Die Pflanzen, Tiere, Meere, Gebirge und die Menschen, die wir sehen, wenn wir uns umschauen, und alles andere auf der Welt - lebendig oder nicht lebendig - das wir nicht sehen können, sind offensichtliche Beweise einer überlegenen Weisheit, die alle Dinge geschaffen hat. Das Gleichgewicht, die Ordnung und die perfekte Beschaffenheit des Universums beweisen ebenfalls die Existenz von jemandem, der universales Wissen besitzt und der alle Dinge in vollendeter Form geschaffen hat. Der Besitzer dieses universalen Wissens ist Allah.
Wir begreifen die Existenz Allahs durch die perfekten Systeme, die Er geschaffen hat und durch die ehrfurchtgebietenden Eigenschaften aller lebenden und nicht lebenden Dinge. Diese Vollkommenheit wird im Quran beschrieben:
Der sieben Himmel erschaffen hat, einen über dem anderen. Du erblickst in der Schöpfung des Erbarmers kein Missverhältnis. So schau dich von neuem um, ob du Mängel siehst! Dann lass den Blick ein weiteres Mal schweifen - jedes Mal wird dein Blick stumpf und matt zu dir zurückkehren. (Sure 67:3-4 – al-Mulk)
Wieder ist es die perfekte Schöpfung im gesamten Universum, die uns die überlegene Macht Allahs zeigt. Jedoch hat sich Allah uns grundsätzlich im Quran offenbart, den Er den Menschen als Wegweiser zur Lebensführung gesandt hat. Der Quran vermittelt uns die überlegenen Eigenschaften Allahs: Seine universale Weisheit, Seine Allwissenheit, Sein Mitleid, Seine Gnade. Seine Gerechtigkeit, Seine Allgegenwart, Seine Fähigkeit, alles zu sehen und alles zu hören, dass Er der einzige Besitzer des Himmels ist und der einzige Gott des Himmels, der Erde und von allem was dazwischen liegt und dass Er der alleinige Herrscher des Reichs Gottes ist.
Er ist Allah, ausser Dem es keinen Gott gibt. Er kennt das Verborgene und das Offenbare. Er ist der Erbarmer, der Barmherzige. Er ist Allah, ausser Dem es keinen Gott gibt: der Herrscher, der Heilige, der Heilbringende, der Glauben-gewährende, der Beschützer, der Erhabene, der Unwiderstehliche, der Majestätische. Preis sei Allah, (erhaben ist Er) über was sie Ihm beigesellen. Er ist Allah, der Schöpfer, der Urheber, der Formgebende. Sein sind die schönsten Namen. Ihn preist, was in den Himmeln und auf Erden ist; Er ist der Mächtige, der Weise. (Sure 59:22-24 – al-Haschr)
Allah erklärt uns den Sinn unserer Existenz so:
Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen. (Sure 51:56 – adh-Dhariyat)
Der Grund für des Menschen Dasein auf Erden ist der, ein Diener Allahs zu sein, ihn anzubeten und sein Wohlgefallen zu erlangen. Die Menschen werden, so lange sie auf Erden leben, daraufhin geprüft.
Allah prüft die Menschen auf der Welt, um die, die an Ihn glauben, zu unterscheiden von jenen, die nicht an Ihn glauben und um festzustellen, welche der Gläubigen sich dabei am besten verhalten. Deswegen ist es für den Menschen nicht genug, zu sagen: "Ich glaube." So lange der Mensch lebt, werden sein Glaube und seine Hingabe an Allah, seine Beharrlichkeit in der Religion, kurz, seine Standfestigkeit als Diener Allahs unter besonders dafür geschaffenen Umständen und Umgebungen geprüft. Allah benennt diese Wahrheit im folgenden Vers:
Der Tod und Leben schuf, um zu prüfen, wer von euch am besten handelt. Und Er ist der Erhabene, der Verzeihende. (Sure 67:2 – al-Mulk)
Ein Diener Allahs zu sein heißt, sein gesamtes Leben dem Zweck zu widmen, Allahs Wohlgefallen und Anerkennung zu erlangen. Es heißt, alles was man tut, in bestmöglicher Weise auszuführen, um Allah zu gefallen, Allah allein zu fürchten, und all seine Absichten, Worte und Taten daraufhin auszurichten. Allah macht uns im Quran darauf aufmerksam, dass die Aufgabe, Ihm zu dienen, jeden Aspekt des menschlichen Lebens umfasst.
