Und was ist mit euch, dass ihr nicht auf Allahs Weg kämpft und für die hilflosen Männer, Frauen und Kinder, die da sprechen: "Unser Herr, führe uns aus dieser Stadt hinaus, deren Einwohner Unterdrücker sind. Und gib uns von Dir einen Beschützer, und gib uns von Dir einen Helfer!" (Sure 4:75 – an-Nisa)
Wenn wir den Quran lesen, stoßen wir auf eine bestimmte Tatsache: Bevor ein Gesandter zu einer Gesellschaft kommt, herrschen dort häufig soziale und moralische Korruption vor. Mit seinem Kommen erreichen diejenigen, die ihm folgen, ein glückliches, ruhiges und freies Leben. Doch danach kamen die Menschen jedes Mal von den geistigen Werten dieser Botschaft ab und neigten schließlich zum Unglauben. In einigen Fällen beteten sie andere Götter als Allah an und folglich waren sie ungerecht zu sich selbst, und in gewisser Hinsicht bereiteten sie ihr eigenes Verderben vor.
Im Quran (Sure 19 – Maryam) stellt Allah die Loyalität, Aufrichtigkeit und Furcht der Gesandten vor Allah in einen Zusammenhang, und informiert uns dann darüber, wie die Generationen, die nach ihnen kamen, ihren Glauben vollständig verloren haben. Sich von ihren Launen und Wünschen abhängig machend, mussten sie all ihre Werte entbehren. Die in diesem Kontext stehenden Verse sagen:
Dies sind einige der von Allah begnadeten Propheten - aus der Nachkommenschaft Adams und derer, die Wir mit Noah (in der Arche) trugen; und aus der Nachkommenschaft Abrahams und Israels; und aus all denen, welche Wir rechtleiteten und auserwählten. Wenn immer ihnen die Botschaft des Erbarmers übermittelt wurde, sanken sie anbetend und weinend nieder.
Aber es folgte ihnen ein Geschlecht, welches das Gebet vernachlässigte und (nur) seinen Neigungen folgte. Doch wahrlich, sie gehen dem Verderben entgegen. (Sure 19:58-59 – Maryam)
Jene Leute, die ihre gottgewollte Verantwortlichkeit vernachlässigten, zogen sich den Zorn Allahs zu, was sich in verschiedenen Vorfällen manifestierte. Allah entzog diesen Leuten Seine Gunst. In Übereinstimmung mit dem Vers "Wer aber Meine Ermahnung nicht annimmt, dem ist ein kümmerliches Leben beschieden..." (Sure 20:124 – Ta Ha), litten sie unter Knappheit und Sozial- und Wirtschaftsproblemen, die aus ihrer moralischen Degeneration und politischer Instabilität entstanden.
Unter den vorherrschenden gottesleugnerischen Systemen (Systeme des Kufr) wurden diese Menschen, die gegenüber der göttlichen Offenbarung unverschämt waren, Druck und Bestrafung ausgesetzt. Die Ära von Pharaoh ist dafür ein typisches Beispiel, das im Quran geschildert wird; über seinen Reichtum jubelnd führte der Pharaoh ein dekadentes Leben und sein Volk litt unter seiner Tyrannei.
Fürwahr , Pharao war überheblich im Lande und spaltete sein Volk in Klassen. Einen Teil von ihnen unterjochte er, indem er ihre Söhne abschlachtete und nur ihre Frauen am Leben ließ. Er war wirklich einer derer, die Verderben stiften. (Sure 28:4 – al-Qasas)
Unter Umständen, in denen Menschen ökonomische und soziale Probleme unter der Tyrannei der ungerechten Führer erleiden, glauben sie an die Notwendigkeit eines Retters. Dieser ist derjenige, der die schlimmsten Seiten des Systems, die durch den Unglauben der Führer und seiner Leute verursacht wurden, tilgt und Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit bringt, die aus dem Gehorsam Allah und Seinem Abgesandten gegenüber resultieren.
