Welche Art von moralischen Werten besitzt ein Mensch, der Allah nicht fürchtet?

Die Eigenschaft der Aufrichtigkeit ist nur erreichbar, indem Allah gefürchtet wird und seine Gebote absolut eingehalten werden. Damit ein Mensch einen aufrichtigen Charakter besitzt und behält, ist eine starke Liebe gegenüber Allah ebenso notwendig, wie eine tiefe Furcht vor Ihm. In Hinblick darauf, Allah so zu fürchten, wie es Ihm gebührt, ist das nur durch ständiges Nachdenken über Allahs Größe, Herrlichkeit und Erhabenheit, über Seinen hohen Rang, Sein unendliches Wissen und Seine Macht und uneingeschränkte und bedingungslose Herrschaft über alle Seine Diener möglich, ebenso wie durch einen reinen Glauben in Allahs Versprechen, Drohungen, den Tag des Jüngsten Gerichts und die Intensität der Feuerprobe und die gefürchtete und ewige Bestrafung der Hölle. Dieser Glaube wird den Weg ebnen für eine gestärkte Furcht vor Allah. Diese Furcht wird auch sicherstellen, dass Eigenschaften, Verhalten, Bewegungen und Gespräche den moralischen Werten entsprechen, die Allah befürwortet. Ein Mensch, der Allah fürchtet, wird in einem ständigen Zustand der Wachsamkeit sein, wenn es darum geht, Allahs Grenzen zu schützen.

Die Menschen, die Allah nicht fürchten, können jede beliebige Eigenschaft zeigen, ungeachtet Allahs Unmut. Jemand der vergessen hat, dass er sich Allah erklären muss, hat kein Bedürfnis und keinen Grund ehrlich, gerecht und ehrbar zu sein und anderen zu dienen; kurz, ein gutes moralisches Verständnis zu zeigen. Er ist ausschließlich motiviert durch seinen eigenen Ehrgeiz und persönlichen Nutzen. In Anbetracht zu ziehen, auch anderen Nutzen zu bringen, ist für ihn unbedeutend. Es gibt nichts, dass solche Menschen nicht machen würden um ihren eigenen Vorteil zu sichern. Durch ihre Unfähigkeit Allahs Macht anzuerkennen, dient die Aussicht auf Allahs Bestrafung nicht als Anreiz ihre Wege zu bessern. Da sie keine Furcht vor Allah oder Seine Bestrafung haben, halten sie sich nicht an Grenzen, missachten Allahs Verbote, zeigen eine unterdrückerische Art anderen gegenüber, und sind maßlos in allem Schlechten. Da sie nicht über Allahs Gewalt und Seine Rache nachdenken, überschreiten sie Allahs Grenzen ohne einen Gedanken daran zu verschwenden.

Aus diesen Gründen sind Menschen, die Allah nicht fürchten, offen dafür, jede mögliche Sünde und moralische Verwerflichkeit zu begehen. Sie folgen nicht Allahs Religion und durch ihr bedrängendes Verhalten schrecken sie andere von der Religion ab. Ohne Zweifel wird die Unterdrückung, die von diesen Menschen ausgeübt wird, im Jenseits beantwortet werden. Allah spricht im Quran von diesen Menschen und ihren Untergang:

Siehe, diejenigen, welche ungläubig sind und von Allahs Weg abwendig machen, sind weit abgeirrt. Siehe, denjenigen, welche nicht glauben und Unrecht tun, wird Allah nicht verzeihen, und Er leitet sie nicht des Wegs, (Sure an-Nisa: 167-168)

Nun werden wir die gestörten Eigenschaften der Missetäter untersuchen, die Allah nicht fürchteten und die im Quran Erwähnung finden.

Ihre Ähnlichkeit mit Satan

Die Menschen, die, obwohl ihnen Allahs Existenz und Macht vollkommen bewusst ist, sich nicht in solcher Art verhalten, wie es Allah wünscht, und die Allah in Wahrheit nicht fürchten, teilen gewisse Eigenschaften mit Satan. Menschen, die andauernd unter der Andeutung und dem Einfluss von Satan stehen, sind fast dazu vorherbestimmt, eine ähnliche Mentalität und einen verwandten Geist zu haben. Die eindeutigste Identifikation dieser Ähnlichkeit ist ihr Zustand blinder Verleugnung. Das bedeutet, dass sie automatisch verdrehte und unausgeglichene Reaktionen zeigen und Eigenschaften innehaben, die schädlich für sie sind, anstatt das Eindeutige anzuerkennen und sich dementsprechend zu verhalten. Das beste Beispiel für dieses verdrehte Verhalten ist Satans herausfordernde Haltung Allah gegenüber. Dieser Vorfall wird im Quran als Beispiel für alle Menschen erzählt:

