Ungeachtet dessen, was seine ursprüngliche Einstellung sein mag, wird ein verständiger Mensch, wenn ihm ein vollständiger Beweis vorgelegt wird, die Wahrheit annehmen, vorausgesetzt, er findet den Beweis überzeugend. Der Grund dafür ist, dass er sich dessen bewusst ist, dass er als Mensch grundsätzlich einem Irrtum verfallen kann. Er wird ferner zugestehen, dass Lernen eine grundsätzliche Voraussetzung dafür ist, seinen Horizont erweitern zu können. Eine Person mit einem gesunden Menschenverstand wird daher nichts Erniedrigendes oder Demütigendes am Lernen finden, und dementsprechend auch nicht daran, ihre Anschauung zu ändern.
Es gibt jedoch Leute, die an tief eingeprägten Vorurteilen festhalten, welche fast unmöglich ausgemerzt werden können. Solche Leute neigen dazu, gültige Beweise mit Vorurteilen zu betrachten und zu bewerten. Die persönliche Erfahrung, die sie sich über die Jahre aneignen wird innerhalb des ignoranten Systems geformt, und ist von ausschlaggebender Bedeutung für sie, weshalb es fast unmöglich ist, ihre Ansichten zu ändern. Diese Leute sind bekannt dafür, eigensinnig zu sein. Anstatt neuen Ideen aufgeschlossen gegenüberzutreten und somit die Wahrheit zu finden, bestehen sie darauf, an herkömmlichen Überzeugungen festzuhalten. Es kommt ihnen nie in den Sinn, dass sie im Unrecht sein könnten und obendrein halten sie sich für sehr gescheit. Manchmal vermögen selbst konkrete Beweise nicht, sie zum Umdenken zu bewegen. Das jedoch liegt nicht an ihrer etwaigen Unfähigkeit, Recht und Unrecht zu unterscheiden, sondern daran, dass sie vorgeben, die Wahrheit nicht zu verstehen. Allah hebt diese Einstellung der Ignoranten im folgenden Vers hervor:
Hofft ihr denn, dass sie euch glauben, wobei ein Teil von ihnen das Wort Allahs bereits gehört hatte, und dann, nachdem sie es begriffen hatten, bewusst verfälschten? (Sure 2: 75 – al-Baqara)
Es ist nicht möglich, jene Leute von der Wahrheit zu überzeugen. Alle Anstrengungen und Beweise, ihnen die Wahrheit vor Augen zu führen, erweisen sich als fruchtlos. Diese Dickhäutigkeit erweist sich als noch undurchdringlicher, wenn es sich um Glaubensinhalte handelt. Allah beschreibt das auf folgende Weise:
Für die Leugner ist es gewiss einerlei, ob du sie ermahnst oder nicht ermahnst – sie glauben nicht! (Sure 2:6 al-Baqara)
Wie kommt es, dass Beweise einige Menschen die Wahrheit erkennen lassen, während andere sich nicht überzeugen lassen? Was ist es, das sie so hartnäckig und unempfänglich macht?
An anderer Stelle in diesem Buch haben wir wiederholt auf die starken Bindungen, welche die ignoranten Leute zu diesem Leben haben, erwähnt. Diese Gebundenheit erklärt bestimmt die Motivierung, die dieser unverständlichen Einstellung zugrunde liegt. Obwohl sie die Wahrheit deutlich erkennen, folgen sie ihren eitlen Begierden, da sie wissen, sie würden andernfalls ihre Ziele und Ambitionen aufgeben und die Erlangung von Allahs Wohlgefallen zum Grundzweck ihres Lebens machen müssen. Das jedoch ist das letzte Ding, das sie tun möchten und so sträuben sie sich dagegen, indem sie die Stimme ihres Gewissens unterdrücken. Jene Leute halten sich an die negative Seite Ihres Selbst. Solch ein Verhalten fügt dem Menschen Schaden zu, wie es ausdrücklich im folgenden Vers dargelegt ist:
Und ich beanspruche keine Unbescholtenheit für mich selbst; denn das Selbst gebietet stets das Böse, es sei denn, dass mein Herr Sich erbarmt. Wahrlich, mein Herr ist immer zur Vergebung bereit und barmherzig. (Sure 12:53 – Yusuf)
Aus diesem Grund spielt das menschliche Selbst eine wichtige Rolle dabei, den Menschen dazu verleiten, der Wahrheit zu widerstreben.