Sprich: "Siehe, mein Gebet, mein Gottesdienst, mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten. (Sure 6:162_Al-An'am)
Ein Mensch, der an die Existenz Allahs glaubt, muss zuerst die Gebote seines Schöpfers lernen und die Dinge die Ihm wohlgefallen, Ihm, der ihm eine Seele gegeben hat, als er ein nichts war, der ihn leben, essen und trinken lässt und der ihm Gesundheit gegeben hat. Ferner muss er sein gesamtes Leben verbringen, indem er sich an Allahs Gebote hält und Allahs Wohlgefallen sucht. Es ist die Religion, die uns die Moral, das Verhalten und den Lebensstil zeigt, der Allah gefällt. Allah hat im Quran klargemacht, dass Menschen, die ihr Verhalten an der Religion ausrichten, auf dem rechten Weg sind, während andere vom Weg abkommen.
Ist etwa der, dessen Brust Allah für den Islam ausgedehnt hat, so dass er Licht von seinem Herrn empfängt? Darum wehe denen, deren Herzen gegen das Denken an Allah verhärtet sind! Sie sind in offenkundigem Irrtum. (Sure 39:22 – az-Zumar)
Menschen, die an Allah glauben und Ihm in Demut gehorchen, organisieren ihr Leben in Übereinstimmung mit Allahs Empfehlungen aus dem Quran. Wer ein religiöses Leben führt, dessen Taten werden von seinem guten Gewissen geleitet sein, und er wird all das Schlechte vermeiden, das sein Egoismus ihm einflüstert. Wie Allah im Quran ausführt, hat er die Menschen in einer Weise geschaffen, die es ihnen leicht macht, ein Leben im Glauben zu führen.
So richte dein ganzes Wesen aufrichtig auf den wahren Glauben, gemäss der natürlichen Veranlagung, mit der Allah die Menschen erschaffen hat. Es gibt keine Veränderung in der Schöpfung Allahs. Dies ist die richtige Religion. Jedoch, die meisten Menschen wissen es nicht. (Sure 30:30 – Ar-Rum)
In Gesellschaften, die keine Religion kennen, werden die Menschen anfällig für jegliche Art von Unmoral. Ein religiöser Mensch wird sich zum Beispiel niemals bestechen lassen, dem Glücksspiel verfallen, Neid empfinden oder lügen, weil er weiß, dass er für solche Dinge im Jenseits zur Verantwortung gezogen werden wird. Ein unreligiöser Mensch wird jedoch dazu tendieren. genau diese Dinge zu tun. Es reicht nicht aus, wenn der Mensch sagt: "Ich bin zwar Atheist, aber bestechen lasse ich mich trotzdem nicht", oder "Ich bin zwar Atheist aber ich spiele trotzdem nicht," denn ein Mensch, der Allah nicht fürchtet und der nicht glaubt, dass er einst im Jenseits Rechenschaft über sich ablegen muss, wird solch verwerfliche Dinge tun, wenn die Situation oder die Umstände sich ändern. Jemand der sagt: "Zwar bin ich Atheist aber trotzdem treibe ich keine Unzucht", könnte gleichwohl Unzucht treiben wenn sich Ort und Gelegenheit dazu ergeben. Oder, jemand der behauptet unbestechlich zu sein und der keine Gottesfurcht empfindet, könnte sagen: "Mein Sohn ist sehr krank und könnte sterben, ich bin dazu gezwungen, mich bestechen zu lassen." Antireligiöse Zustände legitimieren sogar Diebstahl unter bestimmten Bedingungen. Menschen ohne Religion werden es nicht als verwerflich betrachten, ein Handtuch oder ein dekoratives Accessoire aus einem Hotel oder einer dem Gemeinwesen dienenden öffentlichen Einrichtung mitzunehmen, nach ihrem Selbstverständnis handelt es sich hier nicht um Diebstahl. Ein religiöser Mensch hingegen wird sich nicht derart unmoralisch verhalten, denn er fürchtet Allah, und er vergisst niemals, dass Allah alle seine Absichten und Gedanken kennt. Er wird aufrichtig handeln und keine Sünde begehen.
