Die materialistische Philosophie ist die Basis der Evolutionstheorie. Der Materialismus beruht auf der Annahme, dass alles Existierende aus Materie besteht. Nach dieser Philosophie existiert Materie seit Ewigkeit, wird für immer weiter existieren, und es gibt nichts außer Materie. Um die Behauptungen der materialistischen Philosophie zu untermauern, benutzen die Materialisten eine "Reduktionismus" genannte Logik. Dies ist die Vorstellung, dass auch unbeobachtbare Dinge durch materielle Ursachen erklärt werden können.
Nehmen wir das Beispiel des menschlichen Verstandes. Es ist offensichtlich, dass man ihn weder sehen, noch anfassen kann. Überdies ist sein Zentrum nicht im menschlichen Gehirn. Diese Situation führt uns unvermeidlich zu der Schlussfolgerung, dass Verstand eine Entität jenseits von Materie ist. Daher ist das Wesen, das wir als "Ich" bezeichnen, das denkt, liebt, fürchtet, sorgt und Freude und Schmerz empfinden kann, kein materielles Wesen in der Art eines Sofas, eines Tisches oder eines Steins.
Materialisten jedoch glauben, dass Verstand auf Materie reduzierbar ist. Nach dieser Behauptung sind Denken und Fühlen, alle unsere geistigen Aktivitäten nichts als chemische Reaktionen, die zwischen den Atomen im Gehirn stattfinden. Jemanden zu lieben ist eine chemische Reaktion in einigen unserer Gehirnzellen, Furcht eine andere. Der berühmte materialistische Philosoph Karl Vogt ist bekannt für seine Behauptung dass "... das Gehirn Gedanken absondert wie die Leber Galle absondert". Galle ist Materie, es gibt jedoch keinen Beweis dafür, dass Gedanken es auch sind.
Reduktionismus ist eine logische Schlussfolgerung. Eine logische Schlussfolgerung kann jedoch auf solider oder auf einer sehr schwachen Grundlage stehen. Aus diesem Grund ist die Frage, die wir stellen müssen: Was passiert, wenn Reduktionismus mit wissenschaftlichen Daten verglichen wird?
Materialistische Wissenschaftler und Denker des 19. Jahrhunderts dachten, die Antwort sei, dass die Wissenschaft den Reduktionismus verifizieren würde.
Die Wissenschaft des 20. Jahrhunderts enthüllte jedoch ein ganz anderes Bild. Eines der herausragenden Merkmale dieses Bildes ist die "Information", die in der Natur vorhanden ist und niemals auf Materie reduziert werden kann.
Die Information in der DNS kann unmöglich durch Zufall und natürliche Prozesse entstanden sein.
Wir haben bereits an anderer Stelle die unglaublich umfassende Information erwähnt, die in der DNS aller Lebewesen enthalten ist. Etwas mit dem Durchmesser eines hunderttausendstel Millimeters enthält eine "Datenbank", die alle physischen Details des Körpers eines Lebewesens enthält. Außerdem enthält der Körper ein System, dass diese Information "lesen" kann, sie interpretiert und eine entsprechende "Produktion" durchführt. In allen Zellen wird die Information der DNS durch verschiedene Enzyme "gelesen" und es werden Proteine hergestellt. Dieses System ermöglicht die Produktion von Millionen Proteinen pro Sekunde, von Proteinen genau des "angeforderten" Typs an genau den Stellen des Körpers, an denen sie gebraucht werden. So werden tote Augenzellen durch lebende ersetzt und alte Blutzellen durch neue.
Erwägen wir nun die Behauptung des Materialismus: Ist es möglich, dass die in der DNS enthaltene Information auf Materie reduziert werden kann, wie Materialisten suggerieren? Kann die Auffassung akzeptiert werden, dass die DNS eine simple Ansammlung von Materie ist und dass die in ihr enthaltene Information als Resultat zufälliger Interaktionen von Materieteilchen entstand?
