Die Erde, auf der wir leben, ist voller interner und externer Bedrohungen, obwohl wir dies nicht bemerken. Meteore, Schwarze Löcher und Kometen sind nur einige der externen Faktoren. Andererseits liegt unterhalb der Erdkruste eine flüssige Gesteinsschicht mit Temperaturen von weit über Tausend Grad. Es ist keine Übertreibung, die Erde als eine glühende Kugel unter unseren Füßen zu bezeichnen. Es existiert auch eine Atmosphäre, welche die Erde umgibt und die ein Schild gegen externe Bedrohungen ist. Jedoch ist kein Teil der Erde gegen atmosphärische Kräfte wie Wirbelstürme immun.
All diese Gefahren können jederzeit zu einer Realität werden. Als Folge dieser Gefahren treten Situationen auf, die mit dem Verlust an Leben und Besitz enden. Wir nennen das Naturkatastrophen. Erdbeben, aber auch Vulkanausbrüche, Überschwemmungen, Tsunamis, Stürme und große Brände haben ganz unterschiedliche Stärken und Auswirkungen. All diesen Ereignissen ist gemeinsam, dass sie in sehr kurzer Zeit eine Stadt mit allen ihren Einwohnern vernichten können. Kein menschliches Wesen hat die Kraft, eine dieser Gefahren zu verhindern.
Diese Katastrophen sind den Menschen gut bekannt, und dennoch kommen sie ihnen nie in den Sinn. Das Leben auf der Erde wird von zahlreichen Gleichgewichten in einer Weise aufrechterhalten, dass solche Ereignisse nicht großräumig wirksam werden. Alle Lebewesen einschließlich der Menschen sind in umfassender Weise geschützt. Doch Allah weist die Menschen darauf hin, wie unsicher ihr Wohnort sein kann. Allah erinnert die Menschen daran, dass sie nicht die Herrschaft über ihren Planeten ausüben, indem Er solche Katastrophen hervorruft. Er zeigt dem Menschen seine Schwäche. Es sind Warnungen für diejenigen, die über solche Ereignisse nachdenken. Welche anderen Lehren sollten die Menschen aus diesen Vorkommnissen ziehen?
Die Welt ist ein Ort der Prüfung, der für die Menschen speziell erschaffen wurde, um die Gläubigen und Ungläubigen voneinander zu trennen. Allah offenbart dies in dem folgenden Vers:
"... Er ist es, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschaffen hat... (All dies) damit Er euch prüfe, wer von euch am besten handelt..." (Sure 11:7 – Hud)
Diese Prüfung auf der Erde wurde in allen Einzelheiten vorbereitet, so dass jedes Ereignis aus bestimmten Gründen zustande kommt. Zum Beispiel können die Menschen nur auf Grund der Schwerkraft auf der Erde stehen; Regen entsteht durch Wolken und Wind; Tod, Unfälle oder Krankheiten entstehen aus anderen Gründen.
Eine Eigenschaft dieses Systems ist, dass jeder Fall sich in einer Weise entwickelt, dass die Logik des Menschen ihn begreifen kann. So warnt Allah die Menschen beispielsweise bisweilen durch Naturkatastrophen. In einem solchen Fall - lassen Sie uns etwa an ein Erdbeben denken - verlieren viele Jugendliche, alte Menschen, Frauen, Männer und Kinder ihr Leben oder werden verletzt. Ein wenig nachdenklicher Mensch nimmt dies als normal hin und bemerkt nicht, dass diese Naturkatastrophen von Allah für einen speziellen Zweck verursacht werden. Was würde aber passieren, wenn von einem Erdbeben nur diejenigen betroffen würden, die straffällig geworden sind gegen Allah? Zweifellos würde damit die Prüfung vollkommen ihren Sinn verlieren. Doch Allah lässt das nicht zu und deshalb hat Allah jedes Phänomen als ein "natürliches Ereignis erschaffen. Dass Allah diese natürlich erscheinenden Ereignisse zu einem bestimmten Zweck erschaffen hat, erkennen nur die gläubigen Menschen, die um die Existenz Allahs wissen und ein tiefes Verständnis dafür besitzen.
