21-40: Fragen und Antworten

Frage 21 - Wie kann ich wissen, welche meiner Handlungen Allah gefällt?

Allah inspiriert das Gewissen der Menschen die ihn fürchten, in angemessener Weise. Allah offenbart uns im Quran:

O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr Allah fürchtet, wird Er euch das Vermögen zur Unterscheidung (von gut und böse) geben und euch euere Missetaten vergeben und euch verzeihen; und Allah ist voll großer Huld. (Sure 8:29 – al-Anfal)

Man sollte nie vergessen, dass die erste Stimme, die ein Mensch in seinem Herzen verspürt, die Stimme seines Gewissens ist, die ihm hilft, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, und genau diese Stimme sagt ihm, welches Verhalten Allah gefällt. Menschen, die Allah fürchten, erfahren die Wahrheit indem sie auf ihr Gewissen hören.

Frage 22 - Werden wir durch Stimmen ausser der unseres Gewissens beeinflusst?

Alle anderen Stimmen, die neben der Stimme des Gewissens zu uns sprechen, sind Stimmen unseres Ego, die das Gewissen zu unterdrücken versuchen. Dieser Egoismus versucht mit aller Macht uns davon abzuhalten, uns in gerechter Weise zu benehmen und keine bösen Taten zu begehen.

Das Ego tut dies nicht offen. Es wird gewisse Entschuldigungen vorschlagen, die auf den ersten Blick vernünftig zu sein scheinen. Es wird versuchen, einen dazu zu bringen, zu sagen "Es wird schon nicht so schlimm sein, was wir gerade tun." Allah zeigt diese Wahrheit im Quran:

Bei der Seele und was sie bildete. Und ihr ihre Schlechtigkeit ebenso eingab wie ihre Gottesfurcht: Wohl ergeht es dem, der sie läutert. (Sure 91:7-9 – asch-Schams)

Wie in dem Vers ausgeführt wird, ist der Mensch ein Opfer sündiger Versuchung, aber er weiß, dass es seine Pflicht ist, sich dagegen zu schützen. Der Mensch wird auf seine Wahl zwischen Gut und Böse hin geprüft.

Frage 23 - Wie funktioniert unser Sehvermögen?

Und Allah hat euch aus den Leibern euerer Mütter als ganz und gar Unwissende hervorgebracht. Doch Er gab euch Gehör und Gesicht, Verstand und Gemüt, damit ihr denkbar wäret. (Sure 16:78 – an-Nahl)

Sehen ist ein kontinuierlicher Prozess. Während des Sehvorgangs fallen Lichtstrahlen durch unsere Augenlinse hindurch auf unsere Netzhaut, auf die sie ein auf dem Kopf stehendes Bild, projizieren. Das auftreffende Licht wird durch die Netzhaut in elektrische Impulse umgewandelt, die über den Sehnerv an das Sehzentrum im Gehirn gesendet werden. Diese Impulse werden im Sehzentrum des Gehirns nach einer Serie weiterer biochemischer Prozesse wieder als "Bild" wahrgenommen. Der Sehvorgang findet hauptsächlich an einem im Hinterkopf gelegenen Ort, dem Sehzentrum statt, in dem vollständige Dunkelheit herrscht, weil es komplett von jeglichem Licht isoliert ist.

Wenn wir also sagen: "Wir sehen", "sehen" wir tatsächlich die Effekte elektrochemischer Impulse, die durch das Auge induziert werden, unsere Sinne nehmen demnach nichts weiter als elektrische Signale wahr. Sowohl dieses Buch, dass Sie gerade lesen, und die grenzenlose Landschaft, die sich bis zum Horizont ausdehnt, finden Platz in einem äußerst kleinen Bereich unseres Hirns. Diese Anpassung des Maßstabs gilt genauso für alle anderen Wahrnehmungen unserer Sinne.

Frage 24 - Was bedeutet "Materie ist eine Folge von Wahrnehmungen"?

Alle Informationen, die wir über die Welt in der wir leben, erhalten, werden uns durch unsere 5 Sinne übermittelt. Die Welt, wie wir sie kennen, besteht aus dem, was unsere Augen sehen, unsere Hände fühlen, unsere Nasen riechen, unsere Zungen schmecken und unsere Ohren hören. Die moderne Forschung hat herausgefunden, dass unsere Wahrnehmungen nichts anderes sind, als Antworten des Gehirns auf elektrische Impulse. In dieser Hinsicht sind Menschen, Farben, das Anfassen eines soliden Gegenstandes, alles was uns gehört und was wir als Außenwelt auffassen, nur elektrische Signale, die unser Gehirn erreichen.

