Gammastrahlen
Es ist wirklich sehr bemerkenswert, dass die Ausstrahlungen der Sonne (und vieler Sequenzsterne) in solch einer minimalen Bandbreite des elektromagnetischen Spektrums konzentriert sein sollten, welche genau diejenige Strahlung verfügbar macht, die erforderlich ist, um das Leben auf der Erde zu fördern. Ian Campbell, Englischer Physiker 65
Die Sonne ist wahrscheinlich dasjenige Objekt, das wir in unserem Leben am häufigsten sehen. Sobald wir tagsüber unseren Blick erheben und ins Firmament blicken, sehen wir ihr blendendes Licht. Wenn uns jemand fragen würde: 'Wozu gibt es die Sonne?", würden wir ohne nachzudenken sofort antworten, dass uns die Sonne Licht und Wärme gibt. Diese Antwort wäre, wenn auch etwas oberflächlich, durchaus richtig.
Doch 'ergibt es sich' eben nur so, dass die Sonne Licht und Energie für uns ausstrahlt? Ist das eine zufällige und ungeplante Gegebenheit, oder wurde die Sonne speziell für uns entworfen? Könnte es sein, dass dieser Feuerball am Himmel eine riesige 'Lampe' ist, die erschaffen worden war, um genau unsere Bedürfnisse zu erfüllen?
Die jüngsten wissenschaftlichen Entdeckungen deuten darauf hin, dass die Antwort auf die beiden letzten Fragen "ja" lautet. Ja, denn im Sonnenlicht zeigt sich ein Design, das einen nur staunen lassen kann.
Sowohl das Licht als auch die Wärme sind verschiedene Formen von elektromagnetischer Strahlung. Alle Formen elektromagnetischer Strahlungen bewegen sich wellenförmig im Raum fort, ähnlich den Wellen, die sich auf dem Wasser bilden, wenn man einen Stein hinein wirft. Ebenso, wie die, durch einen Steinwurf verursachten Wellen auf der Wasseroberfläche verschiedene Höhen und Abstände voneinander haben können, haben auch elektromagnetischen Wellen verschiedene Wellenlängen.
Dieser Vergleich sollte jedoch nicht zu weit fortgeführt werden, denn zwischen den Wellenlängen der elektromagnetischen Strahlungen gibt es sehr große Unterschiede. Manche davon erstrecken sich über mehrere Kilometer und andere sind kürzer als ein Milliardstel eines Zentimeters und die restlichen Wellenlängen liegen in einem ununterbrochenen Übergangsspektrum zwischen diesen Extremwerten. Um die Angelegenheit übersichtlicher zu machen unterteilten die Wissenschaftler dieses Spektrum entsprechend der verschiedenen Wellenlängen und klassifizieren die verschiedenen Abschnitte entsprechend. Strahlen mit der kürzesten Wellenlänge (ein Billionstel Zentimeter) z.B., werden Gammastrah-len genannt. Diese Strahlen sind mit enormen Energiemengen geladen. Strahlen, der längsten Wellenlängen werden "Radiowellen" genannt; ihre Wellenlängen können mehrere Kilometer lang sein, doch sie haben sehr wenig Energie. Radiowellen sind harmlos für uns, während eine Bestrahlung mit Gammastrahlen tödlich für den Menschen sein kann. Licht ist eine Form elektromagnetischer Strahlung, die zwischen diesen beiden Extremen liegt.
Das erste, was man bei dem elektromagnetischen Spektrum beachten muss, ist sein außerordentlich weiter Bereich: Die größte Wellenlänge ist 1025-mal so groß als die kürzeste. Wenn man die Zahl 1025 voll ausschreibt, sieht sie so aus: 10.000.000.000.000.000.000.000.000.
Man kann sich kaum etwas unter einer Zahl dieser Größe vorstellen, und so wollen wir einige Vergleiche anstellen. Vier Milliarden Jahre z.B. – das ungefähr geschätzte Alter der Erde – entsprechen etwa 1017 Sekunden. Wenn man von 1 bis 1025 zählen wollte, und dies Tag und Nacht mit einer Zählrate von einer Zahl pro Sekunde täte, würde man dazu 100 Millionen mal länger als das Alter der Erde brauchen! Wenn man 1025 Spielkarten aufeinanderschichten würde, würde sich der Haufen bis zur Mitte des sichtbaren Universums auftürmen.
Die verschiedenen Wellenlängen der im Weltall vorkommenden elektromagnetischen Energie erstrecken sich also über ein enormes Spektrum. Interessant dabei ist, dass die von unserer Sonne ausgestrahlte elektromagnetische Energie nur auf einen sehr, sehr schmalen Abschnitt dieses Spektrums begrenzt ist. 70 % der Sonnenausstrahlung hat Wellenlängen von 0.3 bis 1.5 Mikron und innerhalb dieser schmalen Bandbreite gibt es drei Arten von Licht: sichtbares, nahes infrarotes und ultraviolettes Licht.
DIE VERSCHIEDENEN WELLENLÄNGEN ELEKTROMAGNETISCHER STRAHLUNGEN
Die Sterne und andere Lichtquellen im Universum haben nicht alle die gleiche Art von Ausstrahlung; sondern strahlen Energie mit einem breiten Spektrum an Wellenlängen aus. Die Wellenlänge der Gammastrahlen, welche die kürzeste Wellenlänge haben, beträgt nur 10–25 der, der längsten Radiowellen. Interessanterweise liegt fast die gesamte Ausstrahlung der Sonne innerhalb einer Bandbreite die ebenfalls nur 10–25 des gesamten elektromagnetischen Spektrums ausmacht. Der Grund dafür ist, dass nur diejenigen Arten von Strahlen, deren Wellenlängen innerhalb eben dieser engen Bandbreite liegen, geeignet und von Nutzen für das Leben sind.
Diese drei Lichtarten mögen viel erscheinen, doch alle drei zusammen machen nur einen fast unmerklichen Abschnitt des Totalspektrums aus. Die Bandbreite des von der Sonne ausgestrahlten Lichts würde im Vergleich zum elektromagnetischen Gesamtspektrum nur der Dicke einer Spielkarte in dem Turm aus 1025 Karten entsprechen, der sich bis zur Mitte des Universums erhebt!
