GUTE CHARAKTERZÜGE, DIE IM QUR'AN BESCHRIEBEN WERDEN

Im Qur’an steht viel über das richtige Verhalten, die überlegene Moral und die einzigartige Geisteshaltung der Gläubigen geschrieben. Die Furcht vor Gott, die die Gläubigen in ihren Herzen tragen, ihr unerschütterlicher Glaube, der unermüdlich gute Wille Gottes, das Vertrauen, dass sie in Ihn setzen sowie ihr Engagement, ihr Eifer, ihre Zuverlässigkeit und viele ähnliche gute Eigenschaften werden im Qur’an beschrieben. Außerdem preist Gott in Seinem Buch moralische Eigenschaften wie Gerechtigkeit, Mitgefühl, Bescheidenheit, Mäßigkeit, Geduld, Unterwerfung zu Ihm und Vermeidung von sinnlosen Gesprächen.

Im Zusammenhang mit der Darstellung des vorbildlichen Gläubigen erzählt der Qur’an vom Leben vergangener Gläubiger und beschreibt uns, wie sie gebetet, sich verhalten, unter sich und mit anderen geredet und auf Ereignisse reagiert haben. Mit diesen Beispielen weist Gott uns auf die Verhaltensweisen hin, die Er von uns verlangt.

In einer Gesellschaft, die von der Moral des Qur’an wenig versteht (eine Gesellschaft von Unwissenheit), variiert das gesellschaftlich akzeptable Verhalten in Abhängigkeit von der Zeit, den Zuständen, der Kultur, der Ereignisse und den Menschen. Der Charakter von jenen, die an den Befehlen des Qur’an haften, bleibt jedoch gleich - unabhängig von den sich ändernden Bedingungen, Zeiten oder Orten. Eine gläubige Person befolgt immer die Befehle und Ermahnungen des Qur’an und zeigt somit moralische Stärke.

In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen Beispiele von Verhaltensweisen, die Gott als lobenswert bezeichnet. Doch anstatt alle Charakterzüge von Gläubigen zu analysieren, die ausführlich im Qur’an erklärt werden, werden wir unsere Aufmerksamkeit auf die Feinheiten der moralischen Vorzüglichkeit und auf den Göttlichen Zweck richten, der in diesen Feinheiten steckt.

Die Vorstellung von Reinheit

Gott erklärt den Gläubigen die Wichtigkeit der Sauberkeit, denn dieser Zustand entspricht ihrer Geisteshaltung und ihrer Natur. Reinlichkeit ist eine Form von Verehrung Gottes und deshalb eine Quelle großer Erleichterung und Zufriedenheit für die Gläubigen. Gott betont in vielen Versen die seelische und körperliche Reinheit. Auch unser Prophet (s.a.w.s) betonte den Wert der Sauberkeit: „Sauberkeit ist der halbe Glaube“ (Muslim). Im folgenden werden einige Details über die Sauberkeit erklärt:

Geistige Reinheit

Das Verständnis von Sauberkeit des Gläubigen unterscheidet sich beträchtlich davon wie es in der Gesellschaft der Unwissenheit verstanden wird. Solch eine Sauberkeit bedeutet, dass man völlig von den moralischen Werten, von der Form der Argumentation und vom Lebensstil seiner Gesellschaft gereinigt worden ist, die im Konflikt mit dem Qur’an stehen. Auf diese Art stellt der Qur’an eine geistige Entlastung für die Gläubigen dar.

Der Wert dieses ersten Schrittes der Sauberkeit offenbart sich in der Klarheit des Verstandes. Zweifellos ist dies eine sehr wichtige Eigenschaft. Die spirituelle Reinheit, die Menschen in ihrer Seele erfahren, verdeutlicht sich in allen Aspekten des Lebens und bringt so eine hervorragende moralische Stärke hervor.