Nehmen wir zum Beispiel eine Frucht: Elektrische Signale, den Geschmack betreffend, den Geruch, das Aussehen und die Festigkeit der Frucht, erreichen unser Gehirn durch unsere Nerven und bauen dort ein Bild dieser Frucht auf. Würden die Nervenstränge, die zum Gehirn führen, unterbrochen, würden die Wahrnehmungen bezüglich der Frucht verschwinden. Was wir als Frucht wahrnehmen, ist lediglich eine Folge von Wahrnehmungen, die unser Gehirn erreicht. Wir können niemals feststellen, ob diese Folge von Wahrnehmungen die Wirklichkeit widerspiegeln. Wir können uns niemals außerhalb unseres Gehirns bewegen, um einen Kontakt zu etwas herzustellen: wir haben ausschließlich unsere Wahrnehmungen.

Frage 25 - Ist die Existenz der Außenwelt unentbehrlich?

Wir können nicht wissen, ob die Außenwelt wirklich existiert oder nicht. Da jedes Objekt nur eine Abfolge von Wahrnehmungen ist und diese Wahrnehmungen einzig in unserem Geist existieren, ist die einzig reale Welt die Welt der Wahrnehmungen. Die einzige Welt, von der wir wissen, dass sie existiert, ist die Welt, die in unserem Geist existiert: die Welt, die dort entworfen, aufgezeichnet und mit Leben erfüllt wird, kurz, die Welt, die in unserem Geist geschaffen wird. Dies ist die einzige Welt, der wir uns sicher sein können.

Frage 26 - Täuschen wir uns, wenn wir glauben, unsere Wahrnehmungen seien real, wenn es keine Übereinstimmung mit real existierender Materie gibt?

Ja, wir täuschen uns, wenn wir glauben, unsere Wahrnehmungen seien real, wenn es keine Übereinstimmung mit real existierender Materie gibt. Wir können niemals beweisen, dass unsere Wahrnehmungen die Realität abbilden. Man könnte sich vorstellen, dass diese Wahrnehmungen eine "künstliche" Ursache haben. Wir erfahren solche Gefühle im Traum, wenn wir an Ereignissen teilnehmen, Menschen sehen und Umgebungen, die uns vollständig real erscheinen. All dies sind jedoch nichts als eingebildete Wahrnehmungen. Es gibt keinen großen Unterschied zwischen Traumwelt und "realer" Welt, beide werden nur in unserem Hirn erfahren.

Frage 27 - Wenn alle Materie die wir kennen, nur in unserer Vorstellung existiert, was ist dann das Gehirn?

Da unser Gehirn Teil der physikalischen Welt ist, wie auch unsere Arme, Beine und jedes andere Objekt, ist es genauso eine Wahrnehmung, genau wie alle anderen Objekte. Das Beispiel des Traums macht dies deutlich. Denken wir uns, wir sehen den Traum. In dem Traum werden wir einen imaginären Körper besitzen, einen imaginären Arm, ein imaginäres Auge und ein imaginäres Gehirn. Würden wir in unserem Traum gefragt werden, "Womit siehst du?", so würden wir antworten: "Ich sehe in meinem Gehirn." Tatsächlich gibt es jedoch kein Gehirn, über das wir sprechen könnten, sondern nur einen imaginären Kopf und ein imaginäres Gehirn.

Frage 28 - Wer oder was ist es, das "wahrnimmt"?

Bisher glaubten die Menschen, das "wahrnehmende" sei das Gehirn. Analysieren wir jedoch das Gehirn, so sehen wir, dass es nichts enthält ausser Fettzellen und Proteinmolekülen, die auch in anderen Lebewesen vorhanden sind. Das heißt, in diesem Stück Fleisch, das wir "Gehirn" nennen, ist nichts vorhanden, um Bilder zu sehen, Bewusstsein hervorzurufen, oder das das Wesen ausmacht, das wir "unser Selbst" nennen.