Ein Mensch der den Weg der Religion verlassen hat, mag sagen, "Ich bin zwar Atheist, aber ich kann vergeben. Ich habe keine Rachegefühle oder Hass," aber eines Tages könnte er durch irgendein Ereignis seine Selbstbeherrschung verlieren, und er könnte sich völlig unerwartet verhalten. Er könnte versuchen, jemanden umzubringen oder zu verletzen, denn seine Moralauffassung wird sich je nach Umgebung und Situation in der er lebt, ändern.
Ein Mensch aber, der an Allah und an das Jenseits glaubt, wird niemals von der richtigen Moral abweichen, gleichgültig, wie Situation und Umgebung auch sein mögen. Eines solchen Menschen Moral ist nicht beliebig, sondern unverrückbar. Allah bezieht sich auf die überlegene Moral religiöser Menschen in folgendem Vers:
Jene, die ihr Versprechen gegenüber Allah halten und ihre Verpflichtungen nicht brechen. Und die verbinden, was Allah zu verbinden geboten hat, und die ihren Herrn fürchten und Furcht vor einer schlimmen Abrechnung haben. Und die im Verlangen nach dem Angesicht ihres Herrn standhaft bleiben und das Gebet verrichten und von dem, was Er ihnen beschert, im Verborgenen und öffentlich spenden, und die das Böse mit Gutem abwehren, für diese ist Belohnung nach dem Diesseits bestimmt. (Sure 13:20-22 – ar-Ra'd)
In einer Welt ohne Religion wird zuerst die Institution der Familie verschwinden. Werte wie Loyalität, Treue, Verbundenheit, Liebe und Respekt, die die Familie aufrecht erhalten, werden verabschiedet. Man muss sich klar machen, dass die Familie die Grundlage jeder Gesellschaft ist, was bedeutet, wenn die Familie zusammenbricht, folgt unweigerlich der Zusammenbruch der Gesellschaft. Dies wiederum entzieht sowohl dem Staat als auch der Nation die Existenzgrundlagen, sind doch dann all jene Werte vernichtet, auf die Staat und Nation aufbauen.
In einer gottlosen Gesellschaft gibt es keinen Grund, einem anderen Menschen gegenüber Respekt, Liebe oder Mitgefühl zu zeigen. Dies führt zu sozialer Anarchie. Die Reichen werden die Armen hassen, die Armen werden die Reichen hassen. Wut entwickelt sich gegen Behinderte und Bedürftige. Die Gewaltbereitschaft gegenüber anderen Nationen steigt. Arbeiter werden aggressiv gegen Unternehmer und Unternehmer gegen Arbeiter, Väter wenden sich gegen ihre Söhne und Söhne gegen ihre Väter.
Der Grund für das andauernde Blutvergießen und mancher Nachrichten in der Boulevard-Presse ist Religionslosigkeit. Jeden Tag können wir in diesen Blättern Nachrichten lesen über Menschen, die sich aus völlig unbedeutenden Gründen gegenseitig umbringen.
Ein Mensch hingegen, der weiß, dass er sich im Jenseits zu verantworten hat, wird nicht kurzerhand eine Schusswaffe an jemandes Kopf halten und ihn erschießen. Er weiß, dass Allah den Menschen verboten hat, Verbrechen zu begehen, und seine Gottesfurcht wird ihn vor göttlicher Vergeltung bewahren.
Und stiftet auf Erden kein Verderben, nachdem in ihr Ordnung herrscht. Und ruft Ihn an in Furcht und Verlangen. Siehe, Allahs Barmherzigkeit ist denen nahe, die Gutes tun. (Sure 7:56 – al-A'raf)
Gottlosigkeit ist auch der Grund für die alltäglich gewordenen Selbstmorde. Jemand der Selbstmord begeht, begeht de facto Mord. Jemand, der die Absicht hat, Selbstmord zu begehen, zum Beispiel, weil ihn seine Freundin verlassen hat, sollte sich folgende Fragen stellen: Würde er daran denken, Selbstmord zu begehen, wenn seine Freundin durch einen Unfall verkrüppelt worden wäre, wenn sie älter würde oder wenn sie eine schwere Brandverletzung im Gesicht davontragen würde? Wohl kaum. Er überbewertet sie, wenn er sie sieht, gesund und schön wie sie ist, und er setzt sie anstelle Allahs, glaubt, sie sei wichtiger als Allah, das Jenseits und die Religion. Er würde für sie sterben.
