Das Leben nach dem Tod entsprechend der Vorstellung des Karma

Religionen die das Karma beinhalten, kennen den Glauben an das Jenseits nicht. Dies ist ein weiterer abergläubischer Aspekt der Philosophie des Karma. Die Wahrheit ist, dass jeder Mensch, nach seinem Tod das ewige Leben im Jenseits beginnt.

Der Glaube an ein Leben nach dem Tod wird von Religionen, die das Konzept der Wiedergeburt unterstützen, abgelehnt, außer als ein Stadium zwischen den verschiedenen Leben auf dieser Welt. Wie wir in den vorhergehenden Kapiteln erklärt haben, hält diese falsche Vorstellung daran fest, dass die Menschen nach ihrem Tod in diese Welt zurückkehren, und dass dies ein sich ständig wiederholender Prozess ist.

Nach dem dekadenten Hinduglauben werden die Menschen jedes Mal in eine andere Kaste hineingeboren, je nachdem, welche guten oder schlechten Taten sie in ihren früheren Leben begangen haben. Es ist wohlbekannt, dass das Kastensystem noch immer in der indischen Gesellschaft vorherrscht; was immer die Menschen auf dieser Welt auch tun mögen, sie können ihre Kaste nicht wechseln. Wenn du als Unberührbarer geboren wirst, wirst du unausweichlich als Unberührbarer sterben; Wenn du als Arbeiter geboren wirst, wirst du als Arbeiter sterben. Man glaubt, dass das, was die Menschen in ihrem früheren Leben getan haben, darüber bestimmt, in welche Kaste sie hineingeboren werden. Daher wird jemand, der in diesem Leben ein Unberührbarer ist, nach der Vorstellung des Karma in eine höhere Klasse hineingeboren werden, wenn sein Handlungen gut sind.

İslam ve KarmaNach diesem Irrglauben wird jemand mit einem "guten Karma" jedes Mal wenn er auf die Welt kommt, in eine höhere Kaste hineingeboren, und am Ende wird er als Brahmane - als hinduistischer Priester - in die höchste Kaste hineingeboren. Der Glaube besagt, wer in seinem Leben als Brahmane gute Taten vollbringt, wird nicht wieder auf diese Welt zurückkehren. Für denjenigen ist das "Rad des Lebens" vollendet und er hat das "Nirwana" erreicht.

Nach diesem Glauben heißt Erreichen des Nirwana, dass jemand alle weltlichen Wünsche abgelegt hat und zur Seele des Brahma zurückgekehrt ist, die als die "Seele der Welt" beschrieben wird und zu der er nun zurückgekehrt ist. In den indischen Religionen ist dies das größte Glück, das eine Seele erreichen kann. Nach diesem Irrglauben wird also auch jemand, der jedes Mal, wenn er in diese Welt geboren wird, nur Gutes tut, doch niemals ein Leben nach dem Tod haben; er wird zurückkehren und sich mit der Seele des Brahma vereinigen.3

In einigen buddhistischen Quellen werden uns folgende Informationen über das Leben nach dem Tod gegeben:

Ob man im Himmel oder in einer der verschiedenen Stufen der Hölle wiedergeboren wird, die Form der Existenz an diesen Orten ist vorübergehend, genauso wie sie es auf Erden ist, und sie ist nicht unendlich. Wie im Hinduismus hängt die Zeit, die ein Individuum an diesen Orten bleiben muss, davon ab, wie viele gute und böse Taten es während seines Erdendaseins begangen hat. Wenn die Zeit der Verbannung vorbei ist, wird es wieder auf die Erde zurückkehren. Himmel und Hölle sind nicht mehr, als vorübergehende Existenzzustände, in denen die Taten der Menschen vergolten werden.4

So sehen wir also, dass Karma den Glauben an eine Art Himmel und Hölle umfasst, worin den Menschen ihre Handlungen vergolten werden. Da dieser Glaube jedoch nicht von einer wahren Religion abgeleitet ist, enthält er viele Widersprüche und Logik-Fehler. Zuallerst, es wird behauptet, dass Himmel und Hölle vorübergehend sind, nicht ewig - das ist nicht das, was uns die wahre Religion lehrt.