Allah erschuf die Engel und die Dschinnen, bevor er Adam, den ersten Mann und Propheten, erschuf. Sie waren vereint in ständigen Lobgesängen und Preisungen auf Allah. Dann erst erschuf Allah Adam und befahl den Engeln sich vor diesem nieder zu werfen. Satan (Iblis) jedoch, der inmitten der Engel stand, obwohl er einer der Dschinnen war, rebellierte gegen Allahs Befehl und wurde aufsässig Ihm gegenüber. Aus diesem Grund glaubte Satan, er sei über Prophet Adam erhaben. Der Quran erzählt:

Er fragte: “O Iblis! Was hinderte dich daran, dich niederzuwerfen vor dem, was Ich mit Meinen Händen erschuf? Bist du zu stolz oder glaubst du etwa, höherrangig zu sein?” (Sure Sad: 75-76)

Auf dieses antwortete Satan:

„… “Ich bin besser als er! Mich hast Du aus Feuer erschaffen, ihn aber nur aus Lehm.” (Sure Sad: 77)

Satans dreister Ungehorsam gegenüber Allahs Befehl resultierte daran, dass Allah ihn verfluchte und zur ewigen Bestrafung in die Hölle verdammte. Ohne Zweifel entstand Satans Aufsässigkeit aus einem unverständlichen Zustand geistlicher Verwirrung. Er hat Allahs Existenz persönlich erlebt. Tatsächlich sprach er direkt mit Allah. Er hatte ein sicheres Wissen über Allahs Eigenschaften, Seine Macht und die ewige Bestrafung durch die Hölle.

Die unheimliche Ähnlichkeit zwischen Satan und all denen, die ein furchtsames Bewusstsein von Allah ablehnen, entsteht in ihnen selbst. Ein klares Wissen von Allahs Existenz zu haben, und Ihn gleichzeitig zu leugnen und gegen seine Autorität zu rebellieren, stellt eine erstaunliche Leistung dar. Angesichts Satans direkten und sicheren Wissen, würde man von ihm erwarten, die allerhöchste Stufe des Glaubens und der Furcht vor Allah erlangt zu haben. Ebenso würde man von ihm erwarten, einen Grad des beständigen Wissens um Allah zu behalten und Allah somit beispiellosen Respekt und Gehorsam zu zollen. Stattdessen zeigt Satan hässliche Dreistigkeit und Anmaßung:

Sprich: “Wer versorgt euch vom Himmel und von der Erde her? Oder wer hat Gewalt über Gehör und Gesicht? Und wer bringt das Lebendige aus dem Toten hervor und das Tote aus dem Lebendigen? Und wer führt den Befehl?” Wahrlich, sie werden sagen: “Allah!” So sprich: “Wollt ihr Ihn dann nicht fürchten?” (Sure Yunus: 31)

Ein anderer Vers enthüllt ihren geistlichen Zustand und den Mangel an Verständnis folgendermaßen:

Die Ungläubigen gleichen dem, der etwas anruft, das nichts hört als Laufe und Rufen. Taub, stumm, blind: sie haben keinen Verstand. (Sure al-Baqara: 171)

Ein anderes Thema, welches diese Leute achtlos verleugnen ist die Auferstehung. Für einen Menschen, der weiß, dass er aus Nichts erschaffen wurde und sicher weiß, dass er irgendwann sterben muss, zu fragen, wie er auferstehen wird, ist, ohne Zweifel, verblüffend und verwunderlich.

