Mit Sicherheit an das Jenseits glauben

Der Mensch, der begriffen hat, dass er auf diese Welt kam, um von Allah geprüft zu werden, bewegt sich dann auf einen anderen Gedanken zu. Wenn wir geprüft werden, kann der Tod nicht das Ende sein. Es muss auch ein Ergebnis dieser Prüfung geben. Unter all den Menschen, die in der Vergangenheit lebten, gab es Tyrannen, Ausschweifende, Mörder und ebenso die Gesandten Allahs und andere Leute mit sehr wachem Gewissen, die ihr gesamtes Leben Allah weihten. Es gab auch die armen und elenden Menschen, die unterdrückt wurden. Die aus der Vergangenheit sind alle tot, sowohl die Guten wie die Bösen in ihren Gräbern. Heute ist von ihnen bis auf Skelettreste nichts übrig. Allah, der ewige Gerechtigkeit innehat, lässt das Leben dieser Welt so nicht enden.

Kurz gesagt, das Gewissen des Menschen sagt ihm, dass Allah jedem Menschen voll und ganz vergilt, was er getan hat. Da die Begleichung in dieser Welt nicht vollkommen ist, muss es einen Ort geben, zu dem hin sie aufgeschoben wird.

Menschen, die ihr Gewissen heranziehen, finden auch im Quran die Antwort. Allah sagt im Quran, dass Er die Begleichung bis nach dem Tod aufgeschoben hat, wenn jedermann alles, was er im Leben dieser Welt beging, voll und ganz vergolten wird.

Zu Ihm ist eure Rückkehr, allesamt, das Versprechen Allahs als Wahrheit, Er hat ja die Schöpfung erstmals begonnen, dann bringt Er sie wieder, damit Er denjenigen, die glauben und rechtschaffen handeln, mit Gerechtigkeit vergilt, und für diejenigen, die den Glauben verweigern, gibt es einen Trank von Siedendheißem und schmerzende Strafe, weil sie immer den Glauben verweigert haben. (Sura Yunus 10:4)

Und allen bezahlt ja dein Herr unbedingt ihre Taten voll, Er ist ja dessen kundig, was sie tun. (Sura Hud 11:111)

Diejenigen, die sich mit Hilfe ihres Gewissens auf den Quran beziehen, verstehen, dass Allah alles weiß, was sie tun, und dass jede gute und jede böse Tat vergolten wird. Keine Tat wird übersehen, wie viele Leute es fälschlicherweise annehmen. Allah gibt im Quran den Tag der Abrechnung und des wahren Lebens bekannt, das jedermann nach seiner Abrechnung erwartet.

Das Leben dieser Welt ist ein vorübergehender Bereich der Prüfung, und das wahre Leben ist das Leben im Jenseits, im Paradies oder in der Hölle. Nach dem Tod wird jedermann nach seinen Handlungen befragt, an einem von Allah festgesetzten Tag. Wer so lebte, wie Allah es wünscht, wird für immer im Paradies leben – der wunderbarsten Bleibe für einen Menschen. Was die anderen angeht, werden sie für immer in der Hölle leben, wo es die schlimmsten Schmerzen und Nöte gibt. Es ist eine im Quran und auch durch das Gewissen und die Weisheit mitgeteilte Tatsache, dass das wirkliche Leben nach dem Tod beginnt und jeder in andere Verhältnisse gelangt, je nach seinem Verhalten in dieser Welt. Es passt den Leuten nicht, ihrem Gewissen in einem Leben zu folgen, das sie mit Scherzen, Herumalbern und in Routine verbringen, ohne wirklich darüber nachzudenken. Jeder verfolgt Pläne, die im Leben dieser Welt Nutzen bringen sollen, aber keiner dieser Pläne betrifft den Tod oder das Jenseits. Dabei ist aber gerade der Tod eine viel sichere Wirklichkeit als all diese geplanten Geschehnisse. Die Leute beziehen aber den Tod nicht in ihre Überlegungen mit ein. Sie versuchen so zu leben, als ob sie nie sterben würden.
Was kann dann der Grund dafür sein, dass die Mehrheit der Leute diese wichtige Tatsache in ihrem Leben ignoriert?

