Dem Quran gemäß Leben durch stetiges befolgen des Gewissens

Der einzige Sinn des Lebens eines Menschen, der sich des Daseins Allahs und des Jenseits bewusst ist, besteht darin, Allah zufrieden zu stellen und auf ewig im Paradies zu leben. Für jemanden, der nach seinem Gewissen und seiner Weisheit handelt, ist es unmöglich, sich ein anderes Ziel zu setzen. Ein weiterer großer Irrtum des Menschen ist es, anzunehmen, dass die Religion ein Glauben ist, der nur einen kleinen Teil des Lebens betrifft, etwas, an das man sich nur an bestimmten Tagen erinnert, und dass nichts damit zu tun hat und nur ein paar Gebetsrituale einschließt. Im Gegenteil, im Quran wird gesagt, dass das gesamte Leben des Menschen mit allen Verrichtungen für Allah zu sein hat:

Sag: Ja, mein Gebet und mein Opfern und mein Leben und mein Sterben sind für Allah, den Herrn der Welten. (Suratu-l-An’am 6:162)

Das bedeutet, dass der Mensch bei all seinen Worten, Entscheidungen und Handlungen darauf achten muss, ob Allah mit ihm zufrieden ist oder nicht. Wenn er meint, dass etwas Allah unzufrieden macht, dann muss er es gänzlich meiden. Es gibt keine andere Wahl für einen Menschen, der für das Leben, das er führt, zur Rechenschaft gezogen wird und dessen ewige Bleibe vom Ergebnis abhängt. Außerdem wird jemand, der nicht undankbar ist und der über die Wahrheit nachdenkt und sie versteht, ganz sicher nichts für wichtiger halten als seinen Herrn zufrieden zu stellen, der ihn aus dem Nichts geschaffen hat, ihm Leben gab, als er nichts war und ihm die Gunst gewährt, für immer im Paradies zu leben.

Wer sich entschließt, sein ganzes Leben um Allahs willen zu leben, hält sich wiederum an sein Gewissen um herauszufinden, wie er Allah zufrieden stellt. Im Quran hat Allah alle Seine Gebote und die Taten, die Er verbietet, klargemacht. Zuallererst beachtet jemand, der auf sein Gewissen hört, strikt diese Gebote und Verbote. Er richtet die größte Aufmerksamkeit auf die Taten, die wohlgefällig und die verboten sind und praktiziert alle Gebote, die er im Quran liest. Er nimmt die Vorbilder des guten Verhaltens, die im Quran mitgeteilt werden, als Anleitung für sich selbst, er handelt mit größter Aufrichtigkeit und erfüllt alles, was im Quran geschrieben steht, nach bestem Verständnis und Vermögen.

Wer den Quran liest, stellt fest, dass Allah den Menschen bestimmte Formen des Gottesdienstes aufgetragen hat. Eine davon ist es, regelmäßig das Gebet zu verrichten:

Und wenn ihr das Gebet abgeschlossen habt, so erinnert euch an Allah, stehend und sitzend und auf euren Seiten, und wenn ihr in Ruhe seid, so richtet das Gebet ein, das Gebet ist ja für die Gläubigen eine zeitlich festgesetzte Vorschrift. (Suratu-Nisa 4:103)


Dieser Vers erinnert daran, dass regelmäßiges Gebet eine Pflicht ist. Das Gewissen eines jeden, der diesen Vers liest, wird ihm sagen, dass er beten soll. Der Mensch kann entweder praktizieren, was sein Gewissen und der Quran von ihm verlangen, oder er meidet es, die Anweisungen des Qurans zu befolgen und führt verschiedene Entschuldigungsgründe an. Man darf aber nie vergessen, dass ganz gleich welche Entschuldigung man findet, um nicht zu beten, diese Entschuldigung im Jenseits nicht angenommen wird. In einem anderen Quranvers verlangt Allah vom Menschen, stets gerecht zu handeln, gleich unter welchen Voraussetzungen und in welcher Lage:

Ihr, die glauben, seid fest Einstehende für die Gerechtigkeit, als Zeugen für Allah, und wenn es gegen euch selbst wäre oder die Eltern und die Verwandten, ob es ein Reicher ist oder ein Bedürftiger, und Allah ist ihnen beiden näher, also folgt nicht dem eigenen Wunsch, damit ihr gerecht seid, und ob ihr es verdreht oder euch abwendet, so ist ja Allah immer dessen kundig, was ihr tut. (Suratu-Nisa 4:135)

Allahs Gebote genauestens zu erfüllen, selbst wenn sie mit den eigenen Wünschen in Konflikt geraten, ist nur möglich, indem man auf die Stimme des eigenen Gewissens hört. Lass’ uns an Situationen denken, denen derjenige vielleicht ausgesetzt ist, der in diesem Vers angesprochen wird. Es kann sein, dass die gerechte Zeugenaussage eines Menschen vielleicht dazu führt, dass ein Verwandter von ihm für ein Verbrechen bestraft wird. Aber selbst in einer solchen Situation wird ein Mensch, der weiß, dass er nach seinem Tod zur Rechenschaft gezogen wird, auf sein Gewissen hören und in Übereinstimmung mit dem Gebot des Qurans handeln, denn kein Gewinn in dieser Welt kann größer sein als sein Gewinn im Jenseits.

In einem weiteren Quranvers sagt Allah über das Gerechtsein:

Ihr, die glauben, seid fest zu Allah einstehende Zeugen für die Gerechtigkeit, und ganz bestimmt nicht soll euch der Hass gegen Leute dazu veranlassen, dass ihr nicht gerecht handelt – handelt gerecht, das ist näher an der Gottesfurcht, und fürchtet Allah, Allah ist ja dessen kundig, was ihr tut. (Suratu-l-Ma’ida 5:8)

Damit jemand wirklich nach diesem Quranvers handeln kann, muß er seinen Haß beherrschen können, wenn er am wütendsten ist, und eine gerechte Entscheidung treffen. Der andere, mit dem er es zu tun hat, ist vielleicht jemand, den er wegen seines Verhaltens und seiner Redeweise nicht mag, oder sogar jemand, gegen den er eine Abneigung hegt. Ganz gleich, um wen es sich handelt, es ist ein Gebot Allahs, gegen jedermann gerecht zu sein.
Ein weiteres Beispiel ist das Gebot Allahs, Argwohn und üble Nachrede zu meiden:

Ihr, die glauben, haltet euch fern von vielem von der Vermutung, manche Vermutung ist mutwillige Sünde, und spioniert einander nicht nach, und es rede nicht einer von euch einem anderen Übles nach. Möchte einer von euch, dass er das Fleisch seines verstorbenen Bruders isst? Also das verabscheut ihr! Und fürchtet Allah, Allah ist ja vergebend, barmherzig. (Suratu-l-Hudschurat 49:12)

Mit diesem Quranvers bewahrt Allah den Menschen vor einigen schlechten Verhaltensweisen. Die drei hier speziell genannten sind miteinander verknüpft. Jemand, der einem anderen Übles nachredet, stellt auch schlechte Vermutungen über diese Person an. Ebenso spioniert jemand einem anderen nach, weil er gewisse Vermutungen über ihn anstellt. Solches Verhalten ist sehr weit verbreitet und wird in der Gesellschaft in gewisser Weise akzeptiert, obwohl es ganz sicher dem Gewissen zuwiderläuft. Ein guter Maßstab zum Vergleich ist es, sich selbst in einer solchen Lage vorzustellen. Niemand möchte jemals, dass ihm nachspioniert wird und dass seine Geheimnisse und Fehler ausgeforscht und offengelegt werden. Niemand möchte, dass ihm Übles nachgeredet wird oder dass andere Menschen schlechte und falsche Vermutungen über ihn anstellen. Wer entdeckt, dass auf solche Weise über ihn gesprochen wird, wäre zutiefst betroffen und würde sich als ungerecht behandelt ansehen. Es ist böse und unentschuldbar, jemandem solchen Schmerz zuzufügen und ihn in solche Lage zu bringen.