Der Quran bespricht den Tag der Auferstehung und beschreibt die ungläubige Reaktion der Menschen, die ihn verleugnen:

Wenn du dich darüber verwunderst, dann ist ihr Fragen umso verwunderlicher: “Wenn wir zu Staub geworden sind, sollen wir dann wirklich in einer neuen Schöpfung wiedergeschaffen werden?” Das sind die, welche ihren Herrn verleugnen und die ein Joch um den Hals tragen werden. Und sie werden Bewohner des Feuers sein und ewig darin verweilen. (Sure ar-Ra‘d: 5)

Ihr Stolz und ihre Überheblichkeit

Spricht man zu ihm: “Fürchte Allah, “ so ergreift ihn sündiger Stolz. Darum ist sein angemessener Lohn die Hölle –was für eine üble Ruhestätte! (Sure al-Baqara: 206)

Die am besten feststellbare Eigenschaft solcher Menschen, die nicht Allah fürchten ist ihr Zustand gedankenlosen Stolzes und Überheblichkeit. Dahinter steckt die Tatsache, dass dieser Mensch sich selbst als unabhängig von Allah sieht und sich Eigenschaften zuschreibt, die nur zu Allah gehören. Das ist vollkommen abwegig, da die Menschheit schwach ist und viele Grenzen hat. Egal für wie erhaben und mächtig er sich selbst hält, irgendwann wird er müde werden, hungrig, durstig, schläfrig, an Kopfschmerzen und anderen Krankheiten leiden, sein Körper wird sich mit dem Alter verschlechtern, und irgendwann wird er sterben und sein Körper verenden.

Es ist unmöglich für Menschen überheblich und anmaßend zu werden, solange ihnen bewusst bleibt, dass es Allah ist, Der Alles aus Nichts erschuf, Der uns alle Eigenschaften und alles Potenzial gab, dass wir besitzen, dass Er uns alles entziehen kann, was Er uns schenkte, wann immer Er es wünscht, und dass alle lebendigen Dinge befristet sind und nur Seine Existenz ewig währt.

Dennoch würden nur solche Menschen, die ihre Grenzen vergessen und deren schwacher Verstand solche Dinge nicht versteht, jemals so dreist sein. Das war der Fall bei Korah, dessen Verhalten Allah im Quran als Beispiel für die gesamte Menschheit nimmt.

Der Hintergrund zu Korahs Selbstüberschätzung und seinem Unvermächtnis Allah zu fürchten, war sein Wohlstand. Er hatte vergessen, dass aller Reichtum Allah gehört und wenn Er es wünschte, könnte Er sich diesen Reichtum zurückfordern. Anstatt dessen bildete er sich ein, dass diese Kostbarkeiten von ihm erworben wurden als Resultat seiner eigenen Fähigkeiten.

Siehe, Korah war vom Volke Moses, doch verging er sich gegen sie. Wir aber gaben ihm so viel an Schätzen, dass seine Schatztruhe für eine größere Schar kräftiger Leute eine Bürde gewesen wäre. Als sein Volk zu ihm sprach: “Frohlocke nicht, Allah liebt nicht die Frohlockenden, und suche mit dem, was dir Allah gegeben hat, die künftige Wohnung, ohne deinen Anteil an dieser Welt zu vergessen. Und tu Gutes, so wie Allah dir Gutes tat, und stifte kein Verderben auf Erden; siehe, Allah liebt nicht die, welche Unheil stiften!”. Da sprach er: “Das (alles) wurde mir in Anerkennung meines Wissens gegeben!” Wusste er nicht, dass Allah bereits vor ihm ganze Geschlechter vernichtet hatte, die an Kraft stärker as er waren und mehr aufgehäuft hatten? Aber die Missetäter werden nicht nach ihren Sünden befragt, (Sure al-Qasas: 76-78)

Dann ließen Wir die Erde ihn und sein Haus verschlingen. Da fand er niemand, ihm zu helfen, außer Allah; und er konnte auch sich selbst nicht helfe. Am anderen Morgen sagten jene, die sich tags zuvor en seine Stelle gewünscht hatten: “Sieh nur! Allah versorgt, wen von Seinen Dienern Er will, reichlich oder bemessen. Wäre Allah uns nicht gnädig gewesen, hätte Er die Erde unter uns gespalten. Sieh nur! Den Ungläubigen ergeht es nicht wohl.” (Sure al-Qasas: 81-82)

Der tragische Untergang des Korah ist ein offenes und klares Beispiel für diejenigen, die keine Angst vor Allah haben und damit beschäftigt sind, hochmütig zu sein. Ein angenehmer Ort im Jenseits ist jedoch den aufrichtigen Menschen sicher, die nicht hochmütig sind:

Jene zukünftige Wohnung: Wir haben sie für diejenigen bestimmt, welche auf Erden nicht mächtig sein und kein Unheil anrichten wollen. Und das (gute) Ende ist für die Gottesfürchtigen. (Sure al-Qasas: 83)

