Die Sunna ist vom Quran untrennbar, da sie die lebende Interpretation des Quran durch den Prophet Muhammad (s.a.w.s) ist, da er der Inhaber von großen moralischen Werten ist und eine so große Rücksichtnahme gegenüber den Gläubigen hatte, dass es auf ihm schwer lag, wenn sie besorgt waren und er sie von ihren Bürden und den Ketten ihrer Engstirnigkeit erlösen wollte.
Der Quran kann nicht verstanden bzw. im Leben ohne Sunna erfüllt werden. Zum Beispiel sagt der Quran, dass Allah wollte, dass die Gläubigen liebevoll zueinander sind, gute Worte miteinander sprechen und sich bescheiden verhalten. Er gebietet ihnen was Recht ist und verbietet das Unrechte; die Übermittlung der Islamischen Moral an die Menschheit wird als eine verbindliche Pflicht (fara’id) hervorgehoben. Die Sauberkeit wurde Pflicht. Jedoch sind diese Themen im Quran auf besondere Art erklärt. Die Gläubigen lernen durch die Beispiele des Verhaltens des Propheten (s.a.w.s), wie sie diese Gebote in ihren Leben befolgen sollen. Gott offenbart im Quran:
In dem Gesandten Allahs habt ihr wirklich ein schönes Beispiel für jeden, der auf Allah und den Jüngsten Tag hofft und oft Allahs gedenkt. (Sure al-Ahzab, 21)
Der Prophet (s.a.w.s) ist ein Vorbild für die Menschheit. Die Gläubigen schauen auf seine Sunna und lernen, wie sie die Vorschriften und Praktiken in ihrem Leben durchführen müssen. Sobald man auf die Sunna sieht, kann man erkennen, dass der Prophet (s.a.w.s) seine Gemeinde in allen Angelegenheiten unterrichtet hat und dass er ihnen gezeigt hat, wie man im Einklang mit der Ehre eines Muslims handeln muss. Das gesamte Leben des Propheten (s.a.w.s) zeigt Ernst, Verantwortung und Empfindung, ohne das geringste Detail zu vernachlässigen. Das ist das Ergebnis der „Weisheit“, wie es der Prophet (s.a.w.s) neben dem Quran seiner Gemeinde gelehrt hat:
Allah war wahrlich gegen die Gläubigen gnädig, indem Er unter ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte erweckte, ihnen Seine Verse zu verlesen, sie zu läutern und das Buch und die Weisheit zu lehren; denn siehe, sie wären zuvor in offenkundigem Irrtum. (Sure Al ‘Imran, 164)
Der Verlust von Religion beginnt mit dem Abfall von der Sunna. So wie ein Strick Faser für Faser reißt, so verschwindet die Religion Stück für Stück durch das Verlassen der Sunna.“ (al-Darimi)
Während der Geschichte des Islam haben zahlreiche Ketzereien stattgefunden. Verschiedene Sekten haben sich vom Wesen des Islam abgewendet und ketzerische Ansichten und unislamische Bräuche angenommen.
Auch heutzutage lehnen einige Menschen die Sunna des Propheten (s.a.w.s) ab. „Wir lesen den Quran,“ sagen sie, „und interpretieren ihn unseren Bedürfnissen entsprechend ohne Notwendigkeit einer Klärung durch den Propheten (s.a.w.s).“ Sie kehren der Sunna und der praktischen Anwendung und Umsetzung des Quran den Rücken zu.
Es ist Tatsache, dass diese Menschen, die die Sunna verlassen haben, in der Tat die Anordnungen des Quran ignorieren. Der Grund liegt darin, dass die Sunna eine Erläuterung des Quran ist. Was noch viel wichtiger ist: Der Quran fordert von den Muslimen seine Befolgung. Allah hat nicht nur das Befolgen des Quran, sondern auch des Propheten (s.a.w.s) zu einem Gebot gemacht.