Es ist ein Zeichen für das Gewissen eines Menschen, dass er niemals einem anderen etwas zufügt, von dem er nicht möchte, dass es ihm zugefügt wird. Aus diesem Grund vergleicht Allah derartiges Verhalten mit dem „Essen des Fleisches seines Bruders.“ Das ist ebenso abscheulich wie das üble Nachreden, Vermutungen anstellen und nach Fehlern zu suchen. Außerdem droht Allah denjenigen, die so etwas tun, mit der Strafe der Hölle:

Wehe jedem schmähenden Aufhetzer, Der Vermögens-gut ansammelt und es zählt, Er rechnet damit, dass sein Vermögensgut ihn ewig da sein lässt, Keineswegs! Ganz bestimmt wird er in die Zermalmende geschleudert, Und was lässt dich wissen, was die Zermalmende ist? Das Feuer Allahs, brennend, Das aufsteigt über die Herzen, Es ist ja über ihnen, versperrend, In hoch hinaufragenden Säulen. (Suratu-l-Humaza 104:1-9)

Übles Nachreden, die Geheimnisse anderer Menschen ausforschen und Menschen allein auf Grund von Vermutungen anzuschuldigen sind oft das Ergebnis von Eifersucht, Neid und Groll und stehen im direkten Gegensatz zur quranischen Moral. Solches Verhalten ist gänzlich unvereinbar mit dem Gewissen, selbst wenn die Gesellschaft nicht besonders bemüht ist, davon abzulassen. Wenn man bedenkt, wie Allah solche Handlungen vergelten wird, dann ist die angemessenste Haltung in Übereinstimmung mit quranischer Moral sie auch nicht für einen kleinen Augenblick zu begehen und andere Menschen so gut als möglich davon abzuhalten.

Das Verhalten und Denken eines Menschen, der das Wesentliche vom Quran begriffen hat, beruht auf guter Moral, wie der Islam sie im allgemeinen vorschreibt. Mit anderen Worten, wer diese gute Verhaltensweise in seinem Leben verwirklicht, wird immer gewissenhaft denken und handeln. Er wird den Tod und das Jenseits nie vergessen, und das wird alle seine Taten auf das Jenseits hin ausrichten. Ein solch bemerkenswerter Mensch wird nicht mehr nur allein für sich an das Jenseits denken, sondern auch für die ihm Nahestehenden und die Gemeinschaft insgesamt. Alle seine Bemühungen sind darauf hin ausgerichtet, Vorbereitungen für diese ewige Bleibe zu treffen.

Selbst scheinbar gewöhnliche Geschehnisse betrachtet der Mensch mit Gewissen nicht im Hinblick auf die Welt, sondern auf das Jenseits. Hat er beispielsweise einen sehr wohlhabenden Freund, dann denkt er sofort daran, dass auch dieser Freund eines Tages sterben wird und im Jenseits Rechenschaft abzulegen hat. Er vermeidet insbesondere solche Gespräche, die seinen Freund enger an das Leben dieser Welt binden würden. Er ermutigt ihn, großzügig zu sein und erinnert ihn an Paradies und Hölle. Er betet für ihn um Gutes und Frieden sowohl in der Welt als auch im Jenseits, und dass Allah sie beide einander in einem glücklichen Jenseits wiederbegegnen lässt. Ein Mensch mit Gewissen bringt seine Liebe zu seinem Freund dadurch zum Ausdruck, dass er sich um dessen Jenseits bemüht, und indem er ihm das Falsche untersagt und das Richtige aufträgt.

