Jeder Muslim muss 33 Pflichtaufgaben (fards) des Islam kennen. Diese sind:
Artikel des Glaubens: 6
Säulen des Islam: 5
Fards von salat (fünfmal tägliches Gebet): 12
Fards von wudu´ (die kleine rituelle Reinigung): 4
Fards von ghusl: 3
Fard von tayammum: 3
Die Artikel des Glaubens sind sechs:
1) Glaube in Allah, den Einen und Einzigen
2) Glaube an Seine Engel
3) Glaube in die von Ihm geschickten Bücher
4) Glaube an die von Ihm geschickten Propheten
5) Glaube an den Jüngsten Tag
6) Glaube an Schicksal (dass alles gemäß Seinem Willen stattfindet)
Die fünf fundamentalen Gebote, die in den Hadithen des Propheten (s.a.w.s) geoffenbart werden, bilden die fünf Säulen des Islam. Der Bote Allahs (s.a.w.s) sagte:
„Die Religion des Islam basiert auf fünf fundamentalen Prinzipien: beschwören, dass keine Gottheit neben Allah existiert, dass Muhammad Sein Diener und Bote ist, Beten, Fasten und die Pilgerfahrt.“ (Sahih al-Bukhari und Sahih Muslim)
Unser Prophet (s.a.w.s) bestimmte, dass die erste Handlung der Anbetung, in der die Menschen im Jenseits Rechenschaft ablegen werden, das Gebet (salat) sein wird. Der Diener wird gerettet, wenn er es vollendet hat, oder er wird verloren sein, wenn er scheitert. (al-Tirmidhi)
In einem Hadith al-Scharif erzählte Umar (r.a), dass die Menschen den Boten Allahs (s.a.w.s) gefragt hatten, welcher Akt der Anbetung Allah am meisten gefallen würde. Der Prophet (s.a.w.s) antwortete: „Zur richtigen Zeit zu beten. Wer auch immer sein Gebet aufgibt, hat keine Religion. Das Gebet ist die Säule der Religion.“ (al-Bayhaqi)
In einem Vers offenbart Allah das Folgende:
Trage vor, was dir von dem Buche geoffenbart wird und verrichte das Gebet. Siehe, das Gebet bewahrt vor Schandbarem und Verbotenem. Doch das (ständige) Gedenken an Allah ist fürwahr das Größte. Und Allah weiss, was ihr tut. (Sure al-`Ankabut, 45)
Das Gebet kann entweder alleine verrichtet werden oder in der Versammlung in der Moschee, unter der Führung durch einen Imam. Allerdings werden die Freitags- und Eid-Gebete in der Versammlung abgehalten. Muslime teilen ihre Wünsche mit, indem sie alleine zum Allmächtigen Allah beten. Sie ersuchen unmittelbar von Allah Vergebung für ihre Sünden, denn es gibt keinen Vermittler zwischen dem Gläubigen und Ihm.
Der Prophet (s.a.w.s) war sehr gewissenhaft in Bezug auf seine Gebete und setzte das Beten fort, bis er so ermüdet war, dass er nicht mehr stehen konnte. Einer der Gefährten fragte ihn, warum er sich so verausgabte, obwohl er die guten Nachrichten vom Garten erhalten hatte. Er (s.a.w.s) antwortete: „Sollte ich nicht ein dankbarer Diener sein?“ (Ahmad)
Einige der Hadithe unseres Propheten (s.a.w.s) über Gebete sind die Folgenden:
„Die Ähnlichkeit von fünf Gebeten ist wie ein, über die Ufer tretender Fluss, der eines der Tore passiert, an dem Ihr euch 5 Male am Tag wascht.“ (Sahih Muslim, Buch 004, Nummer 1411)
„Zwischen einem Menschen und Unglauben steht nur die Aufgabe des Gebets.“ (Sahih Muslim)
„Der unterscheidende Faktor zwischen ihnen und uns ist das Gebet. Deswegen ähnelt derjenige, der das Gebet aufgibt, einem Ungläubigen.“ (at-Tirmidhi)
„Das Beten in der Gemeinschaft ist siebenundzwanzig Male verdienstvoller als alleine.“ (Sahih al-Bukhari)
„Wenn sie wüssten, welche Vorzüglichkeit im Nacht- und Morgengebet liegt, wären sie sicherlich gekommen, selbst wenn sie (auf den Knien) gekrochen wären.“ (Sahih al-Bukhari und Sahih Muslim, Buch 004, Nummer 0877)
„… wenn ein Diener zur Moschee geht, wird er, nachdem er wudu richtig ausgeführt hat und es für ihn nichts anderes gibt als zu Beten, bei jeder Stufe um einen Rang erhoben, und eine Sünde wird vergeben.“ (Sahih Muslim)
„Der Bedeutendste unter den Menschen (als Empfänger von) Belohnung (ist jemand), der (von der Moschee) am weitesten entfernt lebt, und der die größte Strecke zurücklegen muss. Für denjenigen, der auf das Gebet wartet und mit dem Imam ausführt, wird die Belohnung größer sein, als für den, der (alleine) betet und dann schlafen geht.“ (Sahih Muslim, Buch 004, Nummer 1401)
„Wenn Du siehst, dass eine Person an einer Moschee hängt und nach ihr (hingebungsvoll) sucht, gib ein Zeugnis des Glaubens für ihn ab.“ (at-Tirmidhi und ibn Majah)
„Es wird eine Zeit kommen, wenn sich die Unterhaltungen der Menschen in der Moschee um ihre weltlichen Angelegenheiten drehen werden. Du sollst nicht mit solchen Menschen zusammensitzen. Allah hat nichts mit ihnen zu tun.“ (al-Bayhaqi)