Deswegen kann der Islam nur mit der Sunna zusammen ausgeübt werden, und Muslime können den Quran nur mit ihrer Hilfe im wirklichen Leben anwenden. Die Sunna andererseits ist der Glaube der Ahl as-Sunna, welche die Gesamtheit der authentischen Hadithe unseres Propheten (s.a.w.s) und deren anschließenden Interpretationen durch die großen Islamischen Gelehrten darstellt.
Die entscheidende Bedeutung des Propheten (s.a.w.s) für die Gläubigen wird in folgendem an Ihn gerichtetem Vers des Quran betont:
Wahrlich, Wir haben dich als einen Zeugen und Verkünder froher Botschaft und Warner entsandt, Damit ihr an Allah und Seinem Gesandten glaubt und damit ihr ihm beisteht und ihn ehrt und damit ihr Ihn morgens wie abends preist. Diejenigen, welche dir den Treueid leisten, leisten gewiss den Treueid Allah: Die Hand Allahs ist (beim Handschlag) über ihren Händen. Wer eidbrüchig wird, wird zu seinem Nachteil eidbrüchig; wer aber sein Versprechen gegenüber Allah hält, dem wird Er gewaltigen Lohn geben. (Sure al-Fath, 8-10)
Jemand, der dem Propheten (s.a.w.s) einen Treueschwur geleistet hat, hat diesen auch Allah abgeleistet. Unser Herr sagt uns: „Wer dem Gesandten gehorcht, der gehorcht Allah.“ (Sure an-Nisa´, 80)
Aus dem Vers können wir herauslesen, wie wichtig solcher Gehorsam ist. Alle Muslime sind verpflichtet, ihm wegen seiner Eigenschaft als Vorbild und seiner Persönlichkeit als Gesetzgeber zu gehorchen. Der Quran offenbart, dass das Befolgen der Gebote und Regeln des Propheten (s.a.w.s) ebenso verpflichtend ist wie das Befolgen der Verse im Buch Gottes. In der Tat teilt uns unser Herr in einem anderen Vers die Macht des Propheten (s.a.w.s) zu Verbieten und Gebieten mit:
Jene, die dem Gesandten, dem des Lesens und Schreibens unkundigen Propheten, folgen werden, über den sie bei sich in der Thora und dem Evangelium geschrieben finden: Gebieten wird er ihnen, was Rechtens ist, und das Unrechte verbieten, und wird ihnen die guten (Speisen) erlauben und die schlechten verbieten. Und er wird ihnen ihre Last und die Fesseln, die ihnen angelegt wären, abnehmen. Und jenen, die an seine Mission glauben und ihn unterstützen und ihm helfen und dem Licht folgen werden, das mit ihm hinabgesandt wird, ihnen wird es wohlergehen. (Sure al-A´raf, 157)
In einem anderen Vers sagt unser Herr:
Was euch der Gesandte aber gibt, das nehmt, und was er euch verwehrt, das lasst sein. Und fürchtet Allah. Allah straft fürwahr streng. (Sure al-Haschr, 7)
Diese Verse zeigen, dass der Prophet (s.a.w.s) zusätzlich zu den Verboten des Quran der Gemeinschaft weitere Sachen verbieten kann. Deswegen sagt unser Prophet (s.a.w.s) in einem Hadith: „Vermeide das, was Ich euch verbiete, und tu das, was Ich euch anordne, damit ihr ihr Bestes geben kannt.“ (Sahih Muslim, Buch 30, Hadith Nr. 5818)
Andere Verse beziehen sich auf die Rolle des Propheten (s.a.w.s) als den Gesetzgeber. Muslime tragen jede Angelegenheit, bei der sie nicht zu einer Übereinstimmung gelangen, an den Propheten (s.a.w.s) heran und erhalten dadurch das bestmögliche Ergebnis.
