Siehst du nicht, womit Allah ein gutes Wort vergleicht? Es ist gleich einem guten Baum, dessen Wurzel fest ist und dessen Zweige in den Himmel reichen, Und der seine Ernte mit seines Herrn Erlaubnis zu jeder Zeit abwirft... (Sure Ibrahim, 24-25) | ||
Bis hierher war die Rede davon, dass das wahre Wort zum Weg Allahs aufruft und wir haben die Haltung derjenigen besprochen, die diesem Aufruf folgen sowie derer, die ihm nicht folgen. Doch gleichzeitig hat Allah im Quran dem Menschen aufgetragen, dass sie untereinander das wahre Wort verbreiten mögen und sich gegenseitig gut anreden sollen. Hierbei handelt es sich um eine Notwendigkeit, die aus der Moral des Quran entsteht. Allah spricht auch wahre Worte zu den Frommen, die diesen Befehl sorgsam befolgen. Sie verwenden die schönsten Anreden füreinander und ehren sich gegenseitig. So würden Fromme niemals schlechte Spottnamen füreinander verwenden. Denn Allah hat den Gläubigen in einem Vers solch hässliches Treiben verboten:
O ihr, die ihr glaubt! Kein Volk soll über ein anderes spotten - vielleicht sie sind besser als sie - auch Frauen nicht über andere Frauen - vielleicht sind sie besser als sie. Verleumdet einander nicht und gebt einander keine Schimpfnamen. Schlimm ist es, jemand als sündhaft zu bezeichnen, nachdem er den Glauben angenommen hat; und wer es nicht bereut, tut Unrecht. (Sure al-Hudschurat, 11)
Der Quran lehrt uns auch am Beispiel wie man sich den Eltern gegenüber verhalten soll, dass ich die Menschen mit schönen Anreden titulieren soll. Ein Vers zu diesem Thema lautet so:
Dein Herr hat bestimmt, dass ihr Ihn alleine anbeten sollt und dass ihr gegen euere Eltern gütig seid, auch wenn der eine von ihnen oder beide bei dir ins hohe Alter kommen. Sag daher nicht "Pfui!" zu ihnen und schelte sie nicht, sondern rede mit ihnen auf ehrerbietige Weise. (Sure al-Isra, 23)
Man sieht, dass Allah im Quran den Frommen nicht nur das wahre Wort befielt, sondern sie auch lehrt, wie man das wahre Wort am besten spricht. Denn das Beispiel, welches im Vers für das Verhalten den Eltern gegenüber gegeben wird, ist eindeutig. Die Menschen einer unwissenden Gesellschaft sprechen ihre Eltern normalerweise ebenfalls respektvoll an. Doch wenn sie im Konflikt mit ihrem Profit stehen, wenn es ihrem Ego widerstrebt, können sie dieses Verhalten sofort verändern. Doch im Quran gibt es ein so feines Moralverständnis, dass ein frommer Muslim seinen Eltern gegenüber nicht einmal „pfui“ sagen darf. Und dieses Verständnis bleibt ein Leben lang, in jeder Situation aufrecht. Denn dies ist ein Befehl Allahs und ist ein sehr schöner Weg, um Seine Anerkennung zu gewinnen.
Wir sollten auch feststellen, dass die Frommen das von Allah befohlene wahre Wort nicht nur untereinander sprechen. Sie wenden sich an jeden Menschen auf die schönste Art. Eines der prägnantesten Beispiele dafür ist wie der Prophet Moses zum Pharao geht, um seine Forderung zu stellen und sich nach der ihm befohlenen Art verhält. Der Pharao ist sicherlich einer der brutalsten Unterdrücker der Geschichte. Allah äußerte sich Prophet Musa gegenüber folgendermaßen über den Pharao:
Geht beide zu Pharao. Siehe, er überschreitet das Maß. Doch sprecht mit ihm auf freundliche Weise. Vielleicht lässt er sich ermahnen oder lernt, (Mich) zu fürchten." (Taha Sure, 43-44)
Ohne Frage ist das Verhalten und die Tatsache, dass der Prophet Moses gegenüber dem Pharao, einem Feind der Religion und der Muslime, sanfte Worte wählt, ein wichtiges Vorbild wie Muslime sich in solchen Situationen verhalten sollen. Wie wir aus dem Beispiel erkennen können, bemühen sich Muslime, wenn sie zu Allah aufrufen, die schönsten Worte zu finden.
Allah hat im Quran folgendes Beispiel dafür geliefert, was für ein großer Segen das wahre Wort ist und wie viel Wohl es dem Menschen bringt:
Siehst du nicht, womit Allah ein gutes Wort vergleicht? Es ist gleich einem guten Baum, dessen Wurzel fest ist und dessen Zweige in den Himmel reichen, Und der seine Ernte mit seines Herrn Erlaubnis zu jeder Zeit abwirft... Festigen wird Allah die Gläubigen durch das festigende Wort, im irdischen Leben und im Jenseits, Doch Allah lässt die Ungerechten irregehen, Und Allah tut, was Er will. (Sure Ibrahim, 24-27)
Wie wir aus diesen Versen erkennen, erwarten denjenigen, der das wahre Wort spricht, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits die größten Freuden und unvergleichliche Segnungen. Doch diejenigen, die schlecht sprechen, gelangen auf den Weg der Finsternis, der sie in die Hölle führt. Aus diesem Grund bemühen sich die Gläubigen dem wahren Wort zu folgen und dadurch ins Paradies zu gelangen.
Der Satan versucht die Mehrheit der Menschen davon abzubringen das wahre Wort zu sprechen oder ihm zu folgen. Allah teilt uns im Quran mit, dass der Teufel versuchen würde den Menschen davon abzubringen das wahre Wort zu sprechen und dass Satan auf diesem Weg versucht Feindschaft zu sähen.