Nach einem fard-Gebet sagte Bote Allahs (s.a.w.s): „Es gibt keinen Gott außer Allah. Er ist der Eine und ohne Partner. Ihm gehört Oberhoheit und alle Ehre. In Seiner Hand ist alles gut und Er hat die Macht über alle Dinge. O Allah! Niemand kann zurückhalten, was Du schenkst, und niemand kann schenken, was Du entscheidest zurückzuhalten, und der Besitz keines Reichen kann ihn von Dir unabhängig machen, d.h. selbst der reichste und mächtigste Mensch ist ein Bettler am Tor Deiner Gnade.“ (Sahih al-Bukhari und Sahih Muslim)
„Wenn irgendjemand Allah nach jedem Gebet 33 Male rühmt (rezitiert Subhan Allah) und 33 Male preist (rezitiert Al-hamdu lillah) und Seine Größe 33 Male erklärt (rezitiert Allah-u-Akbar), 99 Male insgesamt, und zur Vollendung der 100 sagt: ‘La ilaha illa Allah wah-da-hu la shar-i-kah lahu, lahu al-mulk wa lahu al-hamd, wa huwa ‘ala kulli shay'in qadir’ (Es gibt keinen Gott außer Allah, Er hat keinen Partner, Ihm gehört die Herrschaft und Ihn zu preisen ist unsere Aufgabe und Er hat die Macht über Alles), dann werden ihm seine Sünden vergeben, selbst wenn diese so reichlich sind, wie der Meeresschaum.” (Sahih Muslim, Buch 004, Nummer 1243)
Das wichtigste Element beim Ausführen des Gebets ist es, in einer Geistesverfassung der Angst zu sein, die voll mit Respekt ist. Um in dieser Geistesverfassung zu sein, riet uns der Prophet (s.a.w.s):
„Wenn Du betest, bete wie einer, der seinem niedrigeren Selbst, seinen Wünschen und seinem Leben leb wohl sagt und sich an seinen Herrn wendet.“ (Ibn Majah)
Aisha (r.a) erzählt, wie akribisch der Prophet (s.a.w.s) zu Gebeten stand:
„Der Bote Allahs (s.a.w.s) sprach zu uns und wir sprachen zu ihm, wir lachten und unterhielten uns. Als aber die Zeit für das Beten kam, vermutlich aus Göttlicher Majestät heraus, wurde er so, als würde er uns nicht kennen und wir ihn nicht kennen.“
Es wird zu fünf bestimmten Zeiten des Tages gebetet. Zusätzlich zu den täglichen Gebeten wird noch jeden Freitag in der Versammlung und zweimal im Jahr bei den Islamischen Feiertagen gebetet.
1. Salatu l-Fadschr (Morgengebet ): Ein Sunna-Gebet, das aus 2 Raka’at, und ein fard-Gebet, das aus 2 Raka’at besteht
2. Salatu dh-Dhuhr (Mittagsgebet): ein Sunna-Gebet, das aus 4 Raka’at, ein fard-Gebet, das aus 4 Raka’at, und ein abschließendes Gebet, das aus 2 Raka’at besteht
3. Salatu l-`Asr (Nachmittagsgebet): ein Sunna-Gebet, das aus 4 Raka’at, und ein fard-Gebet, das aus 4 Raka’at besteht
4. Salatu l-Maghrib (Abendgebet): ein Fard-Gebet, das aus 3 Raka’at, und ein Sunna-Gebet, das aus 2 Raka’at besteht
5. Salatu l-`Ischaa´(Nachtgebet): ein Sunna-Gebet, das aus 4 Raka’at, ein fard-Gebet, das aus 4 Raka’at, und ein abschließendes Gebet, das aus 2 Raka’at besteht (eine Salatu l-Witr*)
* Das witr-Gebet besteht aus drei Raka’at und wird nach der abschließenden Sunna des Nachtgebets ausgeführt. Seine Zeit endet mit mit dem Ende der Zeit des Nachtgebets und dem Beginn der Zeit des Morgengebets.
Das witr-Gebet beginnt mit der Aussage der Absicht: „Ich beabsichtige das heutige witr-Gebet Allah zuliebe anzubieten.“ Es wird normalerweise in zwei Raka’at verrichtet. Nach einer Pause gegen Ende der zwei Raka’at und dem Rezitieren der tahiyyat, steht man für ein drittes Raka’at auf, nachdem man in einer sitzenden Position gewesen war. Nach dem Rezitieren der Basmala (die religiöse Formel für: „Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes“), der Sure al-Fatiha und mehreren Quranversen, wird die Takbir-Position eingenommen, „Allahu akbar“ gesagt, mit zusammengefalteten Händen, und dann wird der Du’a des Qunut (Anflehung) angeboten. Die Worte „Allahu akbar“ werden gesprochen, während man in die Ruku’ (Verbeugung) und Sadschda-Positionen (Niederwerfung) übergeht. Man setzt sich dann, rezitiert Tahiyyat, Sallibarik und Rabbana Du`as, und dreht seinen oder ihren Kopf erst nach rechts, dann nach links. (Ibn Abidin, Radd al-Mukhtar, [Ägypten: 1966], 2:5)
Das witr-Gebet wird im Quran nicht erwähnt; dennoch taucht es in mehreren Hadithen auf, von denen einige wie folgt lauten:
„Allah ist einzig und liebt, was einzig ist, so beachte das witr, O du, der Du dem Quran folgst.“ (Sahuh al-Bukhari; Sahih Muslim; al-Tirmidhi; und Sunan Abu-Dawud, Buch 8, Nummer 1411)
„Allah der Gepriesene hat Dir ein zusätzliches Gebet gegeben, das für Dich besser ist, als die roten Kamele (d.h. die Hochzuchtkamele). Das ist das witr, das Allah Dir zugewiesen hat, zwischen dem Nachtgebet und dem Tagesanbruch.“ (Sunan Abu-Dawud, Buch 8, Nummer 1413)
Das Gebet hat 12 fards, von denen einige eingehalten werden müssen, bevor mit dem Gebet begonnen wird. Sie sind als die Bedingungen oder Voraussetzungen des Gebets bekannt. Andere, bekannt als „Säulen des Gebets“ werden während des Betens eingehalten.
