Die fünf bis sechs Meter großen Giraffen können wir mit einem gefleckten Turm vergleichen. Der längste Teil ihres Körpers ist der Hals, so dass sie sogar die höchsten Äste der Bäume erreichen, und frische Triebe und Blätter fressen können. Diese dornige Pflanzen, die die Giraffen unzerkaut schlucken, wandern zuerst in den vierteiligen Magen. Danach werden sie wieder ins Maul gewürgt und zur besseren Verdauung wiedergekäut. Schließlich gelangt die Nahrung in einen anderen Teil des Magens.
Doch hier gibt es ein sehr interessantes Detail. Wie wir zuvor erwähnten, würgen die Giraffen die Pflanzennahrung von ihrem Magen wieder ins Maul um wiederzukäuen. Dies ist aber ein langwieriger Prozess, denn die Nahrung muss erst den drei bis vier Meter langen Hals hinaufsteigen um das Maul zu erreichen. Ihr vermutet wahrscheinlich, dass die Nahrung unmöglich selbständig den Hals hinaufsteigt. Seid ihr nun neugierig und wollt wissen, wie die Giraffen dies machen? Dann hört mal zu: Die Giraffen besitzen ein System, das einem Aufzug ähnelt und das dafür sorgt, dass die Nahrung durch die Speiseröhre ins Maul gelangt. Natürlich haben die Giraffen nicht gesagt: "Wir brauchen ein aufzugähnliches System um die Nahrung zum Wiederkäuen vom Magen ins Maul zu befördern."
Andererseits ist es vollkommen unmöglich, dass ein solches System rein zufällig entstanden ist. Denn wenn ein Mann sagen würde: "Ich bin dorthin gegangen, wo ich vor vielen Jahren Baumaterialien habe liegen lassen, und was sah ich? An der Stelle wo die Baumaterialien lagen, befand sich ein riesiges Gebäude. Ich glaube, durch ein bisschen Regen, ein bisschen Schnee und ein bisschen Sonne ist dieses Gebäude in vielen Jahren entstanden", dann würdet ihr darüber wohl lachen und den Mann vielleicht für seine Dummheit bedauern. Das gleiche gilt für den Giraffenhals mit dem Aufzugssystem. Zu behaupten, dass es zufällig entstanden ist, gleicht der Erzählung des Mannes. So ein System kann nicht zufällig entstehen.
Außerdem ist eine Giraffe kein lebloses Gebäude aus Stein, Erde und Holz. Sie ist ein lebendiges Wesen, das läuft, Hunger hat und Kinder zur Welt bringt. Ist es denn überhaupt möglich, dass dieses zufällig entsteht und dass der lange Giraffenhals mit dem aufzugähnlichen System Zufall ist? Natürlich nicht.
Es ist offensichtlich, dass der Giraffe alles was sie braucht mit der Geburt von Allah gegeben wurde. Allah erschuf Maul und Magen, damit die Giraffe die dornigen Pflanzen fressen kann.
Doch wie der Bau ihres Halses, lässt uns auch ihre Art zu Schlafen an die Existenz Allahs denken. Denn zum Schlafen strecken sie ihren Hals neben den hinteren Teil des Körpers und schlafen dabei die meiste Zeit im Stehen. Übrigens schlafen nicht alle Giraffen gleichzeitig, sondern eine Giraffe hält immer Wache. Die Tatsache, dass eine Giraffe auf den Schlaf verzichtet, die Giraffen hierzu einen gemeinsamen Entschluss treffen können und sich verstehen, zeigt uns, dass auch die gefleckten Giraffen - ebenso wie alle anderen Lebewesen - unter der Kontrolle Allahs stehen.
Lassen wir nun die Art und Weise des Fressens beiseite und sprechen wir ein wenig über ihre Art des Trinkens. Es wird euch sicher gefallen zu lernen, wie die Giraffen sich viele Meter herabbeugen und so ganz leicht Wasser trinken können. Viele Menschen aber haben keine Vorstellung davon und es ist ihnen niemals eingefallen darüber nachzudenken. Doch unser Herr, Der alles erschaffen hat, möchte, dass wir denkende Menschen sind.