Geistig reine Menschen halten ihre Gedanken von allen Formen des Schlechten fern. Sie verspüren niemals Bosheit, Eifersucht, Grausamkeit oder Selbstsüchtigkeit. All diese schlechten Gefühle zeigen sich dagegen in den Menschen, die weit entfernt von den Werten des Qur’an leben. Die Gläubigen besitzen edle Seelen, weil sie sich an moralischen Vorbildern orientieren. Abgesehen von ihrem körperlichen Aussehen legen Gläubige großen Wert auf die Reinheit ihrer Seelen, indem sie alles Übel ablenken, das von Unwissenheit stammt, und andere ermutigen, es ihnen gleichzutun.

Körperliche Reinheit

Die Gläubigen versuchen in dieser Welt einen Zustand herbeizurufen, der dem Paradies ähnlich ist. Sie suchen in dieser Welt nach all den Erfahrungen, die Gott ihnen für das Paradies versprochen hat. Wie wir vom Qur’an wissen, ist körperliche Sauberkeit eine Eigenschaft, die die Menschen im Paradies auszeichnet. Der Vers „Jünglinge wie wohlbehütete Perlen“ (Sure at-Tur: 24) erklärt sich von selbst. Zusätzlich informiert uns Gott, dass im Paradies „Gefährten von vollkommener Reinheit“ (Sure al-Baqara: 25) sein werden.

Ein anderer Vers, in dem Gott unsere Aufmerksamkeit auf körperliche Sauberkeit lenkt, ist der, der sich auf den Prophet Yahya (as) bezieht, „Wir gaben ihm … Reinheit“ (Sure Maryam: 13).

Saubere Kleider

Der Qur’an bezieht sich auch auf die Wichtigkeit von sauberer Kleidung:

Und reinige deine Kleider. Und meide den Greuel (des Götzendienstes). (Sure al-Muddaththir: 4-5)

Weiterhin zeigt man durch physische Reinheit seinen Respekt vor anderen Menschen. Der Respekt vor anderen Menschen erfordert ein gepflegtes Äußeres. Gläubige hüten sich nicht nur vor Schmutz, sondern zeigen auch Feinheiten, die ihren tiefgründigen Respekt vor den Mitmenschen zum Ausdruck bringen. Ein Weg dies zu zeigen ist saubere Kleidung zu tragen. Gott befiehlt uns im Qur’an:

Ihr Kinder Adams! Zieht euch für jede Gebetsstätte schön an und esst und trinkt, aber schweift nicht aus... (Sure al-A'raf: 31)

Eigenschaften eines Menschen wie physische Reinheit und ein gepflegtes Äußeres und somit auch das Streben nach dem Besten sind wichtige Aspekte, die Gottes Wohlgefallen hervorrufen. Solche Eigenschaften sind für die unwissenden Menschen unbedeutend. Auch unser Prophet (s.a.w.s) drückte die Forderung Gottes nach solchen guten Eigenschaften im folgenden Hadith aus:

Jemand fragte: „Was ist mit einer Person, welche schöne Kleidung und Schuhe tragen möchte?“ Gottes Bote antwortete: „Alle Angelegenheiten Gottes sind voller Schönheit, und Er mag Schönheit." (Muslim)

An diesem Punkt müssen wir aufpassen: Die Menschen tendieren gewöhnlich dazu, ihr Bestes zu geben, wenn sie wichtige Persönlichkeiten beeindrucken wollen.

Aufgrund der Moral des Qur'an erachten die Gläubigen ein sorgfältig gepflegtes Äußeres für notwendig, weil es ihr größter Wunsch ist, Gottes Zufriedenheit zu erlangen.

Gläubige verdienen das Paradies und in dieser Welt strengen sie sich konstant an, ihren Körper und ihre Umgebung sauber zu halten, so dass die Reinheit und Schönheit des Paradieses sich auch in dieser Welt widerspiegeln.