Es ist klar, das dieses Wesen, das sieht, hört und fühlt, von Natur aus übernatürlich sein muss. Dieses Wesen "lebt" und ist weder Materie noch eine Abbildung von Materie. Dieses Wesen stellt die Verbindung her zu den Wahrnehmungen, indem es das Abbild unseres Körpers benutzt.
Dieses Wesen ist die "Seele". Im Quran erklärt Allah:

Und sie werden dich über den Geist befragen. Sprich: "Der Geist ist eine Angelegenheit meines Herrn. Aber ihr habt nur wenig Wissen darüber." (Sure 17:85 – al-Isra')

Frage 29 - Wenn das, was wir als die materielle Welt ansehen, lediglich aus Wahrnehmungen unserer Seele besteht, wer oder was sendet uns diese Wahrnehmungen?

Wie bereits klar gemacht, hat Materie keine Fähigkeit zur Existenz aus sich selbst heraus. Weil Materie Wahrnehmung ist, ist sie etwas "Künstliches". Das heißt, Wahrnehmung muss erschaffen worden sein von einer anderen Macht und es versteht sich von selbst, dass dazu ein Schöpfer existieren muss, der das gesamte materielle Universum geschaffen hat, das die Summe aller Wahrnehmungen darstellt. Diese Schöpfung dauert an, und ihr Schöpfer ist Allah, der Allmächtige. Die Tatsache, dass Himmel und Erde instabil sind und dass ihre Existenz nur möglich wurde, weil Allah sie geschaffen hat und dass sie verschwinden werden, wenn Er aufhört mit seiner fortdauernden Schöpfung, ist im folgenden Vers erklärt:

Siehe, Allah stützt die Himmelskörper und die Erde, damit sie nicht untergehen. Und wenn sie zu sinken begännen, so könnte niemand sie an Seiner Stelle halten. Er ist fürwahr nachsichtig und verzeihend. (Sure 35:41 – al-Fatir)

Frage 30 - Wie kommt es dass Allah allumfassend ist und uns näher steht als unsere eigene Halsschlagader?

Materie besteht lediglich aus Empfindungen. Das einzig reale, absolute Wesen ist Allah. Das heißt, dass nur Allah existiert. Alles ausser Ihm sind Schattenwesen. Allah ist überall und allumfassend. Alles Existierende ist ein Bild, dass uns von Allah gesandt wird.

Da jedes materielle Wesen eine Wahrnehmung ist, kann es Allah nicht sehen, doch Allah sieht die Materie, die Er in all ihren Formen geschaffen hat. Wir können Allahs Existenz nicht mit unseren Augen erkennen, aber Er umfasst uns vollständig, von innen, von außen, in Blicken und in Gedanken. Wir können kein einziges Wort äußern und keinen einzigen Atemzug tun ohne Sein Wissen.

Während wir unsere Sinneswahrnehmungen haben im Lauf unseres Lebens, ist das, was uns am nächsten steht, nicht etwa eine dieser Wahrnehmungen sondern Allah selbst. Das Geheimnis des folgenden Verses ist in dieser Wahrheit verborgen:

Wir erschufen doch den Menschen und wissen, was ihm sein Inneres zuflüstert. Und Wir sind ihm näher als (seine) Halsschlagader. (Sure 50:16 – Qaf)

Wenn ein Mensch denkt, sein Körper bestehe aus Materie, kann er diese wichtige Tatsache nicht verstehen. Wenn er sein Gehirn für sein "Selbst" hält, ist es ihm unmöglich. Wenn er jedoch versteht, dass es etwas wie Materie nicht gibt, sondern Einbildung ist, dann verlieren Begriffe wie draußen, drinnen, nah oder fern ihren Sinn. Allah hat ihn umfasst und Er ist ihm unendlich nah.

Frage 31 - Ist die Liebe zu Allah nicht genug? Müssen wir uns vor Ihm fürchten?

Nach dem Quran verlangt wahre Liebe Respekt und die Vermeidung von allem, was Allah missfällt. Wenn wir das Leben und die Taten von Menschen betrachten, die glaubten, Liebe allein reiche aus, dann sehen wir, dass sie nicht standfest genug waren in ihrem Glauben. Jemand jedoch, der Allah wahrhaftig liebt, befolgt vor allem Seine Anweisungen, vermeidet Dinge, die Ihm missfallen und, er wird hingeleitet zu Taten, die Ihm wohlgefallen. Er zeigt seine Liebe indem er Allahs Wohlgefallen in jedem Moment seines Lebens sucht, durch hohen Respekt vor Ihm und durch Vertrauen und Loyalität zu Ihn.
Verhält er sich so, wird er eine tiefe Furcht empfinden, Allahs Wohlgefallen zu verlieren und seinen Zorn zu erregen. Kleidet er seine Liebe aber nur in Worte, während er ansonsten ein achtloses Leben führt und die von Allah gesetzten Grenzen überschreitet, so ist dies sicherlich eine unaufrichtige Haltung. Im Quran hat Allah den Menschen befohlen, ihn zu fürchten:

Wendet euch Ihm zu und fürchtet Ihn und verrichtet das Gebet und seid nicht unter denen, die Ihm Gefährten zur Seite setzen. (Sure 30:31 – ar-Rum)

Frage 32 - Wie intensiv muss die Gottesfurcht eines aufrichtig Gläubigen sein?

Jeder, dem das Wesen Allahs bewusst ist und Ihn in Seiner Allmächtigkeit kennt, wird eine tiefe Furcht vor Allah empfinden; denn Er ist nicht nur unendlich mitleidvoll und barmherzig, Allah ist auch Der, der unterwirft, der abrechnet, der bestraft, der Rache übt und der zur Hölle schickt. Deswegen fürchten Muslime Allah als den Unsichtbaren; sie wissen, dass niemand sicher ist vor Seiner Strafe. Weil sie wissen, dass sie verantwortlich gemacht werden für alles, was sie tun, werden sie immer alles mögliche tun, Allahs Missfallen zu vermeiden. Es muss hier beachtet werden, dass Furcht, so wie sie hier beschrieben wird, eine völlig andere Bedeutung hat, als in religionslosen Gesellschaften. Es ist eine Furcht, die dem Gläubigen Frieden gibt, ihn motiviert und ihn zu gottgefälligen Taten anspornt. Allah befiehlt den Gläubigen:

So bleibt euch Allahs bewusst so gut ihr nur könnt und lauscht und gehorcht und spendet zum besten euerer selbst. Und wer sich vor seiner eigenen Habsucht hütet - denen wird es wohl ergehen. (Sure 64:16 – at-Taghabun)

Frage 33 - Kann jedermann den Quran verstehen?

Allah hat den Menschen den Quran als Anleitung zum Leben gesandt. Darum ist der Quran sehr leicht verständlich und klar. Allah beschreibt den Charakter des Quran: "... Von Allah ist zu euch nunmehr ein Licht und ein deutliches Buch gekommen." (Sure 5:15 – al-Ma'ida) Ein anderer Vers erklärt es so:

Und so haben Wir ihn als deutliche Botschaft hinabgesandt. Und Allah leitet, wen Er will. (Sure 22:16 – al-Hadsch)

Um die Weisheit und die Stimme Allahs im Quran erkennen zu können, muss der Leser vollständig aufrichtig sein und seinem Gewissen gemäß handeln.

Frage 34 - Kann ich den Quran immer und jederzeit lesen ?

Der Quran ist die einzige Lebensanleitung, in der ein gläubiger Mensch sein ganzes Leben lang Zuflucht finden wird. In einem Quranvers, in dem sich Allah an die Ehefrauen der Propheten wendet, befiehlt Er ihnen "Und bewahrt im Gedächtnis, was von den Versen Allahs und an Weisheit in eueren Häusern vorgetragen wird..." (Sure 33:34 – al-Ahzab) und ermuntert alle Gläubigen, den Quran zu lesen. Dieser Vers macht klar, dass die Gläubigen das heilige Buch zuhause lesen und seine Verse erinnern sollen. Wichtiger jedoch ist, den Quran zu lesen und vollständig zu praktizieren und seine ausdrücklichen Anweisungen gewissenhaft auszuführen.

Frage 35 - Wendet sich der Quran an Menschen jeden Alters?

Allah sandte den Quran als Lebensleitung für alle Welten und Alle Zeiten:

Dies (der Quran) ist eine Klarlegung für die Menschen und eine Rechtleitung und eine Ermahnung für die Gottesfürchtigen. (Sure 3:138 – Al-'Imran)

Allah gibt im Quran Beispiele, die auf vergangenen Ereignissen basieren so dass die Menschen sie sich als Warnung dienen lassen können, und nicht dieselben Fehler wiederholen. Man kann gewöhnlich auch heute noch in ähnliche Situationen kommen, wie sie im Quran erzählt werden.

Frage 36 - Hat Allah uns die Suren des Quran bis auf den heutigen Tag unverändert erhalten?