1. Reinheit von Hadath: Sich selbst durch Ausübung von Wudu´ oder Ghusl, wie es erforderlich ist, oder Tayammum (wenn es unmöglich ist, die ersten beiden auszuführen) von unsichtbaren Unreinheiten reinigen .
2. Reinheit von Najasat: Sich selbst vor dem Beten von sichtbaren Unreinheiten auf dem Körper oder auf der Kleidung reinigen.
3. Bedeckung von Satar: Das Bedecken, was bedeckt werden muss. Bei Männern betrifft dies alles zwischen Nabel und Knie; bei Frauen ist es der ganze Körper, außer Hände, Gesicht und Füße. Wenn ein Viertel von dem zu Bedeckenden während des Gebets für die Zeit einer Säule des salat freigelegt wird, wird das Gebet ungültig.
4. Auf die Qibla ausgerichtet sein: Während des Betens auf die Kaaba ausgerichtet sein. Wenn der Betende seine oder ihre Brust von der Qibla abwendet (ungefähr 45 Grad), wird das Gebet ungültig.
5. Vorgeschriebene Zeit: Es gibt eine bestimmte Zeit für jedes fard- und wajib-Gebet. Die Gebete müssen innerhalb der Zeit ausgeführt werden, die ihnen zugewiesen ist. Das Gebet kann nicht im Voraus ausgeführt werden. Es ist auch eine Sünde, wenn man es ohne zulässige Rechtfertigung auf später verschiebt.
6. Die Niyya machen: Sich die Gebete, die verrichtet werden müssen, in Erinnerung rufen. Der Imam muss die Absicht haben, seine Rolle zu erfüllen, und die Versammlung muss beabsichtigen dem Imam zu folgen.
1. Takbir Tahrimah: Nach der Vorbereitung der eigenen Absicht sagt man „Allahu akbar“, hebt seine oder ihre Hände und rezitiert Takbir.
2. Qiyam: Während des Gebets stehen. Wenn jemand eine gültige Entschuldigung dafür hat, nicht zu stehen, darf er oder sie im Sitzen beten.
3. Qira´at: Während Qiyam mindestens drei kurze Quranverse rezitieren.
4. Ruku`: Sich Bücken, sodass die Hände die eigenen Knie berühren.
5. Sudschud (sadschda): Die eigene Stirn und Nase, mitsamt den eigenen Zehen, Knien und Händen auf dem Boden platzieren. Es reicht nicht, wenn Stirn und Nase den Boden kaum berühren; die Stirn muss die Härte des Bodens fühlen. In großen Mengen dürfen diejenigen in den hinteren Reihen ihre Stirne auf den Rücken der vor ihnen Stehenden platzieren.
6. Qa`dah Akhirah: Gegen Ende des Betens lange genug sitzen, um Tahiyyat zu rezitieren.
Dinge, die der Prophet (s.a.w.s) nur ein oder zwei Male getan hat, werden als Mandub oder Mustahabb bezeichnet. Wenn man zum Beispiel mehr als drei Male in Ruku` und Sadschda Tasbih sagt, oder während der Qira´at mehr Verse rezitiert als die Sunna erfordert. Mustahabbat wurden als Komplemente der Sunna anerkannt.Gemäß den Hanafis sind die folgenden Mustahabbat empfohlen:
1) Männer sollen beide Hände aus ihren äußeren Kleidungsstücken nehmen, wenn sie Takbir Tahrimah sagen. Dies ist nämlich näher an der Bescheidenheit. Wenn es aber kalt ist, müssen sie nicht so handeln. Frauen müssen ihre Hände unter ihren äußeren Kleidungsstücken anheben, damit ihre Arme nicht freiliegen.
2) Während der Qiyam sollte man danach schauen, wo die Stirn während Sadschda ruhen kann, an der Oberfläche der Füße während Ruku`, an den Nasenflügeln während Sadschda, im Schoß während Qa`dah und an den Schultern, wenn man den Kopf dreht. Die Person muss danach streben ein Gebet mit Chushuu´ (Demut) und Huld zu verrichten. Der Bote Allahs (s.a.w.s) hat die Huld (ihsan) beschrieben als:
„Dass Du Allah preist, als würdest Du Ihn sehen, denn obwohl Du Ihn nicht siehst, sieht Er Dich.“ (Sahih Muslim, Buch 001, Nummer 0001)
3) Versuche Deinen Mund während des Gähnens geschlossen zu halten. Wenn dies nicht möglich ist, sollte man ihn mit der Rückseite der eigenen Hand bedecken.
4) Versuche nicht zu husten.
