen:
Der Antichrist wird erscheinen zu einer Zeit, wenn die Religion geschwächt ist und das Wissen darüber nicht ausreicht.7
Es sind die Tage, in denen der Verstand verwirrt ist. Wenn die Menschen einander umbringen. In einem Ausmass, dass Menschen ihre Nachbarn und Verwandten umbringen. Weder weiß der Mörder, warum er mordet, noch wissen die ermordeten Menschen, warum sie ermordert werden. 8
Dies sind tatsächlich auch die Grundcharakteristika des Teufels. Er ist ebenso rebellisch, kompromisslos, voll von Hass und Wut, und sein Ziel ist es andere zu veranlassen, dasselbe zu tun. Deswegen drängt sich der Teufel zwischen die Menschen und verursacht Spannungen unter ihnen. Gott warnt im Quran vor dieser Gefahr:
Und sage Meinen Dienern, sie sollen stets freundlich sprechen. Denn der Satan sucht unter ihnen Streit zu stiften. Fürwahr, der Satan ist ein offenkundiger Feind der Menschen. (Qur'an, 17:53)
Menschen, die unter den Einfluss des Teufels geraten, überreagieren auf Ereignisse, die mit ein wenig Toleranz viel besser geregelt werden könnten. Sie reagieren zornig auf alles, was sie nicht mögen und was nicht zu ihrem Weltbild passt. In ihrem Zorn können sie nicht klar denken und die Dinge objektiv und fair betrachten. Der Teufel nutzt diejenigen aus, die nicht klar denken können, und er macht sie zu Menschen mit krimineller Energie. Er indoktriniert sie mit der Vorstellung, sie würden niemals Frieden finden, solange sie ihrem Zorn nicht nachgeben könnten.
Der Quran berichtet von dem Vorfall, der sich zwischen den Söhnen des Propheten Adam zugetragen hat. Er ist ein wichtiges Beispiel dafür, wie jemand, der unter dem Einfluss des Teufels handelt, einen zügellosen, aggressiven Charakter entwickeln kann:
Und verkünde ihnen der Wahrheit gemäß die Geschichte der beiden Söhne Adams, als sie ein Opfer darbrachten. Angenommen wurde es von dem einen von ihnen, aber nicht von dem anderen. Er sprach: "Wahrlich, ich schlage dich tot!" (Der andere) sprach: "Siehe, Gott nimmt nur von den Gottesfürchtigen an. Wahrlich, erhebst du auch deine Hand gegen mich, um mich totzuschlagen, so erhebe ich doch nicht meine Hand gegen dich, um dich zu erschlagen. Siehe, ich fürchte Gott, den Herrn der Welten. Siehe, ich will, dass du dir meine und deine Sünde auflädst und ein Bewohner des Feuers wirst; denn dies ist der Lohn der Missetäter." Da trieb es ihn, seinen Bruder zu erschlagen, und so erschlug er ihn und wurde einer der Verlorenen. (Qur'an, 5:27-30)
Wie diesen Versen entnommen werden kann, handelte der Bruder, der seinem Unterbewusstsein und der Suggestion des Teufels folgte, aus Wut und Eifersucht, die ihn bis zum Mord trieben. Der andere Bruder hingegen, der die Moral eines Gläubigen hatte, verlor trotz der aggressiven Attitüde und unfairen Behandlung durch seinen Bruder nicht die Beherrschung, sondern benahm sich in einwandfreier, moralischer Weise.
Auch die Brüder Joseph's planten, diesen aus Eifersucht und wegen der Segnungen, die Gott ihm gewährt hatte, umzubringen. Als Joseph seine Brüder später wiedertraf, war er tolerant und vergab ihnen. Dies ist eine Anforderung an die überlegene Moral, die Gott den Gläubigen einzuhalten befohlen hat. Dieser Vers beschreibt die richtige Moral für Muslime:
Die da spenden in Freud und Leid und den Zorn unterdrücken und den Menschen vergeben - und Gott liebt die, die Gutes Tuenden. (Qur'an, 3:134)
Eine weiter Strategie des Antichristen, Korruption und Verwirrung in die Welt zu setzen ist, die Menschen in den Extremismus oder Fanatismus zu treiben. So werden die Menschen verführt, zu glauben, es sei gerechtfertigt, sich wegen ihrer Überzeugungen oder ihrer Ideale fanatisch zu verhalten. Sie werden in die Irre geführt von der Vorstellung, Dinge, die normalerweise durch Kompromisse und Dialog geregelt werden können, könnten nur mit Gewalt erreicht werden. In dieser Geistesverfassung können Neid oder ungerechter Zorn in grausame Brutalität umschlagen, denn Extremismus ist das genaue Gegenteil von Mässigung, gesundem Menschenverstand und vernünftigem Verhalten. Solche Menschen folgen nur ihren Emotionen. Ihre Reaktionen und ihr allgemeines Verhalten werden von Wut und Gewalt bestimmt. So entstehen Individuen und Gruppen, die allzu leicht zur Gewalt greifen, ohne zu fragen, warum und die nicht geringsten Gewissensbisse haben.