Ihr Neid und ihre Angriffslust

Der Hochmut der Menschen, denen die Furcht vor Allah vollständig fehlt, wird in solch einem Ausmaß von ihnen genährt und in Ehren gehalten, dass sie glauben, alles gehöre ihnen. Von daher sind sie neidisch auf die Privilegien anderer. Als ein Beispiel für dieses Verhalten erzählt der Quran von dem Vorfall, der sich zwischen den zwei Söhnen des Propheten Adam ereignete:

Und verkünde ihnen der Wahrheit gemäß die Geschichte der beiden Söhne Adams, als sie ein Opfer darbrachten. Angenommen wurde es von dem einen von ihnen, aber nicht von dem anderen. Er sprach: “Wahrlich, ich schlage dich tot!” (Der andere) sprach: “Siehe, Allah nimmt nur von den Gottesfürchtigen an. Wahrlich, erhebst du auch deine Hand gegen mich, um mich totzuschlagen, so erhebe ich doch nicht meine Hand gegen dich, um dich zu erschlagen. Siehe, ich fürchte Allah, den Herrn der Welten. Siehe, ich will, dass du dir meine und deine Sünde auflädst und ein Bewohner des Feuers wirst; denn dies ist der Lohn der Missetäter.” Da trieb es ihn, seinen Bruder zu erschlagen, und so erschlug er ihn und wurde einer der Verlorenen. (Sure al-Ma’ida: 27-30)

Ein Mensch, der Allah fürchtet, würde umsichtig sein und sich selbst vor seinem tiefen, inneren Verlangen schützen. Außer dieser Furcht gibt es keine, die eine so positive, tiefgreifende Veränderung des Charakters verlangt. Der Bruder, der Allah nicht fürchtete, unterlag dem ungezügelten Verlangen seiner Selbst. Als ein Resultat des Neides und der Wut darüber, dass sein Opfer nicht akzeptiert wurde, und durch den Rivalitätssinn, den er gegen seinen Bruder hegte, drohte er, ihn zu töten und unweigerlich führte er diese Drohung auch aus. Dieser Fall dient als Warnung, wie gefährlich es sein kann, die Furcht vor Allah zu verlieren und sich dem Verlangen des niederen Selbst hinzugeben.

Jemand, der Allah nicht fürchtet, wird, wenn er sich persönlich angegriffen fühlt, nicht zögern, seinem Widersacher körperlichen sowie geistlichen Schaden zuzufügen. Gleichzeitig ist Neid eine grundlegende Eigenschaft Satans. Als Satan von der Gegenwart Allahs vertrieben wurde, zeigte er all den Hass und Neid, den er gegenüber dem Propheten Adam verspürte und versprach, dass er mit all seiner Macht alle zukünftigen Nachkommen in die Hölle zerren werde. Jedoch ist dieser Fluch nur anwendbar auf Satans Gefährten und Freunde. Für diejenigen Gläubigen jedoch, die Allah fürchten und mit Bedacht handeln, hat der Fluch nicht den geringsten Einfluss.

Ihre Unabhängigkeit

Unabhängig zu sein bedeutet, dass man nichts benötigt, dass man ohne Schwächen oder Fehler ist, und dass man niemanden Rechenschaft schuldig ist. Diese Eigenschaften gehören nur zu Allah. Menschliche Wesen und andere lebende Kreaturen sind von Natur aus schwach und immer bedürftig. Sie unterliegen Allahs Bestimmung in der Erschaffung und sind zu jeder Zeit vollständig abhängig von Ihm um zu leben und zu überleben. Allerdings, wie bereits oben beschrieben, sind Menschen, die Allah nicht fürchten, geblendet durch ihre eigene Unfähigkeit aufgrund ihrer Engstirnigkeit und verdorbenen Intelligenz. Es kommt ihnen niemals in den Sinn, dass sie fehlerhaft oder im Unrecht sind. Darüber hinaus, weil sie unumschränkt selbstsicher sind, sind sie nie zögerlich oder besorgt darum, falsch zu handeln. Allah nennt dieses Verhalten im Quran „ungezügelt.“

Doch nein! Der Mensch ist wahrlich rebellisch, weil er auf niemand angewiesen zu sein glaubt. (Sure al-’Alaq: 6-7)

So, wie sich diese Menschen als vollständig unabhängig sehen, so empfinden sie sich ebenfalls als befreit von den verhängnisvollen Folgen ihrer Handlungen. Aus diesem Grund, verharren sie in ihrer rücksichtslosen Dreistigkeit. Je größer Allahs Wohlwolle ihnen gegenüber ist, desto rücksichtsloser verhalten sie sich. Sie begreifen nicht, dass Allah sie lediglich prüft, so dass, je länger sie ihre zügellose Art fortführen, ihre Bestrafung in der Hölle immer größer wird.