5) Während iqamah, wenn der Muezzin sagt „Hayya `ala al-falah“, sollten der Imam und die Versammlung stehen. Wenn der Imam nicht nahe dem Mihrab steht, soll jede Reihe aufstehen, an der er vorbeigehen muss. (Siehe al-Bukhari, Salat, 9; Abu Dawud, 106-107)
Wenn die Worte „qad qamat as-salat“ (das Gebet wurde eingeleitet) ausgesprochen sind, beginnt der Imam das Gebet, wobei er die Worte des Muezzin bestätigt. Es ist jedoch nicht falsch das Gebet nach dem Ende der iqamah zu beginnen. In der Tat ist dies gemäß den Ansichten von Schafiiten, Malikiten, Hanbaliten und Abu Yusuf wirklich das Beste. (Prof. Hamdi Donduren, Delilleriyle Islam Ilmihali [Islamic Catechism with Proofs][Erkam Publishing])
Muslime versammeln sich am gesegneten Tag Freitag an Orten der Anbetung, wo sie der Predigt des Imams zuhören und davon profitieren. Nachdem sie zusammen das Freitagsgebet verrichtet haben, gehen sie ihren weltlichen Angelegenheiten nach. Im Hadith al-Scharif wird uns mitgeteilt:
“Von all den sieben Tagen, an denen die Sonne aufgeht, ist der beste und günstigste der Freitag. Es war ein Freitag, an dem Adam in das Paradies eingelassen wurde, und ein Freitag, an dem er aus dem Paradies verstoßen und hinab zur Welt geschickt wurde, und die Stunde wird auch an einem Freitag sein.” (at-Tirmidhi)
Omer Nasuhi Bilmen sagte über das Freitagsgebet folgendes:
“Die Zeit des Freitagsgebets ist die des Mittagsgebets. Der Adhan wird in Minaretten für die Freitagsgebete gelesen. Beim Gang zur Moschee wird die erste Sunna des Freitagsgebets mit vier Raka’at gebetet, genauso wie die Sunna des Mittagsgebets. Dann wird ein weiterer Adhan in der Moschee verlesen. Die Versammlung hört einem Gebet zu, das der Minbar verrichtet. Qamat wird aufgeführt, und die Versammlung betet zusammen zwei Fard-Raka’at des Freitagsgebets. Danach wird ein Fard, die abschließende Sunna, die aus vier Raka’at besteht, gebetet, genauso wie die ersten vier Sunna Raka’at des Mittagsgebets. Das Zuhr Akhir, das aus vier Raka’at besteht wird dann gelesen… Zwei weitere Raka’at werden dann ausgeführt, genauso wie die Sunna des Morgengebets, mit der Absicht ´die Sunna der Zeit` anzubieten. Zwei Raka’at sind „Fard ayn“ für diejenigen, in denen die Voraussetzungen des Freitagsgebets gefunden wurden. Es gibt, unterschiedlich zu den anderen Gebeten, zwölf weitere Voraussetzungen für das Freitagsgebet. Sechs sind dafür verpflichtend, dass es wadschib ist, und die anderen sechs beinhalten seine Ausführung.” (Omer Nasuhi Bilmen, The Great Islamic Catechism, S.153)
Der Bote Allahs (s.a.w.s) sagte: “Erfleht an einem Freitag viel Segen für mich und oftmals.” (al-Bayhaqi)
Die Glückseligkeit und das Gute, welches die Menschen des Propheten (s.a.w.s) in dieser Welt hatten und im Jenseits haben werden, erhalten sie nur durch die Vermittlung des Propheten (s.a.w.s). Allah hat ihnen Glückseligkeit in dieser Welt und auch im Jenseits gemäß dem Willen des Propheten (s.a.w.s) gewährt. Weil dies unzweifelhaft der Fall ist, sollten Muslime dem Propheten (s.a.w.s) freitags und nachts in Fülle Segnungen und Grüße schicken.
Das Freitagsgebet ist für alle freien, gesunden, erwachsenen Männer, die gehen und sehen können, verpflichtend. In Zeiten unseres Propheten (s.a.w.s) und den Vier Rechtgeleiteten Kaliphen war der Freitag der Versammlungstag der Muslime. Dennoch hat diese hervorragende Tradition des Versammelns am Freitag, um miteinander zu beten, mit der Zeit nachgelassen. Abu Dawud und at-Tirmidhi erzählten in einem Hadith: “Wer auch immer drei Freitage ohne gültigen Grund aus Unachtsamkeit auslässt, dem wird Allah ein Siegel auf sein Herz setzen.”
Unser Prophet (s.a.w.s) riet den Muslimen die Hauptwaschung vor der Ankunft in der Moschee für die Freitagsgebete durchzuführen.
Besonders an Freitagen hat der Bote Allahs (s.a.w.s) sichergestellt, dass der ausgewählte Geruch köstlich war. An diesem Tag gut riechen ist tugendhafter als an anderen Tagen der Woche.Der Prophet (s.a.w.s) sagte:
“Jedem, der am Freitag ein Bad nimmt, sich so gut er kann reinigt und Öl (auf sein Haar) aufträgt oder sich parfümiert und dann zum Gebet geht und sich nicht zwischen zwei Personen drängt (die in der Moschee für das Freitagsgebet versammelt sind), so viel betet, wie es für ihn vorgeschrieben ist und ruhig bleibt, wenn der Imam die Predigt abliefert; werden alle seine Sünden zwischen der Vergangenheit und dem letzten Freitag vergeben.” (Sahih al-Bukhari, Band 2, Buch 13, Nummer 33)
In der Zeit unseres Propheten (s.a.w.s) kamen Gläubige zum Freitagsgebet so früh wie möglich. Sie wollten wissen, aus welchem Grund die Abwesenden nicht kamen. Wenn jemand, der das Gebet besuchte, in Schwierigkeiten war, wurden seine Probleme gelöst.
