Einer der deutlichsten Charakterzüge faschistischer Herrscher sind deren auf Angst gegründeten Ordnungssysteme. Im allgemeinen wird die Bevölkerung mit Einschüchterung, Druck und Folter in Angst und Schrecken versetzt um dann nach Wunsch gelenkt zu werden. Dies ist eine unabänderliche Regel in allen faschistischen Regimen... Menschen, die sich solchen Gegebenheiten anpassen, stehen nicht auf Seiten des Rechts sondern auf Seiten der Gewalt, beugen sich schnell der Kraft und verfügen über ein charakterloses Wesen, das es jeder Autorität erleichtert, sie nach Wunsch zu benutzen. Die Wirkung mangelnder Bildung und Kultur ist groß.
Gott beschreibt im Quran das historische Beispiel eines Sozialsystems, das aus einem tyrannischen Diktator und dessen Anhang besteht: Es ist das pharaonische Ägypten.
Der Pharao, der zur Zeit des Propheten Moses Ägypten beherrschte, hatte ein auf Unterdrückung basierendes System installiert. Dabei schreckte er – ebenso wie ein faschistischer Herrscher, der zu Festigung seiner Herrschaft Blut vergießt und Gewalt anwendet, nicht vor Grausamkeiten und Blutvergießen zurück.
Untersucht man die Quranischen Berichte über den Pharao, so wird die Ähnlichkeit mit einem faschistischen Herrscher augenfällig. Auch der Pharao teilte – ebenso wie moderne faschistische Herrscher – die Bevölkerung seines Herrschaftbereiches in Klassen ein und ermordete einen Teil von diesen:
Wir tragen dir etwas von der Geschichte von Moses und Pharao vor, der Wahrheit gemäß, für Leute, die gläubig sind. Fürwahr, Pharao war überheblich im Lande und spaltete sein Volk in Klassen. Einen Teil von ihnen unterjochte er, indem er ihre Söhne abschlachtete und nur ihre Frauen am Leben ließ. Er war wirklich einer derer, die Verderben stiften.(Sure 28:3-4 – al-Qasas)
Rameses II: The Fascist Pharaoh of Ancient Egypt |
Rameses II, who ruled Egypt in the time of the prophet Moses, governed a regime founded on oppression and violence, enslaving minorities in his country (the Israelites), and portraying himself as a divine being: Just as modern fascists have done. |
Eine weitere Eigenheit der pharaonischen Herrschaft war – ebenso wie die faschistischer Herrscher - der Einsatz der Armee gegen die eigene Bevölkerung. Zum Beispiel sandte der Pharao sein Heer aus, um zu verhindern, dass die Israeliten gemeinsam mit dem Propheten Moses aus Ägypten ausziehen. Im Quran wird in Bezug auf das pharaonische System mehrmals der Ausdruck “der Pharao und seine Soldaten” verwendet, was ein deutliches Zeichen für das militaristische System der pharaonischen Herrschaft ist.
Auch zeigten sich die Pharaonen ebenso wie die modernen Faschisten als heilige Personen. Die Methoden der “Heiligung des Führers”, die in den Regimes von Hitler und Mussolini zu beobachten waren, wurden ganz offensichtlich auch vom Pharao angewandt:
Und Pharao sprach: "O ihr Anführer! Ich kenne keinen anderen Gott für euch als mich..." (Sure 28:38 – al-Qasas)
Und Pharao ließ unter seinem Volk verkünden: "O mein Volk! Gehören das Königreich von Ägypten und diese Ströme, die es durcheilen, nicht mir? Schaut ihr euch denn nicht um? (Sure 43:51 – az-Zukhruf)
Der im Vers für den Pharao verwendete Ausdruck “es schrie” zeigt, dass er vor dem Volk fanatische Reden hielt, was ebenfalls auch ein Propagandamittel der faschistischen Diktatoren Hitler und Mussolini war.
Als der Pharao das Volk zwang ihm zu folgen, erschien mit dem Propheten Moses ein Botschafter, der dem ägyptischen Volk die Wahrheit zeigte und den rechten Weg wies. Doch die Bevölkerung fürchtete sich davor, diesem zu gehorchen und folgte dem nach außen stärkeren Pharao:
Doch niemand bekannte sich zu Moses außer einiger jungen Leute seines Volkes, aus Furcht vor Strafe des Pharao und seiner Oberhäupter. Denn Pharao war tatsächlich voller Macht im Land, und er war einer der maßlos Ausschweifenden. (Sure 10:83 – Yunus)
Wie wir sehen waren einige nicht in der Lage, dem Propheten Moses zu glauben, da sie den Zorn des Pharaos und seiner Anhänger fürchteten. Dieser Ausdruck zeigt, dass das pharaonische Regime ein System war, das Menschen nur aufgrund ihres Glauben unterdrückte, was wiederum eine weitere fundamentale Eigenschaft des Faschismus ist.