Auf den ersten Blick wirkt jemand, der nach seinem Gewissen handelt und stets Allahs Wohlgefallen sucht, vielleicht nicht anders als andere Menschen. Auch er geht seinem Beruf nach oder zur Schule, kauft ein und vergnügt sich. Aber er sucht Allahs Wohlgefallen in all dem, was er tut, zu erlangen. Allah spricht in einem Quranvers:

Männer, die kein Handel und kein Kauf ablenkt vom Eingedenksein Allahs und dem Einrichten des Gebets und dem Geben der Almosen. Sie fürchten einen Tag, an dem die Herzen und die Blicke sich hin und her wenden. (Suratu-Nur 24:37)

Man fragt sich vielleicht, wie es denn möglich sein kann, Allahs Zufriedenheit durch die gewöhnlichen Alltagshandlun-gen zu gewinnen, die man begeht, und wie es möglich ist, sich stets an Allah zu erinnern. Als erstes muss man hier sagen, dass für einen Menschen, der seinem Gewissen folgt, die Verrichtungen des Gottesdienstes und Allahs Gebote über allem stehen. Er vergisst nie, dass Allah ihn immer sieht. In dem Geschäft, dem er nachgeht, befasst er sich nicht mit den Nutzen in dieser Welt, sondern denen im Jenseits. Er lässt nie nach mit der Ehrlichkeit und lässt sich nie zu einer Handlung herab, für die er im Jenseits nicht Rechenschaft geben könnte oder derer er sich im Jenseits schämen müsste. Selbst wenn er weiß, dass er Verlust an Einkommen hat, gerät er nicht in die Versuchung, bei Maß, Gewicht oder Berechnung zu betrügen. Er ist in all diesen Fragen höchst zuverlässig und vertrauenswürdig. Er schiebt das Begleichen von Schulden nicht auf, wenn er zur Rückzahlung in der Lage ist, oder, wenn jemand, der ihm etwas schuldet, in Zahlungsschwierigkeiten gerät, verzichtet er vielleicht sogar auf die Rückforderung. Im Quran wird dazu folgendes geraten:

Und wenn einer in Schwierigkeiten ist, so gilt Nachsicht bis zur Erleichterung, und dass ihr es als Spende gebt, ist besser für euch, wenn ihr das wisst. (Suratu-l-Baqara 2:280)

Ein Gläubiger vergisst nie, dass die einzige Macht, die Gunst und Wohlergehen verleiht, die Macht Allahs ist. Er überschreitet Allahs Grenzen nicht wegen dem, was ihm gegeben wurde, sondern dankt im Gegenteil Allah für jede ihm gewährte Gunst. Es gibt vieles anderes, das dem Menschen in seinem Alltagsleben begegnet und wobei er sich an Allah erinnern und sein Wohlgefallen erstreben kann, indem er auf die Wahrheit und Weisheit Seines Wortes vertraut, dass Allahs Gesandter mit dem Quran verkündet hat. Jeder, der nach der Religion (din) leben möchte, sollte den Quran lesen und dabei sein Gewissen heranziehen und ebenso unter Heranziehung seines Gewissens praktizieren, was er gelesen hat.

Das Gewissen sucht nach dem Verhalten, das Allah am besten zufrieden stellt

Das Gewissen des Menschen unternimmt große Anstren-gungen, um zur Zufriedenheit Allahs tätig zu sein. Es fragt stets: Wie kann ich Allah am besten zufrieden stellen? Es fragt nicht nach der Zufriedenheit anderer Menschen und sorgt sich auch nicht nach seinem Ansehen in ihren Augen. Es wendet sich allein in Reue zu Allah. Manche Menschen leben den Islam ohne ihr Gewissen heranzuziehen und stattdessen auf eine traditionelle und gewohnheitsmäßige Weise, wie sie es bei ihren Vorfahren gesehen haben. Sie verrichten bestimmte gottesdienstliche Riten, die sie auswendig gelernt haben, und damit sind sie zufrieden. Sie haben eine Lebensweise gewählt, die dem Islam nur Lippendienst erweist. Der Grund dafür ist vielleicht, dass sie Konflikte mit ihren Zeitgenossen vermeiden wollen oder einfach nur, weil sie so erzogen wurden. Statt darüber nachzudenken, was sie tun sollten, um Allah zufrieden zu stellen, denken sie: Was ist das Minimum, das ich tun muss, damit die Leute glauben, dass ich meine Religion praktiziere?