Und lasse dich nicht von ihrem Vermögen und ihren Kindern beeindrucken. Siehe, Allah will sie in dieser Welt damit nur strafen, so dass ihre Seelen verscheiden, während sie ungläubig sind. (Sure al-Tauba: 85)

Da sie dieser Wirklichkeit nicht gewahr sind, verstehen sie die Möglichkeiten und Reichtümer, die Allah ihnen gewährt hat, als Schutz vor Bestrafung. Sie denken zum Beispiel, dass ein stabiles und wertvolles Auto sie vor Unfällen, Verletzungen oder sogar dem Tod bewahrt. Sie denken, dass ein solides und starkes Gebäude sie vor Erdbeben, Katastrophen oder Angriffen schützt. Natürlich kann ein Mensch sich dazu entscheiden als Vorsichtsmaßnahme in einem soliden Gebäude zu leben, jedoch wird auch das solideste Gebäude der Welt einstürzen, wenn die Zeit gekommen ist.

Derartige Menschen denken auch, dass sie, wenn sie jede mögliche Vorkehrung bezüglich ihrer Gesundheit und ihrem körperlichen Wohlbefinden treffen, vor jeder Krankheit geschützt sind. Dies ist jedoch ein nie endender Kampf. Nur ein einziger Virus genügt, um Allahs Bestrafung zu diesen Menschen zu bringen. Ähnlich kann das Platzen der kleinsten Ader im Gehirn der Anfang einer ewigen Bestrafung sein, die diese Menschen ertragen müssen. Kein anderer Mensch und keine andere Macht kann jemanden vor Allahs Bestrafung beschützen. Allah sagt im Quran:

„... der, auf den Mein Zorn hereinbricht, kommt zu Fall.“ (Sure Ta Ha: 81)

Diejenigen, die ohne Furcht vor Allah sind, akzeptieren nicht einmal die Unabwendbarkeit des Todes. Für diese Menschen erscheint der Tod einer jungen Person, die ihnen nahe stand, oder auch der unerwartete Tod wichtiger Einzelpersonen oder Menschen, die im Interesse der Öffentlichkeit standen, schockierend und sinnlos. Einen Menschen sehen zu müssen, der einst gesund und leistungsfähig war und dann nicht mehr wiedererkennbar ist, ist ein ernsthafter Rückschlag für Menschen, die es vorziehen, den Tod zu vergessen.

Ebenso, wenn sie einen Freund sehen, mit dem sie sich noch wenige Tage zuvor getroffen haben, der am Straßenrand in einem fast nicht identifizierbaren Zustand gefunden wurde, überfahren, und sie dann zuschauen müssen, wie der Körper in einem schwarzen Leichensack verschwindet, zugezogen von Kopf bis Fuß, dann erinnern sie sich an viele Dinge, die sie vergessen wollen. Jemanden in ihrem Alter, mit ihrem Lebensstil und ihrer Denkweise am Straßenrand liegen zu sehen, umzingelt von einer Menschenmenge, würde ihr Herz mit der befürchteten Erkenntnis füllen, dass sie ganz und gar unvorbereitet auf ihren eigenen Tod und das Jenseits sind. Wenige Tage zuvor hätten sie mit ihrer Designerkleidung angegeben und über ihre beruflichen Ambitionen gesprochen, während sie behaupten, keine Zeit für Religion zu haben und Witze über das Jenseits machen. Doch plötzlich, konfrontiert mit dem Anblick ihres ehemaligen Freundes, finden sie sich in einer durchaus anderen Denkweise wieder. Der Rettungsdienst wird die zerbrochene Brille aufsammeln, die auf den Boden aufgeschlagen ist, die beschädigten Schuhe und die modischen Accessoires, die er getragen hat. Sein einst so stolzer Körper wird direkt zum Leichenschauhaus gebracht, um Verwesung vorzubeugen und dort mit anderen Körpern gelassen. Was einst ein Mensch gewesen ist, wird, innerhalb weniger Tage, eingepackt in ein weißes Tuch, in ein Loch im Boden platziert.