Allah erklärt mit den Versen "Ein jeder wird den Tod erleiden" und "Wir stellen euch auf die Probe, mit Bösem und mit Gutem" und "Zu Uns kehrt ihr zurück", dass Er alle Menschen bisweilen mit guten und bösen Ereignissen auf die Probe stellen wird. (Sure 21:35 – al-Anbiya) Dass viele Menschen von einer Katastrophe betroffen werden, ist ein Geheimnis der Prüfung. Allah ist der allwissende Richter. Alles, was den Menschen auf der Welt zustößt, ist nur ein Teil der Prüfung. Diejenigen, die standhaft sind, und die nicht bemerken, dass sie auf die Probe gestellt werden, werden für ihr Tun von Allah belohnt werden. Jedoch haben die Menschen, die auf Allah vertrauen, dieses Geheimnis der Welt begriffen. Immer wenn diese Menschen von einem Unglück befallen werden, wenden sie sich Allah zu und geloben [Besserung]. Denn sie kennen dieses Gelöbnis Allahs aus dem Quran:
Und wahrlich, Wir werden euch mit Furcht prüfen sowie mit Hunger und Verlust an Besitz und Menschenleben und Früchten; doch verkünde den Standhaften Heil, Ihnen, die da sprechen, wenn sie ein Unheil trifft: "Siehe, wir gehören Allah, und zu Ihm kehren wir heim." Segnungen über sie von ihrem Herrn und Barmherzigkeit! Sie sind die Rechtgeleiteten. (Sure 2:155-157 – al-Baqara)
Wie in den obigen Versen offenbart wird, werden alle Menschen, ob gläubig oder ungläubig, mit verschiedenen Prüfungen auf die Probe gestellt. Manchmal ist es eine Naturkatastrophe, manchmal ein alltägliches Ereignis, manchmal sind es Krankheiten. Es sind Vorkommnisse, die den Menschen auf der Welt nicht unbekannt sind. Derartiges Unglück kann manchmal die Menschen und manchmal die Gesellschaften materiell und psychisch beeinflussen. Ein reicher Mann kann in Konkurs gehen, ein schönes Mädchen kann eine schwere Verletzung in ihrem Gesicht erleiden, ein Mensch kann von einer unheilbaren Krankheit befallen werden, eine Stadt kann durch einen plötzlichen Sturm Schaden nehmen. All diese Fälle zeigen, dass das diesseitige Leben auf einer sehr schwachen Grundlage steht.
Allah verursacht absichtlich Naturkatastrophen. Auf diese Weise zeigt Er, dass diese Welt ein temporärer Ort ist, der benutzt wird, um die Menschen auf die Probe zu stellen. |
Wichtig ist hierbei, dass die Menschen aus diesen Vorkommnissen Lehren ziehen. Denn alle Katastrophen sind eine Erinnerung an die Menschen, dass sie auf den Weg Allahs zurückkehren. Allah zeigt den Menschen, dass diese Katastrophen nicht umsonst erschaffen wurden und dass diese für die Menschen eine Erinnerung sind. Allah teilt uns im Quran mit, dass kein Ereignis ohne Allahs Erlaubnis geschieht:
Kein Unglück trifft ohne Allahs Erlaubnis ein. Und wer an Allah glaubt, dessen Herz leitet Er. Und Allah kennt alle Dinge. (Sure 64:11 – at-Taghabun)
Und niemand stirbt ohne Allahs Erlaubnis, zu einem im Buch festgesetzten Termine. Wer den Lohn der Welt begehrt, dem geben wir davon, und wer den Lohn des Jenseits begehrt, dem geben wir davon. Wahrlich, Wir belohnen die Dankbaren. (Sure 3:145 – Al-Imran)
Eine weitere Lehre, die aus den Katastrophen gezogen werden sollte, ist, zu erkennen, wie schwach man gegenüber den Katastrophen, ist. Der Mensch hat weder die Kraft sich selbst, noch anderen zu helfen. Alles ist unter Allahs Kontrolle. Es gibt niemanden außer Ihm, der Macht hat, den Menschen Schaden zuzufügen oder Nutzen zu bringen. Diese Tatsache wurde den Menschen so offenbart:
Und wenn Allah dich mit einem Leid trifft, so kann Er allein es fortnehmen, und wenn Er dir Gutes gibt: Er hat Macht über alle Dinge. (Sure 6:17 – al-An'am)
Diese Hilflosigkeit ist Ausdruck der Machtlosigkeit der Menschen gegenüber der Macht Allahs und zeigt ihnen, dass sie außer Allah keinen anderen Helfer und Freund haben.