Warum sollte das Licht der Sonne auf solch einen kleinen Bereich beschränkt sein?
Die Antwort auf diese Frage ist äußerst wichtig, denn nur eine Strahlung, deren Wellenlängen innerhalb dieses kleinen Bereichs liegen, ist in der Lage, das Leben auf der Erde zu fördern und zu erhalten.
In seinem Buch Energy and the Atmosphere [Energie und die Atmosphäre] erörtert der englische Physiker Ian Campbell diese Frage. Er sagt: 'Es ist wirklich sehr bemerkenswert, dass die Ausstrahlungen der Sonne (und vieler Sequenzsterne) in solch einer minimalen Bandbreite des elektromagnetischen Spektrums konzentriert sein sollten, welche genau diejenige Strahlung verfügbar macht, die erforderlich ist, um das Leben auf der Erde zu fördern.' 66 Campbell bewertet diese Situation als fast unglaublich.
Wir wollen nun das 'atemberaubende' Design des Lichtes etwas ausführlicher untersuchen.
Wir haben erwähnt, dass die kürzesten und längsten elektromagnetischen Wellenlängen in einem Verhältnisbereich von 1:1025 liegen. Ferner erwähnten wir, dass die, von den Strahlen getragenen Energiemengen umgekehrt proportional zu deren Wellenlängen sind, d.h., dass kürzere Wellenlängen größere Energiemengen befördern als längere. Ein weiterer Unterschied hängt damit zusammen, welche Auswirkungen Strahlungen mit verschiedener Wellenlänge auf die Materie haben.
Die Strahlen mit den kürzesten Wellenlängen (in ansteigender Ordnung) sind die Gammastrahlen, Röntgenstrahlen und ultraviolettes Licht. Diese sind aufgrund ihres hohen Energieniveaus in der Lage, Atome zu spalten. Alle drei dieser Strahlen können die Zertrümmerung – insbesondere von organischen Molekülen verursachen. Ihre Auswirkung auf die Materie ist, dass sie diese auf atomarer und molekularer Ebene demolieren.
Strahlungen mit größeren Wellenlängen als der des sichtbaren Lichts beginnen bei Infrarotstrahlen und gehen bis zu Radiowellen weiter. Ihr Einschlag auf die Materie ist von geringerer Bedeutung, weil die übermittelten Energiemengen nicht sehr umfangreich sind.
Was mit 'Einschlag auf die Materie' gemeint ist, hat mit chemischen Reaktionen zu tun. Ein beträchtlicher Teil aller chemischen Reaktionen kann nur unter Energiezufuhr stattfinden. Diese Energie, die zur Einleitung einer chemischen Reaktion erforderlich ist nennt man ihre 'Aktivierungsenergie'. Falls die zugeführte Energiemenge kleiner als diese Schwelle ist, findet keine Reaktion statt, und falls sie größer ist, nützt sie auch nichts; in beiden Fällen würde die Energie verschwendet werden.
Fast die gesamte Ausstrahlung der Sonne ist auf die enge Bandbreite von Wellenlängen zwischen 0,3 und 1,50 Mikron beschränkt. Auf dieser Bandbreite liegen nahes Ultraviolett, sichtbares Licht und Infrarot.
In dem elektromagnetischen Gesamtspektrum gibt es nur eine sehr schmale Bandbreite von Strahlungen, deren Energie gerade der erforderlichen Aktivierungsenergie entsprechen. Ihre Wellenlängen fallen in den Bereich zwischen 0.70 und 0.40 Mikron, und wenn man sie sehen will, braucht man sich nur um sich blicken – diese Strahlungen sind, was wir als 'sichtbares Licht' wahrnehmen. Diese Strahlung veranlasst die chemischen Reaktionen, die in unseren Augen stattfinden, und es uns ermöglichen zu sehen.
Die Strahlung, die als 'sichtbares Licht' bekannt ist, macht 41 % des Sonnenlichts aus, obwohl sie nur weniger als 10-25 des elektromagnetischen Gesamtspektrums ausmacht. Der bekannte Physiker George Wald behandelte dieses Thema in einem Artikel unter dem Titel 'Life and Light' [Das Leben und das Licht], der in der Zeitschrift Scientific American veröffentlicht wurde und viel Aufsehen erregte. Er schrieb: "...die Strahlung, die nützlich ist, um ordentliche chemische Reaktionen zu veranlassen umfaßt den überwiegenden Teil der Ausstrahlung unserer Sonne." 67 Dass die Sonne ein Licht ausstrahlen sollte, das so genau auf die Begünstigung des Lebens abgestimmt ist, ist in der Tat ein außergewöhnlich starker Hinweis auf das unterliegende Design.
Wie sieht es mit dem Rest des von der Sonne ausgestrahlten Lichts aus? Ist es auch von irgend welchem Nutzen?
Wenn wir diesen Teil des Lichts untersuchen, sehen wir, dass ein Großteil der Sonnenstrahlung, der außerhalb der Bandbreite des sichtbaren Lichtes liegt, in dem Abschnitt des Spektrums liegt, der als 'nahes Infrarot' bezeichnet wird. Er beginnt dort, wo das sichtbare Licht endet und macht wiederum einen sehr geringen Teil des Gesamtspektrums aus; weniger als 10–25. 68
Ist infrarotes Lichts von irgend welchem Nutzen? Ja, doch diesmal nützt es nichts, sich in der Umgebung umzusehen, denn diese Strahlen sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Man kann sie jedoch deutlich spüren: Die Wärme, die man an einem sonnigen Sommer- oder Frühlingstag auf der Haut empfindet, ist die Auswirkung der Infrarot-Ausstrahlung der Sonne.