Jemand aber, der geleitet ist durch den Quran, würde so etwas niemals tun. Er würde nicht einmal daran denken. Der Gläubige lebt, um Allah zu gefallen und wird geduldig sein gegenüber allen Schwierigkeiten und Problemen, die Allah ihm in dieser Welt als Prüfung auferlegt. Er wird niemals vergessen, dass er für seine Geduld sowohl in dieser Welt, als auch im Jenseits vielfach belohnt werden wird.
Auch Diebstahl ist weit verbreitet in religionslosen Gesellschaften. Ein Mensch der stiehlt, denkt nicht daran, wieviel Ärger und welches Ungemach er dem bereitet, den er bestiehlt. Vielleicht nimmt er einem Mitmenschen die Ersparnisse von zehn Jahren in einer einzigen Nacht und verschwendet keinen Gedanken an das Leid seines Opfers. Er mag Gewissenbisse empfinden, wenn er anderen Menschen Leid zufügt, empfindet er keine Gewissensbisse, so ist dies um so schlimmer, denn das bedeutet, dass er bereit sein wird, jede unmoralische Tat zu begehen.
In einer Gesellschaft ohne Religion werden Werte wie Gastfreundschaft, Opferbereitschaft, Solidarität und Freigiebigkeit vollständig verschwinden. Es beginnt damit, dass die Menschen ihre gegenseitige Wertschätzung verlieren, weil sie sich als Wesen begreifen, dass vom Affen abstammt. Niemand möchte jemanden willkommen heißen, jemand bewirten, ihm etwas anbieten oder etwas Gutes tun, wenn er glaubt, er stamme vom Affen ab. Menschen die so denken, achten sich nicht. Niemand denkt an die Gesundheit, oder das Wohlergehen anderer. Es kümmert sie nicht, wenn jemand verletzt wird, und sie versuchen auch nicht, es zu verhindern. So werden Sterbende in Krankenhäusern sich selbst überlassen, niemand kümmert sich um sie; auch wird jemand, der ein Restaurant unter extrem unhygienischen Bedingungen betreibt, nicht darüber nachdenken, welchen Schaden er möglicherweise der Gesundheit seiner Gäste zufügt. Ihn interessiert nur das Geld, das er einnimmt.
Religion ist eine moralische Lebensauffassung, die Allah gefällt und die Er für die menschliche Natur als am besten geeignet empfiehlt. Es ist ein Lebensstil, frei von jeglichem Aberglauben und Mythos, geleitet durch den Quran.
Religion bewirkt eine tiefgründige, spirituelle und in sich selbst ruhende Moral. Das Chaos der Anarchie, das dem Staat und der Nation so großen Schaden Rzufügt, wird durch Gottesfurcht vermieden, denn Gottesfurcht verhütet Unheil. Menschen, die moralischen Werten folgen, stehen ein für ihren Staat und für ihre Nation, und Sie werden für diese Werte Opfer bringen. Solche Menschen werden immer für das Wohlergehen und für die Sicherheit ihres Landes arbeiten.
In einer Gesellschaft, in der die Moral des Qurans praktiziert wird, haben die Menschen großen Respekt voreinander, und jedermann wird versuchen, Anderen ein sorgenfreies, sicheres Leben zu ermöglichen, denn Solidarität, Einigkeit und Zusammenarbeit sind elementare Glaubenssätze des Qurans. Jedermann hat das Wohlergehen und die Interessen seiner Mitmenschen vor seine eigenen Wünsche zu stellen. Der folgende Vers ist ein Beispiel für die Moral der Gläubigen:
Diejenigen, die vor ihnen hier (in Medina) im Glauben zu Hause waren, lieben die, welche zu ihnen auswanderten, und fühlen in sich kein Verlangen nach dem, was ihnen gegeben wurde. Sie ziehen (die Flüchtlinge) sich selber vor, auch wenn sie selber bedürftig sind. Wer so vor seiner eigenen Habsucht bewahrt ist - denen ergeht es wohl. (Sure 59:9 – al-Haschr)
Gottesfürchtige Menschen arbeiten für die Wohlfahrt der Gesellschaft. Niemand wird zügellos handeln; jedermann kooperiert und arbeitet solidarisch unter Beachtung der Interessen Anderer. Das Ergebnis wird eine in jeder Hinsicht zufriedene Gesellschaft sein.
