Benito Mussolini begründete im 20. Jahrhundert in Italien das erste faschistische Regime. Danach folgten Hitlerdeutschland und das Spanien Francos, so dass sich Europa nach dem 1. Weltkrieg in den 30er Jahren allenthalben faschistischen Ideologien gegenübersah. Der Faschismus war zu einer populären politischen Ideologie geworden. In zahlreichen Ländern gründete man faschistische Parteien, und ganz Europa geriet unter den Einfluß dieser Strömung.
Untersucht man die Bedingungen, die in den Ländern Europas und Latein Amerikas sowie im fernöstlichen Japan dem Faschismus einen fruchtbaren Boden bereiteten, dann findet man erstaunliche Ähnlichkeiten. Im allgemeinen nutzte der Faschismus Chaos und Instabilität eines Landes aus, um bei der Bevölkerung akzeptiert zu werden und stellte sich als eine Errettungs-Ideologie vor. Nachdem der Faschismus an die Regierung kam, hielt er die Bevölkerung durch methodische Unterdrückung unter Kontrolle.
Liebenfels, der das Christentum verliess und sich dem Heidentum zuwandte, war der erste, der im Deutschland des 20. Jahrhunderts das Hakenkreuz benutzt. Das linke Siegel zierte den Umschlag von Liebenfels’ Buch. Das Symbol des Kriegsgottes Wotan (Odin) wurde von den heidnischen, barbarischen Nazis übernommen. |
Die faschistischen Staaten wiesen große Ähnlichkeiten in Bezug auf ihren gesellschaftlichen und psychologischen Hintergrund vor dem Faschismus auf. In den im 1. Weltkrieg besiegten Ländern, waren die Menschen zermürbt und niedergeschlagen. Sie hatten Kinder, Angehörige und Freunde im Krieg verloren. Unzureichende wirtschaftliche Bedingungen, politische Instabilität und vermeintliche Ausweglosigkeit legten sich schwer auf die Stimmung. Die Menschen lebten in wirtschaflicher Not, die politischen Parteien hatten keine Lösung für die Probleme der Länder und waren überdies zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
So war die Armut nach dem 1. Weltkrieg der wichtigste Faktor, der die Regierungsübernahme des Faschismus in Italien erleichterte. Während des Krieges waren 600.000 Menschen gestorben, eine halbe Million war kriegsbeschädigt, die Überlebenden arbeitslos und von der Wirtschaftkrise betroffen. Ein Großteil der Bevölkerung bestand aus Witwen und Waisen. Der Krieg hatte die Erwartungen nicht erfüllt, sondern große Verluste für Italien gebracht. Ebenso wie zahlreiche andere Länder, die müde und erschöpft den Krieg überstanden hatten, sehnte sich auch die Bevölkerung Italiens nach ehrenvollen Siegen und altem Ruhm.
Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts gewann dieses Gefühl an Stärke. Sehnsuchtsvoll und voller Nostalgie erinnerte man sich an das große Italien, das Römische Reich, und erhob Anspruch auf die Gebiete des alten Rom. Außerdem empfand man Rivalität mit den Weltmächten und hoffte eines Tages zu diesen zu gehören. Die Italiener wollten zu den starken Ländern wie Frankreich, England und Deutschland zu gehören.
Das Bittere Ende des 1. Weltkrieges |
Der große Krieg zwischen 1914-1918 vernichtete Europa. 10 Millionen Menschen verloren im Krieg ihr Leben und Millionen von Menschen durchlebten eine Krise. Vor allem Deutschland, das den Krieg verloren hatte, begab sich auf die Suche nach “Rettung”. Der Faschismus benutzte diese Gelegenheit. |
Auch bei dem Aufkommen des Nationalsozialismus in Deutschland spielten soziale, politische und wirtschaftliche Krisen die Hauptrolle. Zu der Enttäuschung, die Deutschland als Verlierer des 1. Weltkrieges überkommen hatte, gesellten sich Arbeitslosigkeit und finanzielle Krisen. Die Inflation schnellte in astronomische Höhen.
Kleine Kinder spielten mit Millionen von Mark, die stündlich an Wert verloren und die das Papier nicht wert waren, auf dem sie gedruckt waren. Die Deutschen benötigten eine Therapie für ihren gebrochenen Stolz und wollten zu einem normalen Leben zurückkehren. Der Nationalsozialismus versprach, diese Wünsche zu erfüllen, wenn er denn Unterstützung finden würde.
Der Teufelskreis der Darwinistischen Ideologie: Faschismus Gegen Kommunismus |
Die deutsche Bevölkerung versammelte sich vor dem Gebäude der Deutschen Kommunistischen Partei um gegen diese zu protestieren; davor SA Einheiten. Als der Faschismus aufkam, wurde die Welt gleichzeitig von der Gefahr des Kommunismus bedroht. Zahlreiche Länder fanden die Rettung vor dem blutigen und unterdrückerischen Regime des Kommunismus in der Unterwerfung unter den Faschismus. Auf diese Weise gingen sie der einen Gefahr in die Falle, als sie vor der anderen davonzulaufen versuchten. |
Der Faschismus in Spanien fand eine ähnliche Basis vor. Der Verlust der Kolonien auf dem amerikanischen Kontinent zu Beginn des 19. Jahrhunderts führte in Spanien zu einem großen Einbruch des Selbstwertgefühls. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Spanien ein Land am Rande des Abgrunds. Die Wirtschaft lag am Boden und die Privilegien der Adeligen führten zu immensen Ungerechtigkeiten. Die spanische Bevölkerung empfand eine große Sehnsucht nach dem starken Spanien der Vergangenheit.
Ein weiteres Land, das vom Faschismus beeinflußt wurde, war Japan. Die Verbreitung marxistischen Gedankenguts unter den Jugendlichen Japans verursachte in der Oberschicht große Beunruhigung. Allerdings wurde man auf der Suche nach Auswegen nicht fündig. Die sozialen Veränderungen waren beängstigend für eine der Tradition fest verbundenen Gesellschaft. Die familiären Bindungen lockerten sich, die Scheidungsrate stieg, den Alten trat man nicht mehr mit der gewohnten Achtung gegenüber, Sitten und Tradition verfielen, Egoismus machte sich breit und die Degeneration der Jugendlichen vergrößerte sich. Der Anstieg der damit zusammenhängenden Selbstmordrate war augenfällig. In diesem Zustand erschien die Zukunft der Gesellschaft nicht gerade in einem strahlenden Licht. All diese Faktoren ließen in der Bevölkerung eine Sehnsucht nach der Vergangenheit entstehen. Der nostalgische Wunsch der Gesellschaft nach Rückkehr in die Vergangenheit und die Wiederbelebung der glorreichen alten Zeit wurden zur Falle, in die die Bevölkerung auf dem Übergang zum Faschismus ging.
Gleichzeitig darf die Gefahr des Kommunismus, der zu dieser Zeit die Welt bedrohte, nicht gering geschätzt werden. Vielleicht haben zahlreiche Länder, um nicht Sklave einer unbarmherzigen, blutigen und unterdrückerischen Ideologie zu werden, den Faschismus gewählt, weil sie dachten, er sei das kleinere Übel und wurden, indem sie vor einer Gefahr davonzulaufen versuchten, von der anderen eingeholt.
Eine weitere Ursache für die Verbreitung des Faschismus ist die mangelnde Bildung der breiten Masse. Während des 1. Weltkrieges erlebte das Bildungsniveau der Bevölkerung einen erheblichen Rückgang, denn zahlreiche Jugendliche waren auf den Schlachtfeldern gestorben. Dies führte zu einem generellen Rückgang des Bildungsniveaus. Im allgemeinen waren es die ungebildeten Massen, die den Faschismus unterstützten, in dessen Namen kämpften und zu Werkzeugen seiner agressiven Politik wurden. Denn die grundlegenden Ideen des Faschismus (Rassismus, romantischer Nationalismus, Chauvinismus) stützten sich auf außerordentlich primitive Aussagen, die nur bei ungebildeten Menschen breite Akzeptanz fanden.
Diese Massen, die sich in einer Sackgasse wähnten und nach einer einfachen Lösung suchten, hingen an den faschistischen Führern wie an einem Rettungsanker. So schreibt Eric Hoffer in seinem Buch ”Kesin İnanclilar” (Die wahren Gläubigen):
“Die Menschen müssen unzufrieden ein mit der rapiden Veränderung der Ordnung, jedoch nicht überaus arm. Sie müssen auserdem glauben, dass sich für sie mit einer neuen Lehre, einem unfehlbaren Führer oder einer neuen Technik die Türen zu einer unendlichen Kraftquelle auftun. Gleichzeitig müssen sie einem übertriebenen Glauben an Zukunftsversprechungen und Möglichkeiten anhängen. Und schließlich dürfen sie keine Ahnung von den Problemen haben, die sie erwartet, wenn sie den großen Sprung nicht erfolgreich schaffen.”34
Untersucht man die Bedingungen, die in der Zeit vor dem Faschismus vorherrschten, dann erkennt man, dass sich die Bevölkerungen genau in einer solchen Verfassung befanden.
Seinen ersten Erfolg hatte der Faschismus in Italien zu verzeichnen. Mussolini, der in Italien soziale Spannungen und die Suche nach einem Neuanfang für sich auszunutzen verstand, sammelte nach dem Kriegsende ehemalige Soldaten, Arbeitslose und Studenten um sich. Die faschistische Gruppe, zu deren Führer er sich aufschwang, wurde mit Slogans bekannt, die die Rückkehr zur glorreichen alten Zeit zum Inhalt hatte. Mussolini organisierte seine Anhänger zu einer als “Schwarzhemden” bekannten paramilitärischen Truppe. Die Methoden der Schwarzhemden beruhten auf Gewalt und sie begannen Straßenkämpfe gegen Rivalen zu führen. Mit dem Gruß nach römischer Sitte, mit Liedern, Uniformen, Slogans und offiziellen Aufmärschen berührten sie emotional die ungebildeten und hoffnungslosen Massen.