Die Infrarotstrahlung ist der Träger der Wärmeenergie durch die die Erde warm gehalten wird. Sie ist ebenso notwendig für das Leben wie das sichtbare Licht. Faszinierend dabei ist, dass die Sonne anscheinend genau zur Erfüllung dieser beiden Aufgaben erschaffen worden ist, denn der Großteil des von der Sonne ausgestrahlten Lichts bestehen aus diesen beiden Strahlungsarten.
Und wie sieht es mit der dritten Strahlungsart des Sonnenlichts aus, hat auch das einen Nutzen?
Selbstverständlich! Es handelt sich hierbei um 'nahes Ultraviolett', das den kleinsten Anteil Sonnenstrahlung ausmacht. Wie alles ultraviolette Licht ist es sehr energiegeladen und kann daher schädliche Auswirkungen auf lebende Zellen haben. Die UV-Strahlen der Sonne jedoch sind die 'harmloseste' Art, da sie in ihrer Bandbreite dem Bereich des sichtbaren Lichts sehr nahe liegen. Übermäßige Bestrahlung durch solares UV Licht hat zwar nachweislich zu Krebs und Zellmutationen geführt, doch ist es andererseits sehr wichtig für das Leben: Die UV Strahlen dieser 'sehr geringen Bandbreite' 69 sind für die Synthese von Vitamin D in Menschen und allen Wirbeltieren nötig. Vitamin D ist unerlässlich für die Bildung und Ernährung der Knochen im Körper. Ohne dasselbe erweichen oder verformen sich die Knochen, ein Leiden namens Rachitis ist, an dem Menschen erkranken, die über lange Zeit einem Mangel an Sonnenlicht ausgesetzt sind.
Kurz gesagt, die Ausstrahlung der Sonne ist in ihrer Gesamtheit für das Leben notwendig, und nichts davon ist verschwendet oder überflüssig. Erstaunlich dabei ist, dass diese Strahlungen in ihrer gesamten Bandbreite auf einen minimalen Bruchteil von 10–25 des elektromagnetischen Gesamtspektrums beschränkt sind, und dennoch genügen, uns warm zu halten, unsere Sehfähigkeit sowie die Abwicklung all der anderen chemischen Reaktionen zu gewährleisten die notwendig für das Fortbestehen des Lebens auf der Erde sind.
Selbst wenn all die anderen, in diesem Buch aufgeführten Bedingungen, die für das Leben notwendig sind, erfüllt wären, könnte das Leben auf der Erde nicht existieren, wenn die Strahlungen der Sonne in irgend einen anderen Bandbreitenbereich des elektromagnetischen Spektrums fielen. Es ist gewiss nicht möglich, die Erfüllung solch einer Bedingung, die eine Wahrscheinlichkeit von 1:1025 hat, mit der Logik des Zufalls zu erklären.
Zusätzlich zu all dem, erweist uns das Sonnenlicht noch einen weiteren Dienst: Es ernährt uns.
Die Photosynthese ist ein chemischer Vorgang, mit dessen Namen jeder, der jemals zur Schule ging, vertraut ist. Viele Leute jedoch sind sich nicht bewusst, welche monumentale Bedeutung dieser Vorgang für das Leben auf der Erde hat, und welch ein Wunder ihre Funktionsweise darstellt.
Wir wollen zuerst einmal unsere verstaubten Chemiekenntnisse aus der Schulzeit aufstöbern und uns die Formel der Photosynthese betrachten:
6H2O + 6CO2 + Sonnenlicht –> | C6H12O6 + 6O2 |
In schlichten Worten heißt das: Wasser, Kohlendioxid und Sonnenlicht erzeugen Glukose und Sauerstoff.
Um etwas genauer zu sein, in dieser, durch die Sonnenenergie eingeleiteten chemischen Reaktion verbinden sich sechs Wassermoleküle (H2O) mit sechs Kohlendioxidmolekülen (CO2). Das Ergebnis der abgeschlossenen Reaktion ist ein einzelnes Glukosemolekül (C6H12O6) – einfacher Zucker, das Grundelement der Nahrung – und 6 gasförmige Sauerstoffmoleküle (O2). Glukose, welche die Quelle aller Nährstoffe auf diesem Planeten darstellt, hat einen hohen Energiegehalt.
Seit Hunderten von Millionen Jahren vollziehen die Pflanzen einen Prozess, der bisher in keinem Labor nachvollzogen werden konnte: Unter Benutzung des Sonnenlichts erzeugen sie Nahrung. Eine ausschlaggebende Bedingung für diesen außergewöhnlichen Umwandlungsprozess jedoch ist, dass das Licht, das die Pflanzen erreicht, die genau richtige Bandbreite haben muss, damit die Photosynthese stattfinden kann.
Diese Reaktion mag auf den ersten Blick sehr einfach erscheinen, doch in Wirklichkeit ist sie äußerst kompliziert. Es gibt nur einen 'Ort' an dem sie stattfindet: in den Pflanzen. Die Pflanzen dieser Welt erzeugen die Nahrungsgrundlage für alle anderen Lebewesen. Alle anderen Lebewesen ernähren sich in irgend einer Weise von Glukose. Pflanzenfressende Tiere ernähren sich direkt von den Pflanzen und fleischfressende Tiere ernähren sich von Pflanzen und – bzw. ausschließlich – anderen Tieren. Die Menschen sind dabei keine Ausnahme: Wir beziehen unsere Energie von der Nahrung, die wir zu uns nehmen, d.h. von der selben Quelle. Jeder Apfel, jede Kartoffel, jedes Stück Schokolade und jedes Schnitzel das wir verzehren, gibt uns Energie, die letzten Endes von der Sonne stammt.
Die Photosynthese erfüllt noch eine weitere wichtige Funktion. Die Reaktion erzeugt zwei Produkte. Zuzüglich zur Glukose werden noch sechs Sauerstoffmoleküle freigesetzt. Die Pflanzen reinigen fortwährend die Atmosphäre, die von den luftatmenden Lebewesen, den Menschen und Tieren, andauernd 'verschmutzt' wird, deren Energiebedarf durch Verbrennung mit Sauerstoff gedeckt wird, einer Reaktion bei der Kohlendioxid erzeugt wird. Wenn die Pflanzen keinen Sauerstoff freisetzen würden, würden die Sauerstoffatmer letzten Endes den gesamten freien Sauerstoff in der Atmosphäre verbrauchen, und das würde ihr Ende bedeuten. Stattdessen wird der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre ständig von den Pflanzen erneuert.