Ein anderes Wesen, das diejenigen, die starke Ambitionen für dieses Leben haben, verführt, ist Satan. Allah weist darauf im folgenden Vers hin:
Er (Satan) sagte (zu Allah): "Darum, dass Du mich verirren ließest, will ich sie gewiss abschrecken von Deinem geraden Weg; dann will ich von vorne und von hinten und von rechts und von links über sie kommen, und die meisten von ihnen wirst Du nicht dankbar finden.« (Sure 12:16, 17 – Yusuf)
Jene Leute zu überzeugen, die von Satan und der negativen Tendenz ihres Wesens angeleitet werden, war seit je her der Kampf aller Propheten; sie riefen die Menschen stets zum Rechten Weg – dem Weg Allahs – doch ihre eigene Gesellschaft lehnte sie jeweils ab, außer einer Minderheit. Ein prägnantes Beispiel, das diesbezüglich im Quran gegeben wurde, ist der Prophet Noah und sein Volk. Trotz seiner unermüdlichen Hingabe und Bemühung, sein Volk zum Rechten Weg zu rufen, verharrten die Leute hartnäckig in ihrem Unglauben.
Er sagte: "Mein Herr, ich habe mein Volk Tag und Nacht zum Rechten gerufen, doch mein Rufen hat sie in nichts gemehrt außer in ihrer Abwendung und wenn immer ich sie aufrief, Deine Vergebung zu erstreben, steckten sie ihre Finger in die Ohren und verhüllten ihr Gesichter mit ihre Gewändern und verharrten darin und gebärdeten sich in hochmütiger Arroganz. Dann rief ich sie in aller Öffentlichkeit auf. Dann machte ich ihnen öffentliche Ankündigungen, und ich briet sie privat. (Sure 71:5-9 – Nuh)
Noah sagte: »Mein Herr, sie lehnten sich gegen mich auf und folgen dem, dessen Reichtum und Kinder ihn nicht mehrten, außer in seiner Verirrung. (Sure 71:21 – Nuh)
Der Quran entlarvt die unaufrichtige Einstellung der ignoranten Leute. Ungeachtet dessen, wie stark die erbrachten Beweise sind, wenden sie sich von der Wahrheit ab und verharren in ihrer starken Gebundenheit an dieses Leben, und dann erfinden sie allerlei Ausreden, um ihre ablehnende Haltung zu rechtfertigen. Allah zählt im Quran die Angelegenheiten und Situationen auf, welche die ignoranten Leute vorgeben, nicht zu verstehen. Dies sind im Grunde genommen eben diejenigen Dinge, über die sie niemals ihre Anschauung ändern. Allah erwähnt auch die Ausreden, die sie vorbringen, und ihre Unehrlichkeit, die sie gegenüber den Gläubigen zeigen.
Bevor wir jedoch mit diesem Thema fortfahren, soll eine der Hauptmethoden näher erklärt werden, welcher sich die ignoranten Leute bedienen um ihre Unaufrichtigkeit zu rechtfertigen.