Der unlogischste Aspekt dieser Vorstellung ist der Glaube, das ganze System funktioniere von selbst. Mit anderen Worten, die Existenz eines Schöpfers, der das Leben dieser Welt erschuf, der den Garten Eden und das Feuer der Hölle erschuf und der die Menschen für ihre Handlungen bestraft oder belohnt, wird bestritten. Dies ist ein äußerst unlogischer und völlig unannehmbarer Standpunkt. Ohne eine schaffende Kraft, die gerecht herrscht, eine überlegene Macht, die fähig ist, Himmel und Hölle zu erschaffen, ist jede Behauptung, die Menschen würden in den Himmel oder in die Hölle eingehen, für unsere Intelligenz und unser Gewissen unannehmbar.

Mehr noch, abgesehen von diesem Glauben liefert das Konzept des Karma keine wie auch immer geartete Erklärung dafür, wie Himmel und Hölle ohne einen Schöpfer entstanden sind. Diese Behauptungen basieren lediglich auf falschen Überzeugungen, die aus Tradition und Aberglauben aufrecht erhalten werden.

Das Leben nach dem Tode, wie es im Quran beschrieben wird

dünya hayatı

Die Menschen befassen sich mit vielfältigen Aktivitäten während ihres Lebens in dieser Welt. Sie gehen zur Schule, arbeiten, verheiraten sich, sorgen für ihre Familien, reisen, lesen, schreiben... Doch die Menschen, die ihr Leben solchen Aktivitäten widmen und dabei vergessen, dass sie eines Tages sterben müssen, fügen sich großen Schaden zu, da das menschliche Leben nicht auf diese Welt beschränkt ist. Verglichen mit dem ewigen Leben im Jenseits ist das Leben in dieser Welt nicht mehr als ein Augenblick. Wichtig für das Individuum ist, sein Leben in dem Bemühen zu verbringen, Allahs' Wohlgefallen zu erlangen, vor dem es im Jenseits Rechenschaft ablegen muss. Jemand, der sich von der Idee des Karma and ähnlichem Aberglauben vereinnamen lässt und dabei das Jenseits aus den Augen verliert, wird eines Tages eine schreckliche Überraschung erleben und dies sehr bedauern, wenn er sich plötzlich am Tag des jüngsten Gerichts wieder findet.

Wie wir oben gesehen haben, umfassen Religionen, die die Vorstellung des Karma akzeptieren, nicht den Glauben an ein Leben nach dem Tod, oder das Jenseits wird als ein Ort erwähnt, an dem man sich vorübergehend aufhält. Allah hingegen sagt uns im Quran, dass nachdem die Menschen für eine kurze Zeit auf der Erde gelebt haben, sie für immer in ihrem "wirklichen Zuhause", der nächsten Welt, bleiben werden. Nach den Lehren des Quran ist es diese Welt, die vorübergehend ist. Jeder, der in dieser Welt für durchschnittlich 50 oder 60 Jahre gelebt hat, wird seine Belohnung im Himmel oder in der Hölle bekommen, für alles was er während dieser Zeit auf Erden getan hat. Dies wird im Quran wie folgt erklärt:

Dieses irdische Leben ist ja nichts als ein Zeitvertreib und ein Spiel: Die jenseitige Wohnung aber ist das (wahre) Leben! Wenn sie es doch nur wüssten! (Sure 29:64 – al-‘Ankabut)

Das irdische Leben ist nur ein Spiel und ein Scherz. Doch das jenseitige Haus ist für die Gottesfürchtigen besser. Seht ihr das nicht ein? (Sure 6:32 – al-An'am)

Der Glaube an des Leben nach dem Tod ist einer der fundamentalen Glaubenssätze des Islam. Demzufolge ist es unmöglich für einen Muslim, die Richtigkeit irgendeiner Religion anzuerkennen, die die Existenz des Lebens nach dem Tod leugnet, oder von einem solchen Glauben geleitet zu werden. Jene, die einen Aberglauben dieser Art auf der Basis von Hörensagen annehmen und sich dadurch täuschen lassen oder ihm wie einer Marotte folgen, müssen dies im Gedächtnis behalten. Allah beschreibt das Schicksal derer, die die Existenz des Jenseits ablehnen, mit den folgenden Worten:

Diejenigen, die Unsere Zeichen und das Eintreffen des Jenseits als Lüge erklären: Ihre Werke sind umsonst gewesen. Sollten sie anders belohnt werden als nach ihren Werken? (Sure 7:147 – al-A'raf)

Wie wir in diesem Vers sehen, wird das Verhalten derjenigen, die Allahs' Worte zurückweisen und die Existenz des Jenseits leugnen, ihnen keine angenehme Belohnung eintragen. Selbst wenn die Handlungen dieser Menschen gut sind, werden sie nicht Allahs' Wohlwollen finden, wenn sie nicht getan werden, um Allahs Segen und seine Gnade zu gewinnen und um in den Garten Eden einzugehen, sondern nur um ein besseres Leben nach der nächsten Wiedergeburt zu erreichen, es sei denn, Allah wünscht, dass es so sei.