Mussolini organisierte seine faschistischen Anhänger in paramilitärischen Einheiten, die “Schwarzhemden” genannt wurden. |
Der Putsch Von Mussolinis Schwarzhemden |
Am 29. Oktober 1922 marschierten unter der Führung von Mussolini 50.000 faschistische Milizen unter dem Kommando von sechs Generälen in Rom ein. Auf den Spruchbändern ist zu lesen “Entweder Rom oder der Tod”. Auf der linken Abbildung sind die Milizen Einmarsch in Rom zu sehen. An dem Marsch nahmen zahlreiche Menschen teil, und die Slogans über der Rückkehr der alten prachtvollen Tage hinterließen großen Eindruck bei den ungebildeten und hoffnungslosen Volksmassen. Deshalb wurde der Faschismus als Retter gesehen. 1. Am 29. Oktober 1922 marschierten unter der Führung von Mussolini 50.000 faschistische Milizen unter dem Kommando von sechs Generälen in Rom ein. Auf den Spruchbändern ist zu lesen “Entweder Rom oder der Tod”. Auf der linken Abbildung sind die Milizen Einmarsch in Rom zu sehen. An dem Marsch nahmen zahlreiche Menschen teil, und die Slogans über der Rückkehr der alten prachtvollen Tage hinterließen großen Eindruck bei den ungebildeten und hoffnungslosen Volksmassen. Deshalb wurde der Faschismus als Retter gesehen. 2. - 3. Der italienische König konnte sich nicht gegen den faschistischen Pöbel stellen, der in Rom einmarschierte und übertrug die Aufgabe der Regierungsbildung Mussolini. Der Chef der Schwarzhemden, Italo Balbo. |
Am 29. Oktober 1922 marschierten unter dem Befehl von 6 Generälen 50.000 Faschisten in Rom ein. Der König, der sich sehr wohl der Hoffnungslosigkeit von Wiederstand bewußt war, beauftragte Mussolini mit der Bildung einer Regierung. Schließlich hielten die italienischen Faschisten die Macht in ihren Händen. Nach einer Weile ließ Mussolini alle politischen Parteien abschaffen. Die Anführer der Oppositionsparteien flohen zum Teil ins Ausland, zum Teil wurden sie ins Gefängnis geworfen.
Hitler kam mit ähnlichen Methoden an die Macht. Die Nationalsozialistische Bewegung wurde 1919 Jahre als “Deutsche Arbeiterpartei” geboren. Hitler hatte 1921 den Parteivorsitz übernommen und überfiel am 8. November 1923 mit 600 SA Leuten den städtischen Bierkeller in München, in dem der Reichskommissar von Bayern, Gustav von Kahr, eine Rede hielt. Hitler betrat den Saal mitten in der Versammlung, schoß in die Decke und erklärte die nationale Revolution. Der Umsturzversuch war jedoch nicht erfolgreich, denn Hitler wurde festgenommen und für neun Monate ins Exil geschickt. In den folgenden Jahren wurden die Rivalen eingeschüchtert, während die Nazionalsozialisten erstarkten und den Antisemitismus anheizten. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurde zu einer der bedeutendsten Parteien im Parlament. Auch die Nazis griffen, ebenso wir die italienische faschistische Partei häufig auf illegale Vorgehensweisen zurück. Am 30. Januar 1933 wurde Hitler von Staatspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. Die nationalsozialistische Bewegung war mittlerweile zu einer gefährlichen Kraft geworden. Hindenburg, der sich dessen wohl bewußt war, ernannte Hitler trotzdem, um einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Im März 1933 liess Hitler Neuwahlen durchführen, in deren Vorfeld die Nazis ebenso wie alle anderen faschistischen Regierungen auf Einschüchterung und Terror zurückgriffen.
Die Nazibewegung, die in den 1920er Jahren entstanden war, beging in diesen Jahren ihre erste Gewalttat mit dem Attentat im Bierkeller. Unten die Verantwortlichen des Attentates. |
Am 30. Januar 1933 wurde Hitler von Reichspräsident Hindenburg zum Reichskanzler ernannt. |
Auf diese Weise kam sowohl die ausführende, wie auch die gesetzgebende Gewalt in Hitlers Hand, doch innerhalb von kurzer Zeit sollten dessen Befugnisse noch weiter anwachsen. Schließlich wurden mit dem Tod von Hindenburg im August 1934 die Ämter von Staatspräsident und Reichskanzler vereinigt, und beide von Hitler übernommen. Hitler verfolgte die Politik, die er bei Mussolini beobachtete. Er schloß er alle politischen Parteien, erklärte die Gewerkschaften für illegal und schränkte die persönlichen Freiheiten stark ein. Sogar die Universitätsprofessoren mußten Hitler den Treueeid schwören. Die Unterdrückung durch die Nazis beeinflußte jeden Bereich des Lebens.
Franco dagegen kam in Spanien nach einem blutigen Bürgerkrieg an die Macht. Die Heere Francos, die von Hitler und Mussolini unterstützt wurden, eroberten Spanien nach einem langen und erbarmungslosen Krieg gegen die Kommunisten. Daraufhin errichtete Franco ein äußerst unterdrückerisches Regime und lenkte das Land mit eiserner Faust bis 1975.
Sowohl das faschistische Italien wie auch Nazideutschland weisen offensichtliche Parallelen auf: Der Faschismus ist ein System, das auf die Gehirnwäsche der Gesellschaft abzielt. Dabei sind zum einen Erziehung, zum anderen Propaganda von großer Bedeutung.
Hypnose Im Stadion |
Am 21. Juni 1939 kamen mehr als 120.000 Deutsche im Beliner Olympiastaion zusammen. Die Veranstaltung, die von der SS und dem Propagandaministerium organisiert wurde, diente den heidnischen “Sonnenwendfeiern” mit dem Ziel, die heidnische Ideologie der Bevölkerung aufzuzwingen. |
Faschistische Propagandamittel: Aufwiegelung Und Romantik |
Die Faschisten benutzten die Propagandawaffe äußerst wirkungsvoll. Veröffentlichungen zu Propagandazwecken zeigen Hitler als eine heilige Person und zwingen der Gesellschaft einen Seelenzustand voller Gewalt und Kriegsdurst auf. Oben sind Propagandazeitschriften und -zeitungen aus verschiedenen Regionen Deutschlands zu sehen. Alle diese Veröffentlichen enthalten, ebenso wie das unten als Beispiel gezeigte Porpagandaplakat in höchstem Maße romantische und seichte Mitteilungen. Mit der Aufwiegelung des Volkes gegen eingebildete Feinde werden Begriffe wie “Deutsches Volk” und “Deutsches Heer” geheiligt und vor den Augen der Gesellschaft zu Götzen erhoben. |
1- "Deutsche Schüler werden für den Führer und das Volk zu kämpfen" |
Gehirnwäschemethoden Des Faschismus: Massendemonstrationen |
Die Massen der Nazifeiern, die offiziellen Aufmärsche und der Prunk wurden organisiert, um auf die ungebildeten Volksmassen einzuwirken und eine mit Angst gemischte Bewunderung hervorzurufen. Der Faschismus spricht nicht den Verstand, sondern die Gefühle an. |
Adolf Hitler schrieb in seinem Buch Mein Kampf: “Die Propaganda ist eine starke Waffe und muß entsprechend ihrer Zielsetzung bewertet werden. Ist das Ziel der Kampf um das Leben des deutschen Volkes, dann ist die grausamste Waffe gerade die humanste. Propaganda hat auf einem solchen Niveau zu sein, dass es auch noch der Beschränkteste versteht.”35
Tatsächlich benutzte Hitler die Propagandawaffe äußerst wirkungsvoll. Zum Beispiel ließ er die berühmte Regisseurin Leni Riefenstahl Propagandafilme drehen. In dem Film “Thriumpf des Willens” zum Beispiel wird Hitler geradezu als heilige Person dargestellt. In all diesen Filmen wird die heidnische Ideologie der Nazis gepriesen.
Auch von Mussolini wurde Propaganda verwendet. Oben sind einige der faschistischen Nachrichtenorgane zu sehen, die den italienischen Faschismus und dessen heidnische Grundlagen widerspiegeln. Unten ist der Slogan zu lesen, der die Logik hinter Mussolinis Bildungssystem zeigte. Der Slogan, den sogar Erstklässler auswendig zu lernen hatten hieß: Glaube, gehorche und führe Krieg. |
Propaganda In Italien: “Der Duce, Der Perfekte Mensch” | |
In Italien waren Bilder und Schriften, die Mussolini als herausragenden Menschen zeigten, weit verbreitet. Die Bilder Mussolinis, der sich auf dem Feld mit Bauern, in der Fabrik mit Arbeitern und in der Schule mit Kindern zeigt, wurden überall veröffentlicht. Das obige Bild ist ebenfalls eine Mussolini Propaganda. Die Propagandaplakate wurden auch zu dem Zweck erstellt, der Gesellschaft die faschistische Kultur aufzuzwingen. | |
Faschismus-Slogan: "Glauben Sie Nicht, Gehorsam Und Krieg" | |
Eine faschistische Propaganda, die Mussolini als siegreichen römischen Kommandanten zeigt. Ins Auge fallen die im Bildhintergrund gezeigten heidnischen römischen Symbole (Axt und die SPQR-Abkürzung der römischen Legionäre). | Faschismus heißt, nicht an die Gesellschaft denken. Das einzig wünschenswerte ist, in Begleitung von aufwieglerischen Gefühlen dem faschistischen Führer zu gehorchen, für diesen zu kämpfen und Blut zu vergießen. Diese Themen herschen in den obigen Propagandaplakaten aus der Zeit Mussolinis vor. |
Nicht nur Hitler, sondern alle Faschisten benutzten die Waffe der Propaganda meisterhaft und schafften es, die Bevölkerung zu lenken. Mussolini sagte öffentlich:
Für mich sind die Massen, solange sie unorganisiert sind, nichts als eine Herde Schafe... Der römische Gruß, die Gesänge und Parolen... sind ganz wesentlich, um die Flammen des Enthusiasmus anzufachen, der eine Bewegung am Leben erhält... Alles hängt ab von jemandes Fähigkeit, die Massen zu kontrollieren wie ein Dompteur.36
Aufruf zur Bücherverbrennung in der deutschen Jugendzeitung. |
Ein wichtiger Indikator der faschistischen Bemühungen um die Gehirnwäsche eines ganzen Volkes waren die zeremoniellen Bücherverbrennungen.
Die erste dieser Feiern fand am 10. Mai 1933 statt. Deutsche Studenten versammelten sich in Berlin und anderen deutschen Städten und verbrannten Bücher mit “nicht-deutschem Gedankengut. Tausende von Büchern wurden beim Nazigruß, und dem Absingen von Naziliedern ins Feuer geworfen.
Joseph Goebbels, der Propagandchef der Nazis, wandte sich in Berlin mit einer Rede an die Studenten:
“Der plötzliche Angriff der deutschen Revolution erleuchtete wieder den Weg, dessen Richtung von den Deutschen gezeichnet wurde. Der Deutsche der Zukunft wird nicht nur ein Mensch der Bücher sein, sondern ein Mensch von Charakter. Wir wollen euch für dieses Ziel erziehen. Als junge Menschen sollt ihr den notwendigen Mut besitzen, einander mit erbarmungslosen Blicken gegenübergestellt zu werden, die Todesangst zu bezwingen und die Achtung vor dem Tod erneut zu gewinnen. Dies ist die Pflicht der jungen Generation. Und so ist es gut, die schlechten Seelen der Vergangenheit zu nächtlicher Zeit zu verbrennen. Dies ist eine starke und symbolträchtige Handlung – eine Handlung, die für die folgenden Generationen dokumentiert werden muß. Hier geht die intellektuelle Novemberrepublik unter, aber aus deren Überresten steigt eine neue Seele zum Sieg empor...”37
Die Bücherverbrennung ist der deutlichste Indikator der faschistischen Herrschaft: Ein faschistischer Staat erlaubt nur das Erlernen der eigenen Ideologie. Außer dieser hat niemand irgend einer anderen Idee anzuhängen. Wegen einer Idee werden die Menschen entweder bestraft, ihre Bücher verbrannt oder sie selbst werden zum Schweigen gebracht. Die Individuen werden nur als ein Mittel betrachtet, um der staatlichen Ideologie zu dienen. Wird diese Ideologie nicht übernommen, erreicht man das Gewünschte durch Anwendung von Zwang.