Erdbeben gehören zu den Naturereignissen mit den verheerendsten Wirkungen. Die größten Verluste an Menschenleben treten bei Erdbeben auf. Den Statistiken zufolge wackelt die Erde Millionen Male pro Jahr. Durchschnittlich ist die Intensität von mindestens dreihunderttausend dieser Erdbeben gering; sie sind nicht spürbar und verursachen keine Zerstörungen. Zwanzig von ihnen sind andererseits kräftige Erdbeben, die eine Stadt zerstören können. Da sie häufig nicht in dicht bevölkerten Regionen auftreten, führen sie nur zu geringen Verlusten. Nur fünf dieser Erdbeben verursachen die Zerstörung von Gebäuden und den Tod von Menschen.
Diese Informationen zeigen, dass Menschen nicht oft mit Erdbeben konfrontiert sind. Obwohl mindestens alle zwei Minuten irgendwo auf der Erde Erdbeben auftreten, bleiben sie den Menschen unbekannt. Es besteht kein Zweifel, dass dies ein besonderer Schutz Allahs ist, um die Menschen vor Unfällen zu bewahren.
Heutzutage werden Erdbeben meistens dann wahrgenommen, wenn davon eine Stadt und die Region um diese Stadt betroffen sind. Doch wenn Allah dies will, kann sich jederzeit ein Erdbeben ereignen, das den ganzen Planeten erfasst. Eine derartige Erschütterung des Bodens könnte das Leben auf der Erde vollständig auslöschen. Ein Erdbeben kann auch auftreten, selbst wenn die natürlichen Bedingungen für ein Erdbeben nicht vorhanden sind. Durch den Willen Allahs kann jederzeit ein Erdbeben verursacht werden. Jedoch sorgt Allah für besondere Unsicherheit und Instabilität in einigen Teilen des Landes. Dies soll die Menschen daran erinnern, dass jederzeit ein unerwartetes Ereignis ihr Leben in Gefahr bringen kann. Im Quran warnt Allah Leute vor einem möglichen Notstand:
Sind denn die, welche Übles planen, davor sicher, dass Allah sie nicht in die Erde versinken lässt oder dass die Strafe über sie kommt, ohne dass sie es ahnen? Oder dass Er sie mitten in ihrer Beschäftigung ergreift, ohne dass sie etwas dagegen tun können? Oder dass Er sie nach und nach hinrafft? Doch euer Herr ist fürwahr gütig und barmherzig. (Sure 16:45-47 – an-Nahl)
Erdbeben, die die Erde nur für Sekunden durchschütteln, können stundenlang, sogar tagelang dauern, wenn Allah es will. Während sich die Menschen von einer verheerenden Katastrophe erholen, können sie bereits einer anderen ausgesetzt sein. Dies ist einfach für Allah. Jedoch durch Seine Gnade schützt Allah den Menschen und mit solchen Ereignissen erinnert er ihn dann und wann, dass er keinen Einfluss auf die Steuerung seines Lebens hat.