Es wird eine reiche Gesellschaft sein, moralisch und materiell. Das Chaos wird vollständig verschwinden. Jedermann verfügt über eine ausgeprägte Selbstbeherrschung und alle Probleme werden rational gelöst. Streitfragen werden in Ruhe beigelegt. Das Leben verläuft in einer grundsätzlich friedlichen Atmosphäre.
Die quranische Moral verlangt Respekt gegenüber Mutter und Vater. Allah beschreibt dies im Quran so:
Wir legten dem Menschen Güte gegen seine Eltern an das Herz. Seine Mutter trug ihn von Schwäche zu Schwäche, und seine Entwöhnung dauert zwei Jahre. (Allah sagt:) "Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu Mir ist der Heimgang." (Sure 31:14 – Luqman)
Ein Heim, in dem die Moral des Qurans praktiziert wird, kennt keinen Streit, keine Auseinandersetzungen oder Konflikte. Man zeigt eine respektvolle Haltung gegenüber der Mutter, dem Vater und den anderen Familienmitgliedern. Man führt ein Leben in Glück und Freude.
Allah verweist im Quran auf die Tugend des Gehorsams. Jemand, der anhand der Moral des Qurans lebt, wird seinem Staat uneingeschränkten Gehorsam und Respekt erweisen. In einer islamischen Gesellschaft arbeitet jeder für das Wohlergehen des Staates und der Nation, niemand wird sich gegen den Staat erheben, im Gegenteil, jedermann wird ihn nach besten Kräften unterstützen. In einer gottesfürchtigen Gesellschaft wird kaum jemals ein Streit vor Gericht ausgetragen werden müssen. Nicht ein Tausendstel der notorischen Rechtsprobleme heutiger Gesellschaften existierte in einer wahrhaft islamischen Gesellschaft.
Den Staat zu regieren, würde erheblich einfacher sein. Wenn der Staat sich nicht auseinandersetzen muss mit Anarchie, Terrorismus und Mord, kann er seine gesamte Energie konzentrieren auf die Entwicklung und den Fortschritt des Landes.
Menschen, die die Moral des Qurans befolgen, werden einander achten und darauf hinarbeiten, in vollständiger Übereinstimmung mit den Werten der Ästhetik zu leben. Sie werden all ihre Fähigkeiten darauf verwenden, sich eine heitere und freundliche Umgebung zu schaffen, die das Auge, das Gehör und alle anderen Sinne gleichermaßen anspricht. Kunst und Ästhetik werden sich also in bester Weise entwickeln.
Ein religiöser Mensch hat darüber hinaus ein reines Gewissen. Er verspürt keinerlei Schuldgefühle und kann daher wunderschöne, einzigartige Kunstwerke schaffen. Menschen, die den Wunsch verspüren, anderen religiösen Menschen Freude zu bereiten und ihnen schöne Dinge darzubieten, werden aufrichtig und ehrenhaft handeln.
Der Quran bringt Kindern und Jugendlichen Reife und Weisheit. Jenes sorglose und unverantwortliche Benehmen, das unter jungen Leuten heutzutage allzu oft vorherrscht, findet sich nicht bei denen, die sich an den Quran halten. Lehrt man die Prinzipien des Qurans, so wird das Ergebnis immer eine offene, sich selbst aufopfernde und in jeder Hinsicht produktive Generation sein. Alle Dynamik, Entschlossenheit und Energie der Jugend sind darauf ausgerichtet, Gutes zu tun. Auf diese Weise entwickeln sich Fleiß und intellektuelle Größe. In einer solchen Umgebung identifizieren sich Schüler und Studenten mit dem beabsichtigten Zweck ihrer Ausbildung, und sie legen Wert darauf, ihrem Staat und ihrer Nation einen eigenen, wertvollen Beitrag zu leisten, anstatt ausschließlich auf das nächste Examen zu schauen, und Sanktionen zu vermeiden.