In der Mitte der Propagandaminister Joseph Goebbels. |
Aus diesem Grund wurde das Erziehungssystem vollkommen auf die Ideologie des faschistischen Staates ausgerichtet. In Artikel 20 der Grundprinzipien des Nationalsozialismus ist von der Änderung des gesamten Erziehungssystems die Rede. Diese Änderung ist natürlich im Sinn des Nationalsozialismus. Ab dem Grundschulalter wurden die Kinder von allen moralischen Werten und menschlichen Gefühlen entfernt erzogen, um das Entstehen von Güte und Barmherzigkeit zu verhindern. Die Erziehung geschah nach den Prinzip, dass der Starke stets recht hat. Die Kinder wurden in dem Glauben gelassen, dass rohe Gewalt notwendig sei, um ans Ziel zu kommen. Die Organisation für Jugendliche im Alter von 10-18 Jahren war die “Hitlerjugend”. Alle Jugendliche, die sich der Hitlerjugend anschlossen, wurden ermahnt, in ihrem Alltagsleben wachsam zu sein und Oppositionelle auszuspionieren. Dabei verrieten manche auch ihre eigenen Eltern. Die Hitlerjugend wuchs stetig an und 1935 waren 60% aller Jugendlichen Mitglied der Hitlerjugend.
1- Der Verantwortliche der Nazipropaganda, Joseph Goebbels während einer Ansprache an Berliner Studenten. |
Die Bücherverbrennungen |
Der faschistische Staat erlaubt nur das Lesen und Lehren der eigenen Ideologie. Aus diesem Grunde ist das Verbrennen von Büchern das offensichtlichste Kennzeichen der einer faschistischen Regierung. Im Nazideutschland wurden die Bücher bei speziellen Veranstaltungen verbrannt. Hier sieht man Berliner Studenten bei der kollektiven Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933. |
Eine weitere gemeinsame Taktik von faschistischen Regimen ist die Lenkung der Bevölkerung, vor allem der Jugend, mit falscher Politik. Die wahre Geschichte wird vor der Gesellschaft verborgen und an deren Stelle wird eine selbstgemachte, fiktive Geschichte unterrichtet. Das Ziel ist es, das Volk um die faschistischen Ideale zusammenzuschweißen, sie bezüglich der faschistischen Politik zu ermuntern, und eine Kultur zu schaffen, die die Bindung an den Faschismus stärkt. Der Unterricht und das Verständnis von Philosophie und Geschichte wurden vollständig vom faschistischen Staat organisiert. Die Menschen bemerkten nicht, dass sie der faschistischen Gehirnwäsche ausgesetzt waren und alle anderen Ideen einer Zensur unterlagen.
Mussolini, der sich mit enormem propagandistischen Aufwand bemühte heilig und unfehlbar zu erscheinen, war in Wirklichkeit eine instabile Person mit kranker Seele. Seine psychischen Probleme spiegeln sich in seinem Gesicht wieder. |
Das wichtigste Element des Faschismus ist der Führer, dessen Name stets im Vordergrund steht. Die Regime von Hitler, Mussolini und Franco sind hierfür gute Beispiele. Die Titel dieser Diktatoren hatten immer die Bedeutung “unfehlbarer Führer”, ob sie nun “Führer”, “Duce” oder “Caudillo” lauteten. Schließlich lenkten alle drei die Regierung autokratisch, auch hochgestellte Staatsangestellte waren von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen. Um das Charisma des faschistischen Führers zu schützen und dessen Akzeptanz bei der Bevölkerung zu stärken, wurde dieser Person Göttliche Kraft zugeschrieben. Der Führer wird als Regent des ganzen Landes und des Volkes dargestellt, welches ein Teil von ihm ist. Hitler drückte dies folgendermaßen aus: “Ich bin bei euch allen, ihr alle seid bei mir.”38
Die faschistische Propaganda hatte auch kleine Kinder im Visier. Auf dem obigen Aushang steht: “Benito Mussolini liebt die Kinder sehr, und die Kinder Italiens lieben den Duce sehr. Lang lebe der Duce: Für uns” Vergleichbare Aushänge befanden sich in allen Schulen im Italien Mussolinis. |
In ähnlicher Weise wurde Mussolini in Italien als ein erwählter und beauftragter Mensch dargestellt, der über außerordentliche Fähigkeiten verfügte. Mussolini gab den von ihm erlassenen Befehlen und Mitteilungen den Namen “10 Gebote”. Der achte Artikel lautete “der Duce hat immer recht”, was in den 20er und 30er Jahren zu einem in ganz Italien bekannten Schlagwort wurde.39 Beim Eintritt in die faschistische Jugendorganisation Balilla mußten die Jugendlichen schwören: “Ich glaube im Namen des Heiligen Vaters an den Faschismus... und an das Genie von Mussolini.”40
Eine weitere Methode um den faschistischen Führer heilig erscheinen zu lassen, war das Aufstellen von Standbildern und riesigen Postern des Führers überall im Land. Damit wird eine große psychologische Wirkung auf die Menschen erzielt, die sich ständig unter Kontrolle und Gewalt des faschistischen Führers fühlen und glauben, jeden Moment von ihm beobachtet zu werden. Die offizielle Propagandaabteilung von Mussolini teilte der Presse mit, wann welches Foto zu veröffentlichen sei, auf welcher Seite, an welcher Stelle und in welcher Größe. Auf diesen Bildern erschien dem Volk dann ein pompöser “Duce”: das Schwert schwingend, bei der Ernte die wirtschaftliche Entwicklung betonend, bei einer Ansprache an junge Faschisten, oder als ein nimmermüder Arbeiter oder Sportler... In allen diesen Abbildern stellte sich Mussolini als ein Mensch dar, der bei allem das Beste tut. Die Zeitungsseiten waren geschmückt mit Bildern, die ihn beim Fliegen zeigen, beim Hindernisspringen zu Pferde, beim Schwimmen, beim Skifahren in den Alpen, beim Fechten und in der Kleidung eines Fallschirmspringers.
Als Ergebnis dieser Propaganda standen sogar die engen Freunde Mussolinis stramm, wenn sie diesen besuchten. Auf diese Weise befriedigte er seinen eigenen Egoismus. Alten Bekannten bot er keinen Platz an, sondern ließ diese stehend lange Zeit warten.
Die gleichen Propagandamethoden, die den faschistischen Führer als ein übermenschliches Wesen zeigte und die unter Mussolini und Hitler an der Tagesordnung waren, werden auch von heutigen faschistischen Führern angewandt. Ein Beispiel hierfür war der faschistische irakische Diktator Saddam Hussein. Im faschistischen Irak waren Straßen und Gassen mit den riesigen Plakaten von Saddam ausgestattet. Auf diesen wird Saddam stets gezeigt, wie er in unterschiedlicher Kleidung den Menschen gegenübertritt. Auf dem Land zeigt er dem Volk seine Existenz als Bauer, in der Fabrik als Arbeiter, in der Kaserne als Soldat, und er bemüht sich als ein Wesen aufzutreten, das “alles sieht und alles weiß”.
1- Hitler wurde als Volksheld dargestellt. |
Die Suggestion “Hitler Sieht Euch Überall” |
Der Grund für das Aufhängen der Poster faschistischer Herrscher ist in dem Gefühl zu sehen, überall vom Führer beobachtet zu werden. Auf diese Weise wurde eine “Angstgesellschaft” erzeugt. |
Portrait Eines Psychopathen |
Nach einer Analyse von Psychiatern verfügte Hitler über eine instabile Persönlichkeit mit großen Komplexen. Die deutsche Propaganda zeigte ihn jedoch als den unfehlbaren Führer von ganz Deutschland. |
Gefühlsbetonte Volksmassen können leicht gelenkt und provoziert werden. Nazideutschland stellt hierfür einen historischen Beweis dar. |
Der Faschismus bestand keineswegs nur aus den Führern und den faschistischen Parteien, die um den Führer herum organisiert waren. Sowohl in Nazideutschland wie auch in Italien erhielt der Führer große Unterstützung von der Bevölkerung. Diese Unterstützung wurde von den faschistischen Regimen durch verschiedene Methoden sichergestellt. Faschistische Regime sind nicht nur autoritäre Regime, die das Volk durch Druck zum Schweigen bringen, sondern auch totalitäre Regime, die die Bevölkerung in ganz spezieller Absicht motivieren.
Das Mit Der Nazipropaganda Hypnotisierte Volk Erkennt Die Wirklichkeit Nicht Mehr |
Die Bevölkerung Nazideutschlands bewunderte Hitler, während sie die obigen Beweise für Völkermord und Folter ignorierte. |
Hitler und sein Generalstab trugen stets Uniform und leiteten militärische Zeremonien. Ihr Ziel war, die deutsche Bevölkerung mit einer Kriegsatmosphäre vertraut zu machen und die Besetzungen des 2. Weltkrieges vorzubereiten. |
Um die Massen zur faschistischen Ideologie hinzuführen, ist das wichtigste Element totalitärer Systeme die Überbetonung der Romantik. Menschen, die Begriffe und Ereignisse in ihrer Umgebung und der Geschichte gefühlsbetont bewerten, sind äußerst einfach zu lenken und zu Verbrechen zu benutzen. Wenn diese Menschen überzeugt werden können, dass die von ihnen erwarteten grausamen Verbrechen einem so heiligen Zweck wie der “Vorherrschaft der eigenen Rasse” dienen, dann erfüllen sie alle Forderungen. Faschistische Regime sind sich dieser Tatsache sehr wohl bewußt und bemühen sich, die Massen mit romantischem Eifer und gefühlsbetonter Agitation einzulullen. Sogenannte heilige Werte werden vorgelegt und den Menschen wird eingehämmert, ihr Leben zugunsten dieser Werte zu opfern, in deren Namen andere Menschen zu erniedrigen, zu foltern und zu töten.
Prunkvolle Demonstrationen Zur Gehirnwäsche |
Faschistische Regimes legen großen Wert auf Großdemonstrationen, Aufmärsche, Feiern, Symbole, Standbilder, Jahrestage, Flaggen und Abzeichen. Die Volksmassen werden mit Demonstrationen hypnotisiert und daran gehindert die Wahrheit zu sehen. |
Aus diesem Grund haben Massenveranstaltungen, Märsche, Versammlungen und Feiern in faschistischen Regimen große Bedeutung. Dadurch soll eine leicht beherrschbare Gesellschaft mit Herdencharakter entstehen. Symbole, Standbilder, Feierlichkeiten, Flaggen, Abzeichen und Uniformen entfernen die Menschen von der rechten Religion und führen dazu, dass sie diesen romantischen Eifer wie eine Religion leben. Mit großer Leidenschaft geben sie sich den faschistischen Idealen so hin, als ob sie mit Göttlicher Kraft beten würden. Wiederholt gerufene und geschriebene Schlagworter, Märsche und Grüße nehmen im faschistischen “Gottesdienst” einen wichtigen Bereich ein.