Omer Nasuhi Bilmen schreibt:
“Wenn der Prediger zum Minbar aufsteigt, muss die Versammlung hören und still sein, nicht einander grüßen und keine übergebührenden Gebete verrichten. Es ist für sie tugendhafter, Segen und Frieden für ihn zu erflehen und zuzuhören, wenn der gesegnete Namen unseres Propheten (s.a.w.s) rezitiert wird. Gemäß einem Bericht von Imam Abu Yusuf soll Segen und Frieden für [für den Propheten (s.a.w.s)] im Stillen verrichtet werden.” (Omer Nasuhi Bilmen, The Great Islamic Catechism, S.153)
“O Leute, wenn Ihr sterbt, kehrt mit Reue zu Allah zurück, und beeilt Dich aufrichtige Taten zu verrichten, bevor Du damit beschäftigt wirst (mit weltlichem Streben); schweißt (die Beziehung) zwischen Dir und Eurem Herrn durch Euer reichliches Erwähnen Seines Namens; leistet häufig Sadaqa, öffentlich und geheim, denn Dir wird Unterstützung gegeben und Hilfe gewährt, und Eure Verfassung wird verbessert. Halte in Erinnerung, dass Allah das Freitagsgebet verpflichtend für Dich gemacht hat, an diesem meinem Ort, an diesem meinem Tag, während dieses meinen Monats und in diesem meinem Jahr bis zum Tag der Auferstehung. Derjenige, der es während meiner Lebenszeit oder nach mir (meinem Tode) unterlässt, ob er nun einen gerechten oder tyrannischen Herrscher hat, wenig davon verrichtend (Gebete), oder sie ablehnt; dem wird Allah weder in Seiner Sammlung vereinen, noch seine Angelegenheiten segnen. Seid gewahr, sein Gebet wird ungültig sein und sein Zakat oder Hadsch wird nicht angenommen. Solange er nicht bereut, wird weder sein Fasten noch seine Vorzüge akzeptiert. Daher wird Allah demjenigen, der bereut, Seine Gnade wiederherstellen (und ihm vergeben).” (Ibn Majah)
Dieses Gebet ist eine Sunna mu´akkad für Männer und Frauen, da der Prophet (s.a.w.s) sowie seine Gefährten (Ashab al-Kiram) es verrichtet haben und die Vier Rechtgeleiteten Kaliphen nach seinem Tod damit fortgefahren sind. Es entspricht der Sunna, dieses Gebet in Versammlungen zu beten. (Zaylai, Nasbur Raya, 2:152; al-Shawqani, Nayl al-Awtar, 3:50; al-Zuhayli, Al-Fiqh al-Islami wa Adillatuh [1405/1985], 2:43)
Tarawih wird nur während des Monats Ramadan verrichtet, nach dem Nachtgebet und vor dem witr-Gebet. Es ist mustahabb (empfohlen) es nach Mitternacht oder nachdem ein Drittel der Nacht vergangen ist zu beten. Obwohl es allein verrichtet werden kann, ist es tugendhafter es in Versammlungen zu beten.
Gemäß der Hanafischule und auf Grund der Handlungen Umars (r.a), besteht dieses Gebet aus 20 Raka’at. Gegend Ende seines Kaliphats verrichtete Umar als Staatschef bei al-Masjid al-Nabawi dieses Gebet mit zwanzig Raka’at. Keiner der Gefährten stellte sich ihm entgegen. Der Prophet (s.a.w.s) sagte:
“Ihr must dann meiner Sunna und der, der Rechtgeleiteten Kaliphen folgen. Befolgt sie und haltet euch an ihr fest.” (Sunan Abu Dawud, Buch 40, Nummer 4590)
Sure al-Fatih
Sure al-Fil
Sure Quraisch
Sure al-Ma´un
Sure al-Kauthar
Sure al-Kafirun
Sure an-Nasr
Sure al-Masad
Sure al-Ikhlas
Sure al-Falaq
Sure an-Nas
“Subhanaka allahumma wa bi hamdika wa tabaraka ismu-ka wa ta`ala jadduka (wa jalla sanauka*) wa la ilaha ghair-uka.”
*Die Worte “wa jalla sanauka” werden nur in Beerdigungsgebeten rezitiert.
“O Allah, wie perfekt Du bist und gelobt seist Du. Gesegnet sei Dein Name und erhöht Deine Majestät. Es gibt keine Gottheit neben Dir.”
“At-tahiyyatu lillahi was-salawatu wat-tayyibatu. As-sala-mu ` alayka ayyuha al-nabiyyu wa rahmatullahi wa barakatuhu. As-salamu `alayna wa `ala `ibad il-Lahis-Salihin ash hadu an la ilaha ila Allah wa ashhadu anna Muhammadan `abduhu wa rasuluhu.”
“Grüße, Gebete und Güte gehören Allah. Friede sei mit dir, O Prophet, und die Gnade von Allah und Seine Segnungen. Friede sei mit uns und den aufrichtigen Dienern von Allah. Ich bezeuge, dass es keine Gottheit neben Allah gibt und dass Muhammad Sein Diener und Bote ist.”
“Allahumma salli `ala Muhammadin wa `ala ali Muhammadin kama sallayta `ala Ibrahima wa `ala ali Ibrahima. Innaka hamidun majid.”
“O Allah, lass Deine Gnade über Muhammad und die Familie von Muhammad kommen, so wie Du sie über Ibrahim und die Familie von Ibrahim kommen lässt. Du bist wahrlich lobenswert und glorreich.”
“Allahumma barik `ala Muhammadin wa `ala ali Muhammadin kama barakta ` ala Ibrahima wa `ala ali Ibrahima. Innaka hamidun majid.”
“O Allah, segne Muhammad und die Familie von Muhammad, so wie Du Ibrahim und die Familie von Ibrahim gesegnet hast. Du bist wahrlich lobenswert und glorreich.”
“Rabbana` atina fid-dunya hasanatan wa fi al-akhirati hasanatan waqina `adhab annar.”
“Unser Herr, gewähre uns Gutes in dieser Welt und Gutes im Jenseits und errrette uns von der Züchtigung durch das Feuer.”
“Rabbana aghfirli wa li walidayya wa li al-mu’minina yawma yaqum al-hisab.”
“O unser Herr, bedecke (uns) mit Deiner Vergebung – mich, meine Eltern, und (alle) Gläubigen, am Tag, an dem die Abrechnung stattfindet.”
“Allahumma inna nasta`inuka wa nastaghfiruka, wa nu’minu bika, wa natawwakkalu `alayka, wa nusni `alayika al-khayrah, wa nashkuruka wa la nakfuruka wa nakhla`u wa natruku man yafjuruka.”