Die ignoranten Leute greifen oft auf Hetzerei zurück, um sich zu rechtfertigten. Das ist eine Methode durch die sie auf ihr Recht oder Prestige bestehen, indem sie emotionelle, unehrliche und verschleierte Argumente anstelle von Vernunft verwenden. Abgesehen von dieser Strategie ist auch die Art und Weise, in der sich die Leute gebärden, ein wirksames Element der Aufwieglung. Andere unterbrechen, Schreien und Lügen sind wohlbekannte demagogische Methoden. Die Ungläubigen legen erstaunliche Fähigkeiten in dieser 'Kunst' an den Tag. Um ihre Ansichten zu rechtfertigen oder um sich Vorrang über andere zu verschaffen bedienen sie sich erstaunlicher Methoden. Der Hauptzweck all dieser Bemühungen ist, sich gegen die Wahrheit aufzulehnen. Sie machen all diese Anstrengungen um sich selbst zu rechtfertigen und dabei einen Vorwand zu finden, ihre Gewissensbisse zu lindern.
Dies jedoch ist keine Methode, die von einzelnen Leuten selbst entwickelt wurde. Wie in vielen anderen Belangen ist es der Teufel, der sie anleitet. Die Worte Satans in dem folgenden zwei Zitaten aus dem Quran zeigen, dass er der allererste Rebell war und in der Folge auch zum ersten Demagogen wurde. Er (Allah) sprach: "O Iblis, was hindert dich daran, dich vor dem niederzuwerfen, was Ich mit Meinen Händen geschaffen habe? Bist du hochmütig oder gehörst du zu den Erhabenen?« Er sagte: "Ich bin besser als er: Mich hast Du aus Feuer erschaffen und ihn hast Du aus Ton erschaffen.« Er sprach: "So entferne dich von hier; denn du bist verdammt. (Sure 38:75-77 – Sad)
So versuchte sie Satan mit üblen Einflüsterungen, um ihnen von ihrer Blöße das zu offenbaren, dessen sie nicht bewusst waren, und er sagte: "Euer Herr hat euch diesen Baum nur deshalb verboten, damit ihr nicht Engel werdet oder ewiges Leben erwerbt.« Und er schwor ihnen: "Ich bin euch wahrhaft ein aufrichtiger Ratgeber.« (Sure 7:20 – al-A'raf)
Als Ihm geboten wurde, sich vor Adam niederzuwerfen, weigerte sich Satan hochmütig, diesem göttlichen Befehl nachzukommen und gab anmaßende Erklärungen dafür. Das war typische Rebellion; sein Vorwand dafür, dem Befehl Allahs den Gehorsam zu verweigern wird in der folgenden Aussage Satans wiedergegeben: »...Mich hast Du aus Feuer erschaffen und ihn hast Du aus Ton erschaffen.« Sein Hauptzweck hingegen war, sich gegen Allah aufzulehnen. Der Vergleich zwischen Feuer und Ton war nur ein Vorwand.
Die Einstellung der ignoranten Leute ist genau die gleiche. Zuerst entscheiden sie sich, ungehorsam zu sein, und dann erfinden sie Ausreden für ihren Ungehorsam. An diesem Punkt tun sie genau das, was Satan tat und bedienen sich verschiedener aufrührerischer Methoden, um ihre Unaufrichtigkeit zu verschleiern und sich selbst darüber hinwegzutrösten.
Der Teufel schult sie listig mit seinen unablässigen Einflüsterungen in den Methoden der Aufruhr. Indessen befindet sich der Mensch in einem innerlichen Kampf, um zwischen der Stimme der Vernunft, die ihm die Wahrheit eingibt und der Stimme seines niederen Selbst, die für den Teufel spricht, zu wählen. Auf diese Weise nähert sich Satan dem Menschen in jeder Situation und versucht ihn.