Brutalität, Die Sich Hinter Demonstrationen Versteckt |
Seitlich: Nazideutschland legte großen Wert auf prunkvolle Äußerlichkeiten, um dem Volk Sand in die Augen zu streuen. Die Absicht der Regierung ist, das Volk die begangenen Grausamkeiten vergessen zu machen, es zu hypnotisieren und unter Kontrolle zu halten. Oben: Die Massengräber des nationalsozialistischen Völkermordes bieten ein Bild des Grauens. |
Rationales Denken und Verhalten haben keinen Platz in Volksmassen, die von Slogans, Liedern und Gedichten aufgeputscht sind und deren Intelligenz “unter Verschluß” gehalten wird. Diese Massen, die sich und ihre Führer mit den Helden der Vergangenheit identifizieren, begehen Morde aus dem Gefühl eines künstlichen Heldentums heraus. Fragt man eines Tages nach dem Grund, erklären sie, dies für die Nation getan zu haben und sie sehen sich selbst als eine Art Nationalheld. Die Anhänger von Hitler und Mussolini agierten alle unter der gleichen Hypnose und begingen ihre Verbrechen. Der Faschismus versteht es, die Liebe der Menschen zu ihrem Staat, ihrer Nation und ihrem Vaterland in eine gefährliche Romantik und dummen Unverstand umzuwandeln und die Massen unter Einfluß dieser Romantik Verbrechen begehen zu lassen. Deshalb sind gemäßigter und intelligenter Nationalismus ganz genau von dem rassistischen und aggressiven Nationalismus des Faschismus zu unterscheiden.
1.Hitler mit der Blutfahne, dem heiligsten Symbol der Nazifeierlichkeiten 2. Mussolini ahmte die Nazimethoden nach. Seine Inspiration für die prunkvollen Demonstrationen in Rom erhielt er von den Nazifeiern. |
Das beste Beispiel hierfür ist das Nationalismusverständnis in der Verfassung der Republik Türkei. Dieses Nationalismusverständnis, das Atatürk beschrieb, ist frei von jeglichem Rassismus. Jedes Individuum, das in den Grenzen der Republik Türkei lebt, ist unabhängig von Sprache, Farbe und Rasse ein Mitglied der türkischen Nation. (Diesen klugen und zutreffenden Nationalismus hat Atatürk mit dem Ausdruck “Glücklich schätze sich, der sagen kann ‘ich bin Türke’” umrissen). Denn in der Türkei leben verschiedenen ethnische Gruppen, die alle Staatsbürger der Republik Türkei sind und die alle das gleiche Recht und die gleiche Freiheiten haben. Der Nationalismus von Atatürk ist nicht derjenige der Nationalsozialisten, die das Volk seiner Rasse entsprechend in verschiedene Lager aufteilten, sondern ganz im Gegenteil ein guter Nationalismus, der die unterschiedlichen Ethnien in Harmonie vereinigte.)
Der Faschismus ist eine falsche Religion, die die Göttlichen Religionen aufheben und an deren Stelle den heidnischen Glauben einführen will. Als falsche Religion verfügt dieser natürlich auch über falsche Werte. Zum Beispiel verwendeten die Nazis häufig das Schlagwort von “Blut und Boden” und sie bemühten sich, diese beiden Ausdrücke zu einem “heiligen” Symbol werden zu lassen. Hierfür wurden besondere “Gottesdienste” veranstaltet. Ein weiteres Beispiel ist die Parteifahne, die während Hitlers erfolglosem Putschversuch 1923 vom Blut verletzter Nazis befleckt und regelrecht in einen Götzen verwandelt wurde. Diese “Blutfahne” wurde aufbewahrt und bei jeder Nazizeremonie als heiliges Symbol hervorgeholt. Sogar zehntausende neuer Parteifahnen wurden zur Blutfahne gebracht, auf dass deren “heilige” Kraft auf die neuen Fahnen übergehen werde.41
Wiederum ist es ein Zeichen von Heidentum, Gewalt und Krieg - die ja beide grundlegende Besonderheiten des Faschismus sind - als einen heiligen Wert zeigen zu wollen. Dabei ist es das Ziel der Göttlichen Religionen, eine Gesellschaft und eine Welt entstehen zu lassen, die von Gewalt und Krieg befreit ist. Im Faschismus jedoch ist Krieg ein Wert an sich. Es herrscht der Glaube vor, dass ein Stamm, eine Rasse oder ein Volk seine Ehre und Kraft durch die Toten erringt, die in den geführten Kriegen fallen. Dieser Glaube erfordert natürlicherweise den Beginn neuer Kriege und neuen Blutvergießens. Auf diese Weise bereitet der Faschismus ständig neue Grausamkeiten und weitere Ströme von Blut vor.
Die “Blutfahne” war bei jeder Nazifeierlichkeit das heiligste Symbol. Die Nazis berührten Tausende von Fahnen mit der Blutfahne und glaubten, dass deren Heiligkeit auf die anderen Fahnen übergeht. |
Faschismus ist absolut hohle Ideologie und benötigt deshalb ständige Agitation, um sich das Überleben zu sichern. Das Vorhandensein innerer und äußerer Feinde ist eine sehr wichtige Voraussetzung, den faschistischen Staat in den Augen des Volkes zu festigen. Jeder faschistische Staat produziert imaginäre Feinde und eröffnet gegen diese den totalen Krieg. Die Presseorgane veröffentlichen täglich die diesem Feind gegenüber errungenen Siege und stärken so die Diktatur. Ununterbrochen wird betont, dass “mit den Oppositionellen hart und unbarmherzig verfahren werden muß, um das Volk vor großen Gefahren zu schützen.”
Imaginäre Feinde, Imaginäre Komplotts |
Einer der Presseberichte, die die Paranoia vor äußeren Feindes schüren und die Franzosen als Feinde der Deutschen darstellen sollten. Ein Propagandaposter, das Italien als an das Mittelmeer gekettet darstellt. |
Diese “wir und die anderen” Philosophie gewährleistet, dass sich die Bevölkerung in Anbetracht des Feindes eng an das faschistische Regime anschließt. Auf diese Weise findet sich stets ein Grund für die Mißachtung von Recht, für die Verletzung von Menschenrechten und für staatlichen Terror. Kritiker des Faschismus werden sofort beschuldigt, mit dem Feind zusammenzuarbeiten.
Eines der deutlichsten Merkmale eines faschistischen Staates ist das Mißtrauen in die eigene Bevölkerung und das Bemühen darum, jeden Verdächtigen mit allen Mitteln auszuschalten. Jedes faschistische System gründet eine Geheimpolizei um die Bevölkerung zu kontrollieren und Oppositionelle zu beseitigen. Die berüchtigte Gestapo der Nazis ist ein historischer Beleg dafür, welchen Brutalitäten und Folterungen die Paranoia eines faschistischen Regimes den Weg ebnete. Eric Hoffer legt in seinem Buch Der wahre Gläubige die von den Nazis ausgeübte Politik der Angst dar, mit der die Bevölkerung unter Kontrolle gehalten wurde:
“Die unteren Ränge der Nationalsozialistischen Partei ließ man in dem Glauben, ständig unter Kontrolle zu stehen und flößte ihnen ununterbrochen Angst ein. Die Furcht vor dem Nachbarn, dem Freund und sogar den Verwandten wurde zur Regel in der Massenbewegung. Von Zeit zu Zeit wurden unschuldige Menschen angeklagt und geopfert um den Mechanismus am Laufen zu halten.”42
Staatsterror Gegen Das Volk |
Eine der wichtigsten Besonderheiten des faschistischen Staates ist das mangelnde Vertrauen in die eigene Bevölkerung. Da man der Ansicht war, Gehorsam und Bindung nur durch Angst und Unterdrückung erreichen zu können wurden Geheimpolizei und Nachrichtendienste gegen die eigene Bevölkerung benutzt. Hunderttausende von Morden, begangen von der Gestapo der Nazis, sind ein historischer Beweis für die Dimension der Paranoia faschistischer Regimes. |
Wurzel dieser Grausamkeiten sind in der Philosophie des Faschismus zu suchen; denn die Bevölkerung wird, wenn sie nicht unter Kontrolle steht, das Regime versuchen abzuschütteln. Der einzige Weg, um die Bevölkerung Gehorsam zu lehren, ist das Ausüben von Druck. Einer der wichtigsten Befürworter dieser Idee ist der französische Philosoph George Sorel (1847-1922), der inbesondere Mussolini stark beeinflußte. Sorel war der Ansicht, dass die Bevölkerung von Natur aus dekadent ist und zur Unordnung neigt. Um dem vorzubeugen, muß Gewalt angewendet werden, was wiederum ein totalitäres System notwendig macht.
Die faschistische Paranoia gibt es immer noch. Denn Verdächtigungen steckten hinter der Ermordung der nächsten Verwandten von Saddam Hussein. Als Saddam 1979 den Präsidenten Ahmad Hassan el Bakr stürzte, ermordete er zahlreiche Parteigänger der Baath Partei, deren Mitglied er selbst war. Man sagt, dass ein Kriterium für die Morde der Schaden sei, den diese Personen in Zukunft seiner Familie zufügen könnten. Die Mörderbande, von Saddam persönlich gegründet, besteht aus ausgewählten Psychopathen. Mit diesem Team wurde im Stil der Nazi-SS eine eigene Nachrichteneinheit aufgebaut. Saddam zeigte diesem Team das Video vom Sturz und der Hinrichtung des rumänischen Diktators Ceausescu, und ermahnte es, ihre Arbeit ernst zu nehmen, da ihnen sonst das gleiche passieren würde.43
Auch Mussolini gründete Konzentrationslager ähnlich denen der Nazis. Von den 35.000 Personen, die Mussolini dort festhielt, wurden 18.000 ermordet. |
Der Verfasser des Buches Das Verständnis der Gesinnung der Massen im Faschismus, Wilhelm Reich, beschrieb die Einstellung der Nazis zu Krieg und Mord folgendermaßen:
Die deutschen Kriegführer sind nichts anderes als Wissenschaftler, die die klare Wissenschaft der Mathematik, die für das Töten von Menschen von Nutzen ist, ohne Unterlaß ausprobieren. Jeder einzelne ist als Mathematiker, Ingenieur und Chemiker dazu ausgebildet, die verzwicktesten Probleme zu lösen. Hierbei hat Kunst oder sonstige Einbildungskraft nichts verloren. Für sie ist der Krieg angewandte Physik. Die deutschen Soldaten sind psychologisch ausgebildet um Köpfe abzureißen und zu häuten. Sie sind bezahlte Soldaten, die außer Mord keine andere Aufgabe haben. Sie betrachten sich selbst als die härtesten und unbarmherzigsten Menschen dieser Welt.44
Das Modell der berufsmäßigen Mörder, das die Nazis entwickelten, ist ein Charakterzug des Faschismus, der Gewalt und Brutalität als ein Ziel an sich preist. Dabei spielt der Darwinismus eine große Rolle. Denn er hatte die sittlichen Werte der Gesellschaft dadurch untergraben, dass er die Menschen lediglich als höher entwickelte Tiere betrachtet und behauptet, dass das Leben ein Kampfplatz sei, auf dem nur die Starken überleben können. Anstelle von Barmherzigkeit und Güte standen Streit, Rache und Kampf, die den Menschen zudem als wissenschaftliche Tatsachen untergeschoben wurden.