Kobe, die zweitgrößte hoch industrialisierte Stadt Japans und der wichtigste Hafen nach Tokio. Am 17. Januar 1995 um 5:46 morgens verursachten zwanzig Sekunden intensiver Erdstösse furchtbare Schäden. Nur Zwanzig Sekunden und alles, womit die Menschen sich abgemüht hatten, der Besitz ihres ganzen Lebens, war zerstört. |
Im Februar 1988 verursachte ein Hurrikan umfangreiche Schäden, als er Florida heimsuchte. Der Hurrikan zerstörte Gebäude und schleuderte Autos auf Gebäude. (Nächstes Bild und unten) Autos und Häuser wurden durch den Hurrikan durcheinander gewirbelt. |
Die heutige hoch entwickelte Wissenschaft und Technologie gibt den Menschen das Gefühl, Kontrolle über die Natur zu haben. Doch dieses Gefühl trügt. Alle Technologie ist ein Hilfsmittel, das von Allah in den Dienst des Menschen gestellt wird, und sie ist vollständig unter Seiner Kontrolle.
Zahlreiche Fälle zeigen, dass sogar die neueste Technologie nicht in der Lage ist, die Natur zu beherrschen. Trotz der "erdbebensicheren" Bauweise, die in Japan entwickelt wurde, fiel die Stadt Kobe dem Beben im Januar 1995 zum Opfer. Die erdbebenbeständigsten Strukturen der Welt stürzten während eines kurzen Bebens der Stärke 6,9 einfach ein. Während der vorangegangenen drei Jahrzehnte hatte die japanische Regierung 1 Milliarden Dollar in die akademische Forschung investiert, um Warnanlagen für Erdbeben zu entwickeln. Jedoch brachten diese Bemühungen bisher keinen Erfolg. Kobe ist nur ein Beispiel unter vielen.
Der Gesellschaft wurde versichert, dass die moderne Technologie, die entwickelt wurde, um Erdbeben vorauszusagen, sie vor der vollkommenen Zerstörung bewahren würde. Doch das Erdbeben, dessen Epizentrum sich in einer Entfernung von 25 Kilometern in einer Tiefe von 15 Kilometern unter dem Meer befand, das Kobe plötzlich heimsuchte, wurde von keinem System angezeigt. Die Region, die durch das Erdbeben betroffen wurde, umfasste die dichtbevölkerten Städte Kobe und Osaka, die wichtigsten Handels- und Industriegebiete Japans. Es gab vermutlich bis zu 5200 Todesopfer, rund 6.300 Personen wurden verletzt und mehr als 300.000 Menschen verloren ihr Zuhause. Es entstand Sachschaden in 200 Milliarden-Dollar Höhe.3
Aus einer solchen Katastrophe sollten Lehren gezogen werden. Die Menschen, die vor diesem Erdbeben im Luxus lebten, mussten auf Grund dieses großen Unglücks harte Lebensbedingungen erleiden. In ihrem Schockzustand wussten sie ihr Leben nicht mehr zu meistern, von Zukunftsplänen ganz zu schweigen.
Atmosphärische Ereignisse wie Wirbelstürme sind Naturkatastrophen, denen wir auf der Erde oft begegnen. Diese Stürme sind so kräftig, dass sie sogar Häuser, Gebäude, Baracken, Bäume und Strommasten wegreißen können.
Besonders Taifune verursachen riesige Wellen. Das Land in der betroffenen Region kann dabei vollkommen überflutet werden. Außerdem verstärkt der Regen, den der Taifun mit sich bringt, die Überschwemmungen, besonders in den Mündungsgebieten großer Flüsse.
Dass der Wind, den wir meistens nur als ein sanft wehendes Lüftchen fühlen, manchmal Menschen, Tiere, Fahrzeuge und sogar Häuser mitreißt, zeigt uns die Macht Allahs. Das gleiche Grundprinzip, das auf Erdbeben zutrifft, ist auch auf Taifune, Hurrikane und Tornados anwendbar: Wenn Allah es so wollte, würde der Mensch sehr häufig mit solchen Naturkatastrophen konfrontiert werden. Und während sie sich noch von einer Katastrophe erholen, könnten sie bereits eine andere erleiden. Im Quran erinnert Allah die Menschen daran, dass die Winde unter seiner Kontrolle sind:
Seid ihr denn sicher, dass Der, Welcher im Himmel ist, die Erde nicht unter euch versinken lässt? Und siehe, sie bebt schon! Oder seid ihr sicher, dass Der, Welcher im Himmel ist, keinen Steine hagelnden Sturm gegen euch entsendet? Dann werdet ihr wissen, worauf Meine Warnung ging! Schon die, welche vor ihnen lebten, leugneten. Doch wie war Meine Zurückweisung (von ihnen)! (Sure 67:16-18 – al-Mulk)
Allah schützt den Menschen jedoch gegen Gefahren. Er sendet gelegentlich heftige Stürme, um die Menschen zu warnen. Die Absicht ist, die Menschen daran zu erinnern, dass ihr entscheidender Zweck im Leben darin besteht, Diener Allahs zu sein, dass sie machtlos sind gegen die Macht Allahs und dass sie am Tag des Gerichts beurteilt werden.