Das Sauberhalten der eigenen Umgebung

Musleme sind sehr genau, wenn es darum geht, ihre unmittelbare Umgebung sauber zu halten. Ein Beispiel hierfür wird in Surat al Hajj gegeben, wo Gott dem Propheten Ibrahim (as) befiehlt, die Ka'abah für die Gläubigen, die in ihrer Nähe beteten, sauber zu halten:

Und als Wir Abraham den Platz für das Haus zuwiesen: "Setze Mir nichts zur Seite! Und reinige Mein Haus für die es Umschreitenden und für die im Gebet Stehenden, sich Beugenden und sich Niederwerfenden. (Sure al-Hadsch: 26)

Dieser Vers erklärt, dass die Reinheit der Umwelt in erster Linie auch für andere Gläubige wichtig ist, damit diese ihre Taten der Verehrung durchführen können, um das Wohlgefallen Gottes zu erlangen. Somit sollten alle Gläubigen in Ibrahim’s (as) Fußstapfen treten und ihre Wohnsitze sauber und ordentlich halten, damit das Herz eines jeden Gläubigen erfreut wird.

Die Vorstellung von Reinlichkeit im Qur’an unterscheidet sich deutlich von den Werten der unwissenden Gesellschaften. Gott befiehlt Seinen Gläubigen, sowohl in physischer Hinsicht als auch im geistlichen Sinne „sauber und gereinigt“ zu sein. In anderen Worten geht es also nicht um Reinlichkeit im klassischen Sinne; hier ist sie eher eine Bemühung um Gottes Wohlgefallen.

Die Qur’anischen Darstellungen vom Leben im Paradies sind auch an diesem Punkt sehr lehrreich. Die Umgebung des Paradieses ist frei von allen Formen des Schmutzes, den wir um uns herum sehen. Es ist ein seliger und völlig reiner Ort, wo jedes Detail in perfekter Harmonie mit jedem anderen Detail existiert. Aufgrund dieser Darstellungen des Paradieses versuchen Gläubige, ihre Umgebung sauber zu halten und machen sie zu Orten, die sie an das Paradies erinnern. Dieses Bestreben ist eine Verfestigung ihres Ziels, dem Paradies.

Das Essen von reiner Nahrung

Das Verzehren reiner Nahrung ist ein göttlicher Befehl, den alle Gläubigen streng befolgen:

Und Wir ließen Wolken euch überschatten und sandten auf euch das Manna und die Wachteln nieder: "Esst von dem Guten, das Wir euch zur Speise gaben." Doch nicht wider Uns frevelten sie, sondern wider sich selber. (Sure al-Baqara: 57)

ihr Menschen! Esst von dem, was auf Erden erlaubt und gut ist, und folgt nicht den Fußstapfen Satans; siehe, er ist euch ein offenkundiger Feind. (Sure al-Baqara: 168)

Zudem erzählt uns Gott von den Gefährten der Höhle, um darauf hinzuweisen, dass Gläubige saubere Nahrung vorziehen:

Und so weckten Wir sie auf, damit sie einander befragten. So fragte einer von ihnen: "Wie lange seid ihr nun hier geblieben?" Sie sprachen: "Wir blieben einen Tag oder den Teil eines Tages." (Andere) sagten: "Euer Herr weiß am besten, wie lange ihr hier gewesen seid. Schickt also einen von euch mit diesen eueren Silbermünzen zur Stadt, damit er schaut, wer die bekömmlichste Speise hat und euch davon bringt. Er muss aber verbindlich sein und euch niemand verraten. (Sure al-Kahf: 19)

Wir werden auf dieses Thema im Abschnitt „Nützliche Nahrung, die im Qur’an erwähnt wird“ noch einmal zurückkommen.

Körperliche Aktivität, Waschen und Trinken

Ein anderes vorbildliches Benehmen, das im Qur’an erklärt wird, findet man in den folgenden Versen über den Propheten Ayyub:

Gedenke auch Unseres Dieners Hiob, als er zu seinem Herrn rief: "Fürwahr, Satan hat mich mit Unglück und Leid geschlagen!" "Stampfe mit deinem Fuß auf: Hier kommt kühles Wasser zum Baden und zum Trinken!" (Sure Sad: 41-42)

Als Antwort auf sein Leiden riet Gott dem Propheten Ayyub (as) „mit seinem Fuß zu stampfen“. Dieser Rat kann als ein Hinweis auf den Nutzen von körperlicher Aktivität betrachtet werden.