1. Time, 06.05.2002, 2. US News, 10.01.1994, 3. The Daily Telegraph, 14.09.2000, 4. The Daily Telegraph, 13.02.2000, 5. The Daily Telegraph, 01.02.2000,
Der Quran warnt ausdrücklich vor Extremismus und davor, die normalen Grenzen zu überschreiten. Gott warnt die Menschen, nicht denen zu folgen, die sich dem Fanatismus zuwenden, sich von ihren Emotionen beherrschen lassen, und er warnt sie, nicht in die vom Antichrist gestellte Falle zu gehen:
... Und gehorche nicht dem, dessen Herz Wir vom Gedenken an Uns abgelenkt haben und der seinen Begierden folgt und dessen Treiben zügellos ist. (Qur'an, 18:28)
Extremismus bringt die Menschen ab vom Quran. Eine der wichtigsten Eigenschaften der Gläubigen ist, dass sie sich unter allen Umständen beherrschen, sie bleiben gelassen, immer bescheiden und tolerant. Die Verantwortung, die die Gläubigen sich selbst auferlegt haben, gebietet ihnen, sich anderen gegenüber gut zu verhalten und das Böse zu vermeiden. Diese Verantwortung umfasst, anderen die Moral der Religion zu erklären und einen intellektuellen Krieg gegen die atheistischen Philosophien zu führen. Wenn der Gläubige dieser Verantwortung gerecht wird, weiss er, dass seine einzige Pflicht darin besteht, die Wahrheit zu verkünden und die Menschen auf den rechten Weg zu führen. Er soll die Menschen nicht zum Glauben nötigen. Gott befiehlt mit den Worten: "Kein Zwang im Glauben! Klar ist nunmehr das Rechte vom Irrtum unterschieden" (Qur'an, 2:256) dass die Menschen nicht unter Druck gesetzt werden dürfen. Es ist Gott, der die Menschen auf den rechten Weg bringt; nur Er segnet sie mit Glauben. Die Gläubigen sind lediglich Sein Instrument, mit dessen Hilfe das geschehen kann.
Nicht dir obliegt ihre Leitung, sondern Gott leitet, wen Er will... (Qur'an, 2:272)
Er (der Antichrist) wird zwei Flüsse haben: Einer wird aussehen wie reines Wasser, der andere wie flammendes Feuer. Wer auch immer dann lebt, dies zu sehen, lasst ihn den scheinbaren Feuerfluss wählen, ... denn er wird aus kaltem Wasser bestehen. 9
Der Antichrist… wird etwas mit sich bringen, das aussieht wie Hölle und Paradies, und was er das Paradies nennen wird, wird tatsächlich die Hölle sein. 10
Die obigen Hadithen enthüllen, dass der Antichrist das Gute als schlecht darstellen wird und das Schlechte als gut. Er stachelt die Menschen zu Anarchie und Terror auf und behauptet, sie könnten nur errettet werden, wenn sie sich ihm zuwenden würden, und er sei der einzige richtige Weg. Während er die Menschen zum Atheismus und einer Gott verneinenden Moral aufruft, erzählt er ihnen auch die Lüge, er wolle nur das Allerbeste:
Sprich: "Sollen wir neben Gott anrufen, was uns weder nützt noch schadet? Sollen wir auf unseren Fersen umkehren, nachdem uns Gott geleitet hat, wie einer, den die Satane verführten, so dass er ratlos herumirrt, obwohl seine Gefährten ihn zur Rechtleitung rufen: "Komm zu uns!" Sprich: "Gottes Leitung, das ist fürwahr die Rechtleitung. Und uns wurde geboten, uns dem Herrn der Welten zu ergeben. (Qur'an, 6:71)
Dann kommen sie zu dir, bei Gott schwörend: "Siehe, wir wünschen nur Gutes und Versöhnung." (Qur'an, 4:62)
Eines der beeindruckendsten Beispiele dafür, wie der Antichrist die Menschen dazu bringt, das Böse für das Gute zu halten, ist die Tatsache, dass sie Konflikt, Gewalt und Kampf für normal halten und wie wir gesehen haben, nicht zurückschrecken, davon auch rücksichtslos Gebrauch zu machen. Sie bringen unschuldige Menschen um, glauben von sich selbst, sich in einem gerechten Kampf zu befinden, wenn sie andere verletzen, die nicht das Geringste getan haben. Wenn Mitglieder von Terrororganisationen oder Menschen, die für Kriege in verschiedenen Regionen der Welt verantwortlich gewesen sind, interviewed werden, erklären sie alle, wie zufrieden sie waren, als sie zur Gewalt griffen. Doch sie alle befinden sich im Irrtum und verhalten sich nur despotisch. Kein Kampf, der Gewalt gegen Unschuldige und schutzlose Menschen beinhaltet, kann jemals gerechtfertigt werden.