Ohne Photosynthese könnte es keine Vegetation geben und ohne Vegetation gäbe es kein tierisches und menschliches Leben. Diese wunderbare chemische Reaktion, die in keinem Labor je nachvollzogen werden konnte, findet tief in dem Gras statt, auf das wir achtlos treten und in den Bäumen, denen wir kaum Beachtung geben; sie vollzog sich einst in dem Gemüse, das auf unserem Teller serviert ist...Es ist einer der grundlegendsten Lebensprozesse.
Interessant dabei ist, welch ein äußerst sorgfältig entworfener Prozess die Photosynthese ist. Wenn man sie umfassend studiert, kann man nicht übersehen, dass ein vollkommenes Gleichgewicht zwischen der pflanzlichen Photosynthese und dem Energieverbrauch der sauerstoffatmenden Lebewesen herrscht. Die Pflanzen erzeugen Glukose und Sauerstoff. Die Sauerstoffatmer verbrennen die Glukose mithilfe des Sauerstoffs in ihren Zellen, um Energie zu gewinnen und setzen Kohlendioxid und Wasser frei (sie vollziehen praktisch die Umkehrung der Photosynthese), das von den Pflanzen zur Erzeugung von mehr Glukose und Sauerstoff verwendet wird, usw. Dies ist ein fortlaufender Kreislauf, der 'Kohlenstoffzyklus' genannt wird und von der Energie der Sonne betrieben wird.
Um zu sehen, wie vollkommen die Gestaltung dieses Kreislaufs tatsächlich ist, wollen wir unsere Aufmerksamkeit zunächst nur einem seiner Bestandteile zuwenden – dem Sonnenlicht.
Im ersten Teil dieses Kapitels betrachteten wir das Sonnenlicht und erkannten, dass seine Strahlungsqualität genau auf die Ermöglichung des Lebens auf der Erde zugeschnitten war. Könnte es auch speziell auf die Photosynthese abgestimmt sein? Oder haben die Pflanzen genügend Flexibilität, um den photosynthetischen Prozess mit jeder Art von Licht, das sie erreicht, durchzuführen?
Der amerikanische Astronom George Greenstein erörtert das in seinem Buch The Symbiotic Universe [Das Symbiotische Universum]:
Das Molekül, das die Photosynthese verwirklicht, ist das Chlorophyll... Der Mechanismus der Photosynthese wird durch die Aufnahme des Lichtes von einem Chlorophyllmolekül eingeleitet. Damit das jedoch geschehen kann, muß das Licht die richtige Farbe haben. Licht mit einer unpassenden Farbe nützt nichts.
Ein gutes Gleichnis dafür ist ein Fernsehempfänger. Um einen bestimmten Sender zu empfangen muss das Gerät auf die entsprechende Frequenz eingestellt sein; mit einer anderen Einstellung ist der Empfang nicht möglich. Mit der Photosynthese verhält es sich gleichermaßen. Die Sonne fungiert als der Sender in dem Beispiel und das Chlorophyll als der Fernsehapparat. Wenn dieses Chlorophyllmolekül und die Sonne nicht aufeinander abgestimmt sind – im Sinne einer Feineinstellung der Farbfrequenz – findet die Photosynthese nicht statt. Und siehe da, die Farbe des Sonnenlichts ist genau die richtige.70
DAS WUNDERBARE ZUSAMMENWIRKEN DES SONNENLICHTS UND DES CHLOROPHYLLS
Was den Pflanzen ermöglicht, die Photosynthese durchzuführen, ist die Lichtempfindlichkeit der Chlorophyllmoleküle in ihren Zellen. Das Chlorophyll kann jedoch nur Licht einer sehr begrenzten Bandbreite benützen, und die geeigneten Wellenlängen sind genau diejenigen, welche der größte Teil der Sonnenausstrahlung besitzt. Interessant dabei ist, dass diese zur Photosynthese geeignete Bandbreite nur 10–25 des gesamten elektromagnetischen Spektrums entspricht. Die beiden obigen Diagramme machen die außergewöhnliche, gegenseitige Anpassung des Sonnenlichts und des Chlorophylls deutlich. Die obere Abbildung zeigt die Verteilung der verschiedenen Lichtarten in der Sonnenausstrahlung, und die untere Abbildung zeigt das Licht unter dem die Photosynthese stattfinden kann. Die Tatsache, dass die beiden Kurven fast vollkommen übereinstimmen, ist ein Hinweis darauf, wie vollendet das Design des sichtbaren Lichts ist.
Im vorhergehenden Kapitel erwähnten wir den, dem 'Anpassungskonzept' anhaftenden Irrtum. Einige Evolutionisten sind der Auffassung, dass sich, 'falls andere Bedingungen vorgeherrscht hätten, das Leben dementsprechend anders, in vollkommenem Einklang mit jenen entwickelt hätte.' Eine oberflächliche Betrachtung der Photosynthese und Pflanzen könnte einen etwa zu einem Schluss, wie diesen verleiten. 'Wenn das Sonnenlicht anders wäre, hätten sich die Pflanzen eben dementsprechend entwickelt.' Das ist jedoch tatsächlich unmöglich. Obwohl selbst ein Evolutionist, gesteht George Greenstein diese Tatsache zu:
Man könnte denken, dass hier eine Art von Anpassung stattfand: Eine Anpassung des pflanzlichen Lebens an die Eigenschaften des Sonnenlichts. Könnte letztlich nicht, falls die Sonne eine andere Temperatur hätte, ein anderes Molekül, das entsprechend auf die Aufnahme von Licht einer anderen Farbe abgestimmt wäre das Chlorophyll ersetzen? Erstaunlicherweise ist die Antwort 'nein', denn innerhalb bestimmter Grenzen absorbieren alle Moleküle Licht ähnlicher Farben. Die Aufnahme von Licht geschieht durch eine Erregung der Elektronen in den Molekülen in ein höheres Energieniveau, egal um welches Molekül es sich dabei handelt. Abgesehen davon besteht das Licht aus Photonen, die Energiepakete sind, und Photonen mit einem unpassenden Energiegehalt können schlicht und einfach nicht absorbiert werden... Wie es in Wirklichkeit aussieht, sind die Physik der Sterne, und die der Moleküle aufs Beste aufeinander abgestimmt; jedoch ohne diese Abstimmung aufeinander wäre das Leben nicht möglich gewesen.71
Was Greenstein sagt, bedeutet kurzgefaßt: Pflanzen können die Photosynthese nur mit Licht einer bestimmten Wellenlänge vollziehen, und das Licht, das von der Sonne ausgestrahlt wird, entspricht genau dieser Bandbreite.