Dennoch wird diese Furcht für die meisten nicht lange anhalten. Innerhalb kurzer Zeit werden sie zu ihrer alten Einstellung zurückkehren, dass der Tod jeden betrifft außer sie selbst. Obwohl sie Menschen um sich herum sterben sehen, obwohl sie wissen, dass sie das Jenseits erwartet, obwohl ihr eigener Körper altert und obwohl sie sich Schritt für Schritt dem Ende nähern, fürchten sie Allah nicht, und weigern sich überhaupt über den Tod nachzudenken. Aus diesem Grund ziehen sie es vor, anstatt die wenige Zeit, die ihnen bleibt, zu nutzen, um ihre Wege zu ändern und sich Allahs Weisungen zu fügen, eine immer höhere Ebene der Rücksichtslosigkeit zu verfolgen.

Leben voller Schrecken und Ängste

Für diejenigen, die nicht an Allah glauben oder Ihn fürchten, besteht die ganze Welt aus Chaos und Zufällen. Sie denken, dass alles zufällig geschieht und dass die Ereignisse, die um sie herum stattfinden, ohne Hand und Fuß sind. Unter solchen Umständen ist es unmöglich ein andauerndes Gefühl von wahrem Frieden und wirklicher Ruhe zu finden, da sie in jedem Moment mit einem willkürlichen Unglück konfrontiert sein könnten. Ein solcher Mensch hat endlose Ängste und Schrecken, was die Zukunft angeht. Zum Beispiel könnte er krank werden mit einer unerwarteten Krankheit, all seinen Reichtum verlieren, oder eine unerwartete Katastrophe könnte hereinbrechen über ihn oder die, die ihm wichtig sind. Da er sich vorstellt, dass alle diese Ereignisse wohl oder übel passieren, fühlt er sich niemals frei von Angst und Besorgnis auf Grund der Möglichkeit, dass sie ihm passieren könnten. Darüber hinaus wird die Situation schlimmer weil er weiß, dass die ganze Situation außerhalb seiner eigenen Kontrolle liegt, was ihm ein starkes Gefühl von Hilf- und Hoffnungslosigkeit gibt.

Nur jemand, der Allah fürchtet, wird nicht dieser Art von Furcht unterliegen. Furcht vor Allah und Glauben an Ihn verdrängt all diese anderen Schrecken. Zu wissen, dass Allah der Besitzer und Erschaffer von allem ist, und dass keine Ereignisse passieren, die nicht seiner Kontrolle und göttlicher Voraussicht unterliegen, und zu wissen, dass Allah diejenigen schützt, die an Ihn glauben und Ihn fürchten, und über sie wacht, führt zu Freiheit von allen möglichen Ängsten und falschen Bedürfnissen. Der Quran teilt mit:

Als Gleichnis stellte Allah einen Mann dar, der mehreren Herren gehört, die miteinander im Zwiespalt stehen, im Vergleich zu einem Mann, der gänzlich seinem einzigen Herren ergeben ist. Sind diese beiden etwa in gleicher Lage? Gelobt sei Allah! Doch die meisten von ihnen verstehen es nicht. (Sure az-Zumar: 29)

Menschen, die nicht an Allah glauben und Ihn dementsprechend nicht fürchten, werden im Bezug auf andere Dinge und Menschen eine Vielzahl verschiedener Ängste erleben. Sie werden sich nie Allah gegenüber für ihre Taten verantwortlich fühlen, aber sind sich in hohem Maße ihrer Verantwortung gegenüber Vorgesetzten, Partnern, Müttern und Vätern und vielen anderen solcher Menschen bewusst.

Wenn die Angst, welche nur Allah gelten sollte, auf Seine Schöpfungen projiziert wird, vermindert es diese Menschen zu Unwürdigen, da der einzige würdig gefürchtet zu werden, Allah ist. Er ist der Besitzer von Stärke und Macht und alles unterliegt Ihm und ist unter Seiner Kontrolle. Nichts entsteht außer durch Seinen Willen und Sein Wissen. Ohne Seine Zustimmung kann kein Unrecht geschehen. Von daher sollte nichts außer Allah gefürchtet werden.