Das obige Wappen von Ramses II lenkt die Aufmerksamkeit auf die Symbole moderner Faschisten: Angriffslust, Symbole wilder Tiere und Figuren, die den heidnischen Glauben wiederspiegeln und Angst und Gewalt verbreiten. |
Eine weitere Ähnlichkeit zwischen dem Pharao und einem modernen faschistischen Herrscher ist der Rassismus. Der rassistische Blickwinkel moderner Faschisten ist auch beim Pharao zu bemerken. Er betrachtete ebenso wie die “antisemitischen” Diktatoren der heutigen Zeit die Israeliten als einen minderen Stamm und erniedrigte die Propheten Moses und Aaron vor ihren eigenen Leuten. Die Worte des Pharaos und seiner Anhängerschaft zeigen dies ganz offen:
Und sie sagten: "Sollen wir zwei Menschen unseresgleichen glauben, zumal ihr Volk uns unterworfen ist?" (Sure 23:47 – al-Mu’minun)
Wie den bisherigen Beispielen zu entnehmen ist, bestehen zwischen dem pharaonischen System und heutigen faschistischen Herrschern zahlreiche Ähnlichkeiten. Diese beziehen sich nicht nur auf das Herrschaftssystem, sondern auch auf das Volk, das an dieses System gebunden ist. Tatsächlich wußten die meisten Menschen, die dem Pharao gehorchten und ihm folgten, dass er auf dem falschen Weg war, der Prophet Moses jedoch auf dem richtigen. Allerdings glaubten sie keine andere Wahl zu haben, da sie den Pharao für stark und dominierend hielten. Sie standen unter dem Einfluß von grober Gewalt und Macht und glaubten an das Recht des Stärkeren. Doch der einzige Besitzer wirklicher Stärke Herrschaft ist Gott. Da sie dies nicht verstanden, unterlagen sie gemeinsam mit dem Pharao einer großen Erniedrigung zu Lebzeiten und im Jenseits. Der Quran beschreibt ihr Ende folgendermaßen:
Saddam's Massacre at Halabja |
Und so erfaßten Wir ihn und sein Heer und warfen sie in das Meer. Seht, wie das Ende der Ungerechten war! Und Wir machten sie zu Anführern auf dem Weg zum Feuer. Und am Tage der Auferstehung werden sie nicht gerettet werden. Wir ließen ihnen in dieser Welt einen Fluch folgen. Und am Tage der Auferstehung werden sie verabscheut sein. (Sure 28:40-42 – al-Qasas)
Das Ende der faschistischen Herrscher ist ebenso abschreckend wie das Ende des Pharaos. Hitler beging Selbstmord und Mussolini wurde von seinen eigenen Landsleuten gelyncht. Die Grausamkeiten, die sie zum Zwecke der Selbsterhöhung begingen, führten nur zu ihrer Erniedrigung. Sie wurden zu Menschen, an die sich die Nachgeborenen nur mit Abscheu erinnern. Darüber hinaus sind die Erniedrigungen im Jenseits wesentlich heftiger als diejenigen in dieser Welt. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass die Qualen des Jenseits nicht nur auf die Führer warten, sondern auch auf deren Gefolgschaft. Diese Tatsache wird wiederum im Quran erwähnt:
Und vor Gott treten werden sie allesamt. Und die Schwachen werden zu den Anmaßenden sagen: "Seht, wir folgten euerem Beispiel. Wollt ihr nicht einen Teil der Strafe Gottes nun an unserer Stelle übernehmen?" Sie werden antworten: "Hätte uns Gott rechtgeleitet, hätten wir auch euch rechtgeleitet. Nun ist es gleich für uns, ob wir (mit unserem Los) ungeduldig oder geduldig sind. Es gibt für uns kein Entrinnen." (Sure 14:21 – Ibrahim)
In der Geschichte gründeten viele Diktatoren despotische Regime und die Bevölkerung beugte sich roher Gewalt, Grausamkeit, Angst und dem Zauber der Macht, wie ein Vers besagt: "... folgten dem Befehl eines jeden eigensinnigen Gewaltherrschers." (Sure 11:59 – Hud) Gott benachrichtigt Anführer und Gesellschaft auf folgende Weise von ihrem großen Fehler:
Und Pharao und die, welche vor ihm lebten, und die zerstörten (Städte) sündigten schwer. Und sie waren widerspenstig gegen den Gesandten ihres Herrn. Daher erfaßte Er sie mit würgendem Griff. (Sure 69:9-10 – al-Haqqa)