Und sage Meinen Dienern, sie sollen stets freundlich sprechen. Denn der Satan sucht unter ihnen Streit zu stiften. Fürwahr, der Satan ist ein offenkundiger Feind der Menschen. (Sure al-Isra, 53)
Wie wir wissen, stellte sich Satan aufgrund seines Stolzes gegen Allah und verlangte vom Propheten Adam, dass dieser wählen würde. Später schwur er, dass er den Menschen, den er als untergeordnet betrachtete, vom rechten Weg abbringen würde. Deswegen wird an vielen Stellen des Quran darüber berichtet, dass der Teufel sich darum bemeüht den Menschen vom rechten Weg abzubringen und dass er auf viele Ungläubige einen starken Einfluss hat. Einige der satanischen Einflüsse bestehen darin, dass er das irdische Leben als schmuckvoll und attraktiv erscheinen lässt, dass er Hirngespinste in Bezug auf die Religion in den Herzen der Menschen erweckt und sie zum zweifeln anregt und dazu bringt, dass sie ohne Schwierigkeiten unmoralisch, beispielsweise stolz, arrogant, neidisch und egoistisch, handeln können. Ein weiterer Einfluss des Satans besteht darin, dass er eine Vielzahl von Ausreden und Ausflüchten hervorbringt, die den Menschen davon abhalten der Moral des Quran und der Einladung zu folgen. Auf diese Art bringt er den Menschen vom rechten Weg ab und verhindert, dass sie sich Allah anvertrauen.
Satan erwartet von den Menschen, dass sie nicht der Stimme ihres Gewissens folgen, sondern sich genau entgegengesetzt verhalten. Dieses niederträchtige Anliegen verfolgt er auf unterschiedliche Arten und bemüht sich, ohne es sich anmerken zu lassen, diese Unmoral logisch und schön erscheinen zu lassen. Im Ergebnis dessen glauben viele Menschen an die schön geschmückten Worte des Teufels und folgen nicht der Stimme ihres Gewissens, sondern seinem Weg. Doch hierbei sollte man etwas wissen: Der Teufel hat keinerlei Einfluss auf diejenigen, die Glauben. Nur auf die Ungläubigen hat er Einfluss. In der Sure an-Nahl erklärt Allah uns diese Tatsache:
Siehe, er hat keine Macht über die, welche gläubig sind und auf ihren Herrn vertrauen; Denn seine Macht reicht nur über die, welche seinen Beistand suchen und Ihm Gefährten geben. (Sure an-Nahl, 99-100) | ||
Für diejenigen, die ihrem eigenen Ego folgen und sich mit dem Teufel verbünden, stehen die irdischen Freuden über allem. Selbst wenn sie beispielsweise wissen, dass sie verzeihen sollten und eher ein wahres Wort als ein schlechtes Wort sprechen sollten, so folgen sie ihrem Ego und bevorzugen es nicht zu verzeihen und auf ein schlechtes Wort mit einem noch schlechten zu reagieren. Bei diesem verzogenen Weltbild ist es ein Zeichen von Erhabenheit, wenn man widerspricht, verhöhnt, stolz ist und beleidigt. Die Selbstsucht bringt solche Menschen dazu von sich selbst überzeugt zu sein, den Worten des Teufels und der Verlockung Gehör zu schenken und daher der Stimme des Gewissens nicht zu lauschen und nicht dem wahren Wort zu folgen. Allah teilt uns diese Tatsache mit folgenden Worten mit:
Und sie leugneten sie in Böswilligkeit und Hochmut, obwohl sie innerlich davon überzeugt waren. Schau nur, wie das Ende der Missetäter war! (Sure an-Naml, 14)
Menschen, die dieser Moralauffassung folgen, können niemals ihre eigenen Fehler eingestehen und bevorzugen es daher bis zu ihrem letzten Atemzug auf Erden die Zeit, die ihnen bemessen ist, ausschließlich für die Gestaltung ihrer eigenen Wünsche zu nutzen. Aufgrund ihrer höhnischen Haltung kommt es zu einer Vielzahl von hässlichen Verhaltensweisen derjenigen, die dem Weg Satans folgen, wie ausschließlich der Erfüllung körperlicher Bedürfnisse, mitleidlosem Verhalten, wenn jemand um Hilfe bittet oder einer grobe Antwort, wenn jemand zum wahren Wort einlädt.
Dabei ist der Mensch ein Geschöpf, das große Freude an Schönheit, Opferbereitschaft, Hilfsbereitschaft, Liebe und Respekt sowie an freundlichen Anreden hat. Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, dass der Mensch nicht den Spuren seines schlechten Egos folgt und sich unmoralisch verhält. Denn das führt immer zu Problemen, Schwierigkeiten und Unfrieden. Die einzige Lösung, um sich davon zu befreien, besteht darin dem Ruf Satans kein Gehör zu schenken und der Stimme des Gewissens zu folgen.
Für einen Menschen, der sich dieser Tatsachen bewusst ist, gleicht es seiner religiösen Pflicht, wenn er einen Anderen zur Religion einlädt und wenn er dort Gehör findet, das wahre Wort zu sprechen und im Gegensatz dazu Allah erhält, was ihm zusteht. Der Mensch, der das Gute des wahren Wortes befielt, bringt sowohl sich selbst als auch andere Menschen Allah näher, hält sich vom Schlechten fern und hat einen Weg gefunden, der ihm das unendliche Leben im Jenseits schenkt. Zum wahren Wort einladen ist so, als würde man einem anderen das schönste Geschenk seines Lebens geben. Und Muslime, denen diese Tatsache bewusst ist, sprechen diese Einladung immer mit großer Begeisterung, Eifer und Freude diese Einladung aus.