Nach dem Propheten Moses (a.s.), waren die Kinder Israels den gleichen Schwierigkeiten unter den Vorschriften eines Tyrannen ausgesetzt. Sie wurden aus ihren Häusern und Ländern vertrieben und erlitten großes Unrecht. Die Feststellung, dass weder die Idole die sie anbeteten, noch ihr Besitz, noch ihre Vorfahren sie vor solchen Umständen retten konnten, veranlasste sie, um einen Retter zu beten, einen Erlöser, der sie vor einem derartig grausamen System schützen würde. Allah erhörte das Gebet dieser Menschen und schickte ihnen Talut (In der Bibel "Saul" genannt):
Wusstest du nicht von der Versammlung der Kinder Israels nach Moses (Tod), als sie zu ihrem Propheten sprachen: "Erwecke uns einen König; wir wollen auf Allahs Weg kämpfen." Er sprach: "Ist es nicht so: Wenn euch vorgeschrieben wird zu kämpfen, kämpft ihr nicht?" Sie sprachen: "Warum sollten wir nicht auf Allahs Weg kämpfen, wo wir aus unseren Wohnungen und von unseren Kindern vertrieben sind?" Doch als ihnen nun der Kampf vorgeschrieben war, kehrten sie den Rücken, mit Ausnahme weniger von ihnen. Und Allah kennt die Ungerechten. (Sure 2:246 – al-Baqara)
Aus den Geschehnissen, die im Quran erklärt werden, ersehen wir, dass vergangene Zivilisationen, die gegen ihre Gottesgesandten revoltierten, immer ein ähnliches Schicksal traf. Die Umstände, unter denen Menschen ihr Leben führten, die zu ihnen gesandten Warner, sowie ihre Zerstörung, all das erfolgte nach einem ähnlichen Muster.
Moderne Gesellschaften erliegen schnell der Korruption und Degeneration. Armut, Elend und Unterdrückung bringen das Leben der Menschen in komplette Unordnung und erwecken in ihnen den Wunsch nach einem ruhigen Leben, in dem die Tugend vorherrscht. Doch Gerechtigkeit kann nur herrschen, wenn die Werte des Qurans unter den Menschen überwiegen und praktiziert werden. Nur Menschen, die tatsächliche Werte besitzen, können Lösungen finden für die Probleme, denen die Völker heute gegenüberstehen. In der Tat schickte Allah Propheten und Gesandte zu den früheren Generationen, die ähnliche soziale Depressionen erfahren haben, und Er bewilligte manchmal erstaunlichen Besitz und Pracht denen, die den Gesandten folgten. Diese Tatsache wird im folgenden Vers erklärt:
Sie schworen bei Allah den feierlichsten Eid, dass sie sich mehr als irgend ein anderes Volk leiten lassen würden, wenn ein Warner zu ihnen käme. Als aber ein Warner zu ihnen kam, nahm nur ihre Abneigung zu.
Hätte aber das Volk der Städte geglaubt und wäre es gottesfürchtig gewesen, wahrlich, Wir hätten ihnen freigebig Segnungen von Himmel und Erde gewährt. Sie aber leugneten, und so suchten Wir sie für ihr (übles) Tun heim. (Sure 7:96 – al- A'raf)
Dieser Vers, wie viele andere auch, zeigt, dass der einzige Weg, Glückseligkeit und Frieden zu erreichen, im Islam zu suchen ist. Diese Grundregel trifft auch auf kommende Generationen zu, sowie es auf die Völker der Vergangenheit zutraf. Dort, wo der Islam nicht herrscht, gibt es Unrecht, Unsicherheit und Instabilität. Das ist das Gesetz Allahs. Darin gibt es keine Änderung:
Ihr Hochmut auf Erden und ihr Planen von Bösem. Aber dem Planen von Bösem fallen nur die Ränkeschmiede selber zum Opfer. Erwarten sie denn etwas anderes als das Schicksal der Vorausgegangenen? Nie wirst du in Allahs Vorgehensweise einen Wechsel finden. (Sure 35: 42-43 – al-Fatir)
Wie im vorhergehenden Kapitel erläutert, hat Allah Propheten und Boten zu den verschiedenen Völkern zu ihrer Erlösung von Unglauben und Unrecht gesandt, über die der Quran uns informiert. Dieser Prophet oder Bote ruft sein jeweiliges Volk auf, an Allah zu glauben, keine anderen Götter neben Ihm zu haben und Ihn zu fürchten. Wenn allerdings die Menschen diesem Ruf nicht Folge leisten, warnt er sie vor Allahs Zorn. Allah erklärt, dass er keinen Stamm zerstört, bevor Seine Warnung nicht übermittelt wird:
Aber Wir zerstören keine Stadt, die keinen Warner gehabt hatte, zu ihrer Ermahnung; denn Wir sind nicht ungerecht. (Sure 26:208-209 – asch-Schu'ara')
Im Zeitalter, in dem wir leben, beobachtet man sowohl physikalische als auch geistige Degeneration und eine ökonomische und politische Instabilität in der Gesellschaft. Sehr große Unterschiede existieren zwischen den Armen und Reichen, und soziale Korruption entwickelt sich ständig. Der Quran erinnert die Menschen daran, dass nach und während solcher dunklen Perioden Allah denen, die es ernsthaft wünschen, immer den Weg zur Rettung zeigt. Die Rettung bedeutet die Vorherrschaft des Islams in der Welt und das Ersetzen aller heidnischen Religionen durch ihn.