O ihr, die ihr glaubt! Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und denen, die Befehl unter euch haben. Und wenn ihr in etwas uneins seid, so bringt es vor Allah und den Gesandten, sofern ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Dies ist das Beste und führt zum Besten. (Sure an-Nisa´, 59)
Die Rolle des Propheten (s.a.w.s) als Gesetzgeber ist so bedingungslos, dass Allah den Gläubigen anwies, seine Entscheidungen von ganzem Herzen und ohne Zweifel zu befolgen:
Aber nein, bei deinem Herrn, sie werden nicht eher glauben, als bis sie dich zum Richter über ihre Streitigkeiten einsetzen und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich in Ergebenheit fügen. (Sure an-Nisa´, 65)
In einem anderen Vers wird die eindeutige Art der Urteilskraft des Propheten (s.a.w.s) mit diesen Worten wiedergegeben:
Wenn Allah und Sein Gesandter eine Sache entschieden haben, geziemt es einem gläubigen Mann oder einer gläubigen Frau nicht, in ihren Angelegenheiten eine andere Wahl zu treffen. Und wer gegen Allah und Seinen Gesandten aufsässig wird, der ist in offenkundigen Irrtum. (Sure al-Ahzab, 36)
Das Ablehnen der Rolle des Propheten (s.a.w.s) als Gesetzgeber und das Nicht-Befolgen seiner Regeln stellt eine Verleugnung dar.
Wer sich aber von dem Gesandten trennt, nachdem ihm der richtige Weg deutlich geworden war, und einem anderen Weg als dem der Gläubigen folgt, dem wollen Wir den Rücken zeigen, wie er den Rücken gezeigt hat, und wollen ihn in der Hölle brennen lassen. Und wie schlimm ist dieses Ziel! (Sure an-Nisa´, 115)
Da die Stellung des Propheten (s.a.w.s) als Gesetzgeber und Vorbild im Quran in einer solch klaren und bestimmten Weise dargestellt wird, bedeutet das Abkehren von der Sunna des Propheten (s.a.w.s) eine Abkehr vom Quran.
Wie Muhammad Asad sagte: „Ihm in allem zu folgen, was er tat, und in jeder seiner Vorschriften ist dasselbe wie das Befolgen des Islam selbst. Sich auf der anderen Seite von der Sunna abwenden bedeutet, sich vom Wesen des Islam abzuwenden.“ (Muhammad Asad, Al-Islam ala Muftaqir al-Turuq, S.110)
In der Tat lebten die Gefährten ihre Leben auf solche Weise, dass alle ihre Handlungen und Worte in vollkommenem Einklang mit dem Quran und dem Propheten (s.a.w.s) waren. Ein Gefährte gab das folgende Zitat wieder:
„Allah schickte uns Muhammad (s.a.w.s) als den Propheten in einer Zeit, in der wir nichts wussten. Was auch immer Muhammad tut, wir tun dasselbe auf dieselbe Weise.“ (al-Nasa´i, Taqsir 1)
Es ist klar, dass die Idee des „Lasst uns zum Quran zurückkehren, da wir die Sunna nicht benötigen“ unvereinbar mit dem Islam ist und von einer tiefgehenden Unkenntnis des Islam herrührt. Diejenigen, die eine solche Ansicht vertreten, ähneln Menschen, die einen Palast betreten w ollen, aber unwillig sind den Schlüssel zu verwenden, der seine Türe öffnet. Die Sunna rettet diejenigen, die sie umarmen, weil es so ist, wie Dahhak sagt: „ Paradies und die Sunna sind in derselben Lage, weil diejenigen, die im Jenseits das Paradies betreten, gerettet werden, und diejenigen, die sich an die Sunna anklammern [ebenfalls].“ (Tafsir al-Qurtubi, XII, 365) Imam Malik verglich die Sunna mit Noahs Arche, denn „wer auch immer an Bord kommt, wird gerettet, und wer nicht, wird ertrinken.“ (al-Suyuti, Miftah al-Jannah, S.53-54)
Die Sunna ist ein so großes Medium der Rettung, dass unser Herr im Quran offenbart, dass die Gebote und Verbote des Propheten (s.a.w.s) „den Menschen das Leben schenken werden“:
O ihr, die ihr glaubt! Antwortet Allah und Seinem Gesandten, wenn sie euch einladen zu dem, was euch Leben gibt. Und wisst, dass Allah zwischen den Menschen und sein Herz tritt, und dass ihr zu Ihm versammelt werdet. (Sure al-Anfal, 24)
Islam ist die Gesamtheit aus Quran und der Sunna des Propheten (s.a.w.s); es steht außer Frage eines von beiden auszuschließen.