Ein Tornado, groß genug um Häuser abzureißen und eine ganze Stadt in Trümmer zu legen. | Im Februar 1988, nach einem Hurrikan in Florida. |
Ebenso wie Erdbeben sind Vulkanausbrüche verheerende Naturkatastrophen. Es gibt heute weltweit ungefähr 1500 aktive Vulkane, 550 von ihnen auf den Kontinenten, während der Rest sich auf dem Boden der Ozeane befindet.4 Diese Vulkane können jederzeit ausbrechen und extreme Zerstörungen anrichten. Bei einem Ausbruch können ganze Städte vernichtet werden. Es gibt keine Technologie, die den Ausbruch von Vulkanen verhindern könnte.
Verhängnisvolle Vulkanausbrüche im vergangenen Jahrhundert sowie in früheren Zeiten hinterließen unauslöschbare Eindrücke im menschlichen Gedächtnis. Diese Katastrophen tilgten viele Städte vom Antlitz der Erde und vernichteten zahlreiche Völker. Es gibt zweifellos Lehren, die aus Vulkanausbrüchen gezogen werden müssen. Vulkanausbrüche sind eine Quelle großen Leids und haben in der Geschichte große Städte wie Pompeji vernichtet. Es ist sicherlich lehrreich, dass der Vesuv ausbrach, als die Bevölkerung Pompejis im Luxus lebte und ein unmoralisches und zügelloses Leben führte. Niemand entging der Katastrophe.
Die Ruhe der Vulkane kann unerwartet enden und sie können ausbrechen. Eine weitere schädliche Wirkung der Eruptionen sind die Wolken aus Gasen und Asche, die durch den Wind in bewohnte Gebiete getragen werden und dort Schäden verursachen.
1883 ist in Indonesien, wo es ungefähr 200 aktive Vulkane gibt, der Krakatau ausgebrochen. Die Explosion des Berges war noch in 4800 Kilometern Entfernung zu hören, und sie erzeugte Flutwellen von einer Höhe bis zu 35 Metern. Mehr als 165 Dörfer wurden vernichtet und 36.000 Menschen sind in dem Tsunami ertrunken.5
(Links) Ein Vulkan bricht aus. (Unten) Der Bus mitten in einem See von Lava erinnert an die Katastrophe von Pompeji. |
Eine andere Eigenschaft der Vulkane ist, dass sie zu ganz unerwarteten Zeiten ausbrechen. Ein Beispiel dafür ist die Explosion des Vulkans Nevado del Ruiz im Jahre 1985 nach 150 Jahren der Ruhe. Diese Explosion, die den Tod von Hunderten Menschen verursachte, war nur eine kleine Explosion. Ihre Intensität betrug nur 3 % der Eruption des Mount St. Helen. Die Eruption des Nevado Del Ruiz erreichte jedoch eine Temperatur, die genügte, das Eis und den Schnee in diesem Gebiet zum Schmelzen zu bringen und hatte eine Lawine aus Geröll und einen Sturzbach zur Folge, der die Stadt Armero völlig vernichtete. Von 25.000 Menschen blieben nur 2.000 am Leben. Die restlichen 23.000 Menschen wurden von der Schlammlawine begraben.6 Diese Eruption war eine der größten vulkanischen Katastrophen nach dem Ausbruch des Mont Pelée im Jahre 1902, bei dem 30.000 Menschen ums Leben kamen.