Wie wir bereits beobachtet haben, fürchten diese Menschen andere als Allah, weil sie in ihnen eine Stärke und Macht sehen, die unabhängig von Allah ist. Sie machen den ungeheuren Fehler Allah zurückzuweisen und Hilfe von Seinen Schöpfungen zu ersuchen. Daraus resultiert, dass sie nicht nur keine Hilfe von Allah erlangen, sondern auch, dass ihre Leben verdorben sind durch das schädigende Vertrauen in die Ignoranz, die Launenhaftigkeit und andere menschliche Fehler derer, auf die sie sich, anstelle von Allah, verlassen haben.

Allah befiehlt den Gläubigen niemanden zu fürchten außer Ihn:

... fürchtet nicht die Menschen, sondern fürchtet Mich und verkauft nicht Meine Botschaft um einen geringen Preis. Und wer nicht nach dem richtet, was Allah hinabgesandt hat - das sind Ungläubige. (Sure al-Ma’ida: 44)

... Fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich. Und Ich will meine Gnade an euch vollenden; und vielleicht lasst ihr euch leiten. (Sure al-Baqara: 150)

Ihre Gewissenlosigkeit und Undankbarkeit

Es gibt viele Bespiele im Quran über die Undankbarkeit derjenigen, die Allah nicht fürchten. Das entscheidendste Bespiel ist jedoch wahrscheinlich das, der Kinder Israels und ihrer Gewissenlosigkeit und Undankbarkeit Allah und Seiner Boten gegenüber.

Die Kinder Israels waren mit solcher Gnade gesegnet, wie sie noch kein Mensch zuvor erfahren hat. Ihnen wurden unzählige Wunder gezeigt, und obwohl einige von ihnen zu Propheten berufen wurden, blieben sie rebellierend und unberührt von diesen Dingen. Der Prophet Musa versuchte sie ruhig zu belehren, aber sie fanden nicht zu wahrem Gehorsam und Glauben in Allah. Als sie Zeuge wurden von Allahs Zorn, ersuchten sie Vergebung, und als Allahs Zorn abklang, wiederholten sie ihre Missetaten und nahmen sogar andere Götter als Ihn an. Während ihre Propheten sich in schwierigen Streitigkeiten mit den Ungläubigen bemühten, waren die Heuchler unter den Kindern Israels interessierter daran, ihre eigenen Vorteile und Gewinne zu sichern, und waren nie gewissenhaft mit ihren Verpflichtungen gegenüber Allah und Seiner Religion.

In grober Darstellung von Undankbarkeit ließen sie Musa in einem Moment größter Probleme allein, um sich auf ihr eigenes Wohlergehen und ihren eigenen Unterhalt zu konzentrieren. Schließlich, als wäre dies nicht schon genug, zeigten sie sich unverfrorene und undankbar ihm gegenüber. Sie sagten:

Sie sprachen: “O Moses! Wir werden niemals eintreten, so lange sie drinnen sind. Gehe, du und dein Herr, und kämpft; wir bleiben hier sitzen.” (Sure al-Ma’ida: 24)

Durch dieses wird klar, dass solche Menschen keine Angst vor Allah besitzen, und sie dadurch, sollte ihren eigenen Interessen etwas im Weg stehen, sofort rebellieren. Trotz des Schutzes, den sie von Allah und Seinen Boten gegen die Unterdrückung durch ihren aggressivsten Feind, den ägyptischen Pharao, erhielten, trotz der unzähligen Segen und der ständigen Einladung zum Glauben und ewiger Erlösung, war all diese augenblicklich vergessen.

 

AKTIE
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Heruntergeladen
  • Einleitung
  • Allah befiehlt im Quran, Ihn zu fürchten
  • Furcht vor Allah im Quran
  • Warum fürchten gläubige Allah?
  • Welche art von moralischen werten besitzt eine person, die Allah fürchtet?
  • Die guten eigenschaften, die ein gläubiger gewinnt, weil er Allah fürchtet
  • Die belohnungen für diejenigen, die Allah fürchten
  • Die Gründe dabei zu versagen, Allah zu fürchten
  • Welche Art von moralischen Werten besitzt ein Mensch, der Allah nicht fürchtet?
  • Die Konsequenzen, die Diejenigen erleiden, die Allah nicht fürchten
  • Schlussfolgerung