Das ist der Grund dafür, dass die Menschen von alters her überall auf der Welt genau die gleichen Taktiken und Methoden gegen die Religion anwenden. Diese Tatsache wird im Quran hervorgehoben:
Doch sie sagen das gleiche, was die früheren Generationen sagten. (Sure 23: 81 – al-Mu'minun)
Ein Punkt jedoch sollte hier hervorgehoben werden: Satan unterliegt vollkommen der Kontrolle Allahs, ebenso wie Dschinn, Engel Menschen und alle anderen Geschöpfe. In Gegensatz zu der weit verbreiteten Ansicht ist Satan kein eigenständiges Wesen, das getrennt und unabhängig von Allah existiert. Er steht im Dienst Allahs, um den Menschen in dieser Welt auf die Probe zu stellen. Diese Tatsache wurde im folgenden Vers erklärt:
Er (Satan) sagte: "Mein Herr, so gewähre mir Aufschub bis zu dem Tage, an dem sie auferweckt werden.« Er (Allah) sprach: "Dein Aufschub ist dir gewährt bis zu dem Tag des bekannten Zeitpunkts.« Er sagte: "Mein Herr, darum, dass Du mich verirren ließest, will ich ihnen wahrlich die irdischen Nichtigkeiten begehrenswert machen, und sie allesamt verführen außer Deinen hingegebenen Knechten unter ihnen.« Er sprach: "Dieser Weg ist nach Meinem Recht gerade. Gewiss sollst du keine Macht über Meine Diener haben, außer jenen der Verirrten, die dir folgen.« (Sure 15:36-42 – Al-Hidschr)
Durch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch haben viele Gesellschaften die klassischen Methoden des Aufruhrs angewandt, wenn sie an die Gebote Allahs erinnert wurden. Sie dachten, dass sie auf diese Weise vermeiden könnten, mit der Wahrheit konfrontiert zu werden. Im Quran beschreibt Allah diese Psychologie der Ungläubigen, sowie die Art der Rebellion, die sie einsetzen um nicht von bestimmten Realitäten überzeugt zu werden.
Es ist unmöglich, ignorante Leute davon zu überzeugen, dass der Tod sehr nahe ist. Obwohl dies eine sehr ernst zu nehmende Realität ist, strebt die Mehrzahl der Leute danach, das ständige Näherkommen des Todes zu vergessen. Der Tod macht diesem Leben, an dem sie so stark hängen, ein unentrinnbares Ende. Er erinnert die Leute auch an das Jenseits und ihre Verantwortlichkeiten Allah gegenüber und an die Realität der Hölle. Aus diesem Grunde vermeiden sie den Gedanken daran, indem sie einfach 'überhaupt nicht denken'.
Ignorante Leute, die den Tod willkürlich aus ihrem Denken verbannen, machen kein Hehl aus ihrer Abneigung dagegen. Indem sie vergessen, dass er auch eine Anordnung Allahs ist, können sie auch nicht erkennen, dass er ein vorherbestimmtes Ereignis ist. 'Nicht zu denken' hindert sie lediglich daran, zu erkennen, dass solch eine Einstellung eine offene Auflehnung gegen den Willen Allahs ist.
Ignorante Leute hegen noch viele andere irrationale Überzeugungen bezüglich des Todes. Ihrer Ansicht nach ist z.B. der Tod einer alten und kranken Person durchaus gerechtfertigt. Außerdem sind sie der Ansicht, dass im Bett ohne Leiden zu sterben, das beste ist, was sich ein alter Mensch erhoffen kann. Den plötzlichen Tod eines jungen Menschen, jedoch können sie nicht ertragen; hier lässt sie ihr Verständnis, dass sein Tod vorherbestimmt war, völlig im Stich.