Die Harmonie zwischen Stellar- und Molekularphysik auf die sich Greensteins bezieht, ist weitaus zu außergewöhnlich, als dass sie sich durch Zufall erklären ließe. Es bestand nur eine Wahrscheinlichkeit von 1:1025, dass die Sonne genau die Art von Licht bereitstellen würde, die für unsere Existenz notwendig war, und dass es Moleküle auf der Erde geben sollte, die dieses Licht verwenden können...diese vollendete Harmonie ist ein unerschütterlicher Beweis eines vorsätzlichen und bewußt entworfenen Designs.
In anderen Worten, es gibt einen Schöpfer, der alleine sowohl über das Licht der Sterne, als auch über die Moleküle der Pflanzen waltet, und der all diese Dinge in vollkommener, gegenseitiger Harmonie mit einander erschaffen hat, gerade so, wie es im Quran offenbart wurde:
Er ist Allah, der Schöpfer, der Bildner, der Gestalter. Sein sind die schönsten Namen. Alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, preist Ihn, und Er ist der Mächtige, der Allweise. (Sure 59:24 – al-Haschr)
Wir haben gesehen, dass das Licht, das uns von der Sonne erreicht, nur in drei schmale Bandbreitenbereiche des elektromagnetischen Spektrums fällt:
Das Vorhandensein von 'sichtbarem Licht" ist ebenso wichtig für die biologische Gewährleistung der Sehfähigkeit wie für die Photosynthese. Der Grund dafür ist, dass es für ein biologisches Auge unmöglich ist, Licht einer Bandbreite anders als der des sichtbaren Lichts wahrzunehmen, mit der Ausnahme einer sehr kleinen Fraktion von nahem infrarotem Licht.
Um zu erklären, warum dem so ist, müssen wir zuerst Verstehen wie der Sehprozess vonstatten geht. Das Sehen beginnt damit, dass 'Lichtteilchen', die 'Photonen' genannt werden, durch die Pupille auf die Netzhaut fallen, die sich im hinteren Teil des Auges befindet. Die Netzhaut enthält lichtempfindliche Zellen, von denen jede so sensitiv ist, dass sie selbst den Einfall eines einzelnen Photons wahrnehmen können. Die Energie des Photons aktiviert ein komplexes Molekül, das als 'Rhodopsin' bekannt ist und in diesen Zellen in großen Mengen vorhanden ist. Das Rhodopsin aktiviert seinerseits andere Zellen, die ihrerseits noch weitere in Gang setzen.72 Im Endeffekt wird ein elektrischer Impuls erzeugt, der durch die optischen Nerven ins Gehirn weitergeleitet wird.
Die erste Voraussetzung für das Funktionieren dieses Systems ist, dass die Netzhautzelle in der Lage ist, ein einfallendes Photon zu erkennen. Um das zu ermöglichen, muss das Photon eine genau bemessene Energieladung haben. Wenn sie zu stark oder zu schwach ist, wird die Rhodopsinreaktion nicht eingeleitet. Eine Änderung der Augengröße hat keinerlei Einfluss; worauf es ankommt ist die Harmonie der Zellengröße mit der Wellenlänge des Photons.
Nur solche Lichtstrahlen, sind geeignet für biologisches Sehen, deren Wellenlängen innerhalb der Bandbreite dessen liegen, was wir als 'sichtbares Licht' bezeichnen. Der größte Teil der von der Sonne ausgestrahlten Energie liegt in diesem Bereich.
Ein organisches Auge zu entwerfen, das andere Bandbreiten des elektromagnetischen Spektrums wahrnehmen könnte, erweist sich als unmöglich in einer Welt, die von, auf Kohlenstoff basiertem Leben beherrscht ist. In seinem Buch Nature's Destiny [Das Schicksal der Natur] geht Michael Denton auf dieses Thema ein und erklärt, dass ein organisches Auge nur innerhalb der Bandbreite des 'sichtbaren Lichtes' sehen kann. Es ist zwar theoretisch möglich, andere Modelle des Auges zu entwerfen, doch keines davon wäre in der Lage, Licht einer anderen Wellenlänge zu sehen. Denton erklärt warum:
Ultraviolett, Röntgen- und Gammastrahlen sind zu energiegeladen und höchst destruktiv, während Infrarot und Radiowellen zu schwach sind um wahrgenommen werden zu können, weil in ihrer Reaktion mit Materie so wenig Energie umgesetzt wird... und so erscheint es, dass aus mehreren verschiedenen Gründen der sichtbare Bereich des elektromagnetischen Spektrums der einzige Bereich ist, der biologische Sehfähigkeit aufs äußerste begünstigt, und insbesondere das scharfe Kameraauge der Wirbeltiere, das in Design und Ausmaßen dem menschlichen Auge sehr nahe kommt.73
Wenn wir innehalten und das bisher gesagte zusammenfassen, ergibt sich folgendes: Die Sonne strahlt Licht einer sehr schmalen Bandbreite aus (eine Bandbreite, die nur 10–25 des gesamten elektromagnetischen Spektrums entspricht), das sehr gezielt ausgewählt ist, indem es genau darauf abgestimmt ist, die Erde zu erwärmen, die biologische Funktionen der komplexen Lebensformen, sowie die Photosynthese zu fördern, und auch den Lebewesen auf dieser Welt das Sehen zu ermöglichen.