Der Ausbruch des Pinatubo im Jahr 1991 gilt als der heftigste Vulkanausbruch des 20. Jahrhunderts. In der Abbildung ist die riesige Wolke zu sehen, die dabei entstand. | Bewohner um den Mount Pinatubo schützen sich mit Regenschirmen gegen den Asche-Regen.7 |
Mit diesen Vorkommnissen zeigt Allah den Menschen, wie plötzlich der Tod eintreten kann und ermahnt sie, über den Zweck ihrer Existenz auf der Welt nachzudenken. Außerdem sollen die Menschen das Jenseits nicht vergessen, nur weil ihnen ein 50-60 Jahre langes Leben sehr lang vorkommt. Alle Menschen werden eines Tages mit Gewissheit sterben und in Gegenwart Allahs beurteilt werden:
An dem Tag, an welchem die Erde in eine neue Erde verwandelt wird und auch die Himmel, und sie vor Allah treten, den Einen, den unvorstellbar Mächtigen. (Sure 14:48 – Ibrahim)
Seismic sea waves or tidal waves are caused by a sudden uplift or subsidence of the sea floor or by volcanic eruptions. Some tsunamis can be as destructive as atom bombs.
Tsunamis verwüsten bisweilen ganze Küstenstädte. |
Allah schuf alle diese Ereignisse als Warnung für die Menschheit. Mit Katastrophen kann Allah innerhalb einiger Sekunden zurücknehmen, was auch immer Er den Menschen gewährt hat. Katastrophen können überall und jederzeit auftreten. Damit wird für jeden offensichtlich dargelegt, dass es auf der Erde keinen Platz gibt, der die Sicherheit des Menschen garantieren kann. Allah offenbart dies im folgenden Vers:
Waren die Bewohner der Städte sich denn sicher, dass Unser Zorn nicht zur Nachtzeit über sie käme, während sie schliefen? Oder waren die Bewohner der Städte sich sicher, dass Unser Zorn nicht am lichten Tag über sie käme, während sie spielten? Waren sie denn vor Allahs Plänen sicher? Sicher vor Allahs Plänen glauben sich doch nur die Verlorenen. (Sure 7:97-99 – al-A'raf)
1997-1998 "EL-Niño" tobte über vielen Städten. Der weltweite Gesamtschaden betrug etwa 20 Milliarden Dollar. 8 (Oben) Eine Stadt, die von El-Niño getroffen wurde. Obwohl das Wasser für das Leben auf der Erde von großer Bedeutung ist, bleiben Verwüstungen durch Fluten eine Bedrohung. (Nächstes Bild) Ein Haus, versunken im Wasser. Tampa, Florida. Hagelschlag hat während eines Gewitters im Jahr 1992 Schäden in Höhe von ca. 25 Millionen Dollar verursacht.9 Das Dach eines Hauses, beschädigt durch Hagel. Flächenbrände, die aus natürlichen Gründen oder durch menschliche Nachlässigkeit verursacht werden, können hohe Verluste zur Folge haben. |
So wird selbst das Wasser, das Allah den Menschen als eine Gottesgabe schenkt, durch Seinen Willen zu einer Qual. Obwohl die Menschen jedes Jahr ein oder zwei Mal Zeuge solcher Katastrophen werden, halten sie es für unmöglich, selbst davon betroffen werden zu können, eine völlig unbegreifliche Einstellung.
1993 legte ein Brandstifter in dem ausgedörrten Canyon in der Nähe von Laguna Beach, Kalifornien, den schlimmsten Waldbrand des Jahres. In dem Inferno verbrannten über 14.000 Morgen Land und 441 Häuser. Die Mystic Hills Siedlung wurde am schwersten getroffen, allein dort wurden 266 Häuser eingeäschert.10 |
Die Geschichte ist voll von lehrreichen Vorkommnissen, die den Menschen zustoßen, die Allahs Allmacht vergessen, indem sie auf ihre eigene Kraft und Technologie vertrauen. Jeder dieser Fälle ist sehr wichtig, um den Menschen daran zu erinnern, dass weder Macht, Wissenschaft oder Reichtum, noch Technologie die Kraft haben, dem Willen Allahs zu widerstehen.