Die Wurzel dieses Irrtums liegt darin, dass diese Menschen dem Weg des Teufels und des Antichrists gefolgt sind. Sie handeln demnach nach der Logik des Teufels. Im Quran steht es so geschrieben:
O ihr Menschen! Esst von dem, was auf Erden erlaubt und gut ist, und folgt nicht den Fußstapfen Satans; siehe, er ist euch ein offenkundiger Feind. (Qur'an, 2:168)
Satan ist wirklich euer Feind. So betrachtet ihn auch als Feind. Er lädt ja seine Anhänger dazu ein, Gefährten der Feuersglut zu werden. (Qur'an, 35:6)
Menschen, die der Logik des Teufels entsprechend handeln, trotz aller gegenteiligen Gebote unseres Herrn, versiegeln ihre Herzen und ihren Verstand. Diese Beschränktheit ein gemeinsames Merkmal derer, die Gott leugnen und sich weigern, nach der Moral der Religion zu leben. Gott hat die Herzen solcher Menschen versiegelt. Siehe, den Ungläubigen ist es gleich, ob du warnst oder nicht warnst:
sie glauben nicht. Versiegelt hat Gott ihre Herzen und Ohren, und über ihren Augen liegt eine Hülle, und für sie ist schwere Strafe bestimmt. (Qur'an, 2:6-7)
Wir stellten für die Menschen in diesem Quran fürwahr allerlei Gleichnisse auf. Aber wenn du ihnen einen (Offenbarten) Vers bringst, sagen die Ungläubigen sicher: "Ihr bringt ja nur Unsinn!" So versiegelt Gott die Herzen derer, die nicht wissen (wollen). (Qur'an, 30:58-59)
Ein weiterer Quranvers besagt: "... Herzen haben sie, mit denen sie nicht verstehen. Augen haben sie, mit denen sie nicht sehen. Und Ohren haben sie, mit denen sie nicht hören. Sie sind wie das Vieh, ja verirren sich noch mehr. Sie sind die Achtlosen."(Qur'an, 7:179) Diese Art der Einschränkung ihres Bewusstseins zeigt, dass diejenigen, die dem System des Antichrists folgen, grausam sind, kein Gewissen mehr haben und deswegen die Fähigkeit verloren haben, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Solch ein Mensch misst dem möglichen Schaden, den seine Reaktionen auf eine gegebene Situation hervorrufen, keinerlei Bedeutung bei und er hat keine Bedenken, tyrannisch zu handeln. Er ist vollkommen eigenommen von den Lügen des Antichrists, und er beginnt zu glauben, dass Schwarz Weiss ist und Weiss Schwarz. Der Quran beschreibt den Zustand solcher Menschen:
Und jene, welche Unsere Botschaft der Lüge bezichtigen, sind taub und stumm, in Finsternissen. Wen Gott will, lässt Er irregehen, und wen Er will, führt Er auf einen geraden Pfad. (Qur'an, 6:39)
Gott hat weiter enthüllt, dass diesen grausamen Menschen, die mit dem Teufel zusammenarbeiten und versuchen, die Logik des Teufels in der Welt zu verewigen, im Jenseits in geeigneter Weise vergolten wird:
Er macht ihnen Versprechungen und weckt ihre Lüste; aber Satan macht ihnen nur trügerische Versprechungen. Ihre Behausung ist die Hölle, und sie finden kein Entkommen aus ihr. (Qur'an, 4:120-121)
In den Hadithen hat der Prophet Muhammad vor der Täuschung durch die Verschwörungen des Antichrists gewarnt, so dass wir sie vermeiden könnten. Die vom Antichrist gesäte Korruption basiert auf einem solchen Ausmass an Abweichung, dass die meisten Menschen, ausser denen mit ernsthaftem Glauben, leicht unter seinen Einfluss geraten. Wir brauchen nur den moralischen Verfall und die generelle Verwüstung unserer heutigen Welt zu betrachten, um das Ausmass der Korruption zu erkennen. Die meisten Menschen sind mit dieser Degeneration und dem Chaos vertraut, ganz gleich in welchem Land sie leben, welcher Nation sie angehören und welcher Rasse sie zugehörig sind.