Das Leben im Garten Eden oder im Feuer wird ewig sein

Im Gegensatz zu dem, was die Karmagläubigen sagen, sind der Garten und das Feuer keine Orte, an denen wir vorübergehend bleiben. Beide werden ewig andauern. So wie die, die in den Garten eingehen, diesen nie wieder verlassen werden, so werden einige von denen, die ins Feuer gehen, für immer dort bleiben. Es gibt einen Aberglauben, nicht nur unter den Karmagläubigen, sondern allgemein in der Öffentlichkeit, nachdem die Hölle nur vorübergehend ist, und dass, wenn die Menschen die Qualen der Hölle erlitten hätten und somit bestraft worden seien, sie in den Himmel eingingen.5 Allah erklärt dies mit den folgenden Worten:

Und sie sagen: "Das Feuer wird uns nur während abgezählter Tage berühren." Sprich: "Habt ihr mit Allah einen Vertrag darüber gemacht? Dann wird Allah Sein Versprechen niemals brechen. Oder sprecht ihr über Allah, was ihr nicht wisst?" Nein, wer Übles erworben hat, und wen seine Sünde gefangen hält, die werden Bewohner des Feuers sein und ewig darin verweilen. Wer aber glaubt und das Rechte tut, die werden Bewohner des Paradieses sein und werden ewig darin verweilen. (Sure 2:80-82 – al-Baqara)6

Die da fürchten, der Tod werde das Ende ihrer Existenz sein, werden nach ihrer Vernichtung rufen, wenn sie erst in der Hölle sind

Cehennem

... Und an diesem Tage die Hölle herangebracht wird - an diesem Tage möchte der Mensch die Ermahnung annehmen. Aber was nützte ihm dann noch die Ermahnung? Dann wird er rufen: "O wenn ich doch für mein (künftiges) Leben etwas vorausgeschickt hätte!" An diesem Tage wird keiner strafen wie Er und keiner wird fesseln wie Er. (Sure 89:23-26 – al-Fadschr)

Wie wir bereits ausgeführt haben, ist einer der wichtigsten Gründe, warum manche Menschen an Reinkarnation glauben, dass sie fürchten, aufzuhören zu existieren wenn sie sterben. Da sie durch diesen Gedanken verängstigt sind, vermeiden Ungläubige oder solche mit nur schwachem Glauben an die Religion generell, an den Tod zu denken, oder sie versuchen, sich mit Aberglauben wie der Reinkarnation zu trösten.

Doch die Menschen hören nicht auf zu existieren, wenn sie sterben. Es sind nur unsere Körper, die sterben. Die Seele wird ewig leben. Doch dieses neue Leben wird in der nächsten Welt sein und nicht, wie die Reinkarnations-Idee uns glauben machen will, in dieser Welt. Jedermann wird vergolten werden, was er während seines Erdenlebens getan hat; die Vergeltung besteht entweder in einem Leben voller Glück und Frieden im Garten Eden, in dem es endlosen Segen und zahllose schöne Dinge gibt, oder in einem Leben in den Feuern der Hölle, wo unerträgliche Schmerzen und Leiden herrschen. Die Vergeltung, die jene, die Allah leugnen, erhalten werden, ist die ewige Qual des Feuers; sie werden tausendfach wünschen, zu sterben und aufhören zu können, zu existieren. Gleichwohl werden sie die genaue und gerechte Strafe erhalten dafür, dass sie Allah geleugnet haben während ihrer Zeit auf Erden. Allah beschreibt die Umstände derer, die im Feuer sitzen in den folgenden Versen:

Was aber den anlangt, dem sein Buch von hinten gegeben wird, der wird nach seiner völligen Auslöschung rufen. Doch er wird in der Flamme brennen. Er hatte sicherlich unter seinen Leuten fröhlich gelebt. Wahrlich, er dachte nie daran, dass er (zu Allah) zurückkehren muss. (Sure 84:10-14 – al-Inschiqaq)

Und wenn sie zusammengekettet in ihren engen Raum geworfen werden, werden sie um (ihre) Vernichtung bitten. "Fleht heute nicht nur einmal um Vernichtung, sondern fleht immer wieder um Vernichtung!" (Sure 25:13, 14 – al-Furqan)

Die Höllenqualen sind so gewaltig und so schmerzhaft, dass die, die den Tod und das Ende ihrer Existenz fürchten, die ihre Gesichter von Allahs' Religion abwenden und Trost im Aberglauben suchen und jene, die die Existenz von Allah und der nächsten Welt leugnen, stattdessen genau dieses Ende ihrer Existenz herbeiwünschen und bevorzugen werden, anstatt den Qualen des Feuers ausgesetzt zu sein.