In dem Kapitel 'Der Blaue Planet' haben wir unsere Welt mit den anderen Planeten des Sonnensystems verglichen und fanden, dass der Temperaturbereich, der für das Leben notwendig ist, nur auf der Erde gegeben ist. Der entscheidende Grund dafür ist die ideale Entfernung zwischen der Erde und der Sonne. Die äußeren Planeten wie Jupiter, Saturn oder Pluto sind zu kalt, während die inneren Planeten wie Merkur oder Venus zu heiß sind.
Diejenigen, die leugnen, dass der Abstand zwischen Sonne und Erde Teil eines geplanten Designs ist, könnten etwa folgendes behaupten:
'Im Weltall gibt es viele Sterne, von denen manche wesentlich größer, und andere viel kleiner als die Sonne sind. Diese könnten sehr wohl auch ihre eigenen Planetensysteme haben. Wenn ein Stern z.B. größer als die Sonne ist, dann müsste ein, für das Leben idealer Planet wesentlich weiter von diesem Stern entfernt sein, als der Abstand zwischen der Sonne und der Erde ist. Ein Planet, der z.B. einen Riesenstern in einem Abstand wie dem, von Pluto zur Sonne umläuft, könnte ein gemäßigtes Klima, wie das unserer Erde haben. Solch ein Planet wäre dann geradeso für das Leben geeignet, wie die Erde.'
Diese Behauptung ist von einem sehr wichtigen Gesichtspunkt aus ungültig: Sie lässt die Tatsache außer Acht, dass Sterne mit verschiedenen Massen auch verschiedene Arten von Energie ausstrahlen.
Auf der Oberfläche der Sonne herrscht eine Temperatur von 6000oC. Wenn diese Temperatur nur ein wenig höher oder niedriger wäre, wäre das Sonnenlicht nicht zur Unterhaltung des Lebens geeignet.
Die bestimmenden Faktoren für die Wellenlänge der von einem Stern ausgestrahlten Energie, sind seine Masse und seine Oberflächen-temperatur (die in direktem Verhältnis zu seiner Masse steht). Die Sonne, z.B. strahlt nahes infrarotes, sichtbares und ultraviolettes Licht deshalb aus, weil ihre Oberflächentemperatur etwa 6000oC beträgt. Wenn die Masse der Sonne größer wäre, wäre ihre Oberflächentemperatur höher, doch in diesem Fall wäre auch das Energieniveau der Sonnenstrahlung erhöht, und die Sonne würde viel mehr destruktive ultraviolette Strahlen aussenden, als sie das tut.
Daraus geht hervor, dass irgend ein Stern, der eine, insgesamt das Leben begünstigende Energie ausstrahlen sollte, eine, unserer Sonne sehr ähnliche Masse besitzen müsste. Und falls es für das Leben geeignete Planeten gäbe, die solche Sterne umkreisen, so müssten sie dies in einem Abstand tun, der sich nicht wesentlich von dem unterscheidet, der zwischen der Sonne und der Erde besteht.
In anderen Worten, kein Planet, der einen Roten Riesenstern, Blauen Riesen oder irgend einen anderen Stern umkreist, dessen Masse sich deutlich von der der Sonne unterscheidet, könnte Leben beherbergen. Die einzige Energiequelle, die Leben ermöglichen kann, ist ein Stern wie unsere Sonne. Die einzige planetarische Entfernung (zwischen einem Mutterstern und seinem Satelliten) die für das Leben geeignet ist, ist der Abstand zwischen der Sonne und der Erde.
Diese Tatsache kann auch so ausgedrückt werden: Sowohl die Sonne als auch die Erde wurden genau so erschaffen, wie sie sein mussten. In der Tat, der Quran erklärt, dass Allah alles entsprechend einem genau bestimmten Maß erschaffen hat:
Er bringt die Morgendämmerung hervor und machte die Nacht zur Ruhe und Entspannung und die Sonne und den Mond zur Berechnung. Das ist die Anordnung des Allmächtigen, des Allwissenden. (Sure 6:96 – al-An'am)
Vom Anfang dieses Kapitels an befassten wir uns mit der Ausstrahlung der Sonne und erörterten, wie diese speziell darauf abgestimmt ist, das Leben zu fördern. In diesem Zusammenhang gibt es noch einen anderen, sehr wichtigen Faktor, den wir bisher noch nicht berührt haben: Diese Strahlen müssen, um die Erdoberfläche zu erreichen, die Atmosphäre durchdringen.
Das Sonnenlicht wäre von wenig Nutzen für uns, wenn die Atmosphäre sie nicht durchließe. Doch das tut sie; unsere Atmosphäre ist sogar speziell dazu ausgestattet, die für uns nützlichen Strahlen durchzulassen.
Das wirklich interessante Phänomen dabei ist, dass die Atmosphäre nicht nur die nützlichen Sonnenstrahlen durchlässt, sondern dass das Sonnenlicht die einzige Strahlung ist, die sie durchlässt. Die Atmosphäre lässt das, für das Leben notwendige sichtbare Licht und nahe Infrarotstrahlen durch, während sie andere, schädliche Strahlungsformen blockiert. Das macht die Atmosphäre zu einen sehr wichtigen Filter gegen kosmischen Strahlungen, welche die Erde von der Sonne und von anderen Quellen im Weltall erreichen würden. Denton erklärt dazu folgendes:
Die Gase der Atmosphäre selbst absorbieren unmittelbar elektromagnetische Strahlungen auf beiden Seiten des sichtbaren und nahen infraroten Lichts... Der einzige Bereich des gesamten Spektrums elektromagnetischer Strahlung, von den Radiowellen bis hin zu den Gammastrahlen, den die Atmosphäre durchlässt, ist die äußerst schmale Bandbreite die sichtbares und nahes Infrarotes Licht umfasst. Praktisch können keine Gamma-, Röntgen-, ultravioletten - und tief infraroten Strahlen sowie Mikrowellen die Erdoberfläche erreichen.74
Es ist unmöglich die Raffinesse dieses Designs zu ignorieren. Die Sonne strahlt nur einen 1025-ten Teil des gesamten Bereichs aller möglichen elektromagnetischen Strahlung aus, der sich ausgerechnet als nützlich für uns erweist, und das ist genau die Strahlung, welche die Atmosphäre passieren lässt! An dieser Stelle erscheint es auch angebracht zu erwähnen, dass fast alle der von der Sonne ausgestrahlten nahe ultravioletten Strahlen durch die Ozonschicht der Atmosphäre abgefangen werden.