Um diese Frage zu beantworten, musst Du einen Moment nachdenken: Wie oft hast Du in Deinem Leben über den Tod nachgedacht? Hast Du je daran gedacht, dass Du eines Tages stirbst, alle Deine Lieben, die Dich begraben haben, dann die Grabstätte verlassen und mit ihrem Alltagsleben fortfahren werden, und alles, was Du jemals hattest, mit Deinem Tod aufhört? Hast Du Dir jemals vorgestellt, wie der Tod vonstatten geht? Dein Körper wird im Erdboden verrotten, aber was wird Deine Seele erleben?

Der Mensch hat eine Seele, und die Seele vergeht nicht. Nachdem der Mensch gestorben ist, beginnt für seine Seele ein neues Leben, aber hat er jemals darüber nachgedacht, was für ein neues Leben ihn erwartet? Wie die Mehrheit der Menschen hat er sich vielleicht nie über so etwas Gedanken gemacht. Denn hierüber nachzudenken entsetzt die Menschen. Sie wollen diesen Tatsachen so weit möglich aus dem Weg gehen. Wenn dieses Thema aufkommt, versuchen sie seine Auswirkung auf sie mit Witzen oder leichtfertigen Bemerkungen herunter zu spielen.

Warum versuchen dann fast alle Menschen so sehr, dieser Wirklichkeit zu entgehen, die mit Sicherheit eines Tages eintritt? Wird das Ignorieren sie verhindern? Natürlich nicht. Der Grund, weshalb die Leute es vermeiden, über den Tod und das Jenseits nachzudenken ist, dass dadurch ihr Gewissen in Aktion tritt, sie daran erinnert, dass sie Allah gegenüber verantwortlich sind und dass sie nach dem Tod Rechenschaft für ihre Taten ablegen werden. In dem Moment, in dem das Gewissen erwacht, verliert alles andere, das bis dahin getan wurde, seine Bedeutung, und der Mensch beginnt zu verstehen, was wirklich wichtig ist. Wenn er daran denkt, dass er eines Tages sterben wird, welche Bedeutung haben dann die Dinge, die er im Leben dieser Welt getan hat? Anfangs wird es ihm vielleicht schwer fallen, das zu verstehen, aber an den genauen Augenblick des Todes mit seinen Einzelheiten zu denken wird ihm helfen, alle diese Wahrheiten zu verstehen.

Der Tod kommt vielleicht gerade dann zu Dir, wenn Du ihn am wenigsten erwartest, und höchstwahrscheinlich wirst Du gar keine Gelegenheit haben, Dich darauf vorzubereiten. Es könnte schon jetzt sein, oder in ein paar Augenblicken, oder zu einem entsprechenden Zeitpunkt in ein paar Jahren.

Das wahre Gewissen meldet sich, wenn der Todesengel und das Höllenfeuer erblickt werden

Du hast vielleicht schon jemanden sterben sehen, aber das, was Du da gesehen hast, ist das Sterben des Körpers. Doch es gibt auch die Erfahrung der Seele beim Tod, die nur von dem Menschen erlebt wird, der sie selbst macht. Anwesende werden nur das Sterben des Körpers wahrnehmen, das im Falle eines Menschen, der auf natürliche Weise in seinem Bett stirbt, sehr friedvoll erscheinen mag oder aber auch im Falle eines Unfallopfers oder eines Kranken sehr beängstigend. Aber das, was die Seele beim Tod durchmacht, ist ganz anders, als es erscheint.

Wenn der Mensch, der stirbt, ein Gläubiger ist, dann wird seine Seele mit Leichtigkeit von ihm genommen, und er empfängt von zwei Engeln die freudige Nachricht, dass sein wunderbares ewiges Leben beginnt. Dieser Mensch ist weder furchtsam noch traurig, denn er hat die unendliche Freude zu wissen, dass er auf ewig in Glückseligkeit und Frieden sein wird. Diese Tatsache erwähnt der Quran wie folgt:

… welche die Engel zu sich nehmen als Gute. Sie sagen: ‚Frieden auf euch, tretet ein in den Paradiesgarten wegen dem, was ihr getan habt.’ (Suratu-Nahl 16:32)

Das größte Erschrecken macht sie nicht betrübt, und es begegnen ihnen die Engel: ‚Dies ist euer Tag, der euch versprochen wurde.’ (Suratu-l-Anbija 21:103)

Im Falle eines Menschen, der sein Leben nicht in Übereinstimmung mit Allahs Wunsch gelebt hat, wird das, was seine Seele erlebt, der Anfang eines Lebens voller Qualen sein, ganz gleich, wie sein Körper gestorben ist. Allah warnt diese Menschen im Quran:

Und wie, wenn die Engel sie zu sich nehmen, - sie schlagen ihre Gesichter und ihre Rücken! (Sura Muhammad 47:27)

Aus diesem Grund wird das Bemühen, Dir den Augenblick des Todes vorzustellen, Dich mit Sicherheit zu aufrichtigem und gewissenhaftem Verhalten führen.
Der Tod kann kommen, während Du Auto fährst oder sonst etwas routinemäßiges tust. Ganz plötzlich verändert sich Dein Blickfeld, und Du siehst die beiden Engel des Todes. Die Engel des Todes können für jene, die ihr Leben nicht in Übereinstimmung mit Allahs Zufriedenheit lebten, und die den Tod und das Jenseits ignorierten, ganz fürchterliche Erscheinungen sein. Im Quran wird gesagt, dass sie ihre Hände nach dem Menschen ausstrecken, dessen Leben sie nehmen, ihn dicht an sich heranziehen und ihm eine erniedrigende, endlose Qual ankünden, während sie ihn auf Gesicht und Rücken schlagen. Das Trennen der Seele vom Körper verursacht größten Schmerz. Dieser Zeitpunkt ist in der Sure mit der Auferstehung beschrieben:

Und Gesichter sind an diesem Tag düster, Du meinst, dass ihnen davon das Rückgrat gebrochen wird, Keineswegs! Wenn sie die Schlüsselbeine erreicht, Und es wird gesagt: ‚Wer ist ein Beschwörer?’, Und er meint, dass es die Trennung ist, Und sich Wade an Wade drängt, Zu deinem Herrn ist an diesem Tag das Hintreiben, Und er hat nicht für wahr gehalten, und er hat nicht gebetet, Sondern er hat abgeleugnet, und er hat sich abgekehrt. (Suratu-l-Qijama 75:24-32)

Auch Du wirst ganz sicher den Augenblick des Todes erleben. Was wird dann für Dich wichtig und was bedeutungslos? Was wirst Du bereuen, nicht getan zu haben? Wessen Rat befolgt zu haben wirst Du Dir wünschen? Wen nie getroffen zu haben wirst Du Dir wünschen? Wie wichtig werden Dir Einzelheiten Deiner Arbeit sein? Von welcher Bedeutung ist ein Kleidungsstück, das Du bei einer Party trägst, oder die Meinung der Leute über Deine äußere Erscheinung im Vergleich zur Tatsache des Jenseits?

Wer diese Fragen wirklich aufrichtig beantwortet, kann mit dem, was sein Gewissen ihm sagt, zurechtkommen. Wenn jemand im Laufe seines Lebens nicht auf Allahs Wohlgefallen geachtet hat und nicht sein Bestes getan hat, um Allahs Gutheißung zu erlangen, dessen stärkstes Gefühl zusätzlich zur Furcht, die er im Augenblick des Todes verspürt, wird ein unaufhörliches Bereuen sein. Reumütige Gedanken wie „Hätte ich doch nicht auf diese oder jene Person gehört! Hätte ich doch regelmäßig gebetet! Hätte ich doch um Allahs willen gelebt!“ usw. gehen ihm durch den Sinn.

Inzwischen nehmen die Auswirkungen des Todes noch mehr zu, denn die beiden Engel schleifen diesen Menschen zur Hölle, während sie ihn erniedrigen. Bevor jemand in die Hölle gelangt, wird jeder einzeln befragt, und sie sehen, weshalb sie in die Hölle kommen. Zu dieser Zeit wird der Mensch unbeschreibliche Abscheu wegen all dem verspüren, das er getan und gedacht hat, und sein gesamtes Leben wird ihm in allen Einzelheiten vorgeführt. Die Gedanken, von denen er annahm, dass sie niemand kennt, und viele andere Ereignisse, die er selbst schon vergessen hat, werden ihm vorgelegt.