Während die Faschisten den Kampf als ein Naturgesetz ansahen, glaubten sie, dass Ruhe, Sicherheit und Frieden den Menschen in Rückständigkeit beläßt. Mussolini betonte die Bedeutung von Aggression in einer Rede während der Eröffnung der Schule für Faschistische Kultur und Propaganda 1921 in Mailand und teilte mit, dass es die Aktion sei, die den Faschismus zum Erfolg führt.45 Gewalttätige Aktionen, Brandschatzung, Übergriffe und Prügeleien gereichten den Faschisten zur Freude. Sie waren Gegner von Frieden, Brüderlichkeit, Ruhe und Gelassenheit.
Großen Anteil an dieser Neigung zur Gewalt hatte die Ignoranz der Faschisten. Aus diesem Grunde benötigte Hitler in seinem rassistischen Regime Kämpfer und keine Intellektuellen.
Die Gewaltaktionen der Nazis wurden von eigens zu diesem Zweck aufgebauten Organisationen ausgeführt. Die erste, die 1920 gegründete SA (Sturmabteilung) wurde 1921 eine paramilitärische Truppe. In der SA befanden sich überwiegen verkrachte Existenzen, Straßendiebe. Die Truppe, an deren Spitze der für seine homosexuellen Neigungen bekannte Psychopath Ernst Röhn stand, war als “Die Braunhemden” bekannt. Um das Erstarken der Nationalsozialistischen Partei zu unterstützen, beging die SA in den 20er Jahren zahllose Übergriffe. Die SA Einheiten erledigten die letzten Übergriffe auf Oppositionelle der Nazis, waren bekannt für ihre Brutalität bei blutigen Straßenkämpfen und folterten Oppositionelle. Hitler war stolz auf die Brutalität der SA. In seinem Buch Mein Kampf beschreibt er einen erfolgreichen Angriff auf Nazigegner:
Als ich die Lobby des Hofbräuhauses betrat war es ein Viertel vor Acht und ich war fest entschlossen die Sabotage auszuführen... Der Saal war sehr voll... Ich schloß die Türen leise und gab meinen Männern das Zeichen bereit zu sein. Sie waren fünfdundvierzig oder sechsundvierzig Personen... Sie waren von der Sturmabteilung, die von heute an als SA bekannt sein würde. Und sie begannen mit dem Angriff. Wie Wolfsrudel, bestehend aus acht oder zehn Personen fielen sie über den Feind her, und nochmal und nochmal. Nach fünf Minuten war alles voller Blut...46
Gewalttätige Kräfte Des Faschismus |
Faschistische Regimes motivieren die Bevölkerung auf der einen Seite mit ideologischer Gehirnwäsche, auf der anderen Seite bestrafen sie diese mit Terror. Hierfür werden besondere Terrororganisationen gegründet. SA, SS und Gestapo der Nazis waren deren typische Vertreter. 1. Eine Postkarte, die zum Jahrestag der deutschen Polizei gedruckt wurde. 2. Aufmarsch der SS-Einheiten. 3. 4. Die SS- Totenkopfdivision – hier die Uniformabzeichen – war berühmt für ihre Grausamkeit 5. Sepp Dietrich, General der SS-Panzerdivision |
Wie beim Angriff war die SA auch Meister der Folter. In einer SA Unterkunft in der Berliner Hedemannstraße befand sich im vierten Stock ein geheimes Folterzimmer. Dieses wurde nach einer Weile von der Polizei entdeckt und die Gefolterten befreit. Einer der das Zimmer betrat, beschreibt dies folgendermaßen:
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges kamen die Grausamkeiten ans Tageslicht, die die Nazis in den Konzentrationslagern angerichtet hatten. Millionen von unschuldigen Menschen wurden aufgrund ihrer Rasse und Gedanken von den Nazis zur Zwangsarbeit verpflichtet und dann Hunger und Tod überlassen. Diese Brutalität zeigt das Ausmaß der Katastrophe, in die der Darwinismus die Welt geführt hatte. |
Franco, Der Blutige Alliierte Hitlers |
Der faschistische General Francisco Franco führte Spanien 1936 in einen großen Bürgerkrieg, in dessen Folge täglich im Durchschnitt 500 Menschen starben. Am Ende des Bürgerkrieges hatten ca. 600.000 Menschen ihr Leben gelassen. 3. Hitler und Mussolini waren Francos wichtigste Stützen während dieses Krieges. |
“Als wir ankamen, waren die Opfer halb verhungert. Für ein Geständnis wurden sie tagelang in einem engen Schrank gehalten und sagten uns “das Verhör bestand aus Schlägen mit einer Eisenstange oder Peitsche.” Einige dieser lebenden Skelette lagen mit entzündeten Wunden nebeneinander auf schmutzigen Strohsäcken.
Mit der Machtergreifung der Nazis verringerte sich die Bedeutung der SA und an deren Stelle stieg der Stern der SS, die professionellere und über mititärische Ausbildung verfügende Schutzstaffel. Diese Gruppe trug schwarze Hemden und bestand aus Jugendlichen, die die Kriterien der arischen Rasse deutlich aufwiesen. Die Waffen SS war der militärische Teil der SS. Die Totenkopfdivision der Waffen SS war bekannt für ihre Grausamkeit und sie war es, die das Personal für die Konzentrationslager stellte.
Vergleichbare Konzentrationslager gründete Mussolini, in dessen Säuberungslagern 18.000 von 35.000 Personen getötet wurden. Außer diesen gab es in Italien zahlreiche Menschen, die unter der faschistischen Diktatur starben, vom Terror ermordet wurden oder auf ungeklärte Weise starben. In einer Rede gestand Mussolini die Tyrannei des Faschismus mit den Worten “der Faschismus ist keine Freiheit, sondern die Herrschaft der Tyrannei. Er ist nicht für die Sicherheit des Volkes, sondern zur Verteidigung persönlicher Interessen. Dies weiß jeder ...”47
Auch unter Franco waren Ausbrüche von Tyrannei festzustellen. Franco fiel bereits zu Beginn des Bürgerkrieges durch besonders unbarmherzige Methoden auf. So wurden zum Beispiel in einem kleinen Bergdorf nördlich von Madrid 31 Personen gefangengenommen, weil sie ihre Stimme der Volksfront gaben. Nach dem Verhör wurden 13 Personen auf einen Lastwagen geladen und vor dem Dorf am Wegesrand ermordet. Als die Faschisten in die 11.000 Einwohner große Kleinstadt Loro del Rio einmarschierten, ermordeten sie mehr als 300 Personen. In anderen Städten gingen sie noch grausamer vor, so dass die Anzahl der Toten bis heute nicht genau bekannt ist.48 Franco ließ von seinem eigenen Volk Hunderttausende ohne Rücksicht auf Alte, Frauen und Kinder ermorden. Zusammen mit den Freiwilligen bezahlten auf beiden Seiten nahezu eine Million Menschen den Krieg mit ihrem Leben. In dem Buch Wer war Franco? Was war Falangismus? wird die Situation in Spanien folgendermaßen beschrieben:
“Tausende von Menschen wurden gefoltert, Frauen, die nicht zu ihren Verwandten zurückkehren wollten, wurden kopfunter aufgehängt, Kinder erschossen und Mütter, die die Folterung ihrer Kinder miterleben mußten, wurden verrückt...”49
Franco führte Spanien in einen großen Bürgerkrieg und war die Ursache von Feindschaft zwischen Brüdern und zwischen Vater und Sohn. Im Durchschnitt starben in diesem Bürgerkrieg täglich an die 500 Personen. Gewaltverbrechen, grausame Morde, Massenfolterungen und unmenschliche Vergehen rissen nicht ab. Der spanische Bürgerkrieg hinterließ ca. 600.000 Tote.
Hitler und Mussolini benutzen Spanien als Testgelände, um Waffen und Soldaten auszuprobieren.50 Am Morgen des 5. Mai 1937 wurde beispielsweise die Kleinstadt Guernica von den Bombern der Nazis eingeebnet.51
Der Kommandeur des Afrikakorps General Erwin Rommel während der Besetzung von Nordafrika im Mai 1942. |
Eine der weiteren charakteristischen Eigenschaften des Faschismus ist die Politik der Eroberung anderer Länder. Der Hauptgrund für die Eroberungspolitik liegt im Rassismus und in dem darwinistischen Gedanken des “Überlebenskampfes zwischen den Rassen”. Die Faschisten sind der Überzeugung, dass es für die Entwicklung der Nation notwendig ist schwache Länder zu besetzen und sich durch deren Unterwerfung auszudehnen.
Nach der faschistischen Philosophie kann sich der Mensch nur durch Krieg entwickeln. Aus diesem Grunde sind Militarismus und Kriegführung die deutlichsten Charakteristika des Faschismus. Die faschistischen Parteien bemühten sich, diese kriegerische Seele anzustacheln und mit Uniformen und prunkvollen Aufmärschen die Bevölkerung zu beeinflussen. Nach Mussolinis eigener Aussage ist “Friede schädlich für den Faschismus. Es ist der Krieg, der die Kraft des Menschen auf den höchsten Punkt bringt.”52
In einer anderen Rede drückte Mussolini seine Ablehnung des Friedens folgendermaßen aus: “Der Faschismus lehnt es ab, dass sich die ganze Welt umarmt.”53
Wegen dieser Ideologie fügte Mussolini sowohl der eigenen Bevölkerung wie auch den Menschen in den besetzten Ländern großes Leid zu. 1935 besetzte er in der Vorstellung, das Römische Reich wieder auferstehen zu lassen Äthiopien und ermordete in unbarmherziger Weise 15.000 Muslime. Er befahl die Zivilbevölkerung, die sich der Besetzung entgegenstellte ohne zu zögern zu erschießen und beging grausame Verbrechen, bei denen auch Zivilisten mit Giftgas getötet wurden.