Disziplinarische Maßnahmen in Schulen sind nicht notwendig. Eine friedvolle, konstruktive und produktive Umgebung wird sich entwickeln. Es wird sich eine auf Gehorsam, Respekt und Toleranz basierende Zusammenarbeit herausbilden. Auch werden Schüler und Studenten sich respektvoll und gehorsam verhalten gegenüber dem Staat und der Polizei. Die Studentendemonstrationen, die wir heute so oft erleben, werden nicht mehr stattfinden, denn sie sind in solch einer Umgebung überflüssig.
In einer Gesellschaft, in der die Menschen nach der Moral des Qurans leben, herrschen gegenseitiges Einverständnis, konstruktive Zusammenarbeit und Gerechtigkeit am Arbeitsplatz. Arbeitgeber kümmern sich um die Gesundheit ihrer Angestellten und gestalten deren Arbeitsbedingungen in bestmöglicher Weise. Der Arbeitsplatz ist ästhetisch gestaltet und auch optisch attraktiv, denn der Unternehmer weiß, dass seine Angestellten über eine sehr lange Zeit in dieser Umgebung zu arbeiten haben. Jeder wird entsprechend seiner Leistung bezahlt, und niemand wird schlecht behandelt. Die Arbeitgeber halten sich ständig auf dem Laufenden über die Lebensverhältnisse der Familien ihrer Beschäftigten. Sie handeln verantwortungsvoll und sie beschützen ihre Angestellten. Eine Situation, in der die Mächtigen die Schwachen unterdrücken, ist undenkbar. Unmoralische Dinge wie üble Nachrede unter Arbeitskollegen und intrigantes Verhalten, um befördert zu werden, passieren nicht. Die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern basieren nicht auf egoistischen Eigeninteressen und Mauscheleien, sondern auf Zusammenarbeit und Vertrauen. Der Arbeitnehmer steht für die Interessen des Unternehmens ein. Er legt kein verschwenderisches Verhalten an den Tag und denkt nicht: "Der Chef bezahlt sowieso." Er gibt immer sein Bestes und geht aufgrund seiner guten Moral niemals fehl, und er steht unter dem Schutz seines Chefs.
Götzenanbetung bedeutet, jemanden oder ein Wesen, oder ein bestimmtes Konzept gleichzustellen mit Allah oder es höher als Allah einzuschätzen und entsprechend dieser verzerrten Sichtweise zu handeln. Allah beschreibt diese Situation als "andere Götter neben ihn stellen". Zu behaupten, jemand oder etwas habe eine der Eigenschaften Allahs, heißt, etwas Allah gleich zu stellen, einen Götzen anzubeten. Allah hat im Quran verkündet, dass Götzenanbetung niemals vergeben werden kann.
Siehe, Allah vergibt nicht, dass man Ihm Götter beigesellt, doch verzeiht Er im übrigen, wem Er will. Wer Allah Götter beigesellt, hat eine gewaltige Sünde ersonnen. (Sure 4:48 – an-Nisa)
Umgangssprachig bedeutet "idolisieren" nur, bestimmte Dinge oder Menschen zu verehren. Jedoch hat dieser Begriff eine weiter gefasste Bedeutung und ist nicht nur auf vergangene Zeiten beschränkt. In jedem Zeitalter hat es Menschen gegeben, die falsche Götter neben Allah stellten und diese Götzen anbeteten. Ein Mensch, der etwas idolisiert, wird über sein Idol nicht unbedingt sagen, "Dies ist ein Gott und ich bete ihn an", und er wird sich nicht unbedingt vor ihm niederwerfen.
Idolisierung ist im wesentlichen die Bevorzugung von etwas oder jemandem gegenüber Allah. Beispiele hierfür sind das Erheischen der Anerkennung eines anderen Menschen anstatt von Allah oder jemanden mehr zu fürchten als Allah oder jemanden mehr zu lieben als Allah.