Es ist aber nicht möglich, den Islam zu leben, ohne das Gewissen voll und ganz heranzuziehen. Ein wirklich nach dem Gewissen lebender Mensch denkt darüber nach, wie er jede Art des Gottesdienstes auf beste Weise verrichten kann. Er bemüht sich, sicher zu stellen, dass weder seine Taten noch seine Worte am Tag der Abrechnung eine Gefahr für ihn sind. Er weiß, dass ihm im Jenseits vergolten wird, was er tut. Allah warnt die Menschen davor:
Und richtet das Gebet ein und gebt die Almosen, und was ihr vorausschickt für eure Seelen an Gutem, ihr findet es bei Allah, Allah hat ja im Blick, was ihr tut. (Suratu-l-Baqara 2:110)

Ein Beispiel aus dem Quran für jemanden, der versucht, etwas auf beste und schönste Weise zu tun, wird den Gläubigen bezüglich des „sagen was besser ist“ gegeben:

Und sage zu Meinen Knechten, sie sollen sagen, was besser ist. Der Teufel stachelt ja an zwischen ihnen, der Teufel ist ja für den Menschen ein klarer Feind. (Suratu-l-Isra 17:53)

Wer dieses Gebot von Allah kennt, wird sich um die beste Sprache bemühen, indem er sein Gewissen befragt. Er wird nicht einfach losreden, was ihm gerade einfällt. Im Gegenteil, er spricht auf schönste und eindruckvollste Weise, und er achtet sorgsam darauf, dass er die Menschen, zu denen er spricht, nicht verzagt macht. Er wählt die Worte, die Allah am meisten zufrieden stellen, und dabei zieht er sein Gewissen als Grundmaßstab heran.
In einem anderen Quranvers teilt Allah die Menschheit im Hinblick auf ihre Zuwendung zum Islam in drei Gruppen:

Dann ließen wir die Schrift diejenigen erben, die Wir von unseren Knechten auserwählt haben, und unter ihnen ist mancher gegen sich selbst Unrechthandelnde, und unter ihnen ist mancher in der Mitte, und unter ihnen ist mancher mit den guten Taten Vorausgehende, mit der Erlaubnis Allahs, dies, es ist die große Gunst. (Suratu-l-Fatir 35:32)

Wie es in diesen Versen heißt, gibt es manche Menschen, die überhaupt nicht nach dem Islam leben, andere befolgen nur zum Teil, was ihnen ihr Gewissen sagt und wenden nur einen Teil ihrer Zeit und ihrer Mittel für den Islam auf, aber nur, wenn es nicht ihren sonstigen Interessen zuwiderläuft. Sie machen keine ernsthaften Anstrengungen, um den Islam und das gute Verhalten unter den Menschen zu verbreiten. Indem sie glauben, dass sie ja schon darauf achten, was verboten und erlaubt ist, gehen sie davon aus, dass ihre gottesdienstlichen Verrichtungen, die sie ausüben, sie auch moralisch kompetent machen.

Tatsächlich ist das Gewissen am meisten angemessen, die moralisch richtigsten und schönsten derjenigen Handlungen zu wählen, die erlaubt und akzeptabel sind. Hierzu hat Allah im Quran im Hinblick auf jene, die dem besten, das gesagt wurde, folgen, mit Hochachtung gesagt:

Diejenigen, die das Wort hören und seinem Besten folgen, diese sind es, die Allah rechtleitet, und diese, sie sind die mit der Einsicht. (Suratu-Zumar 39:18)

Die dritte Gruppe, die einander im Guten übertreffen, sind jene, die in voller Übereinstimmung mit ihrem Gewissen handeln. Sie versuchen einander zu übertreffen, um den höchsten Lohn von ihrem Herrn zu erhalten und sind zu jedem Dienst und jeder guten Tat bereit, ohne auf jemanden sonst zu warten. Wenn es etwas besseres zu tun gibt, erlaubt ihnen ihr Gewissen nicht, bei dem weniger Guten zu bleiben, ohne sich um dessen Verbesserung zu bemühen.
Wie man sieht, verlangt das Gewissen nicht nur, Allah zu kennen und Sein Dasein zu akzeptieren, sondern Taten zu tun, die Ihn zufrieden stellen und dem große Aufmerksamkeit zu schenken. Die meisten Menschen denken, es genüge, an Allahs Dasein zu glauben. Der Quran richtet sich mit folgenden Worten an sie:

Sag: Wer versorgt euch von den Himmeln und der Erde, oder wer hat Gewalt über das Hören und die Blicke, und wer bringt das Lebendige aus dem Gestorbenen hervor und bringt das Gestorbene aus dem Lebendigen hervor, und wer lenkt die Angelegenheit? Und sie werden sagen: ’Allah!’ So sag: Also seid ihr nicht gottesfürchtig? Also dieser Allah, euer Herr, ist die Wahrheit, und was gibt es nach der Wahrheit außer dem Fehlgehen? Also wie seid ihr weggewendet? (Sura Yunus 10:31-32)

Wie diese Verse zeigen, glauben solche Menschen an Allahs Dasein und akzeptieren auch, dass Allah sie versorgt, dass Er Leben und Tod gibt, und dass Er der Schöpfer ist, dem alles gehört. Sie ziehen ihr Gewissen nur insoweit heran, als es ihnen eine solche Sicht der Dinge gibt und sehen dies als ausreichend für ihren Glauben an. Ein Mensch, der sein Gewissen voll und ganz einbringt, verspürt hingegen eine respektvolle Furcht vor Allah, weil er von der Erhabenheit Allahs weiß. Diese Furcht ist anders als sonstige Furcht, es ist die Furcht davor, Allahs Gutheißung zu verlieren. Das ganze Leben eines Menschen, der diese Furcht verspürt, besteht nur darin, allein die Zufriedenheit Seines Herrn zu finden. Er setzt sich in seinem Bemühen der Annäherung an Allah keine Grenzen. Im Quran wird der Prophet Abraham (a.s.) als ein Beispiel dafür gegeben:

Und wer ist besser an Religion als wer sein Antlitz friedenmachend Allah ergeben hat, und er ist ein Guthandelnder, und er folgte der Glaubensgemeinschaft Abrahams, des Rechtgläubigen? Und Allah hat Sich Abraham zum innigen Freund genommen. (Suratu-Nisa 4:125)

Ein Mensch, der völlig seinem Gewissen gemäß handelt, wird nach dem höchsten Grad des Verstehens streben, das dem Menschen möglich ist, er wird sich Tag und Nacht abmühen, Allahs Macht und Majestät zu erkennen, sich Ihm anzunähern und zu Seinem innigen Freund zu werden. Weil er aber nie sicher sein kann, die höchste Form der innigen Freundschaft und Nähe erlangt zu haben, wird dieses Bemühen und diese Bereitschaft bis zu seinem Lebensende anhalten.

Man fragt sich vielleicht, wie es überhaupt möglich ist, Allah nahe zu sein. Der Schlüssel dazu ist wiederum unser Gewissen, wie es auf den folgenden Seiten erläutert wird.

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Heruntergeladen
  • Einleitung
  • Allahs Eingebung an jedermann: Das Gewissen
  • Hinweise auf Allahs Dasein durch das Gewissen erkennbar
  • Solche die Nachfragen und solche die Ignorieren
  • Gewisen und Quran zeigen dem Menschen den wahren Sinn des Lebens
  • Mit Sicherheit an das Jenseits glauben
  • Dem Quran gemäß Leben durch stetiges befolgen des Gewissens
  • Wie weiß das Gewissen, dass es Allah Nahe sein soll?
  • Die negativen Kräfte gegen das Gewissen
  • Warum folgen Menschen ihrem Gewissen nicht, obwohl sie die Wahrheit kennen?
  • Die Bleibe der Menschen mit Gewissen in der Welt und im Paradies
  • Die Bleibe Jener, die ihrem Gewissen nicht folgen
  • Beispiele der Rechtgeleiteten im Quran
  • Beispiele Derjenigen, die Fehlgingen
  • Abschließende Gedanken