Eines der deutlichsten Beispiele faschistischer Besatzungspolitik ist ohne Zweifel Nazideutschland. So wurde der 2. Weltkrieg mit der Behauptung angestiftet, dass jenseits der Grenzen Deutschlands “Lebensraum” notwendig sei. Innerhalb kurzer Zeit besetzte die deutsche Armee Polen, Belgien, die baltischen Länder, Frankreich, den Balkan und Nordafrika. In Russland kamen die Deutschen fast bis nach Moskau und schwenkten dann zum Kaspischen Meer. Dieser Wahnsinn, der sowohl für die Deutschen als auch für andere Nationen in einer großen Katastrophe endete, brachte insgesamt 55 Millionen Menschen den Tod und ist der blutigste Stempel, den der Faschismus dem 20. Jahhundert aufdrückte.
Die Besetzung Äthiopiens Durch Italien |
Mussolini besetzte im Jahr 1935 Äthiopien in dem Wahn, das “Römische Reich” wiederzuerwecken. 15.000 unschuldige Muslime wurden von den italienischen Einheiten ermordet. Mussolini befahl nicht nur, die Widerstand leistende einheimische Bevölkerung ohne Zögern zu erschießen, er vergiftete auch die Zivilbevölkerung mit Giftgas. Links: Von den faschistischen Besatzern erhängte sechs Muslimische Äthiopier.. |
Faschistische Propaganda: Die italienische Belagerung wurde als ein Transfer der überlegenen italienischen Kultur an Äthiopien dargestellt. |
Das deutlichste Beispiel faschistischer Besetzungspolitik ist Nazideutschland |
Bekanntmachung für eine 1938 von den Nazis organisierte Ausstellung. Ziel der Ausstellung war es, mißliebige Werke auszustellen und diese herabzusetzen. |
Eine weitere Augenfälligkeit des Faschismus ist die Tatsache, dass Menschen unter faschistischer Herrschaft ihre künstlerischen Fertigkeiten nicht entwickeln können und wissenschaftliche Arbeiten zu keinem fruchtbaren Ergebnis kommen.
Kunst beginnt damit, dass sich Menschen an schönen Dingen erfreuen und dieser Freude Ausdruck verleihen möchten. Zuallererst ist deshalb eine Seele notwendig, die sich an Schönem erfreuen kann. Ein Künstler, der über Gefühle wie Liebe und Güte und über ästhetisches Empfinden verfügt, erkennt die Schönheit eines Tieres, einer Aussicht oder einer Pflanze und die Freude, die er empfindet, setzt er in ein Gemälde um. Ein Komponist schreibt unter dem gleichen Eindruck wunderbare Musik, weil seine Seele Schönheit empfindet, der sie Ausdruck verleihen möchte. Das gleiche ist für andere Kunstformen gültig, von der Literatur bis zur Musik.
Auf der anderen Seite ist es unmöglich, mit einer an Tyrannei und Unbarmherzigkeit gewöhnten, starren und unbeweglichen Seele Kunst zu schaffen. Ein Mensch, der an Aggressivität und rohe Gewalt glaubt, der überzeugt ist von der Notwendigkeit des Blutvergießens und der die Welt als einen Kriegsschauplatz und eine Arena betrachtet, in der nur der Starke das Recht zum Leben hat, ein solcher Mensch wird von den Schönheiten der Natur oder des Menschen wenig beeinflußt sein und deren Feinheiten nicht erkennen können.
Genau dies zeichnet Faschisten aus. Deshalb ist es diesen unmöglich, ein künstlerisches Empfinden zu besitzen. Die faschistische Seele, die in höchstem Maße roh, unverständig und ungebildet ist, betrachtet Kunst als überflüssiges Beiwerk.
Das Standbild von Ferruccio Vecci, genannt “Die aus dem Kopf des Duce sprühende Herrschaft”. |
Der Widerstand der Faschisten gegen die Kunst geht eigentlich auf die Spartaner zurück, die sie sich selbst als Beispiel aussuchten. In einer Zeit, in der in Athen die Kunst hoch entwickelt war, hielten es die Spartaner für überflüssig, sich künstlerisch zu betätigen und erzogen die Bevölkerung von klein auf zu Kriegern. Den Kindern Spartas war es verboten, sich während ihrer Erziehung mit Lesen und Schreiben oder Bereichen wie der Kunst zu beschäftigen.
In den faschistischen Staaten des 20. Jahrhunderts sind vor allem die unter staatlicher Leitung entstandene Kunstwerke zu sehen, die jedoch ausnahmslos seelenlose und mechanische, auf Bestellung produzierte Kunstwerke darstellen, die den propagandistischen Zwecken des faschistischen Staates dienen. Echte Kunstwerke gibt es nicht. So können nur die Themen dargestellt werden, die der Staat erlaubt, also zum Beispiel Krieg; Bereiche, die nicht ins staatliche Programm passen, bleiben unberührt. Dies ist in gleicher Weise für die Literatur gültig, die sich nur mit Themen befassen darf, für die der faschistische Staat eine Erlaubnis erteilt. Als Ergebnis entsteht eine Pseudokunst, die, ebenso wie Architektur und Literatur in allen Bereichen formelhaft, grob, seelenlos und matt erscheint.
Die wichtigsten Beispiele stammen aus Hitlerdeutschland. Aufgrund seiner rassistischen Ansichten boykottierte Hitler einige Kunstbereiche. Im Rundfunk war es zum Beispiel verboten, den als “Negermusik” bezeichneten Jazz zu spielen, da Menschen mit schwarzer Haut als unterlegene Rasse galten. Der Generaldirektor des deutschen Rundfunks, Eugen Hadamowski, teilte 1935 mit, dass aufgrund eines Befehls von Hitler “ich es auf jeden Fall verbiete, im deutschen Radio den Jazz der Neger zu spielen”.
Missverständnis der Kunst des Faschismus |
Die faschistische Ideologie entfernt die Kunst von allen ästhetischen Werten und macht sie zu einer Propagandamaschine. Ebenso wie das “Freundschaft” genannte Gemälde des deutschen Malers Helmut Ullrich, dessen Themen der “heldenhafte deutsche Krieger” und “das die arische Rasse vertretende Kind” sind. |
Zu Beginn der 1940er Jahre begann Hitler die Jazzmusik als ein Mittel der Rundfunkpropaganda gegen England und die USA zu benutzen. Zu dieser Zeit war Jazz die Musik, die in beiden Ländern am meisten gehört wude. Die Nazis brachten die berühmtesten Jazzspieler Europas zusammen. Als erstes wurden deren Namen ins Deutsche übersetzt. Die Texte der Lieder beschrieben die Stärke Deutschlands. Das Abspielen dieser Version von Nazi-Jazz wurde nur als Propaganda für den Westen benutzt und war im deutschen Rundfunk selbstverständlich verboten.
Ein Beispiel für den faschistischen Wortlaut:
“Du bist der Größte ... Du bist ein deutscher Pilot ... Du bist das Feuer eines Maschinengewehrs ... Du bist der heldenhafte Soldat eines U-Bootes. Du bist der Größte... Du bist ein deutsches Bombardement ...”54
Dies war das Kunstverständnis der Nazis. Ob bildende Kunst, Gesang, Musik oder Literatur, alles durfte nur die Themen enthalten, die von Staatswegen erlaubt waren. Maler durften nur Bilder malen, die die kriegerische Seele entflammten.
Die von Hitler bestimmten Vorschriften für Künstler gingen jedoch noch weiter. Nach den 1933 verabschiedeten Rassengesetzen veröffentlichte die Reichsmusikkammer eine Liste aller zugelassenen deutschen Künstler. Daraufhin wurden hunderte von befähigten Künstlern entlassen oder mußten ihre Karriere beenden, weil ihre Rasse oder Musik Hitler nicht gefiel. Die Musik von Mendelssohn, Mahler und Schoenberg wurde aus den gleichen Gründen verboten.55
Hitler war der Ansicht, dass es die Aufgabe der Kunst sei, bestimmte politische Aussagen zu treffen und damit die Überzeugung der Bevölkerung zu formen. Für Hitler bestand Kunst aus der Darstellung von Landleben, Gesundheit und der arischen Rasse. In einer Rede ließ er sich folgendermaßen über seine Ansicht zu Kunst und Künstlern aus:
“Wir werden die Künstler entdecken und fördern, die dem deutschen Volk wirkungsvoll den Stempel der deutschen Rasse aufdrücken können. Diese drücken in ihren Bildern die Seele des Volkes und deren Ideale aus.”56
Es ist klar, dass Kunst und wissenschafliche Arbeiten von Menschen, die unter einem faschistischen Regime leben, in höchstem Maße leiden. Wird demgegenüber in einer Gesellschaft die Religion in ihrer wahren Bedeutung gelebt, dann erlebt die Kunst einen kometenhaften Aufstieg. Da gläubige Menschen wissen, das das Universum und alle Lebewesen von Gott erschaffen wurden, erkennen sie an allem nur das Schöne. Sie sehen die Schöpfungskunst Gottes und empfinden dafür große Bewunderung. Menschen, Tiere und Pflanzen erkennen sie als von Gott geschaffene Wesen, wissen deren Wert, lieben diese und bemerken deren Schönheiten und Feinheiten. Die größten Kunstwerke der Geschichte entstehen durch die Inspiration, die den Künstlern durch religiöse Begriffe eingegeben wurde.
Der Faschismus verfügt über eine weitere, zwar weniger auffällige, aber nichts desto trotz besonders wichtige Seite: Dies ist das feindselige Verhalten gegenüber Frauen und die Ansicht, dass diese den Männern unterlegen sind.
Beweise hierfür sind in Reden und Ansprachen faschistischer Führer zu finden. So erniedrigte zum Beispiel Mussolini Frauen ganz offen in einem Gespräch mit einem Journalisten des französischen Journal am 12. November 1922.
M Faschismus Gilt die Gleichung “Kunst = Krieg” |
Die am meisten verwendeten Themen der Nazikunst waren “Heldentum” und “Krieg”, wie in dem abgebildeten Gemälde “Der Krieger in Polen” von Franz Eichhorst. |
“Es wird darüber gesprochen, dass ich beabsichtige, das allgemeine Wahlrecht einzuschränken. Nein! Jeder Bewohner wird das Stimmrecht, das er für das römische Parlament besitzt, bewahren... Außerdem gestehe ich ihnen, dass ich nicht daran denke, Frauen das Stimmrecht einzuräumen. Dies hat keinen Nutzen. Mein Blut ist bei der Beteiligung von Frauen an Staatsgeschäften gegen jegliche Art von Feminismus. Selbstverständlich darf eine Frau kein Sklave sein, wenn ich Frauen aber das Wahlrecht erteile, werde ich ausgelacht. In unserem Staat dürfen Frauen nicht zählen.”57
Als in den 1930er Jahren die große Wirtschaftskrise begann, befahl Mussolini, dass Frauen aus ihren Arbeitsverhältnissen auszuscheiden hätten. Denn er betrachtete Frauen als “die Diebe, die den Männern das Brot aus der Hand nehmen und die Schuldigen für die Unproduktivität der Männer.”58 Die wichtigste Aussage bezüglich dieser Einstellung des Duce zu den Frauen spiegelt sich in einer Aussage wider, die er 1932 gegenüber der französischen Journalistin Helene Grosset machte:
Frauen müssen gehorchen... Wenn sie die Kraft zur Analyse aufbringen, so doch nicht zur Synthese. Haben sie jemals ein architektonisches Bauwerk entstehen lassen? Ich spreche nicht von einem Tempel, aber eine Frau kann noch keine Hütte errichten. Die Frau ist fremd in der Architektur, die ja die Synthese aller Kunst ist und ihre Bestimmung endet hier.59
Die Einschränkungen für Frauen blieben nicht aufs Berufsleben beschränkt, sondern zeigten sich auch in der Schulbildung. So wurde zum Beispiel mit einem Beschluß vom 30. Januar 1927 der Literatur- und Philosophieunterricht für Gymnasiastinnen verboten. Ein weiterer Beschluß von 1928 legte der Schulbildung von Mädchen rechtliche Hindernisse in den Weg; Frauen wurde verboten Mittelschuldirektorinnen zu werden und Mädchen in Mittelschulen und Universitäten mußten doppelt so viel Gebühr bezahlen.