Es gibt zahlreiche Beispiele für solche Ereignisse. Das bekannteste ist die berühmte Titanic, zu ihrer Zeit mit einer Höhe von 55 Metern und einer Länge von 275 Metern das größte Passagierschiff der Welt, die am 14. April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt nach dem Zusammenstoss mit einem Eisberg im Nordatlantik unterging. An der Titanic hatten fünfzehntausend Menschen gearbeitet. Fast jeder war vollkommen davon überzeugt, dass dieses Schiff nie sinken würde. Der Ozeandampfer war ein Meisterwerk der Technologie und mit den neuesten Errungenschaften der Technik ausgestattet. Aber die Menschen vergaßen eine wichtige Tatsache: Niemand kann dem Schicksal, das von Allah festgelegt wird, entgehen.
Die Überlebenden der Titanic haben erklärt, dass sich während dieses Ereignisses viele Menschen auf dem Schiffsdeck versammelten und beteten. In vielen Versen des Quran wird auf dieses menschliche Verhalten hingewiesen. In Zeiten ernster Mühen und Gefahren beten die Menschen von Herzen und suchen Hilfe bei ihrem Schöpfer. Jedoch sobald sie aus der Gefahr errettet wurden, kehren sie Ihm in Undankbarkeit den Rücken zu:
Euer Herr ist es, der die Schiffe für euch auf dem Meer vorwärts treibt, auf dass ihr nach Seinen Gaben trachtet. Siehe, Er ist gegen euch barmherzig. Und wenn ihr auf dem Meer in Not geratet, lassen euch jene, die ihr außer Ihm anruft, im Stich. Hat Er euch aber ans Land gerettet, dann wendet ihr euch ab. Der Mensch ist wirklich undankbar. Seid ihr denn davor sicher, dass Er euch nicht in die Erde versinken lässt oder einen (tödlichen) Sandsturm gegen euch schickt? Dann fändet ihr keinen Beschützer für euch. Oder seid ihr davor sicher, dass Er euch nie ein weiteres Mal auf das Meer hinausführt, und einen Sturm gegen euch loslässt und euch für euere Undankbarkeit ertrinken lässt? Dann fändet ihr keinen Helfer gegen Mich. (Sure 17:66-69 – al-Isra')
Möbelstücke und Objekte, die an Bord der Titanic waren. Zusammen mit dem Ozeandampfer wurden alle diese Gegenstände in den Tiefen des Ozeans begraben. Heute erinnern sich sehr wenige Menschen an die Eigentümer dieser Gegenstände. |
Selbst wenn einem so etwas nie widerfahren ist, sollte man sich immer daran erinnern, dass alles auf der Welt vorübergehend ist und alle Macht Allah gehört. Sollte andererseits nicht eine Katastrophe die Gelegenheit geben, seine Undankbarkeit gegenüber Allah zu ändern? Man kann ganz unerwartet und plötzlich seinem Tod begegnen:
Und wollen sie denn nicht das Reich der Himmel und der Erde und alle Dinge, die Allah erschaffen, betrachten (und bedenken,) dass ihre Frist schon fast abgelaufen ist? Und an welche Botschaft nach dieser wollen sie wohl glauben? (Sure 7:185 – al-Araf)
So erfassten Wir alle wegen ihrer Sünden. Über manche von ihnen sandten Wir einen Sandsturm; andere erfasste der Schrei; und andere verschlang die Erde; und wieder andere ließen Wir ertrinken. Allah tat ihnen kein Unrecht, sondern sie selber verübten Unrecht gegen sich. (Sure 29:40 – al-'Ankabut)
Die den tatsächlichen Zweck ihrer Schöpfung vergessen, müssen bedenken: Alles auf der Erde verdankt sein Bestehen Allah, dem Schöpfer, der das gesamte Universum erschaffen hat. Nichts auf der Erde ist von Allah unabhängig. Der Quran erklärt uns, dass keine wie auch immer geartete Macht Allahs Ratschluss widerstehen kann:
...Denn Allah setzt stets Seine Anliegen durch, auch wenn die meisten Menschen es nicht wissen. (Sure 12:21 – Yusuf )
Wie Allah in diesem Vers offenbart, berücksichtigt die Mehrheit der Menschen dies nicht. Sie nehmen während ihres Lebens an, dass sie mit keinem Unglück konfrontiert sein werden und denken nie daran, dass die Naturkatastrophen überall auf der Erde eines Tages auch ihnen zustoßen können. Wir glauben, dass andere Menschen solche schrecklichen Ereignisse erfahren und dass wir selbst immer in Sicherheit leben werden. Von den Nachrichten über Katastrophen oder Epidemien werden sie für einen Augenblick beeinflusst, aber nach einer gewissen Zeit vergessen sie sie vollkommen.