„O Allah, wir suchen Deine Unterstützung und bitten um Deine Führung. Wir erflehen Deine Vergebung und kehren zu Dir mit Reue. Wir hegen Hoffnung in Dich und platzieren unser Vertrauen in Dich. Wir sprechen Dir Güte zu. Wir sind Dir dankbar und weigern uns Dir undankbar zu sein. Wir verlassen und geben diejenigen auf, die Dich zurückweisen.“
“Allahumma iyyaka na`budu wa laka nusalli wa nasjudu wa ilayka nasa`a wa nahfidu, wa narju rahmataka wa nakhsha `adhabaka; inna adhabaka al-jidda bi al-kuffari mulhiq.”
„O Allah, Dich alleine preisen wir, nur zu Dir beten wird; nur vor Dir werfen wir uns nieder, und nur für Dich streben wir. Zu Dir alleine fliehen wir zum Unterstand. Wir hegen Hoffnung in Deine Gnade und wir fürchten Deine Vergeltung. Wahrlich, Deine Bestrafung wird diejenigen einholen, die die Wahrheit zurückweisen.“
Vor dem Gebet müssen Gesicht, Hände, Arme, Ellbögen und Füße gewaschen und der Kopf abgewischt werden. Dies wird wudu´ (rituelle Waschung) genannt. Darüberhinaus ist es wichtig, dass Körper und Kleidung, sowie der Ort, an dem das Gebet verrichtet wird, sauber sind.
1. Die Hände und Arme zusammen mit den Ellbögen waschen
2. Das Gesicht waschen
3. Ein Viertel des Kopfes abwischen
4. Die Füße und Fersen waschen.
1. Die Absicht hegen.
2. Die Waschung mit dem Zitat der Basmala beginnen.
3. Die Hände und Handgelenke waschen.
4. Die Zähne mit einem Miswak oder einer Zahnbürste putzen. Wenn diese nicht vorhanden sind, kann man seine Finger verwenden.5. Die relevanten Teile des Körpers hintereinander und ohne Unterbrechung waschen.
6. Beim Waschen gründlich rubbeln.7. Dreimal den Mund mit Wasser ausspülen.
8. Gurgeln, wenn man nicht fastet.
9. Dreimal Wasser in die Nasenlöcher füllen und mit der linken Hand ausblasen.
10. Jeden relevanten Teil des Körpers dreimal waschen.
11. Paare waschen (beispielsweie Füße, Arme, Hände), indem man rechts beginnt.
12. Mit den Finger- und Zehenspitzen beginnen, wenn die Hände und Füße gewaschen werden.
13. Den Bart putzen (wenn man einen besitzt).
14.Alle Ringe, die man trägt, drehen, sodass Wasser unter sie rinnt.
15. Die Ohren abwischen.
16. Den Nacken abwischen.
17. Den ganzen Kopf abwischen.
18. Die Zwischenbereiche der Finger und Zehen waschen.
Das Arabische Wort ghusul bedeutet Waschung; Ghusul bedeutet den ganzen Körper zu waschen: taharat al-kubra (die Hauptreinigung). Ghusul muss verrichtet werden, um größere Unreinheiten zu entfernen (janabah), sowie gegen Ende der Menstruation und Lochien.
Sie besteht aus drei Fards:
1. Wasser in den Mund nehmen und bis zum Hals spülen.
2. Wasser in den Nasenlöchern platzieren und die Nase waschen.
3. Den gesamten Körper von oben bis unten waschen.
Tayammum wird dort verrichtet, wo kein Wasser vorhanden ist, oder wo man wegen Krankheit oder einer ähnlichen Umständen nicht in der Lage ist es zu verwenden. Sie besteht darin saubere Erde oder eine ähnlich saubere Substanz zu verwenden um jegliche hadas zu beseitigen (ein Zustand, der wudu´ oder ghusul erfordert). Tayammum wird im Buch und in der Sunna erklärt. Der Vers „und findet kein Wasser, so nehmt guten Sand und wischt euch das Gesicht und die Hände damit ab” (Sure al-Ma’ida, 6) ordnet Tayammum an, wenn eine Person kein Wasser finden kann. Der Hadith „Erde wurde für mich zur Reinigung und als Moschee (Ort des Gebets) erschaffen“ (Ahmad ibn Hanbal) zeigt auch, dass Tayammum akzeptabel ist, wenn etwas wie Erde verwendet wird.“ (Ahmed Davudoğlu, Selamet Yollari [Ways to Safety], 1:154)
1) Seine Absicht verkünden.
2) Die Hände auf sauberem Boden reiben.
3) Gesicht und Arme abwischen.
1) Die Basmala rezitieren.
2) Die Gliedmaßen nacheinander abwischen.
3) Die Gliedmaßen ohne Pause abwischen.
4) Nach dem Trocknen der Hände auf sauberem Boden, diese erst nach vorne und dann nach hinten bewegen.
5) Die Finger gespreizt halten.
6) Die Hände schütteln, um jeglichen groben Schmutz zu beseitigen, nachdem sie vom sauberen Boden entfernt wurden.
Fasten ist eine der fünf obligatorischen Kernhandlungen der Anbetung, und seine Belohnungen sind großartig. Das Fasten, das bedeutet, die Absicht zu haben sich des Geschlechtsverkehrs zu enthalten (und dies auch einzuhalten) und vom Sonnenaufgang bis –untergang nicht zu essen und zu trinken, hat eine Anzahl religiöser, moralischer, sozialer und gesundheitlicher Vorzüge.
Fastende Menschen zum Beispiel üben sich in Geduld; sind in der Lage Problemen wie den Durst und den Hunger zu widerstehen; können ihr niederes Selbst kontrollieren; und erhalten ein besseres Verständnis der Bedeutung von Wollen und Besitzen. Daraus erwerben sie viele Vorzüge, wie Mitgefühl, Zuneigung, anderen zu helfen und ein nützliches Mitglied der Gesellschaft zu sein. Sie verstehen den wahren Wert der Segnungen, welche sie genießen, und lernen Verschwendung zu vermeiden.