Ein anderer Punkt, der die Sache noch interessanter macht, ist, dass das Wasser, ebenso wie die Luft, auch eine äußerst selektive Durchlässigkeit hat. Die einzige Strahlung, die sich im Wasser ausbreiten kann, ist die, im Bereich des sichtbaren Lichts. Selbst die nahe Infrarotstrahlen, die die Atmosphäre durchdringen (und die daher Wärme liefern), dringen nur einige Millimeter tief ins Wasser ein. Aus diesem Grund wird nur die Oberfläche der Weltmeere einige Millimeter tief durch die Strahlung der Sonne erwärmt. Diese Wärme wird stufenweise zu tieferen Schichten weitergeleitet, und daher ist die Temperatur nach einer bestimmten Tiefe in allen Meeren der Erde ziemlich die gleiche. Das schafft natürlich sehr günstige Umweltbedingungen für das Leben im Meer.
Ein weiterer interessanter Punkt bezüglich des Wassers ist, dass die verschiedenen Farben des sichtbaren Lichts bis zu verschiedenen Tiefen ins Wasser eindringen. Rotes Licht, z.B. kann nicht weiter als bis zu einer Tiefe von 18 Meter eindringen, wobei Gelb bis zu 100 Meter vordringt; Grünes und blaues Licht dagegen kann eine Tiefe von 240 Meter erreichen. Das ist ein äußerst bedeutender Aspekt des Designs, da das Licht, das entscheidend für die Photosynthese ist, im Blau- und Grünsektor des Lichtspektrums liegt. Da das Wassers diesen Farben des Lichtes erlaubt, tiefer vorzudringen, als den anderen, können Pflanzen, die Photosynthese vollziehen, bis zu einer Tiefe von 240 Meter im Meer leben.
Sowohl die Atmosphäre als auch das Wasser lassen nur die diejenigen Strahlen passieren, die für dem Leben zuträglich sind. Alle Arten schädlicher und gefährlicher kosmischer Strahlungen aus den Tiefen des Weltalls werden durch diesen perfekt entworfenen Filter abgefangen.
Alles das sind äußerst wichtige Tatsachen. Welches physikalische Gesetz in Bezug auf das Licht wir auch untersuchen, wir entdecken, dass alles genau so eingerichtet ist, dass das Leben möglich ist. Das bekannte Nachschlagewerk Encyclopedia Britannica kommentiert über diese Gegebenheiten und akzeptiert, wie ungewöhnlich all dies ist:
Wenn man bedenkt, wie bedeutend das sichtbare Licht für alle Aspekte des Lebens auf der Erde ist, kann man sich kaum eines ehrfürchtigen Staunens entwehren, über die dramatisch enge Lücke in der atmosphärischen Strahlungsabsorption und im Absorptionsspektrum des Wassers.75
Die materialistische Philosophie und der Darwinismus, dessen Quelle erstere ist, behaupten, dass das menschliche Leben zufällig im Universum auftrat, als eine Art vollkommen unbeabsichtigter 'Unfall'. Die Erkenntnisse, die durch den Fortschritt in Wissenschaft und Forschung gewonnen wurden, zeigen jedoch, dass dem Universum in jeder Einzelheit ein Design zugrunde liegt, das auf die Verwirklichung des menschlichen Lebens abzielt. Es ist solch ein Design, in dem sich selbst Bestandteile, wie das Licht, worüber man sich möglicherweise noch nie Gedanken gemacht haben mag, so übertrieben deutlich als 'genau passend' erweisen, dass man nur staunen kann.
Ein dermaßen sorgfältig entworfenes Design als 'zufällig' erklären zu wollen ist absurd. Die Tatsache, dass die gesamte Sonnenstrahlung lediglich auf einen 1025-ten Teil des gesamten elektromagnetischen Strahlungspektrums beschränkt ist, die Tatsache, dass das, für das Leben notwendige Licht sich genau innerhalb dieser schmalen Bandbreite befindet, die Tatsache, dass die Atmosphäre jegliche Strahlung anderer Wellenlängen blockiert doch gerade eben jene passieren läßt, und dass auch das Wasser schädliche Strahlungen abfiltert und nur sichtbares Licht einfallen läßt, kann all das wirklich eine Reihe von Zufällen sein? Solch außergewöhnlich präzise Übereinstimmungen dieser Art können nicht durch Zufall erklärt werden, sondern können nur das Ergebnis eines willkürlich entworfenen Designs sein, und das wiederum ist ein Hinweis darauf, dass das gesamte Universum mit all seinen Einzelheiten, einschließlich des Sonnenlichts, das uns ermöglicht zu sehen und das uns warm hält, speziell für uns erschaffen und eingerichtet wurde.
Obwohl Wasser undurchlässig für alle anderen Strahlungsformen ist, lässt es sichtbares Licht bis zu beträchtlichen Tiefen durchdringen, wodurch es den aquatischen Pflanzen ermöglicht wird, die Photosynthese zu vollziehen. Wenn das Wasser diese Eigenschaft nicht besäße, wäre das, für das Leben auf unserem Planeten notwendige, ökologische Gleichgewicht nie zustande gekommen.