Seinen wahren Gläubigen gibt Allah die guten Nachrichten davon in der Sure at-Tauba:
Sie wollen Allahs Licht mit ihrer Rede auslöschen. Allah aber will Sein Licht vollenden, auch wenn es den Ungläubigen zuwider ist. Er ist es, der Seinen Gesandten mit der Rechtleitung und der Religion der Wahrheit entsandt hat, um sie die Oberhand über jede andere Religion gewinnen zu lassen, auch wenn es den Ungläubigen zuwider ist. (Sure 9:32-33 – at-Tauba)
In Surat an-Nur, Allah informs His true believers who engage in "right actions" without associating partners with Him and who purely seek His good pleasure, that they will attain power, as preceding believers always did:
Verheißen hat Allah denen von euch, die glauben und das Rechte tun, dass Er sie zu Statthaltern (Seiner Macht) auf Erden einsetzen wird, so wie Er es denen, die vor ihnen lebten, gewährte; und dass Er ihnen ihre Religion, so wie Er sie für sie gutgeheißen hat, befestigen will; und dass Er ihre Furcht in Sicherheit verwandeln will. "Sie sollen Mir alleine dienen; Sie sollen Mir nichts an die Seite stellen." Und wer danach ungläubig ist, das sind die Missetäter. (Sure 24:55 – an-Nur)
Im oben genannten Vers wird also die Erfordernis für die Verbreitung des Islams gegeben; das Bestehen der Gläubigen, die lediglich Diener von Allah sind, ohne andere Götter neben Ihm zu haben und die sich in guten Taten auf Seinem Weg engagieren...
In jedem Zeitalter beantwortete Allah den Ruf Seiner Diener, die um Seine Hilfe flehten. Das trifft auch auf unsere Zeit und die Zukunft zu. Wie in früheren Zeiten, so erwarten auch heute die Menschen, dass Allah sie vom Unglauben sichert und sie in der Schönheit des Islams aufgehen lässt.
Besonders erwartet man, dass die islamische Welt einen Weg aus der heutigen Korruption findet und dass es dem aufrichtigen Gläubigen möglich ist, die Werte des Islams der gesamten Welt mitteilen zu können. Gewiss hoffen die Menschen wie in jedem Zeitalter auch heute, dass sie gerettet werden und diese Rettung, die die Menschheit von der "Dunkelheit zum Licht" führen wird, ist in der Religion des Islams verankert. Menschen, die gemäß seiner Lehren leben, werden alle Systeme des Unglaubens besiegen und ungültig machen.
Allah hilft jedem Menschen, wie Er es schon immer getan hat. Der Quran sagt:
Jenen, die schuldlos aus ihren Wohnungen vertrieben wurden, nur weil sie sagten: 'Unser Herr ist Allah!' Und hätte Allah nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt, wären (viele) Klöster, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen Allahs Name häufig gedacht wird, bestimmt zerstört worden. Und wer Ihm helfen will, dem hilft gewiss auch Allah; denn Allah ist stark und mächtig. Denen (hilft Er) die - wenn Wir ihnen auf Erden Macht verliehen haben - das Gebet verrichten und die Steuer entrichten und das Rechte gebieten und das Unrechte verbieten. Und Allah bestimmt den Ausgang aller Dinge. (Sure 22:40-41 – al-Hadsch)