Der Quran ist ein von Allah geschütztes heiliges Buch, und ist uns bis auf den heutigen Tag seit 1400 Jahren unverändert erhalten. Allah informiert uns über diese Wahrheit:

Wahrlich, Wir sandten die Ermahnung herab, und Wir wollen fürwahr ihr Bewahrer sein. (Sure 15:9 – Al-Hidschr)

Und das Wort deines Herrn hat sich in Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit erfüllt. Niemand vermag Sein Versprechen zu ändern; und Er ist der Hörende, der Wissende. (Sure 6:115 – al-An'am)

Diese Versprechen Allahs sind den Gläubigen genug. Darüber hinaus zeigt Allah uns, dass der Quran das Buch der Wahrheit ist und auch bestimmte wissenschaftliche und mathematische Wunder enthält.

Frage 37 - Was sind die wissenschaftlichen Wunder des Quran?

Trotzdem der Quran vor 1400 Jahren offenbart wurde, enthält er wissenschaftliche Fakten, die zu damaliger Zeit völlig unbekannt waren und die erst in unseren Tagen mit Hilfe neuester wissenschaftlicher und technischer Methoden entdeckt wurden. Diese Inhalte des Qurans zeigen ohne jeden Zweifel, dass er von Allah stammt. Hier sind einige dieser Wunder:

• Die ständige Expansion des Universums ist eine der größten Entdeckungen des zwanzigsten Jahrhunderts. Doch Allah verkündet uns diese Tatsache vor 1400 Jahren in Vers 47 der 51. Sure adh-Dhariyat:

Den Himmel erbauten Wir mit (Unserer) Kraft und seht, wie Wir ihn (ständig) ausdehnen! (Sure 51:47 – adh-Dhariyat)

• Die Bewegung der Himmelskörper in unveränderlichen Umlaufbahnen wurde vor Jahrhunderten im Quran verkündet:

Und Er ist es, der die Nacht erschuf und den Tag, die Sonne und den Mond; jeder schwebt auf seiner (sphärischen) Bahn. (Sure 21:33 – al-Anbiya)

• Es tauchen interessante Bedeutungen auf, wenn man die arabischen Ausdrücke in jenen Versen untersucht, die sich mit Sonne und Mond befassen. Die Worte "siraj" für "Lampe" und "wahhaj" für "hell leuchtend" werden benutzt, um die Sonne zu beschreiben. Für den Mond wird "munir", "erleuchtet", "glänzend" gebraucht. In der Tat, während die Sonne enorme Hitze und Helligkeit produziert, verursacht durch die thermonukleare Reaktion in ihrem Innern, reflektiert der Mond lediglich das Licht der Sonne. Dieser Unterschied wird wie folgt beschrieben:

Seht ihr denn nicht, wie Allah einen über dem anderen sieben Himmel erschaffen und in sie den Mond als Licht und die Sonne als Leuchte gesetzt hat? (Sure 71:15-16 – Nuh)

• Vers 22 der Sure Al-Hidschr des Qurans bezieht sich auf die befruchtende Wirkung des Windes:

Und Wir entsenden die schwangeren Winde und dann Wasser vom Himmel und geben es euch zu trinken. Ihr aber hättet es nicht aufspeichern können. (Sure 15:22 – Al-Hidschr)

Im arabischen bezieht sich das Wort "befruchten" sowohl auf Pflanzen als auch auf Wolken. Die moderne Wissenschaft hat gezeigt, dass es ohne Wind weder Pflanzen noch Wolken gäbe.

Ein weiteres Wunder des Qurans wird in diesem Vers beschrieben:

Erschaffen hat Er die Himmel und die Erde in Wahrheit. Er faltet die Nacht über den Tag und faltet den Tag über die Nacht. Und Er hat Sonne und Mond dienstbar gemacht; jedes (Gestirn) läuft seine Bahn für eine bestimmte Frist. Ist Er nicht der Mächtige, der Vergebende? (Sure 39:5 – az-Zumar)

In diesem Vers ist das gegenseitige "sich umgeben" von Tag und Nacht mit dem arabischen Wort "tekvir" beschrieben. Im Deutschen könnte man davon sprechen, das ein Ding das andere "umwickelt". Im Arabischen wird das Wort erklärt als "ein Ding um das andere wickeln", so wie ein Turban (orientalische Kopfbedeckung) angelegt wird. Die Metapher in diesem Vers impliziert die exakte Information über die Form unseres Planeten. Der Ausdruck kann sinnvollerweise nur dann benutzt werden, wenn die Erde rund ist. Das heißt, dass im Quran, der im 7. Jahrhundert offenbart worden ist, angedeutet wird, die Erde sei rund.