Allah macht im Quran klar, dass die Götzen, die die Menschen Ihm an die Seite stellen wollen, ihnen in keiner Weise helfen können.
Ihr dient statt Allah nur Götzenbildern und setzt dabei eine Unwahrheit in Umlauf. Seht, diejenigen, denen ihr anstelle von Allah dient, vermögen euch nicht zu versorgen. Darum begehrt die Versorgung von Allah und dient Ihm und dankt Ihm; zu Ihm kehrt ihr zurück. (Sure 29:17 – al-'Ankabut)
Zuallererst muss man mit ganzem Herzen bekräftigen, dass Allah der einzige Gott ist, dass Er alle Macht besitzt und dass nichts und niemand ausser Ihm über die Macht verfügt, den Menschen zu helfen oder ihnen zu schaden. Jemand, dem diese Wahrheiten klar sind, wird Allah allein dienen und Ihm niemals falsche Götter vorziehen. Allah rät den Menschen, sich vollständig ihm zuzuwenden, damit sie vor Götzenanbetung bewahrt werden.
Nein, zu Ihm allein werdet ihr rufen. Und Er wird euch, wenn Er will, von dem befreien, um dessentwillen ihr Ihn anruft. Und ihr werdet vergessen, was ihr Ihm beigesellt habt. (Sure 6:41 – al-An'am)
Die radikale Veränderung, die jemand erfährt, der vor der Götzenanbetung errettet ist, findet zuerst in seinem Herzen statt. Er wird eine völlig veränderte Sichtweise und Geisteshaltung einnehmen. Er wird sein Leben nunmehr gottgefällig und zur Freude Allahs führen und nicht schwanken unter dem Einfluss bestimmter Ideen und Ignoranz.
Was würdest du tun, wenn eine große Flut käme? Würdest du sofort die Treppen zum höchsten Stockwerk hinaufsteigen und auf Rettung warten, oder würdest du, so wie das Wasser steigt, Stockwerk für Stockwerk hinaufgehen? Würdest du die Treppe oder den Aufzug benutzen um aufs Dach zu kommen? Das Klügste in einer solchen Situation wäre offensichtlich, aus allen möglichen Alternativen, die dich retten könnten, die auszuwählen, die das schnellste Resultat bringt. Alles andere stünde ausser Frage. Jemand in dieser Situation würde also das Beste getan haben, indem er den Aufzug benutzt hätte. Nur so hätte er "den besten Weg" gewählt.
Der Gläubige wird all seine materiellen und geistigen Fähigkeiten einsetzen um jederzeit, zu jeder Stunde und in jeder Sekunde ein Leben nach Allahs Willen zu führen. Wenn er dann eine Wahl unter mehreren Alternativen zu treffen hat, benutzt er seine Kenntnisse und hört auf sein Gewissen; durch dieses Benehmen erlangt er Allahs Wohlgefallen und handelt gottgefällig in bestmöglicher Weise.
Jeder weiß ohne jeden Zweifel, dass er sich die Hand verbrennt, wenn er sie ins Feuer hält. Er würde niemals darüber nachdenken, ob er sich tatsächlich verbrennen würde oder nicht. Das heißt, dieser Mensch hat den bedingungslosen Glauben daran, dass das Feuer ihm die Hand verbrennt. Der Quran erklärt bedingungslosen Glauben so:
Dies dient der Einsicht der Menschen und ist eine Rechtleitung und Barmherzigkeit für Leute, die ihres Glaubens gewiss sind. (Sure 45:20 – al-Dschathiya)
Bedingungslosen Glauben zu haben heißt, mit absoluter Sicherheit an Allahs Existenz und Einzigartigkeit zu glauben, an den Tag der Auferstehung und an Himmel und Hölle; bedingungsloser Glaube darf nicht den geringsten Zweifel haben an der Wahrheit ihrer Existenz. Es ist genauso, wie an die Existenz unserer Mitmenschen zu glauben, die uns umgeben, die wir sehen und zu denen wir sprechen. Glaube, der auf absoluter Sicherheit beruht, entwickelt im Menschen ein Gewissen, dass ihm ermöglicht, jeden Moment seines Lebens in gottgefälliger Weise zu verbringen.