Fasten führt zu spiritueller Erhebung, stärkt die Willenskraft des Einzelnen und ermutigt die Entwicklung von Gefühlen der Liebe, des Mitleids, und den Eifer anderen zu helfen.
Fasten, eine vorgeschriebene Pflicht für jeden zurechnungsfähigen und gesunden Muslim, dauert den gesamten Monat des Ramadan.
Der Allmächtige Allah offenbart:
O ihr, die ihr glaubt! Euch ist das Fasten vorgeschrieben, wie es den Menschen vor euch vorgeschrieben war; vielleicht werdet ihr gottesfürchtig. (Sure al-Baqara, 183)
Dieses Moral- und Verhaltenstraining reinigt die Seele von Bösem und entwickelt Gefühle wie Liebe, Zuneigung und Mitleid. Es ist der Gesundheit des Menschen zutiefst nützlich, wie die moderne Medizin bewiesen hat.
Der Bote Allahs (s.a.w.s) sagte:
“Fastet (den Monat des Ramadan) und heilt eure Körper von Krankheiten.”
Der Prophet (s.a.w.s) pflegte Sahur (das Essen während des Ramadans vor der Morgendämmerung) zu essen, aber entgegen seiner Gewohnheit Iftar zu sich zu nehmen (das Fastenbrechen bei Sonnenuntergang) aß er Sahur zu später Stunde.
Gemäß einem Hadith al-Scharif, den Anas bin Malik (r.a) erzählte, sagte der Bote (s.a.w.s) von Allah: “Nimm Sahur zu Dir, da in ihm ein Segen liegt” (Sahih al Bukhari, Band 3, Buch 31, Nummer 146). Vor der Dämmerung aufstehen und Sahur essen wird mit der Absicht des Fastens getan. In der Tat berichtet Al-Fatawa al-Hindiyyah, dass:
“Zum Sahur im Ramadan aufzustehen ist eine Absicht. Najm al-Din Nasa`i stimmt dem zu. Dennoch ist das Aufstehen zum Sahur nur mit der Absicht, den ganzen Tag zu fasten gültig. Es ist ungültig, wenn die Absicht besteht an anderen Tagen zu fasten.” (I:195)
Nach Omer Nasuhi Bilmen:
1) Muslim sein, bei gesundem Verstand, und erwachsen, sind grundlegend dafür für das Fasten verantwortlich zu sein. Diejenigen, die diese Kriterien nicht erfüllen, sind davon befreit. Allerdings kann ein vernünftiges Muslimkind, das das Alter der Klugheit erreicht hat, freiwillig fasten.
2) Gesund sein und eine ständige Wohnung zu besitzen ist grundlegend das Fasten anzubieten. Deswegen müssen Kranke oder Reisende nicht fasten. Allerdings müssen sie die versäumten Tage nachholen.
Unser Prophet (s.a.w.s) unterstrich die Vorzüge des Fastens und erklärte seine Feinheiten. In den Hadithen unseres Propheten (s.a.w.s), die sich auf das Fasten bezogen, sagte er:
“Die Belohnung für jede tugendhafte Tat wird von zehn- auf siebenhundertmal erhöht, aber der dauerhafte Befehl von Allah (zum Fasten) ist, dass das für das Fasten nicht gilt. Es gibt zwei Momente der besonderen Freude für einen fastenden Mann. Der eine Moment ist, wenn er mit dem Fasten aufhört, und er erlebt dies in seiner irdischen Existenz, und der andere Moment wird im Jenseits sein, wenn er vor dem Herrn vorstellig wird.“ (Sahih Muslim)
Die unverwechselbarste Eigenschaft des Fastens ist, dass es unwahrscheinlich ist, dass es jemand um der Darstellung willen verrichtet. Daher trägt es nicht das Risiko des Abdriftens eines Gläubigen in die Scheinheiligkeit. Es ist für alle erwachsenen Muslime, die keine Entschuldigung haben, verpflichtend.
Unser Prophet (s.a.w.s) sagte:
“Wenn der Monat Ramadan kommt, werden die Tore des Gartens geöffnet und die Tore der Hölle geschlossen; und die Teufel werden hinter Gittern gesteckt.” (Sahih al-Bukhari und Sahih Muslim)
“Im Paradies gibt es ein Tor, das Rayyan genannt wird, durch das nur die Befolger des Fastens am Tag der Auferstehung durchgehen werden. Niemand sonst wird mit ihnen eintreten. Es wird dann ausgerufen: `Wo sind die Befolger des Fastens, damit ihnen Einlass gewährt wird?´ Und wenn der Letzte von ihnen eingetreten sein wird, wird es geschlossen und es wird niemand mehr eintreten können.” (Sahih Muslim, Buch 006, Nummer 2569)
“Das Fasten ist ein Schild; und wenn von euch fastet, darf er weder anstößige Worte von sich geben, noch Lärm machen. Würde jeder mit ihm streiten und ihn beschimpfen wollen, würde er einfach sagen `Ich faste´.” (Sahih al-Bukhari und Sahih Muslim)
“(Allah sagt über die fastende Person), `Er hat sein Essen, seine Getränke und Wünsche um Meiner Willen verlassen. Das Fasten ist für Mich. Deshalb werde Ich (die fastende Person) dafür belohnen.´” (Sahih al-Bukhari, Band 3, Buch 31, Nummer 118)
Das verpflichtende Fasten während des Ramadan zu unterbrechen ist eine kolossale Sünde. In der Tat sagte Bote Allahs (s.a.w.s):
“Die Buße für das Unterbrechen des Fastens im Ramadan entspricht der Buße für Zihar.” (Fath al-Qadir)
Unser Prophet (s.a.w.s) aß sein Iftar, bevor er seine üblichen Gebete am Abend verrichtete. Er verschlang eilig sein Iftar und wies seine Verwandten dazu an es ebenso zu tun. Er unterbrach sein Fasten mit Datteln und Wasser. Während er dies tat, sagte er: “O Allah! Um Deiner Willen habe ich gefastet, und nun unterbreche ich das Fasten mit dem Essen, das von Dir kommt. Nimm unser Fasten an. Ohne Zweifel hörst und weißt Du alles.” (Abu Dawud)
Zakat ist eine Pflicht für jene gesunden und erwachsenen Muslime, deren jährlicher Reichtum ein gewisses Maß erreicht hat. Er besteht darin, jedes Jahr armen Muslimen einen bestimmten Anteil ihrer Vermögenswerte zu geben, normalerweise 2.5%. Der Islam betrachtet dies nicht als Barmherzigkeit; eher ist es das Anrecht armer Menschen auf einen Teil der Güter, die durch Allah bessergestellten Menschen verliehen wurden.