Körperliche Aktivitäten, besonders solche, die lange Muskeln, welche man in den Beinmuskeln findet, beanspruchen (z.B. isometrische Übungen) beansprucht, verbessern den Blutfluss und steigern dadurch den Sauerstoffgehalt in den Zellen. Durch das Entfernen von giftigen Stoffen aus dem Körper verschwindet die Erschöpfung - man erhält ein Gefühl der Erleichterung und Erfrischung1 und ermöglicht dem Körper, seine Abwehrkräfte gegen Bakterien zu verbessern. Regelmäßiger Sport hilft auch, die Arterien sauber und weit zu halten, was Blutgerinnseln in den Venen vorbeugt und das Risiko einer Korona-Arterienerkrankung senkt.2 Regelmäßige körperliche Aktivitäten senken auch das Risiko von Diabetes, da der Blutzucker auf einer bestimmten Ebene aufrecht erhalten wird und der Gehalt an „gutem“ Cholesterin in der Leber steigt.3

Außerdem ist das Stampfen mit den Füßen auf den Boden eine sehr wirksame Methode, um die statische Elektrizität zu entladen, die sich im Körper angesammelt hat.

Dazu kommt noch, wie der oben genannte Vers andeutet, dass Waschen die wirksamste Methode für die Entladung der statischen Elektrizität im Körper ist. Es lindert zudem Verspannung und Stress und sorgt für physische Sauberkeit. Deshalb ist Waschen eine wirksame Behandlung von Stress und vielen anderen physischen und psychologischen Störungen.

Der Vers lenkt unsere Aufmerksamkeit auch auf die unzähligen Nutzen des Trinkwassers. Fast jede körperliche Funktion hängt vom effizienten Fluss des Wassers durch unser Körpersystem ab. Die Funktionen von vielen Organen (Gehirn, Schweißdrüsen, Magen, Därme, Nieren und Haut) hängen primär von einer reichhaltigen Wasserversorgung ab. Die Vergewisserung, dass der Körper genug Wasser erhält, bringt den Körper nicht nur dazu, besser zu funktionieren, sondern auch noch viele Gesundheitsprobleme zu vermeiden. Es wurde beobachtet, dass ein erhöhter Wasserkonsum Migräne, hohes Blutcholesterin, rheumatische Arthritisschmerzen, Allergien und hohen Blutdruck lindert bzw. vermeidet. Zusätzlich verschwinden Erschöpfung und Schläfrigkeit, da eine regelmäßige Wasserzufuhr giftige Materialien aus dem Körper entfernt.

Das Befolgen dieser Ratschläge, die sehr wichtig für unsere physische und geistige Gesundheit sind, liefert mit Sicherheit erfolgreiche Ergebnisse.

Das Gehen

Eitle Menschen denken, dass arrogante Verhaltensweisen andere Menschen beeindrucken und deshalb gehen, sprechen und verhalten sie sich in einer übertriebenen Art und Weise. Ihre Arroganz zeigt sich besonders an der Art, wie sie gehen.

Die folgenden Verse erzählen von der Warnung des Propheten Luqman (as) an seinen Sohn, vor dem arroganten Herumstolzieren:

Und sei gegen die Menschen nicht hochfahrend und stolziere nicht eitel auf der Erden herum. Siehe, Allah liebt keinen eingebildeten Prahler. (Sure Luqman: 18)

In einem anderen Vers wird den Gläubigen dazu geraten, es zu vermeiden, auf eine überhebliche Art zu gehen:

Und stolziere nicht überheblich auf Erden herum. Du kannst doch bestimmt die Erde nicht spalten und die Berge nicht an Höhe erreichen. (Sure al-Isra: 37)

Mit diesen Versen informiert uns Gott, dass Er arrogante Menschen nicht mag und erinnert uns daran, solches Benehmen zu vermeiden. Wir müssen bedenken, dass die Arroganz von Satan, durch seinen Anspruch an Überlegenheit über alle anderen von Gott geschaffenen Wesen, Gott dazu veranlasste, ihn aus seiner Nähe zu verbannen. Gläubige sollten solche schlechten Eigenschaften vermeiden.