Jeder, der aus dem Quran die Existenz der nächsten Welt, die ewige Qual des Feuers und die außerordentliche Schönheit des ewigen Lebens im Garten Eden gelernt hat, sollte diese Dinge sorgfältig und ernsthaft erwägen. Nur jemand, dem es an Intelligenz fehlt und der kein Gewissen hat, würde die Möglichkeit, dass die Höllenqualen tatsächlich existieren, zugeben und sich trotzdem weigern, über diese Implikationen nachzudenken. Konfrontiert mit etwas so Schrecklichem, wie dem ewigen Leben im Feuer, wäre es der Gipfel der Dummheit, diese Kenntnis beiseite zu schieben in der Entschlossenheit, "das Beste aus diesem Leben zu ziehen" während der kurzen Zeit, die wir auf der Erde haben.

Stattdessen sollten wir eine ernsthafte Anstrengung unternehmen zu vermeiden, diese Qual über uns zu bringen und genauestens den Lehren folgen, die uns Allah im Quran gibt, und wir sollten angesichts der Realität des Lebens nach dem Tod den bestmöglichen Gebrauch machen von der Zeit, die uns in dieser Welt gegeben ist. Wir werden erst in dem Moment alles vollständig verstehen, wenn der Tod zu uns kommt. Der Quran teilt uns mit, was in diesem Moment gesagt werden wird von denen, die aufgrund ihrer Todesfurcht versucht haben, die Gedanken an diese Dinge zu vermeiden:

Und mit dem Todeskampf kommt die Wahrheit: "Das ist es, dem du stets entrinnen wolltest!" Und es wird in die Posaune gestoßen - das ist der angedrohte Tag! Und jede Seele wird mit einem Treiber und einem Zeugen kommen. "Du warst dessen völlig achtlos. Wir zogen deinen Schleier jetzt weg von dir, und heute ist dein Blick scharf." Und sein Gefährte wird sprechen: "Hier ist, was bei mir stets (an Aufzeichnung) vorbereitet war." "Ihr beiden, werft alle trotzigen Ungläubigen in die Hölle, (den,) der sich gegen das Gute stemmte, den Übertreter, den Zweifler, der neben Allah andere Götter setzte. Werft ihn daher in die schrecklichste Qual." (Sure 50:19-26 – Qaf)

Fussnoten

3 Büyük Dinler ve Mezhepler Ansiklopedisi (Große Enzyklopädie der Religionen und Sekten), 1964, Istanbul, S. 52

4 Dr. Ali Ihsan Yitik, Hint Kokenli Dinlerde Karma Inancinin Tenasuh Inanciyla Iliskisi (Der Zusammenhang vom Glauben an das Karma mit der Vorstellung von Wiedergeburt), S. 130-131

5 Anmerkung der Redaktion: Dies trifft jedoch, nur für solche Gläubige zu, die Allah für schweres Fehlverhalten, das noch unterhalb der Schwelle des Beigesellens von Partnern zu Allah liegen muss, mit dem Feuer bestraft. Die Ungläubigen, die Allah, seine Zeichen und seine Gesandten ablehnen, werden wegen dieser Handlungen für immer im Feuer verbleiben.

6 Anmerkung der Redaktion: Dieser Vers wurde offenbart über manche Juden, die behaupteten, das Feuer würde sie nur eine begrenzte Zahl von Tagen verzehren, doch in ihrem Fall war dies falsch, denn die Handlungen, von denen sie glaubten, sie würden ihnen vergeben werden, waren die Zurückweisung von Allahs' Zeichen und seiner Gesandten einschließlich der Ermordung einiger Gesandten und Propheten und schließlich die Zurückweisung von Jesus, Friede sei mit ihm, und Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden gewähren. Für einen derart offen zur Schau getragenen Unglauben gibt es kein Entkommen aus dem Feuer, es sei denn der Betroffene wendet sich vor seinem Tod Allah zu.