In der Verordnung, die Mussolini am 28. November 1933 dem Parlament vorlegte stand folgendes geschrieben: “Die Staatsorgane sind bevollmächtigt, in Anzeigen zur Einstellung von staatlichen Angestellten Bedingungen zu formulieren, mit denen Frauen ausgeschlossen werden... Eine Obergrenze zur Beschränkung des Frauenanteils bei staatlichen Behörden ist Vorschrift.”60 Die Verordnung vom 1. September 1938 besagte, dass der Anteil von Frauen im öffentlichen Dienst 10% nicht übersteigen darf.
In Nazideutschland war der Frauen zugewiesene Status als Bürger zweiter Klasse noch offensichtlicher. Das deutsche Nationale Erziehungsministerium hatte beschlossen, dass nur 10% aller Abiturienten Mädchen sein dürfen. 1934 wurde nur 1.500 Mädchen von insgesamt 10.000 Abiturientinnen die Erlaubnis erteilt, eine Universität zu besuchen. 1929 gab es 39 nationalsozialistische Lehrinstitute, doch nur zwei davon waren für Mädchen. Man erließ Gesetze, die die Teilnahme am Lateinuntericht an an den Gymnasien für Mädchen untersagte.61
Diese Verordnungen repräsentierten nicht einfach eine Sozialideologie oder lediglich Regelungen um eine Arbeitsteilung zu ermöglichen, sie waren die Implementierung des biologischen Dogmas des Nationalsozialismus.
Maria A. Macciocchi, Autorin von Eléments pour une Analyse du Fascisme (Elemente einer Analyse des Faschismus), kommentiert, in den Augen der Nazis seine Frauen den Tieren zuzurechnen gewesen.62 Einer solchen Philosophie entsprechend waren Frauen eine primitive Rasse auf einer unteren Ebene, biologisch ausgedrückt.63
Wandgemälde, das italienische Künstler 1940 auf Wunsch der faschistischen Führung im Eingangsbereich der Universität Padua erstellten. |
Diese erniedrigende Einstellung, die Faschisten Frauen gegenüber hatten, wurzelt, wie in so vielen anderen Bereichen, im Darwinismus. Die Faschisten übernehmen nicht nur den Gedanken der Ungleichheit der Rassen, sondern auch die Überzeugung, dass Männer Frauen überlegen sind.
In seinem Buch The Descent of Man (Die Abstammung des Menschen) schrieb Darwin, dass Frauen in Bezug auf Wahrnehmungsfähigkeit, Auffassungsgabe und Nachahmen “die Eigenschaften von unterlegenen Rassen aufweisen und aus diesem Grund einer älteren und unterlegeneren Kulturstufe angehören.”64 Mit Darwins eigenen Worten bedeutet Evolution, dass die Mitglieder einer Art – insbesondere die Männer – kämpfen, um die andere Art unter ihre Herrschaft zu bringen.65
In The Descent of Man (Die Abstammung des Menschen) schrieb Darwin auch, „... der Mann ist körperlich und geistig stärker als Frauen, und in seinem wilden Stadium hält er die Frau in viel größerer Knechtschaft, als die Männchen irgendeines anderen Tieres; daher ist es nicht überraschend, dass seine Macht wuchs durch die Selektion.“66 Evolution war in der Hand der Männer, und die Frauen waren im Wesentlichen passiv. Als Resultat haben sich die Frauen weniger entwickelt und waren primitiver, weswegen Frauen von Instinkten und Emotionen dominiert waren, was ihre größte Schwäche war.67
Darwin beharrte sein Leben lang auf dem Glauben, dass für die Evolution die Überlegenheit des Mannes wichtig sei. Diesbezüglich verwies er auf die Theorien seines Cousins Francis Galton und meinte:
“Der Hauptunterschied zwischen der intellektuellen Kraft der beiden Geschlechter, sei es nun tiefes Nachdenken, gesunder Menschenverstand und Imaginationskraft, oder nur der Gebrauch von Sinnen und Händen, liegt darin, dass in allen Bereichen der Mann der Frau weit überlegen ist. Würde man zwei Listen anfertigen mit den Namen von Männern und Frauen, die auf den Gebieten von Dichtung, Malerei, plastischer Kunst, Musik (sowohl Komposition wie auch Vortrag) Geschichte, Wissenschaft und Philosophie berühmt sind, dann wäre diese Liste nicht zu vergleichen. Wie wir auch aus dem Gesetz von der Abweichung vom Mittelmaß ableiten können, das Herr Galton in seinem Buch Hereditary Genius so schön erklärte, ist es nur zwingend, dass, wenn Männer in zahlreichen Bereichen Frauen auf jeden Fall überlegen sind, auch die durchschnittliche Geisteskraft des Mannes derjenigen der Frau überlegen ist.”68
Ein weiteres Ziel faschistischer Kunst ist die Darstellung des Führers in einem heiligen Gewand. Das “Fahnenträger” betitelte Hitlergemälde von Hubert Lanzinger erfüllte genau diesen Zweck. |
Die Rolle der Frau in der Ehe beschreibt Darwin folgendermaßen: “Ständige Freundschaft (eine Freundschaft, die bis ins Alter reicht), jemand, der sich um einen bemüht, jemanden, den man liebt und mit dem man spielt - besser als ein Hund - jemand der die Verpflichtungen des Haushaltes auf sich nimmt...”69
Es ist leicht zu erkennen, das Darwin Familie und Frauen gegenüber eine materialistische Einstellung hatte. In dieser war für Liebe, Achtung, Bindungund Güte kein Raum.
Auch der Professor für Naturgeschichte an der Universität Genf, Carl Vogt, vertrat Frauen gegenüber eine geringschätzige Einstelltung. Er schrieb folgendermaßen: Die weiblichen Mitglieder der menschlichen Rasse sind den Männern stark unterlegen, sie sind näher an den Tieren. Aus diesem Grunde würden wir verstärkt die Eigenschaften eines Affen antreffen, würden wir uns als Standard eine Frau nehmen.70
Zahlreiche Evolutionisten, die auf Darwin folgten, setzten die Behauptung der biologischen Unterlegenheit der Frauen fort. Einige Evolutionisten klassifizierten Männer und Frauen sogar als zwei verschiedene Arten. Die Männer seien homo frontalis die Frauen homo parietalis.71 Eine Evolutionistin, Elaine Morgan, bemerkte, dass Darwin Männer zur Erforschung der Gründe motiviert habe, warum Frauen „eindeutig minderwertig und subordinant“ seien.72
Der Evolutionär und Physiker Paul Broca (1824-1880) von der Universität Paris interessierte ich insbesondere für die Unterschiede des Gehirnvolumens von Frauen und Männern. Das relativ kleinere Volumen von Frauen brachte er mit deren niedrigerer Verstandeskraft in Verbindung.
Ein Nachfolger Darwins, der Sozialpsychologe Gustave Le Bon (1841-1932) schrieb dagegen folgendes:
Die Gehirne der Frauen sind näher am Gehirn eines Gorillas als die der Männer. Die Zugehörigkeit der Frauen zu einer untergeordneten Rasse ist so offensichtlich, dass niemand deren Richtigkeit bestreiten kann; lediglich der Grad gibt Anlaß zu Diskussionen... Frauen vertreten die niedrigste Stufe der Evolution und sind Kindern und Wilden näher als Erwachsene und kultivierte Männer. Treulosigkeit, Inkonsequenz, Mangel an Denkfähigkeit und Logik herrschen vor. Zweifellos gibt es Frauen, die überlegener als durchschnittliche Männer sind; diese sind jedoch von Geburt aus häßliche Dinger. Wie zum Beispiel ein zweiköpfiger Gorilla; im Endergebnis kann man dies vollkommen außer Acht lassen.”73
Der Grund für die Minderwertigkeit und Geringschätzung der Frauen im Faschismus liegt in den entsprechenden pseudowissenschaftlichen Einflüsterungen des Darwinismus. Dies spiegelt sich ebenso in der Aufhebung sozialer Rechte für Frauen unter Mussolini wider, wie in den “Zuchtanstalten” Hitlers, in denen junge Mädchen gewaltsam zu Beischlaf mit SS-Offizieren gezwungen wurden, um die “überlegenen Menschen” zu vermehren. Darwinisten und Faschisten sind Frauenfeinde. Sie erklärten Frauen zu einer minderwertigen und zurückgebliebene Rasse und schätzten sie gering.
Diese Einstellung der Faschisten ist dem Quran genau entgegengesetzt. Gott befahl im Quran Frauen gegenüber in höchstem Maße gütig, aufmerksam und beschützend zu sein. Daneben zeigte er den Menschen Mutter Maria und die Frau des Pharao als Beispiel für Frauen von außerordentlicher Moral. Vor Gott hat Außerordentlichkeit nichts mit Menschenrasse, Geschlecht oder Rang zu tun, sondern vielmehr mit der Glaubenskraft und Nähe zu Gott. Gott teilt im Quran mehrmals mit, dass alle Gläubigen – ohne Unterschied zwischen Mann und Frau – die vollkommene Gegenleistung für ihre Taten erhalten werden:
Und ihr Herr antwortet ihnen: "Siehe, Ich lasse keine Tat von euch verloren gehen, sei es von einem Mann oder einer Frau... " (Sure 3:195 – Al-’Imran)
Wer aber Rechtes tut, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist, jene sollen ins Paradies eingehen und nicht um eine Rille im Dattelkern Unrecht erleiden. (Sure 4:124 – an-Nisa)
Wer das Rechte tut, und gläubig ist, sei es Mann oder Frau, dem werden Wir ein gutes Leben geben. Und Wir werden ihn nach seinen besten Werken belohnen. (Sure 16:97 – an-Nahl)
Mit der Aufgabe der Religion und der Wahrheit konnte sich ein Aberglaube wie der Darwinismus entwickeln, mit dem jede Art von Rassen- und Geschlechterdiskriminierung legalisiert wurde.