An diesem Tag treten die Menschen getrennt heraus, damit ihnen ihre Taten gezeigt werden, Und wer das Gewicht eines Sonnenstäubchens an Gutem tut, er sieht es, Und wer das Gewicht eines Sonnenstäubchens an Schlechtem tut, er sieht es. (Suratu-l-Zilzal 99:6-8)

Denke also darüber nach, was Du bereuen wirst, wenn Dir Dein gesamtes Leben in dieser Welt auf diese Weise vorgelegt wird. Wozu wirst Du sagen: „Hätte ich es doch nie getan! Oder „Hätte ich es doch nur getan!“? Dieses nicht wieder gut zu machende Bedauern an diesem Tag ist in den Quranversen erwähnt:
Dies ist der Tag der Wahrheit, also wer will, nimmt sich bei seinem Herrn einen Ort der Heimkehr. Wir haben euch ja gewarnt vor naher Strafe, einem Tag, an dem der Mensch sieht, was seine Hände vorausgeschickt haben, und der Glaubensverweigerer sagt: ‚Wehe mir, wäre ich Staub.’ (Suratu-naba 78:39-40)

Auch werden die Menschen großen Zorn und Abneigung wegen dem gegen sich selbst verspüren, was sie in ihrem Leben in dieser Welt getan haben. Aber der Zorn und die Ablehnung Allahs ihnen gegenüber wird noch stärker sein. Die Glaubensverweigerer werden angesprochen:

Denjenigen, die den Glauben verweigert haben, wird zugerufen: ‚Bestimmt, der Greuel Allahs ist größer als euer Greuel über euch selber. Als ihr zum Glauben gerufen wurdet, da habt ihr den Glauben verweigert.’ (Sura Ghafir 40:10)

Im Quran heißt es, dass an diesem Tag Bedauern und sich Erinnern nichts nützen werden. Zu diesem Zeitpunkt ist alles abgeschlossen. Es wird nicht mehr möglich sein, in Ordnung zu bringen, was in der Vergangenheit geschah. Die Tore der Hölle werden für immer hinter dem Menschen geschlossen.
Und es wird an diesem Tag die Hölle herangebracht, - an diesem Tag lässt sich der Mensch ermahnen, und von wo gibt es dann für ihn Ermahnung? Er sagt: ‚Wehe mir, hätte ich etwas vorausgeschickt für mein Leben.’ Also an diesem Tag straft niemand wie mit Seiner Strafe, Und fesselt niemand wie mit Seinem Fesseln. (Suratu-l-Fadschr 89:23-26)

Alle Menschen, selbst die meistfehlgehenden, werden in der Lage sein, ganz klar all das zu erkennen, was ihr Gewissen ihnen zum Zeitpunkt des Todes und bei der Abrechnung sagt, aber weil dann keine Umkehr mehr möglich ist, werden sie ihre Lage durch das Befolgen ihres Gewissens nicht mehr verändern können. Der Zweck dieses Buches ist es, die Menschen auf ihr Gewissen aufmerksam zu machen, solange noch Zeit ist, und sie einzuladen, ein Leben zu führen, mit dem sie ihre Vergangenheit in Ordnung bringen können und im Jenseits kein Bereuen verspüren müssen.

Der Unterschied zwischen Menschen, die stets ihrem Gewissen folgen und anderen, die das nicht tun, liegt in der Kraft des Glaubens an Allah und an das Jenseits, den Menschen mit Gewissen haben. Ein seinem Gewissen folgender Mensch verhält sich stets so, als ob er am Rand der Hölle befragt wird. So berichtet uns Allah zum Beispiel von manchen Seiner Gesandten, die stets an das Jenseits dachten:

Und erwähne Unsere Knechte Abraham und Isaak und Jakob, solche mit Tatkraft und Einblick, Wir haben ihnen ja das Gedenken der Heimstätte ganz ausschließlich gemacht. (Sura Sad 38:45-46)

AKTIE
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Heruntergeladen
  • Einleitung
  • Allahs Eingebung an jedermann: Das Gewissen
  • Hinweise auf Allahs Dasein durch das Gewissen erkennbar
  • Solche die Nachfragen und solche die Ignorieren
  • Gewisen und Quran zeigen dem Menschen den wahren Sinn des Lebens
  • Mit Sicherheit an das Jenseits glauben
  • Dem Quran gemäß Leben durch stetiges befolgen des Gewissens
  • Wie weiß das Gewissen, dass es Allah Nahe sein soll?
  • Die negativen Kräfte gegen das Gewissen
  • Warum folgen Menschen ihrem Gewissen nicht, obwohl sie die Wahrheit kennen?
  • Die Bleibe der Menschen mit Gewissen in der Welt und im Paradies
  • Die Bleibe Jener, die ihrem Gewissen nicht folgen
  • Beispiele der Rechtgeleiteten im Quran
  • Beispiele Derjenigen, die Fehlgingen
  • Abschließende Gedanken