Die Quelle, die uns das beispielhafte Verhalten des Propheten (s.a.w.s) mitteilt, sowie seine Weisheit und seine Urteile, ist das Glaubensbekenntnis der Ahl as-Sunna.
O ihr, die ihr glaubt! Antwortet Allah und Seinem Gesandten, wenn sie euch einladen zu dem, was euch Leben gibt. Und wisst, dass Allah zwischen den Menschen und sein Herz tritt, und dass ihr zu Ihm versammelt werdet. (Sure al-Anfal, 24)
Wenn man die Geschichte der Menschheit betrachtet, begann das Leben mit den Propheten. Dies ist eine wahre Aussage, da keine Religion ohne Boten verstanden und umgesetzt werden kann. Aus diesem Grund wurde jeder Gemeinde ein Bote als Führer gesandt.
Wie bei den anderen Propheten, schickte Allah den Propheten Muhammad (s.a.w.s) mit der vollkommenen Religion und dem geraden Weg. Er machte ihn auch zum Propheten für jedermann bis zum Jüngsten Tag. Ihm zu gehorchen, Respekt und Liebe zu erweisen, dazu noch seinen Lebensstil nachzuahmen und seiner Sunna treu zu bleiben sind Aufgaben, die alle Muslime versuchen müssen zu erfüllen.
Tatsächlich wird im Quran Gehorsam gegenüber dem Propheten (s.a.w.s) als dasselbe angesehen wie Gehorsam gegenüber Allah. Gläubigen wird mitgeteilt den Quran und die Sunna in Angelegenheiten, in denen sie nicht übereinstimmen, als Ratgeber anzunehmen. Das folgende Gebot findet sich im heiligen Quran:
Aber nein, bei deinem Herrn, sie werden nicht eher glauben, als bis sie dich zum Richter über ihre Streitigkeiten einsetzen und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich in Ergebenheit fügen. (Sure an-Nisa´, 65)
Dieser Vers macht es glasklar, dass die Sunna des Propheten (s.a.w.s) eine bedingungslose und makellose Quelle von Geboten ist und weil sie der Weg ist, „den Quran zu interpretieren, zu erläutern und anzuwenden.“ Deswegen hat kein Gläubiger das Recht Interpretationen (ta´wil) anzustellen oder gegenüber der Sunna, der Anwendung des Quran ungehorsam zu sein.
Wenn Allah und Sein Gesandter eine Sache entschieden haben, geziemt es einem gläubigen Mann oder einer gläubigen Frau nicht, in ihren Angelegenheiten eine andere Wahl zu treffen. Und wer gegen Allah und Seinen Gesandten aufsässig wird, der ist in offenkundigen Irrtum. (Sure al-Ahzab, 36)
In einem anderen Vers offenbart unser Herr:
Wenn sie zu Allah und Seinem Gesandten gerufen werden, damit Er zwischen ihnen richte, kann die Antwort der Gläubigen nur sein zu sagen: "Wir hören und gehorchen!" Und diese sind es, denen es wohlergeht. (Sure an-Nur, 51)
Jeder Vers im Quran, der davon handelt, dass dem Propheten (s.a.w.s) gehorcht wird, gibt an, dass ein solches Handeln für alle Gläubigen verpflichtend ist. Das ist der Grund, weshalb die Bräuche des Propheten (s.a.w.s) unfehlbar und unter dem Schutz von Allah sind. Um es anders zu formulieren: Alles in der Sunna basiert im Wesentlichen auf Offenbarungen.