Niemand ist gerne in der Gesellschaft von arroganten Menschen; wer kann sich da wohlfühlen? Die meisten Menschen merken, dass eine Person, die herumstolziert und sich für überlegen hält, in Wirklichkeit auch nur ein ganz normaler Mensch ist, der viele Unvollkommenheiten und Schwächen hat. Obwohl arrogante Menschen das Gefühl haben, überlegen zu sein, werden sie niemals Anerkennung unter den Leuten finden und stattdessen im Allgemeinen verachtet werden.

Der Qur’an lenkt unsere Aufmerksamkeit auch auf die Tatsache, dass die Gläubigen eine gemäßigte Art zu gehen annehmen sollten, die nicht überheblich oder übertrieben ist, wie wir im folgenden Vers lesen: „Gehe mit gemäßigtem Schritt…“ (LUQMAN: 19). Gemäß diesem Befehl geht eine bescheidene Person auf eine gemäßigte Art und verdient auf diese Art die Wertschätzung von Gott und anderen Gläubigen.

Der Klang der Stimme

Der Klang einer Stimme ist ein wesentlicher Teil einer zuverlässigen und positiven Grundhaltung, denn er reflektiert die Werte einer Person. Es kann sein, dass selbst die angenehmste Stimme rau und harsch klingt, wenn die Art, wie jemand spricht, unpassend ist. Gott gibt seinen Gläubigen durch die Worte des Propheten Luqman (as) einen Rat:

Mäßige deinen Schritt und dämpfe deine Stimme. Siehe, die hässlichste Stimme ist die Stimme von Eseln." (Sure Luqman: 19)

Der Vers erklärt, dass es keinen guten Eindruck auf andere Menschen macht, wenn man in einer lauten Stimme redet oder andere übertönt. Solch einem Menschen zuzuhören ist genau so unerträglich, wie dem Schreien eines Esels zuzuhören.

Anders ausgedrückt ist die Sprechweise der Menschen sehr wichtig. Eine Person mit schlechten Manieren kann abstoßend klingen, obwohl es sein kann, dass sich der Klang ihrer Stimme unter normalen Umständen angenehm anhört. Genauso ist es möglich, dass eine Person mit einer unangenehmen Stimme angenehm klingt, indem sie die Werte, die im Qur’an beschrieben werden, annimmt. Eine eigentlich nette Stimme kann dagegen als widerwärtig und unerträglich wahrgenommen werden, wenn die Person arrogant und jähzornig ist. Da solch eine Person dazu tendiert, zu klagen und zu streiten, spiegelt ihre Stimme diese negative Grundhaltung wieder.

Menschen mit einer guten Moral haben neben ihrer angenehmen Sprechweise auch immer eine edle, höfliche, demütige, friedliebende und konstruktive Grundhaltung. Wegen ihrer positiven Einstellung zum Leben sind sie kraftvoll, lebhaft und fröhlich. Wenn man nach der Moral des Qur’an lebt, zeigen sich diese perfekten Eigenschaften in der Stimme.

Liebenswürdigkeit

Der Qur’an erklärt uns, dass die Gläubigen äußerst freundliche Menschen sein. Das Qur’anische Konzept der Freundlichkeit unterscheidet sich von dem der allgemeinen Gesellschaft. Die Menschen erben ihren Sinn für Höflichkeit von ihren Familien oder übernehmen das Verhalten der Menschen in ihrer Umgebung. Doch dieses Verständnis von Freundlichkeit ändert sich von Schicht zu Schicht. Die Art von Freundlichkeit, die auf den Qur’anischen Werten basiert, ändert sich nicht bei anderen Umständen oder bei anderen Menschen. Diejenigen, die nach der Moral des Qur’an leben, sehen jeden Menschen als Diener Gottes und behandeln ihn mit großer Liebenswürdigkeit, obwohl es sein kann, dass ihr Verhalten nicht perfekt ist. Solche Menschen vermeiden taktloses und unfreundliches Verhalten, im sicheren Wissen, dass sie durch Freundlichkeit Gottes Liebe ernten, was auch in einem Hadith des Propheten erwähnt wird: "Gott ist freundlich und Er liebt Freundlichkeit in allen Umständen" (Al–Bukhari und Muslim).

