Im Quran stellt Allah klar, dass die Unheilstifter auf Erden, die sich bemühen, Gläubige von ihren edlen Zielen abzuhalten, stets von bestimmten Leuten angeführt werden. Diese Leute sind, in den Worten des Quran, die "Vorausgegangenen des Volkes". Eine genaue Lektüre des Quran zeigt, dass solche Führer in jeder Gesellschaft der Geschichte existierten. Diese Führer versuchten, die Massen gegen die Gläubigen aufzubringen und blieben, während sie ihre von Reichtum und gesellschaftlichem Status herrührenden Macht auskosteten, arrogant, aggressiv und unnachgiebig. Beeindruckt von der auf Reichtum und zeitweiliger Macht basierenden scheinbaren Großartigkeit dieser Führer, fürchteten die Menschen sie generell und folgten aus dieser Furcht heraus ihrem falschen Weg. Der Quran warnt uns jedoch und informiert uns, dass Leute, die solchen Führern folgen und ihr Vertrauen in sie setzen, einen schweren Fehler begehen, der ein Grund sein kann, ins Höllenfeuer geworfen zu werden. Allah erklärt diese Tatsache in Seinen Versen folgendermaßen:
Und wahrlich, Moses hatten Wir mit Unseren Wundern entsandt und klaren beweisen. Zu Pharao und seinen Großen. Und sie folgten Pharaos Befehl, doch Pharaos Befehl war nicht gerecht. (Sure 11:96-97 – Hud)
Und Wir machten sie zu Anführern auf dem Weg zum Feuer. Und am Tage der Auferstehung werden sie nicht gerettet werden. Wir ließen ihnen in dieser Welt einen Fluch folgen. Und am Tage der Auferstehung werden sie verabscheut sein. (Sure 28:41-42 – al-Qasas)
Einige jener, die Unruhen und Korruption in der Gesellschaft hervorrufen, sind Leute, die Macht und Reichtum besitzen. Dies wird in einem Vers folgendermaßen ausgedrückt:
Und wenn Wir eine Stadt zu zerstören wollen, ergeht Unsere (letzte) Warnung an die üppig darin Lebenden. Wenn sie weiter freveln, erfüllt sich der Richtspruch an ihr, und Wir zerstören sie von Grund aus. (Sure 17:16 – al-Isra)
Und so haben Wir in jede Stadt die größten Übeltäter auftreten lassen, damit sie dort ihr Unwesen treiben. Doch sie überlisten sich nur selber und wissen es nicht. (Sure 6:123 – al-An'am)
Wenn wir über die Führer einer Gesellschaft reden, sind die ersten Dinge, die uns in den Kopf kommen, der Reichtum, den sie besitzen und die Macht, die sie durch solchen Reichtum innehaben und ausleben. Diese Führer kontrollieren viele der wichtigsten gesellschaftlichen Institutionen und können so ohne Schwierigkeit die Massen indoktrinieren und ihnen ihren Lebensstil und ihre Einstellung aufzwingen, welche weit von den Quranischen Werten entfernt sind. Eine andere Methode, die sie benutzen, ist das Einschüchtern der Tugendhaften durch ihre Macht. Dieses Merkmal von Führern wird in dem folgenden Vers beschrieben:
Doch niemand bekannte sich zu Moses außer einiger jungen Leute seines Volkes, aus Furcht vor Strafe des Pharao und seiner Oberhäupter. Denn Pharao war tatsächlich voller Macht im Land, und er war einer der maßlos Ausschweifenden. (Sure 10:83 – Yunus)
Die führenden Köpfe und Leiter dieser bösen Allianz sind Führer, die Einfluss auf die Massen haben. Diese Führer verbünden sich gegen die Tugendhaften und hecken Pläne aus, um sie zu besiegen oder sie ineffektiv zu machen. Bei ihren Bemühungen bekommen sie Hilfe von Leuten, die die gleichen Ansichten teilen. Die Schilderung über Prophet Moses im Quran gibt uns Beispiele hierfür:
Da kam ein Mann vom anderen Ende der Stadt herbeigeeilt und rief: "Moses! Die Oberhäupter beraten darüber, dich hinrichten zu lassen. Darum geh weg! Ich bin dir bestimmt ein guter Ratgeber." (Sure 28:20 – al-Qasas)
Dann zog sich Pharao zurück und raffte seine ganze List zusammen. Alsdann kam er (zum Treffen). (Sure 20:60 – Ta Ha)
Diese Verse stellen auch klar, dass die Führer der Bösen Versammlungen abhalten um Entscheidungen gegen die Tugendhaften zu treffen und ihre eigene Allianz durch das Zusammenbringen jener stärken wollen, von denen sie hoffen, sie gegen die Tugendhaften benutzen zu können. In der Geschichte der Menschheit folgten diejenigen, die der Allianz der Bösen anhingen, immer, entweder aus Angst, Schüchternheit oder Beeindrucktsein durch ihre Macht, den Führern der Bösen. Zum Beispiel würden jene, die skrupellos genug waren, unter dem Befehl von Führern wie Pharao, Mao, Hitler, Stalin und Pol Pot zu Millionen unschuldiger Menschen zu massakrieren oder solche, die terroristischen Vereinigungen beitraten und Menschen töteten, auch behaupten, dass sie solche Taten begingen, weil sie die Grausamkeit ihrer Führer fürchteten oder von ihrer Macht beeindruckt waren. Vielleicht gibt es in dieser Welt einige Leute, die von solchen heuchlerischen Erklärungen und Schuldzuweisungen getäuscht werden. Im Jenseits dagegen werden diese Erklärungen keine Wirksamkeit mehr besitzen. So ist das Ende der Bösen und ihrer Führer:
Er wird sprechen: "Tretet ins Feuer ein zu den Scharen der Dschinn und Menschen, die vor euch lebten." Und so oft eine Gruppe eintritt, verflucht sie die vorausgegangene, bis sie alle eingetreten sind und die letzte über die erste spricht: "Unser Herr, diese da haben uns irregeführt; so gib ihnen die doppelte Feuerspein." Er wird sprechen: "Jeder verdient das Doppelte, doch ihr versteht diese nicht." Und die erste wird zu der letzten sprechen: "Was habt ihr nun uns gegenüber für einen Vorteil? Kostet die Strafe nach Verdienst!" Siehe, denjenigen, die Unsere Botschaft der Lüge zeihen und sich hochmütig davon abwenden, werden die Tore des Himmels nicht geöffnet, und sie gehen nicht ins Paradies ein, bevor denn ein Kamel durch ein Nadelöhr geht. Und so belohnen Wir die Missetäter. (Sure 7:38-40 – al-A'raf)
Die Macht der Führer der Ungläubigen wird ihnen und den Leuten, die ihnen folgten dann nicht mehr nützen. Der Besitzer aller Macht und allen Seins ist unser Herr, Allah. Niemand kann etwas Gutes tun oder eine Person verletzen außer durch den Willen von Gott. In der Geschichte standen Gläubige, die sich dieser Wahrheit bewusst waren, weder unter dem Einfluss von Pharao, noch Nimrod, noch irgendeinem anderen bösen Führer. Sie fürchteten allein Gott, suchten sein Wohlgefallen und waren standhaft gegen das Böse. Im Quran informiert Allah uns beispielsweise, dass die Mehrheit des Volkes von Prophet Moses die Grausamkeit von Pharao und seiner unmittelbaren Gefolgschaft fürchtete und so vom richtigen Weg fernblieb. Nur einige junge Leute standen zu Moses. Ähnlich wurde den Zauberern, die von Pharao beauftragt wurden, einen Plan gegen den Propheten Moses auszubrüten, die Wahrheit deutlich und sie folgten Ihm sofort. Die Drohungen von Pharao beeinflussten den Glauben dieser tapferen und standhaften Menschen nicht. Das gute Verhalten der Zauberer wird im Quran folgendermaßen erzählt:
Doch die Zauberer warfen sich in Anbetung nieder. Und sprachen: "Wir glauben an den Herrn der Welten. Den Herrn von Moses und Aaron." Pharao sprach: "Glaubt ihr an Ihn, bevor ich es euch erlaube? Ihr habt diese List in dieser Stadt ersonnen, um ihre Bewohner daraus zuvertreiben. Aber ihr werdet schon nach erfahren... Wahrlich, ich haue euch wechselseitig Hand und Fuß ab; dann kreuzige ich euch gewiss allesamt." Sie sprachen: "Siehe, zu unserem Herrn kehren wir zurück. Du nimmst doch nur deshalb Rache an uns, weil wir an die Wunderzeichen unseres Herrn glauben, nachdem sie zu uns gekommen sind. Unser Herr, wappne uns mit Geduld und nimm uns als Gottergebene zu Dir." (Sure 7:120-126 – al-A'raf)
Wie diese Verse klar machen, können keinerlei Umstände, Bedrohungen oder Angriffe die Allianz jener zerstören, die aufrichtig und gewissenhaft sind. In der gleichen Weise wie die Bösen Führer haben, die sie zu Bosheit, Kaltherzigkeit und somit schließlich in die Hölle leiten, haben auch die Tugendhaften Leiter, die sie zur Wahrheit, zu Gottes Wohlgefallen und Mitgefühl und somit schließlich zum Paradies führen. Einige Verse beschreiben jene, die Menschen zu Tugendhaftigkeit und Güte führen:
Und Wir schenkten ihm Isaak, und Jakob dazu, und machten alle beide rechtschaffen. Und Wir machten sie zur Vorbildern, die auf Unser Geheiß rechtleiteten, und wiesen sie an, Gutes zu tun, das Gebet zu verrichten und Almosen zu entrichten. Und sie verehrten Uns. (Sure 21:72-73 – al-Anbiya)
Und Wir gaben ihnen Führer aus ihrer Mitte, die sie nach Unserer Anordnung rechtleiteten, nachdem sie sich als Standhaft erwiesen und fest an Unsere Botschaft geglaubt hatten. .(Sure 32:24 – al-Sadschda)
Diese waren rechtschaffene Leute, die ihr Leben lang Menschen zu Glauben und dem richtigen Weg Gottes führten.