Es gibt noch einen anderen Umstand, den wir nicht aus den Augen verlieren sollten. Zahlreiche Quranverse belegen, dass Gott der wahre Herr all der Verschwörungen der Ungläubigen ist. Um die Menschen zu prüfen, die Rechtschaffenen zu belehren und zu erziehen, sowie um den Unglauben der Ungläubigen aufzuzeigen und noch aus vielen anderen Gründen hat Gott dem Teufel und dem Antichrist sein Handwerk in dieser Welt erlaubt, wie in Seinem vorherbestimmten Plan festgelegt. Aus diesem Grund können die Verschwörungen derer, die Gott verleugnen, niemals ihre Ziele erreichen. Ein Vers bestätigt dies:
Sie planten ihre List. Aber über ihre List entscheidet (letztlich) Gott, und wären sie auch imstande, damit Berge zu versetzen. (Qur'an, 14:46)
Im gesamten Verlauf der Geschichte haben diejenigen, die Gott geleugnet haben und versucht haben, andere dazu zu bringen, dasselbe zu tun, alle möglichen Verschwörungen betrieben, um andere zu umgarnen. Doch alle diese Manöver haben endgültig versagt und sie schlugen nur auf ihre Urheber zurück. Das ist ein unabänderliches Gesetz von Gott, wie der folgende Vers offenbart:
... Als aber ein Warner zu ihnen kam, nahmen nur ihre Abneigung zu, ihr Hochmut auf Erden und ihr Planen von Bösem. Aber dem Planen von Bösem fallen nur die Ränkeschmiede selbst zum Opfer. Erwarten sie denn etwas anderes als das Schicksal der Vorausgegangenen? Nie wirst du in Gottes Vorgehensweise eine Änderung finden. Nie findest du in Gottes Vorgehensweise einen Wechsel. (Qur'an, 35:42-43)
Das gleiche Schicksal wird den Komplotten des Antichrist und seines ideologischen Systems blühen. Das gesamte System ist eine Strategie der Täuschung, speziell ausgerichtet darauf, die Menschen vom Weg Gottes abzuhalten. Ganz gleich, wie kompliziert die Komplotte auch sein mögen und wie weitreichend und effizient der Plan, alles befindet sich unter Gottes Kontrolle. Der Antichrist und seine Verschwörungen existieren nur aufgrund des Willens von Gott. Wie der Vers "Doch ihr werdet nicht wollen, es sei denn, dass Gott will" (Qur'an, 76:30) , sagt, hat niemand die Macht, irgendetwas zu wünschen, ein Komplott zu schmieden und dieses umzusetzen, es sei denn, Gott bestimmt es so.
6-Suyuti, al-Fath al-Kabir, i, 315; ii, 185; iii, 9; al-Hawi li'l Fatawa, ii, 217; Abu 'Abdullah Daylami, Musnad al-Firdaws, i, 266, cited in Bediuzzaman Said Nursi, Risale-i Nur Collection, The Second Station of the Fifth Ray, Sixth Matter..
7- Musnad, 3:367.
8- Ibn Majah, Sahih Muslim.
9- Sahih Muslim.
10- Sahih Al-Bukhari.