Dieser Befund, den die Wissenschaft nun bestätigt hat, ist eine Tatsache, die den Menschen bereits vor 14 Jahrhunderten im Quran offenbart wurde. Die Wissenschaft kam zu dem Ergebnis, dass das Sonnenlicht für uns geschaffen wurde, in anderen Worten, dass es uns 'dienstbar gemacht wurde. Im Quran ist das so ausgedrückt:
Die Sonne und der Mond kreisen wie berechnet. (Sure 55:5 – ar-Rahman)
Und an anderer Stelle heißt es:
Allah ist es, Der die Himmel und Erde erschuf. Und Er sendet vom Himmel Wasser nieder und lockt damit Früchte zu euerer Versorgung hervor. Und Er hat euch die Schiffe dienstbar gemacht, die auf Seinen Befehl das Meer durchpflügen. Und Er machte euch die Flüsse dienstbar. Und Er machte euch die Sonne und den Mond dienstbar, beide in rastlosem Lauf. Und dienstbar machte Er euch die Nacht und den Tag. Und Er gibt euch etwas von allem, um das ihr Ihn bittet. Und wenn ihr die Gnadenerweise Allahs aufzählen wolltet, könntet ihr sie nicht berechnen. Der Mensch ist wahrlich ungerecht und undankbar! (Sure 14:32-34 – Ibrahim)
65. Ian M. Campbell, Energy and the Atmosphere, London: Wiley, 1977, S. 1 f.
66. Ian M. Campbell, Energy and the Atmosphere, S. 1 f.
67. George Wald, "Life and Light", Scientific American, 1959, Bd. 201, S. 92 ff.
68. Im Bereich des nahen Infrarots liegen Strahlen, deren Wellenlängen sich von 0,70 Mikron (wo der Bereich des sichtbaren Lichts endet) bis 1,50 Mikron erstrecken.
69. In diesen schmalen Bereich fallen die ultravioletten Strahlen, deren Wellenlängen zwischen 0,29 Mikron und 0,32 Mikron liegen.
70. George Greenstein, The Symbiotic Universe, S. 96
71. George Greenstein, The Symbiotic Universe, S. 96 f.
72. Diese, sich im Auge vollziehende Kettenreaktion ist eigentlich wesentlich komplizierter. Das Licht, welches das Auge erreicht tritt durch die Pupille ein und fällt auf die Netzhaut im hinteren Teil des Auges. Wenn das Licht zuerst auf die Netzhaut trifft, reagiert ein Photon mit einem Molekül, das 11- cis- Retinal benannt wurde. Die Änderung in der Form des Retinal-moleküls erzwingt eine Änderung in der Form des Proteins Rhodopsin, an welches das Retinal fest gebunden ist. Die Metamor-phose des Proteins ändert sich in ihrem Verhalten. Das nun als Metarhodopsin II bezeichnete Protein hängt sich an ein anderes Protein namens Transdusin. Ein kleines, als GDP bezeichnetes Molekül ist fest an das Transdusin gebunden, bevor letzteres auf das Metarhodopsin II stößt, doch wenn das Transdusin mit dem Metarho-dopsin II reagiert, fällt das GDP ab und ein anderes, als GTP bezeichnetes Molekül bindet sich an das Transdusin.
Nun sind zwei Proteine und ein chemisches Molekül aneinander gebunden und das ganze wird GTP-Transdusin-Metarhodopsin II genannt. Dieses nun bindet sich an ein Protein namens Phosphodie-sterase. Wenn das Phosphodie-sterase an das Metarhodopsin II mitsamt Gefolge gebunden ist, erwirbt es die chemische Fähigkeit, ein als cGMP bezeichnetes Molekül zu 'schneiden'. Ursprüng-lich befinden sich eine Menge von cGMP Molekülen in der Zelle, doch das Phosphodiesterase vermindert ihre Konzentration, und zwar in ähnlicher Weise, wie ein herausgezogener Stöpsel den Wasserspiegel in einer Badewanne senkt.
Ein weiteres Protein, welches cGMP bindet wird ein 'Ionenkanal' genannt. Es fungiert als eine Pforte, die die Anzahl der Natriumionen in der Zelle reguliert. Normalerweise gestattet der Ionenkanal den Natriumionen in die Zelle einzufließen, während ein anderes Protein sie wieder aktiv hinauspumpt. Die zwiefältige Aktion des Ionenkanals und der Pumpe hält den Natriumpiegel in der Zelle innerhalb eines sehr begrenzten Bereichs.
Wenn die Anzahl der cGMP Moleküle aufgrund von Spaltung durch das Phosphodiesterase, vermindert wird, schließt der Ionen-kanal und verursacht dadurch eine Verminderung der Konzentration von positiv geladenen Natrium-ionen in der Zelle. Dadurch wird der Ladungsausgleich an der Zell-membrane gestört, was schließlich die Übermittlung eines Strom-impulses über den optischen Nerv ins Gehirn verursacht. Wenn dieser Impuls vom Gehirn interpretiert wird resultiert das in Sehen. (Zitiert von Michael Behe, Darwin's Black Box, New York: Free Press, 1996, S. 18 ff.).
Dies jedoch ist in Wirklichkeit eine sehr gekürzte und vereinfachte Darstellung des Sehprozesses. Falls die Vorgänge sich auf diese Weise entwickelten, wären wir nie in der Lage zu sehen. Falls lediglich die obig erwähnten Reaktionen in der Zelle stattfänden, wäre der Vorrat an 11-cis-Retinal, cGMP, and Natriumionen sehr bald aufgebraucht. Es gibt viele Mechanismen, die die Zellen in ihren Originalzustand zurückführen würden.
Die obig beschriebenen Reaktionen sind weit davon entfernt, eine vollständige biochemische Erklärung des Sehvorgangs zu sein, sondern sind nur eine Zusammenfassung, doch selbst diese gekürzte Fassung vermittelt eine Idee, welch ein komplizierter und vollendeter Mechanismus dem Sehen zugrunde liegt, und sich daher niemals durch Evolution entwickeln können hätte.
73. Michael Denton, Nature's Destiny, S. 62, 69
74. Michael Denton, Nature's Destiny, S. 55
75. Encyclopaedia Britannica, 1994, 15. Aufl., Bd. 18, S. 203