Im folgenden Vers ermahnt Gott die Menschen, nett und freundlich zu anderen zu sein:

Und als Wir von den Kindern Israels ein Versprechen entgegennahmen, (sprachen Wir:) "Dient keinem außer Allah; tut Eltern und Verwandten und Waisen und Armen Gutes; sprecht mit den Leuten auf freundliche Weise; verrichtet das Gebet und entrichtet die Steuer." Danach kehrtet ihr euch bis auf wenige ab und wurdet abtrünnig. (Sure al-Baqara: 83)

Der Qur’an fordert von den Gläubigen absolute Liebenswürdigkeit. Die Gläubigen dürfen nicht von dieser guten Leitung ablassen, selbst wenn ihre Freundlichkeit in Bezug auf ihre Umgebung unangemessen scheint. Physische Schwäche, Erschöpfung oder Not hindern sie nie daran, freundlich zu sein. Ob sie reich oder arm sind, ob sie eine renommierte Position genießen oder als Gefangene gehalten werden - die Gläubigen behandeln jeden freundlich, denn sie wissen, dass unser Prophet (saas) die Wichtigkeit betonte, dass jeder Gläubige wie im folgenden prophetischen Hadith handeln soll: „Jedes Mal wenn einer Sache Freundlichkeit hinzugefügt wird, schmückt sie diese Sache; jedes Mal wenn einer Sache Freundlichkeit abgezogen wird, wird die Sache fehlerhaft." (Muslim) Diese edle Moral wird auch in dem folgenden Vers erklärt:

...tut Eltern und Verwandten und Waisen und Armen Gutes; sprecht mit den Leuten auf... (Sure al-Baqara: 83)

Gläubige müssen auch sehr darauf achten, wie sie ihre Eltern behandeln. In Qur’an befiehlt Gott höchste Liebenswürdigkeit ihnen gegenüber:

Dein Herr hat bestimmt, dass ihr Ihn alleine anbeten sollt und dass ihr gegen euere Eltern gütig seid, auch wenn der eine von ihnen oder beide bei dir ins hohe Alter kommen. Sag daher nicht "Pfui!" zu ihnen und schelte sie nicht, sondern rede mit ihnen auf ehrerbietige Weise. (Sure al-Isra: 23)

Ein in der Sure Yusuf gegebenes Beispiel betont die Wichtigkeit, den Eltern Respekt zu erweisen. Der Prophet Yusuf (as) war lange von seiner Familie getrennt, weil seine Brüder ihn in einen Brunnen warfen. Nach einer Weile wurde er von Kaufleuten gefunden, die ihn nach Ägypten brachten und als einen Sklaven verkauften. Dann verbrachte er aufgrund falscher Anschuldigungen viele Jahre im Gefängnis und wurde schließlich durch Gottes Hilfe zu einer autoritären Person, die über dem ägyptischen Finanzministerium stand. Nach all diesem brachte er seine Familie nach Ägypten und begrüßte sie wie folgt:

Und als sie bei Joseph eingetreten waren, zog er seine Eltern zu sich und sprach: "Betretet Ägypten in Sicherheit, so Allah will!" Und er ließ seine Eltern auf dem Thron Platz nehmen... (Sure Yusuf: 99-100)

Hier sehen wir, dass der Prophet Yusuf (as) trotz seines bedeutenden Status sich bescheiden gegenüber seinen Eltern verhielt. Indem er sie auf seinen Thron erhob, brachte er seine Achtung und Liebe ihnen gegenüber zum Ausdruck und zeigte seine gute Moral.

Gastfreundlichkeit

Für Gläubige, die der Qur’anischen Moral folgen, ist Gastfreundlichkeit einerseits das Befolgen eines Befehls von Gott, andererseits auch eine Gelegenheit, ihre gute Moral zu zeigen. Deshalb heißen die Gläubigen ihre Gäste immer herzlich willkommen.