Doch zunächst müssen wir feststellen, dass diese langen gefleckten Türme beim Wassertrinken einem großen Problem gegenüberstehen.
Damit ihr dieses besser versteht, müssen wir zunächst ein wenig über die Menschen sprechen. Ihr wisst, dass der Mensch tomatenrot im Gesicht wird, wenn er einen Kopfstand macht. Der Grund besteht darin, dass sich wegen der Schwerkraft eine große Menge Blut im Kopf ansammelt und einen Druck auf die Aderwände ausübt, den man Blutdruck nennt.
Dieser Blutdruck entsteht auch, wenn Giraffen Wasser trinken. Doch da die Giraffen fünf bis sechs Meter groß sind, ist der Blutdruck sehr hoch. Wäre der Mensch einem solchen Blutdruck ausgesetzt, würde sein Gehirn zerdrückt werden und der Mensch sofort sterben.
Aber warum sind die Giraffen beim Wassertrinken keiner Gehirnblutung ausgesetzt? Denn Allah, der Schöpfer des Weltraums, des Himmels, unser Erde und aller darauf lebenden Wesen, hat im Kopf der Giraffe einen ganz besonderen Mechanismus erschaffen: Die Adern der Giraffenköpfe sind mit Verschlüssen versehen, die sich schließen, wenn sich die Giraffe beugt und so verhindern, dass das Blut im Kopf der Giraffe Druck ausübt. Auf diese Weise kann die Giraffe ganz leicht Wasser trinken.
Habt ihr schon jemals daran gedacht, warum die Giraffen gefleckt sind? Mit diesem ästhetischen Aussehen wird dafür gesorgt, dass sie sich gut verstecken können. Da sie sich harmonisch in das Gebiet einfügen, in dem sie leben, werden sie von ihren Feinden nur schwer bemerkt. Und obwohl sie sehr groß sind, können sie sich vor ihrem einzigen Feind, dem Tiger, dem König der Wälder, verteidigen.
Bei Gefahr können Giraffen eine Geschwindigkeit von 55 bis 60 Stundenkilometern erreichen. Beginnen sie schnell zu laufen, schaukeln sie ihren Kopf wie beim Pumpen hin und her und ringeln den Schwanz. Beim Rennen bewegen sie ihre Beine nicht wie andere Tiere über Kreuz, sondern bewegen zuerst die Vorderbeine, dann das hintere linke Bein, danach wieder die Vorderbeine und dann das hintere rechte Bein. Deswegen ist es für die Löwen auch sehr schwer sie zu jagen.
Dies gilt jedoch nicht für die neugeborenen Giraffenkinder. Mit ihren staksigen Beinchen können sie nicht so schnell wie ihre Mütter laufen und sind deswegen eine leichte Beute für Löwen. Doch wie wir bereits erwähnten, bleiben sie immer dicht neben der Mutter. Und diese verwendet die langen Beine dazu, mit tödlichen und harten Fusstritten das Giraffenkind zu verteidigen. Denkt nun mal ein Moment über diesen Punkt nach. Die Giraffe ist schließlich ein Tier, und Tiere verfügen über keine Vernunft und keinen Verstand. Und sie haben auch keine Gefühle wie Menschen. Es ist nur natürlich, dass euch euere Mutter schützt, denn sie handelt aus Liebe zu euch. Aber es ist verblüffend, dass Giraffen, die keinen menschlichen Verstand, kein Gefühl und Gewissen besitzen, bei Gefahr ihr Giraffenjunges verteidigen. Ebenso wie bei allen anderen Tieren gibt Allah auch den Giraffen ein, ihre Kinder zu verteidigen. Denn Allah ist unendlich barmherzig.
In einem Quranvers wird folgendermaßen von der Barmherzigkeit und dem Erbarmen Allahs, des Schöpfers von uns allen berichtet:
Oder dass Er sie nach und nach hinrafft? Doch euer Herr ist fürwahr gütig und barmherzig. (Sure 16:47 – an-Nahl)