Der Faschismus behandelte Frauen mit Feindschaft und betrachtete sie als unterlegen. |
Der Faschismus empfand Frauen gegenüber deshalb eine so große Antipathie, weil er sie mit Eigenschaften wie Liebe und Güte identifizierte. Auf der anderen Seite wurden Krieg, Blutvergießen, Unbarmherzigkeit und Härte als “männliche” Charakterzüge beschrieben, und diese deshalb als geheiligt überhöht.
Untersucht man jedoch das Märchen von der faschistischen “Männlichkeit” genauer, so erkennt man schnell homosexuelle Neigungen.
Diese wenig bekannte, aber wichtige Verbindung zwischen Faschismus und Homosexualität reicht zurück bis ins alte Sparta.
Die deutlichste Eigenschaft des Polytheismus ist das Fehlen der von Gott offenbarten moralischen Kriterien und Regeln. Aus diesem Grund konnte sich in der heidnischen Welt mit Leichtigkeit jegliche Art von sexueller Abweichung entwickeln. Dabei nahmen die alten griechischen Stadtstaaten eine Spitzenstellung ein. In Athen und Sparta betrachtete man Homosexualität als völlig normale und legale Beziehung, ja sogar als besonderen Verdienst.
Insbesondere in Sparta hatte der Begriff “Männlichkeit” eine ganz besondere Bedeutung und Homosexualität wurde unter dem Namen “Männerliebe” als ein intelligentes Verhalten betrachtet. Die Soldaten Spartas waren davon überzeugt ihre Kräfte durch sexuelle Beziehungen untereinander zu erhöhen. Der Historiker Plutarch, der von 50-120 v. Chr. in Chaironeia lebte schrieb, dass die 300 Mann starke besondere Kampftruppe eigentlich aus 150 Liebespaaren bestand.74 Die stärksten Knaben Spartas, die das 12. Lebensjahr vollendet hatten, wurden zum Heer eingezogen und dort als erstes von den erfahrenen Soldaten vergewaltigt. Man glaubte, dass diese perversen Beziehungen die größte Kraftquelle für die Kriegerkultur Spartas und die Leidenschaft des militärischen Blutvergießens seien.
Diese häßliche und perverse Kultur wurde im 19. Jahrhundert durch den Neo-Polytheismus erneut belebt und fand sein bedeutendstes Zentrum in Deutschland. Der Führer dieser Strömung, Adolf Brand gründete 1902 gemeinsam mit den Päderasten Wilhelm Jansen und Benedict Friedlander die Gemeinschaft der Eigenen. 1904 veröffentlichte Friedlander ein Buch mit dem Titel Renaissance des Eros Uranios, auf dessen Titelseite sich die Abbildung eines halbnackten griechischen Jugendlichen befand. Im Buch beschrieb Friedlander ihre Ziele folgendermaßen:
“Unser positives Ziel ist es, die griechische Ritterlichkeit von neuem zu erwecken und auch deren Anerkennung durch die Gesellschaft... Mit der Liebe zur griechischen Ritterlichkeit meinen wir die enge Liebe zwischen Männern, insbesondere die Beziehung zwischen Männern unterschiedlichen Alters.”75
Homosexualität war in der heidnischen Gesellschaft eine ganz legale Verhaltensweise, vor allem bei den alten Griechen, der Inspirationsquelle der Nazis. |
Das Ziel der Gemeinschaft der Eigenen war es, Deutschland von einem religiösen Aufbau zu befreien und in eine griechische Kultur umzukrempeln.76 Gleichzeitig war diese perverse Gemeinschaft ein Vorreiter des Rassismus. Der Leiter der Menschenrechtsvereinigung, die 1923 im Dunstkreis der Gemeinschaft der Eigenen gegründet wurde, führte in seinem Buch an, dass die überlegendste Rasse die aus Homosexuellen bestehende Rasse sei. Für das Fortbestehen der Rasse müssten “reproduktive Beziehungen” mit Frauen eingegangen werden; um die “ultra-männliche” Rasse zu erhalten, müßten jedoch echte sexuelle Beziehungen zwischen Männern gelebt werden.
Diese Gedanken sind nichts anderes als die Gedanken der Nazis.
Denn die Nationalsozialistische Partei war schließlich nichts anderes als ein “Club für Homosexuelle”.
Diese Tatsache wurde in dem 1995 von Scott Lively und Kevin Abrams verfassten Buch The Pink Swastika: Homosexuality in the Nazi Party (Das Rosafarbene Hakenkreuz: Homosexualität in der Nazipartei) in einer breit angelegten Untersuchung dargelegt. In dem Buch wurden sowohl Strömungen und Vorläufer der Nazis als auch die leitenden Kader der Nazipartei selbst untersucht und dabei zahlreiche Kadermitglieder mit homosexuellen Veranlagungen ausgemacht. Historische Belege dokumentieren ausserdem, dass das Verbot der Homosexualität durch die Nazis und die Verbringung von Homosexuellen in Konzentrationslager lediglich der Verheimlichung der Entartung des nationalsozialistischen Generalstabs diente. Unter den als homosexuell bekannten befanden sich u.a. der SA Führer Ernst Roehm, der Gestapo Chef Reinhard Heydrich, der Reichsluftfahrtminister Hermann Göring, Rudolf Hess, Der Leiter der Hitlerjugend Baldur von Schirach, der Finanzminister Walther Funk und der Kommandeur der Landsteitkräfte Freiherr Werner von Fritsch. Des weiteren wurden Beweise gefunden, dass auch SS Chef Heinrich Himmler und Adolf Hitler selbst homosexuelle Neigungen hatten.77
The Pink Swastika konnte weiterhin nachweisen, dass diese Perversion nicht auf die Nazis beschränkt war, sondern dass sich in den Vereinigten Staaten unter den Führern einiger neonazistischer und rassistischer Organisationen zahlreiche Homosexuelle befinden, und dass diese Veranlagung ein Charakterzug des Faschismus ist. Die faschistischen Heiden praktizieren die Perversität, die, wie im Quran beschrieben, vom Volk Lots ausgeführt wurde.
Allerdings sollten diejenigen, die diese Perversität praktizieren, nicht das Ende des Volkes Lots vergessen, welches im Quran folgendermaßen beschrieben ist:
Und Lot als er zu seinem Volke sprach: "Wollt ihr Schändlichkeiten begehen wie kein Geschöpf zuvor? Wahrlich, ihr kommt mit Sinneslust zu Männern statt zu Frauen! Ja, ihr seid ein ausschweifendes Volk!" Doch die Antwort seines Volkes war, lediglich zu sagen: "Treibt sie aus euerer Stadt hinaus. Das sind fürwahr Leute, die sich als rein ausgeben." Und Wir retteten ihn und seine Familie, außer seiner Frau, die zurückblieb. Und Wir ließen einen Regen auf sie regnen. Sieh nur, wie das Ende der Sünder war.(Sure 7:80-84 – al-A’raf)
34. Eric Hoffer, The True Believer, Thoughts on the Nature of Mass Movements, New York: Harper & Row, 1951, p. 11.
35.Adolf Hitler, Mein Kampf, Translated by Ralph Manheim, Pimlico, London, 1997, p. 163-164.
36.Emil Ludwig, Talks With Mussolini, George Allen, 1932, pp. 122-123, p. 128.
37. http://www.historyplace.com/worldwar2/ holocaust/h-bookburn.htm
38. James Larratt Battersby, The Holy Book of Adolf Hitler, 1952, Southport, p. 10.
39. http://www.historyguide.org/europe/ duce.html
40. http://www.tasis.com/TASIS/FacultyLecture/ FacLect.html
41. Michael Baigent, Richard Leigh, Henry Lincoln, The Messianic Legacy, Corgi Books, 1991, p. 199.
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43.Adel Darwish, "The GodFather of Baghdad", http://www.mideastnews.com/the1.htm
44. Wilhelm Reich, The Mass Psychology of Fascism, Farrar, Straus and Giroux, New York, 2000, p. 333.
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46. Adolf Hitler, Mein Kampf, Translated by Ralph Manheim, Pimlico, London, 1997, p. 459-460.
47. John P. Diggins, Mussolini and Fascism, Princeton University Press, 1972, p. 15.
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49. T. Kakınç, Franco Kimdir? Falanjizm Nedir? (Who is Franco? What is Falangism?), Kitaş Yayınları, Mayıs 1969, p. 57.
50. Paul Johnson, Modern Times, New York: Harper and Row, 1983, Chapter "The High Noon of Aggression".
51. http://www.crf-usa.org/terror/ civilian_Bombing.htm
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53. Benito Mussolini, http://www.historycenter.net/Politics-detail1.asp?ID=487
54. Nokta Dergisi (Nokta Magazine), 13 March 1988, p. 76-77.
55.http://fcit.coedu.usf.edu/holocaust/arts/ musDegen.htm
56.http://fcit.coedu.usf.edu/holocaust/arts/ artReich.htm
57. Maria A.Macciocchi, Eléments Pour Une Analyse du Fascisme, Paris, UGE, 1976, p.108
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59. Maria A.Macciocchi, Eléments Pour Une Analyse du Fascisme, Paris, UGE, 1976, p. 126.
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61. Maria A.Macciocchi, Eléments Pour Une Analyse du Fascisme, Paris, UGE, 1976, p. 132-133.
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64.Charles Darwin, The Descent of Man, The Modern Library, New York, p. 873.
65. Charles Darwin, The Origin of Species by Means of Natural Selection, D. Appleton and Company, New York, 1859 (1897 edition), p. 108.
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67. Stephanie A. Shields, American Psychologist, "'Functionalism, Darwinism, and the Psychology of Women; A Study in Social Myth.'' Vol. 30, no.1, 1975, p. 742.
68. Charles Darwin, The Descent of Man, The Modern Library, New York, p. 873.
69. Charles Darwin, The Autobiography of Charles Darwin 1809-1882 (Edited by Nora Barlow), W. W. Norton & Company Inc., New York, 1958, pp. 232-233.
70. Roger Lewin, Bones of Contention, Simon and Shuster, New York, 1987, p. 305.
71.Rosaleen Love, "Darwinism and Feminism: The 'Women Question' in the Life and Work of Olive Schreiner and Charlotte Perkins Gilman" in David Oldroyd and Ian Langham (Eds.), The Wider Domain of Evolutionary Thought, D. Reidel, Holland, 1983, pp. 113-131.
72. Elaine Morgan, The Descent of Woman, Stein and Day, New York, 1972, p.1
73. Stephen Jay Gould, The Mismeasure of Man, W. W. Norton & Company, New York, 1981, p.104, 105.
74. Eva Cantarella, Bisexuality in the Ancient World, New Haven, Yale University Press, 1992, p. 72
75. Benedict Friedlander, "Memoirs for the Friends and Contributors of the Scientific Humanitarian Committee in the Name of the Succession of the Scientific Humanitarian Committee", Journal of Homosexuality, January-February 1991, p. 259.
76. Scott Lively, Kevin Abrams, The Pink Swastika, Founders Publishing Corp., Oregon, 1997, p. 22.
77. Scott Lively, Kevin Abrams, The Pink Swastika, Founders Publishing Corp., Oregon, 1997