Ein weiterer irrationaler 'Glauben' bezüglich des Todes schlägt vor, dass der Tod als Folge bestimmter Ereignisse stattfindet. Sie sagen z.B. im Fall eines Menschen, der in einem Verkehrsunfall ums Leben kommt: 'Er wäre nicht gestorben, wenn er nicht an jenem Tag auf jener verkehrsreichen Schnellstraße gefahren wäre.' Eben diese Geisteshaltung wird im Quran in dem folgenden Vers hervorgehoben: »...Wären sie bei uns geblieben, sie wären nicht gestorben oder getötet worden...« (Sure 3:156 – Al-'Imran), und die Gläubigen werden streng gegen solch eine abartige Denkweise ermahnt, und zwar deshalb, weil der Tod in keinem Fall zufällig stattfindet. Der Ort und Zeitpunkt des Todes eines Menschen sind bereits vor seiner Geburt bestimmt. Diese Tatsache wurde in dem folgenden Vers dargelegt:
Wir haben unter euch den Tod verordnet, und Wir können nicht dabei übergangen werden. (Sure 56:60 – al-Waqi'a)
Für die ignoranten Menschen ist der Tod einer Person, speziell, wenn es sich dabei um einen unmittelbaren Familienangehörigen handelt, ein höchst unerwartetes Ereignis, das obendrein Furcht erregend ist. Wenn man den Leichnam eines Menschen, mit dem man noch wenige Tage zuvor gespeist hatte, schrecklich zerquetscht in einem Fahrzeugwrack sieht, ist das gewiss ein Anblick, den man zeitlebens nicht mehr vergessen kann. Wenn man dann noch den Beamten dabei zusieht, wie sie seine Überreste in einen Leichenbeutel packen, wird man unweigerlich an viele Dinge erinnert, die man ansonsten, durch die Denkweise der Ignoranz, ständig dazu angeregt wird, zu vergessen.
Der Mensch, der nun in einem Plastikbeutel zur Leichenhalle transportiert wird, hat vielleicht noch vor wenigen Stunden angeregt über sein neues Geschäftsunternehmen oder seine Wochenendpläne gesprochen. Während er das tat, war der Tod höchstwahrscheinlich das letzte Ding, das ihm in den Sinn gekommen wäre. Doch nun wird sein Körper, der nur noch Fleisch und Knochen ist und seiner baldigen Zersetzung entgegensieht, eilends zur Leichenhalle gebracht, wo er für ein paar Tage neben anderen Leichen in ein Kühlfach gelegt wird, um dann in ein Leichentuch gehüllt oder in einem Sarg verpackt in ein Grab gelegt zu werden.
Der Beobachter wird in Verzweiflung gestürzt, da solch ein Geschehen ihn an den Tag erinnert, an dem er seinem eigenen Ende gegenüberstehen wird. Nichtsdestoweniger dauert die Einwirkung eines solchen Geschehnisses auf die Psyche des Menschen nur kurze Zeit an. Über kurz oder lang kehren die ignoranten Leute zu ihrer gewohnten Lebensweise zurück und beginnen erneut, den Tod als ein ziemlich unwahrscheinliches Ereignis zu betrachten. Sobald sie sich wieder mit ihren Alltagsproblemen befassen, oder – in ihren eigenen Worten – 'wenn sie der Realität des Lebens gegenüberstehen', kehren sie sofort wieder zu ihren alten Angewohnheiten zurück, als wären es nicht sie gewesen, die den Tod erst vor einigen Tagen aus solcher Nähe miterlebt hatten. Sie halten selbst demagogische Reden über den Tod, wobei sie versuchen, den grimmigen Ernst der Sache zu verharmlosen. Sie reden zwar oft über die Kürze des Lebens, doch sinnen sie nie ernsthaft darüber nach, und ermutigen sich obendrein noch gegenseitig, nicht darüber nachzudenken.
Kurz nachdem der Schmerz und Kummer über den Tod eines Familienangehörigen erträgliche Ausmaße annimmt, beginnen die Hinterbliebenen über seine Hinterlassenschaften nachzudenken, die sie von ihm zu erben erwarten. Auf diese Weise finden sie selbst dort eine Gelegenheit ihre Gebundenheiten an das Leben zu fördern, wo der Tod die Ursache ist.