Die Erinnerungen, die Allah uns gibt, zeigen uns jedoch, wie dumm die Ansicht ist, dass jeder neue Tag gleich wie der vorherige sein wird. Diejenigen, die ähnliche Katastrophen erlebt haben, haben wahrscheinlich auch gedacht, dass dieser Tag sich nicht von den vorherigen Tagen unterscheiden würde. Doch dieser Tag war für sie ganz anders und Allah zeigte ihnen, dass alles was sie besitzen, in einem Augenblick vernichtet werden kann.
Eine bedeutende Mehrheit der Menschen beachtet diese Tatsache nicht. Sie vergessen, dass das Leben kurz und von vorübergehender Natur ist und halten sich nicht vor Augen, dass sie in Gegenwart Allahs beurteilt werden. Wegen dieser Unachtsamkeit verbringen sie ihr Leben, indem sie ihre Zeit vergeuden, anstatt für Allahs Wohlgefallen zu leben.
Von diesem Standpunkt aus betrachtet, sind Mühen eine Gnade Allahs. Allah zeigt den Menschen dadurch, dass die Welt nichts anderes als eine vorübergehende Täuschung ist und regt den Menschen an, sich auf das wahre Heim, das Jenseits, vorzubereiten. Aus diesem Grund sind die meisten Qualen tatsächlich eine Gelegenheit, die Allah ihnen bietet. Die Menschen werden von diesen Verhängnissen ereilt, damit sie bereuen und ihr Verhalten bessern. Die Lehren, die aus all diesen Ereignissen gezogen werden sollen, werden im Quran von Allah so angegeben:
Sehen sie denn nicht, dass sie jedes Jahr einmal oder zweimal auf die Probe gestellt werden? Dennoch bereuen sie nicht und lassen sich nicht ermahnen. (Sure 9:126 – at-Tauba)
1 A.Maton, J.Hopkins, S.Johnson, D.LaHart, M.Quon Warner, J.D.Wright, Human Biology and Health, Prentice Hall, New Jersey, S. 59
2 J.A.C.Brown, Tıp ve Sağlık Ansiklopedisi, Remzi Kitabevi, Istanbul, S. 250
3 H.J.de Blij, M.H.Glantz, S.L.Harris, Restless Earth, The National Geographic Society, 1997, S. 8
4 H.J.de Blij, M.H.Glantz, S.L.Harris, Restless Earth, The National Geographic Society, 1997, S. 8
5 H.J.de Blij, M.H.Glantz, S.L.Harris, Restless Earth, The National Geographic Society, 1997, s.64
6 H.J.de Blij, M.H.Glantz, S.L.Harris, Restless Earth, The National Geographic Society, 1997, S. 64
7 H.J.de Blij, M.H.Glantz, S.L.Harris, Restless Earth, The National Geographic Society, 1997, S. 18-19
8 The Guinness Book of Amazing Nature, S. 60
9 H.J.de Blij, M.H.Glantz, S.L.Harris, Restless Earth, The National Geographic Society, 1997, S. 105
10 National Geographic, Juli 1998, S. 29