Dieses System der sozialen Solidarität, das mit sich Frieden und gegenseitige Hilfe bringt, reduziert die übermäßige Vorliebe der Menschen für Geld und verhindert Anfeindungen auf grund von Reichtum durch Verstärkung der gegenseitigen Liebe und Respekt. Deshalb spielt der Zakat eine wichtige Rolle bei der Errichtung von sozialem Frieden und Sicherheit.
Durch die Zahlung des Zakats gewinnt man die gütige Freude Allahs, verhindert dass Güter das Hauptziel einer Person zu werden, anstelle bloß ein Mittel. Auch entwickelt er vorzügliche Gefühle (beispielsweise für andere zu sorgen, Mitleid und Wohlwollen) und vermittelt sozialen Frieden.Omer Nasuhi Bilmen schreibt:
“Die linguistische Bedeutung von Zakat enthält `Sauberkeit, Fülle, Vervielfachung und großartigen Lob´, indes seine religiöse Bedeutung darin besteht ´zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge Güter abzugeben, an jene Muslime, die um Willen Allahs das Anrecht darauf haben.´
Zakat zeigt die Hingabe des Dieners in dieser Rolle. Deswegen bezieht man sich auf ihn auch als Sadaqa. Sadaqa allerdings ist weiterreichender als Zakat, denn darin sind verpflichtende und nichtverpflichtende Nebenbedeutungen enthalten.
Zakat zu entrichten wird „tazkiyah“ genannt, und der Geber von Zakat „Muzakki“. Die geäußerte Lobpreisung in bezug auf Zeugen ist auch als Tazkiyah bekannt.
Zakat zu zahlen ist verpflichtend (Fard). Es wurde vor dem Fasten zur Verpflichtung gemacht, während des zweiten Jahres der Hidschra unseres Propheten (s.a.w.s). Er ist eine der Grundsäulen des Islam. Zakat, in der Form einer bestimmten Menge an Geld und kommerziellen Gütern muss bezahlt werden, wenn ein ganzes Jahr vergangen ist, und zwar ohne Verspätung, denn dieses ist das Anrecht der Armen. Jedes Verschieben der Zahlung dieses Anrechts ohne gültige Gründe ist nicht akzeptabel…
Es ist tugendhafter Zakat öffentlich zu zahlen, denn dies setzt für Andere ein Beispiel und dient als Ermutigung. Alle Zweifel, ob diese Person Zakat gezahlt hat, werden damit beseitigt. Da Zakat verpflichtend ist, kann man damit nicht angeben. Dies trifft allerdings nicht auf die freiwillige Sadaqa zu. Es ist tugendhafter dies im Geheimen zu tun, um jedes Element der Show zu vermeiden.” (Omer Nasuhi Bilmen, The Great Islamic Catechism, 5:311)
Unser Prophet (s.a.w.s) war derjenige, der das Meiste davon ausgab, was Allah ihm gegeben hatte. Wenn irgendjemand etwas vom Boten (s.a.w.s) wollte, würde er es ihm sicherlich geben, ob es viel war oder nicht; er gab immer alles, was er konnte. Die Freude, die er daran hatte, etwas zu geben, war größer als das Glück der Person, die erhalten hatte. Unser Prophet (s.a.w.s) bestimmte vier Arten von Besitztümern, von denen Almosen (Zakat) abgegeben werden können:
1) Landwirtschaftliche Produkte und Früchte,
2) Tiere (Kamele, Vieh),
3) Gold und Silber,
4) Alle Arten kommerzieller Güter.
Alle erwachsenen Muslime, die Geld besitzen und bei guter Gesundheit sind, müssen zu einer bestimmten Zeit einmal in ihrem Leben die Waqfah (das Ritual des Verweilens) am Arafat ausführen und die Kaaba besuchen.
Die Hadsch bringt Millionen Muslime verschiedener Sprachen, Farben, Nationalitäten und Kulturen zusammen. Dennoch hat jeder von ihnen dasselbe Ziel: sich an Allah zu wenden, indem sie dieselbes Gebet zusammen ausüben und einander näherkommen. Sie erlaubt den Muslimen auch ihre Probleme miteinander zu bereden und gemeinsam Lösungen für sie zu finden.
Jeder, der diese Pflicht ausübt, trägt die gleiche rituelle Kleidung (Ihram), die als starke Erinnerung an den Tag dient, an dem sie nach dem Tod vor Seinem Angesicht erscheinen werden, um für sich Rechenschaft abzulegen. Sie ermöglicht den Gläubigen sich auf eine aufrichtige Weise an Allah zu wenden, und deshalb ist es ein Mittel, wodurch ihre Reue akzeptiert wird und ihre Sünden vergeben werden. Die heiligen Stätten zu sehen stärkt auch ihre religiösen Gefühle, indem ihnen ein spiritueller Enthusiasmus verliehen wird.