Die Tatsache, dass die ignoranten Gesellschaften nicht überzeugt sind, dass die Heiligen Bücher von Allah offenbart wurden, ist eine weitere ihrer Tendenzen, die sich durch die gesamte Menschheits-geschichte hinzieht. Der Hauptgrund hinter dieser Einstellung ist ihre Abneigung dagegen, sich den Geboten Allahs zu beugen. Sie wollen einfach den Tag des Jüngsten Gerichts und die Tatsache, dass sie sich für all ihr Handeln verantworten müssen, aus ihrem Bewusstsein verbannen, da sie ihr Leben nach ihrem eigenen Belieben gestalten wollen, und deshalb ignorieren sie die Wahrheit einfach, selbst wenn sie sie erkannt haben.
Die typische Einstellung der ignoranten Gesellschaften gegenüber der Bibel und anderer Heiliger Schriften wurde ebenso auf den Quran projiziert. Unser Prophet rief die Menschen auf verschiedene Weise auf, dem Pfad der Wahrheit zu folgen, doch sie verharrten in Unglauben. Um ihre Reuegefühle zu überwinden, haben sie mittlerweile verschiedene Methoden angewandt. Eine dieser Methoden, die sich demagogischer Prinzipien bedient wird in den folgenden Versen beschrieben:
Und jene, die leugnen, sagen: "Dies sind nichts als Unwahrheiten, die er erdichtet hat; und andere Leute haben ihm dabei geholfen.« Und so begingen sie Unrecht und machten falsche Aussagen. (Sure 25:4 – al-Furqan)
Doch sie sagen: "Wirre Träume, die er doch nur erdichtet hat; ja, ein Dichter ist er! Soll er uns doch ein Zeichen bringen, in der Weise, wie die früheren (Propheten) gesandt wurden.« (Sure 21:5 – al-Anbiya')
Es ist offensichtlich, dass die ignoranten Leute sich des Vorrangs des Propheten bewusst waren, und dennoch bezichtigten sie ihn der Hexerei und darüber hinaus behauptete die Mehrheit von ihnen, dass der Quran von ihm geschrieben worden war, obwohl sie mit ziemlicher Gewissheit wussten, dass der Quran eine Offenbarung Allahs ist. Ebenso wissen sie mit Sicherheit, dass der Prophet weder ein Dichter, noch ein Hexer ist, doch, wie wiederholt in diesem Abschnitt erwähnt wurde, bedienen sich die ignoranten Leute einfach irgendwelcher Vorwände, um mehr Leute anzuziehen, die sich dann ihrer Lebensweise anpassen.
Im Quran gibt Allah eindeutige Antworten auf das eitle Geschwätz der Ignoranten:
Doch Ich schwöre bei dem, was ihr seht und bei dem, was ihr nicht seht. Dies ist gewiss das Wort eines erhabenen Gesandten. Und es sind nicht die Worte eines Poeten – gering ist euer Glaube – noch ist es die Rede eines Wahrsagers – gering ist eure Bedachtsamkeit – eine Offenbarung vom Herrn der Welten. (Sure 69:38-43 – al-Haqqa)
Oder sagen sie etwa: "Er hat es erdichtet" – und glauben daher nicht? So sollen sie doch einen ebenbürtigen Vortrag hervorbringen, wenn sie das wahrhaftig meinen! (Sure 52:33, 34 – at-Tur)
Und dieser Quran hätte von niemand anderem als Allah ersonnen werden können. Vielmehr ist er eine Bestätigung dessen, was vor ihm offenbart worden war und eine detaillierte Darlegung des Buches – worin es keinen Zweifel gibt – vom Herrn der Welten. Oder wollen sie etwa sagen: "Er hat ihn erdichtet«? Sage: "So bringt doch eine Sure gleicher Art hervor und ruft, außer Allah, dazu auf, wen ihr könnt, wenn ihr wahrhaft seid!« Aber, sie logen über das, dessen Wissen sie nicht erfassen konnten, und dessen Auslegung ihnen noch nicht bekannt war. Genauso verbreiteten jene, die vor ihnen lebten Unwahrheiten, doch sieh, wie das Ende der Ungerechten war! (Sure 10:37-39 – Yunus)