In einer Gesellschaft der Unkenntnis betrachten die Leute im Allgemeinen einen Gast als eine Last, sowohl im materiellen und als auch im geistlichen Sinne. Sie sehen in solchen Ereignissen keine Gelegenheiten, Gottes Liebe zu verdienen und moralische Stärke zu zeigen. Sie betrachten die Gastfreundlichkeit eher als eine soziale Verpflichtung. Nur wegen ihrer Erwartung eines daraus resultierenden Nutzen legen sie Gastfreundschaft an den Tag.

Der Qur’an erklärt uns, wie wichtig es ist, die Gäste auf die beste Weise zu behandeln. Die Gläubigen bieten jedem Gast Achtung, Liebe, Frieden und Herzlichkeit an. Ein Willkommen ohne Liebe, Achtung und Frieden ist nicht befriedigend. Im unten angegebenen Vers sagt Gott, dass Er seelische Schönheit vor allem anderen bevorzugt:

Und wenn ihr mit einem Gruß gegrüßt werdet, grüßt mit einem schöneren zurück oder erwidert ihn. Siehe, Allah rechnet über alle Dinge ab. (Sure an-Nisa: 86)

Wie man sieht, ermutigt der Qur’an die Gläubigen, sich gegenseitig in guten Taten zu übertreffen. Einen Gast herzlich zu empfangen ist ein Beispiel für diese Einstellung.

Der Qur’an empfiehlt uns, den Gast dazu zu bringen, sich vertraut zu fühlen, indem man seine Wünsche erkennt und diese erfüllt, bevor der Gast sie äußert. Die Art und Weise wie der Prophet Ibrahim (as) seine Gäste behandelte ist ein gutes Beispiel, um die wichtigsten Merkmale der Gastfreundlichkeit zu zeigen:

Kam nicht die Erzählung von Abrahams geehrten Gästen zu dir? Als sie bei ihm eintraten und sprachen: "Frieden!", antwortete er: "Frieden!" (und dachte:)"Fremde Leute!" So ging er unauffällig zu seiner Familie und brachte ein fettes Kalb. Dann setzte er es ihnen vor und sagte: "Wollt ihr nicht essen?" (Sure adh-Dhariyat: 24-27)

Eine wichtige Aussage in diesen Versen ist: Es ist besser, einem Gast etwas anzubieten, bevor er oder sie danach fragt. Denn ein höflicher Gast zögert, nach etwas zu fragen. Aus Rücksicht und Höflichkeit würde solch ein Gast sogar versuchen, den Gastgeber daran zu hindern, irgendetwas anzubieten. Auf die Frage, ob er oder sie irgendetwas braucht, würde solch ein Gast wahrscheinlich mit „Nein“ antworten und dem Wirt dafür danken, dass er es anbietet. Durch die Qur’anische Moral denkt man über den möglichen Bedarf des Gastes im Voraus nach.

Ein anderes gutes Verhalten ist, etwas ohne Zögern anzubieten. Es zeigt die Freude des Gastgebers, dem Gast eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Der Vers zeigt, dass durch das „schnelle“ Anbieten (ohne Verzögerung), sich der Eifer und die Bescheidenheit des Gastgebers gegenüber seinem Gast offenbaren.

Ein anderes gutes Benehmen zeigt der Prophet Ibrahim (as), der obwohl er seine Gäste nicht kannte, diese gut bediente und schnell ein „gemästetes Kalb“ brachte. Er wusste, dass es das köstlichste, gesündeste und nahrhafteste Essen ist. Wir können daraus schließen, dass man beim Anbieten von Speisen und Getränken immer das Beste nehmen und immer frische und köstliche Nahrung anbieten sollte. Gott zeigt außerdem, dass sich Fleisch gut zum Servieren eignet, wenn Gäste da sind.

DİPNOTLAR

1. Prof. Dr. Fehmi Tuncel, Bilim Teknik Dergisi, Ocak 1993

2. Barbara A. Brehm, Your Health and Fitness, Fitness Management Magazine, 1990

3. Kathleen Mullen, Some Benefits of Exercise, Medical Times C.Brown Publishers, 1986

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