Noch spricht er aus eigenem Antrieb. Er ist nichts anderes als eine ihm geoffenbarte Offenbarung (Sure an-Nadschm, 3-4)
Wenn eine Meinungsverschiedenheit auftritt, sind daher die Gläubigen dazu verpflichtet sich an den Quran und die Sunna zu wenden, die zwei fundamentalen Bezugspunkte des Islam:
Und wenn ihr in etwas uneins seid, so bringt es vor Allah und den Gesandten, sofern ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Dies ist das Beste und führt zum Besten. (Sure an-Nisa´, 59)
Der Prophet (s.a.w.s) hat nicht nur der Menschheit die von Allah erhaltenen Verse übermittelt, er hat sie auch erläutert. Deswegen kann die Sunna als Interpretation des Quran angesehen werden. Diese Betrachtungsweise schützt sie vor Verfälschung, Missverständnissen und Wortverdrehungen und erleichtert auch ihr Verständnis.
Ein anderer Vers offenbart:
Sprich: "Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. Dann wird euch Allah lieben und euch euere Sünden verzeihen; denn Allah ist verzeihend und barmherzig." (Sure Al-´Imran, 31)
Ein Liebesbeweis für Allah besteht deshalb darin, Seinem Propheten (s.a.w.s) zu folgen. Ein solches Handeln offenbart nämlich, dass er ein Anhänger Allahs ist. Kein Gläubiger kann den Gehorsam gegenüber Allah als ausreichend ansehen und den Gehorsam gegenüber dem Propheten (s.a.w.s) aufgeben. Der Prophet (s.a.w.s) übermittelt die folgende Freudenbotschaft an jene, die sich der Sunna gehorchen: „Wer auch immer meiner Sunna Leben gibt, liebt mich sicherlich, and wer auch immer mich liebt, ist mit mir im Paradies.“ (al-Tirmidhi)
Während der Prophet (s.a.w.s) diese Freudenbotschaft denen mitteilt, die die Sunna befolgen, warnt unser Herr im Quran vor den fürchterlichen Folgen, wenn gegen den Propheten (s.a.w.s) rebelliert wird:
Wer aber gegen Allah und Seinen Gesandten rebelliert und Seine Gebote übertritt, den führt Er in ein Feuer, ewig darin zu verweilen, und es trifft ihn schmähliche Strafe. (Sure an-Nisa´, 14)
Diejenigen, die trotz des oben Erläuterten, nicht in der Lage sind, die Bedeutung der Sunna zu verstehen und die sie kritisieren, handeln direkt wider den Propheten (s.a.w.s).
Die Worte und das Verhalten des Propheten (s.a.w.s) sind Vorbild für alle Menschen und werden von Allah im Quran als „erhabener Moral entsprechend“ beschrieben und von Aisha (ra) mit ihren Worten, dass „die Natur des Propheten (s.a.w.s) der Quran war“ geschildert. So wie niemand wahre Vorzüge erlangen kann ohne ihn zum Vorbild zu nehmen, so kann er ebenso wenig in dieser Welt und im Jenseits Glück erlangen. Diejenigen, die die Sunna verlassen, verlieren eine höchst glückverheißende Belohnung und werden ihrer Vermittlung am Jüngsten Tag beraubt.
Wenn man des Weiteren der Sunna des Propheten (s.a.w.s) den Rücken zukehrt, der gegenüber seiner Ummah (Gemeinde) äußerst gütig und höchst empfindlich in Bezug auf jeden Schaden, der sie befallen könnte war, so zeigt dies Undankbarkeit angesichts eines so großen Segens.