Frage 38 - Gibt es ein Zahlencode-System im Quran?

Der Quran beinhaltet auch numerische Wunder, wie die Einführung der Zahl 19 in verschlüsselter Form und die Zahl der Wiederholungen bestimmter Worte in den Versen.

Hier sind einige Wortwiederholungen aus dem Quran, einige Worte werden immer in gleicher Zahl wiederholt, zum Beispiel:

• wird der Ausdruck die "sieben Himmel" siebenmal wiederholt,

• werden die Worte "Welt" und "Jenseits" jeweils 115 mal wiederholt,

• wird das Wort "Tag" 365 mal wiederholt, das Wort "Mond" 12 mal

• wird das Wort "Glaube" (Iman) ohne Berücksichtigung des Genitivs 25 mal wiederholt, genau wie die Worte "Untreue" oder der Ausdruck "die Wahrheit verdecken" (Kufr).

• wenn wir das Wort "sagen" zählen, kommen wir auf 332 Erwähnungen und dieselbe Zahl ergibt sich, wenn wir den Ausdruck "sie sagten" zählen,

• wird das Wort "Satan" 88 mal benutzt, das Wort Engel ebenfalls 88 mal.

Das Wunder der 19: Die Zahl wird im Quran in einer Aussage über die Hölle benutzt: "Über ihm sind neunzehn". (Sure 74:30 – al-Muddaththir) Die 19 taucht verschlüsselt auch in anderen Koranversen auf. Zum Beispiel:

• Die quranische Einleitungsformel "Bismil-lahir-rahmanir-rahim" (Im Namen Allahs, des Allgnade Erweisenden, des Barmherzigen), die am Anfang jeder Sure steht, besteht aus 19 arabischen Buchstaben.

• Der Quran besteht aus 114 Suren; 114 ist ein vielfaches von 19, nämlich 6 mal.

Es gibt noch viele andere solcher vielfachen:

• Die Gesamtzahl der Erwähnung des Wortes "Allah" im Quran ist 2698, 19 mal 142.

• Die Gesamtzahl der Erwähnung von "barmherzig" ist 114, 19 mal 6.

• Wenn wir alle im Quran vorkommenden Zahlen addieren, macht dies 162146, nämlich 19 mal 8534.

• Die erste Quransure, die offenbart wurde, besteht aus 19 Versen.

Es gibt zahllose anderer solcher Beispiele.

Frage 39 - Wie können wir von der Existenz des Jenseits wissen?

Im Diesseits lässt Allah uns in einer Welt von Wahrnehmungen leben. Allah, Der diese Welt geschaffen hat, - eine solch wunderschöne Schöpfung mit dreidimensionalen Bildern, die Tiefe haben und die voller Farben und Licht sind - hat ganz sicher die Macht, etwas noch viel schöneres zu erschaffen.

So wie Allah ein Abbild der Welt im Gehirn des Menschen formt, so wird Er den Menschen nach dem Tod in eine andere Dimension transferieren und ihm das Bild einer anderen Umgebung zeigen. Diese Dimension, in die der Mensch dann eingeführt wird, ist das Jenseits.

Frage 40 - Gibt es so etwas wie Wiedergeburt?

Wiedergeburt ist eine haltlose abergläubische Vorstellung ohne jede Grundlage. Sie taucht auf als Ergebnis einer unbewussten Furcht gewisser religionsloser Menschen über das "Verschwundensein nach dem Tod", oder an die Furcht, die Menschen mit wenig Rückhalt im Glauben verspüren, wenn sie an das Jenseits nach dem Tod denken. Für beide dieser Gruppen ist es eine attraktive Aussicht, nach dem Tod noch einmal auf die Welt zu kommen.

Der Quran sagt jedoch ganz klar, dass es nur ein einziges Leben in dieser Welt gibt, in der die Menschen geprüft werden. Es wird ebenfalls klargemacht, dass es nach dem Tod keine Rückkehr gibt in diese Welt. Das der Mensch nur einmal stirbt, wird in folgendem Vers betont:

Dort werden sie nach ihrem ersten Tod keinen Tod mehr kosten, und so bewahrt Er sie vor der Höllenstrafe. (Sure 44:56 – ad-Dukhan)

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