Wahrlich, nun kam bereits ein Gesandter aus euerer Mitte zu euch. Schwer liegen euere Missetaten auf ihm. Fürsorglich ist er für euch! Gegen die Gläubigen (aber) ist er gütig und barmherzig. (Sure at-Tauba, 128)
Diejenigen, die falsche Meinungen über die Bräuche des Propheten Muhammad (s.a.w.s) haben, verstehen nicht die Bedeutung seiner Rolle. Die ihm anvertraute Aufgabe erfordert ein so großes Verantwortungsgefühl, dass nicht das geringste Detail ignoriert werden durfte. Das ist der Grund, weshalb uns der Prophet (s.a.w.s) soviel über so zahlreiche Themen mitzuteilen hat, vom Handel bis hin zur Gesundheit, von der Solidarität bis zur Erziehung.
Das grundlegende Prinzip der Sunna ist ihre Anwendbarkeit. „Behandle die Menschen mit Ruhe und sei nicht hart ihnen gegenüber. Überbringe ihnen freudige Nachrichten und erfülle sie nicht mit Abneigung.“ (al-Bukhari, Vol.4, Buch 52, Hadith Nr.275) ist der eindeutigste Hinweis hierfür. Seine Frau Aisha (ra) gab an, dass er seinen Leuten anriet das zu tun, was sie am leichtesten verwirklichen konnten. Deswegen kann jeder die Sunna annehmen. Sein Leben ist ein Beispiel der Anwendung des Quran für das eigene tägliche Leben jedes Gläubigen.
Ein weiteres Beispiel sind die zerstörerischen Folgen, die sich ergeben, wenn die Menschen die Sunna verlassen. Einige Muslime haben aus Ignoranz und Eitelkeit der Islamischen Welt Häresien aufgebürdet, indem sie mit spekulativen Klauseln kamen, die von Menschen kamen, die im wesentlichen keine Kenntnis des Islam hatten, oder die ihren eigenen Auslegungen statt den Ideen der Sunna folgten.
Die politische und ökonomische Zersplitterung der Islamischen Welt geschah, weil Muslime den Quran und die Sunna des Propheten (s.a.w.s) verlassen hatten. Die darauf folgende Instabilität wird fortwähren, bis die Gläubigen verstehen, dass sie Mitglieder der Gemeinde des Propheten (s.a.w.s) sind und sich anstrengen müssen, nach einer Gemeinde zu streben, die seiner würdig ist. Der einzige Weg für Muslime ist deshalb den Quran und die Sunna des Propheten (s.a.w.s) aufs engste zu befolgen.
Jede Untersuchung des Lebens des Propheten (s.a.w.s) zeigt, dass seine Einstellung gegenüber dem Leben nicht eindimensional war. Viele zuverlässige Hadithe erörtern beispielsweise seine unterschiedlichen Aufgaben: Prophet, Staatsoberhaupt, Heerführer, Soldat, Händler. Er betet, fastet, betet während der Nacht, lebt in einem Zustand beständigen andächtigen Gebets und Nachsinnens, und erinnert sich Allahs. Ein bescheidener Führer, er heiratet auch, kauft Dinge, behandelt und besucht die Kranken, scherzt mit den Kindern, ringt mit seinen Freunden, und rennt mit seiner Frau auf der Straße um die Wette.
Muslime können nur durch das Studium des Lebens des Propheten (s.a.w.s) ihre eigenen Aufgaben als Allahs Diener verstehen und erfüllen. Ihre erste Informationsquelle hierfür sind die großen Muslimischen Hadith-Sammlungen von al-Bukhari und anderen Hadith-Gelehrten der klassischen Zeit. Die großen Sammlungen seiner Worte, Taten und persönlichen Eigenschaften, besonders jene während seines Prophetentums, wurden von Erzählern und Berichterstattern, die von Sunni-Gelehrten als zuverlässig angesehen wurden, mit großer Sorgfalt gesammelt.