Alle wissenschaftlichen Beobachtungen, Experimente und Forschungen des 20. Jahrhunderts zeigen, dass die Antwort definitiv "Nein" zu lauten hat. Prof. Dr. Werner Gitt sagt dazu folgendes:
Ein Codierungssystem bringt immer einen immateriellen intellektuellen Prozess mit sich. Ein physischer Gegenstand kann keinen Informationscode produzieren. Alle Experimente zeigen, dass jede kreative Information eine geistige Anstrengung repräsentiert, die zu einem Erzeuger eines Gedankens zurückverfolgt werden kann, der seinem eigenen freien Willen benutzt hat und der mit intelligentem Verstand ausgestattet ist... Es gibt kein bekanntes Naturgesetz, keinen bekannten Prozess und keine bekannte Abfolge von Ereignissen, die verursachten, dass Information von selbst in Materie auftaucht....384
Werner Gitt's Worte fassen den Erkenntnisstand aus 50 Jahren Informationstheorie, die inzwischen als Teilgebiet der Thermodynamik akzeptiert wird, zusammen. Die Informationstheorie untersucht Art und Herkunft von Information im Universum. Die Quintessenz der Informationstheoretiker nach jahrelangen Studien ist: "Information ist etwas, dass sich von Materie unterscheidet. Sie kann niemals auf Materie allein reduziert werden. Die Ursprünge von Information und physischer Materie müssen separat untersucht werden."
Denken wir zum Beispiel an die Entstehung eines Buches. Ein Buch besteht aus Papier, Druckfarbe und den Informationen, die es enthält. Papier und Tinte sind Materie, hergestellt aus Cellulose, beziehungsweise aus verschiedenen Chemikalien. Die im Buch enthaltene Information jedoch ist immateriell, und sie kann keine materielle Herkunft haben. Die Quelle der in jedem Buch enthaltenen Information ist der Verstand der Person, die es geschrieben hat.
Darüber hinaus bestimmt dieser Verstand, wie Papier und Druckfarbe benutzt werden. Anfangs entsteht ein Buch im Verstand des Autors. Der Autor erzeugt eine verstandesmäßige Logik und ordnet seine Sätze entsprechend. In einem zweiten Schritt bringt er sie in eine materielle Form, soll heißen, er "übersetzt" die Informationen seines Verstandes in Buchstaben, indem er einen Füllhalter, eine Schreibmaschine oder einen Computer benutzt. Später werden diese Buchstaben in einem Buchverlag gedruckt und nehmen die Form eines Buches an, das aus Papier und Druckfarbe besteht.
Infolgedessen können wir folgende generelle Schlussfolgerung ziehen: Wenn Materie Information enthält, dann muss diese Materie gestaltet worden sein von einem Verstand, der die fragliche Information besaß. Zuerst gibt es den Verstand. Dieser Verstand transformiert die ihm eigene Information in Materie, was einen Schöpfungsakt konstituiert.
Wenn wir diese wissenschaftliche Definition von Information auf die Natur anwenden, so folgt daraus ein sehr wichtiges Ergebnis. Die Natur fließt über mit Information, wie am Beispiel der DNS deutlich wird, und da diese Information nicht auf Materie allein reduziert werden kann, muss sie von einer Entität jenseits von Materie stammen.
Einer der Vorreiter der Evolutionstheorie, George C. Williams, erkennt diese Realität an, die die meisten Materialisten und Evolutionisten nur zögernd bereit sind, zur Kenntnis zu nehmen. Williams hat den Materialismus über Jahre hinweg verteidigt, doch in einem seiner Artikel aus dem Jahr 1995 stellt er die Fehlerhaftigkeit des materialistischen Ansatzes fest, der alles Bestehende für Materie hält:
Evolutionistische Biologen haben nicht erkannt, dass sie mit zwei verschiedenen, keine gemeinsamen Maßstäbe besitzenden Bereichen hantieren: Dem Bereich der Information und dem Bereich der Materie... Beide Bereiche werden niemals in dem üblicherweise angenommen Sinn des Begriffs "Reduktionismus" zusammengeführt werden können... Das Gen ist ein Informationspaket, kein Objekt... Wenn Sie in der Biologie über Gene und Genotypen und Genpools reden, dann reden Sie über Information, nicht über objektive physikalische Realität... Dieser Mangel an gleichartigem Beschreibungsinstrumentarium macht Materie und Information zu zwei getrennten Bereichen der Existenz, die man getrennt, in ihren eigenen Begriffswelten diskutieren muss.385
Wir haben bereits beschrieben, dass "Wissen" ein das Leben ausmachendes fundamentales Prinzip ist, und klar ist auch, dass dieses Wissen die Existenz eines intelligenten Schöpfers beweist. Die Evolutionstheorie und die materialistische Philosophie, die das Leben als Ergebnis von Zufällen in einer ausschließlich materiellen Welt sehen, sind völlig hilflos angesichts dieser Realität.
In evolutionistischen Schriften tritt diese Hilflosigkeit manchmal offen zu Tage. Eine offene und ehrliche Autorität ist der wohlbekannte französische Zoologe Pierre Paul Grassé. Er ist Materialist und Evolutionist, gibt aber mitunter die verzwickte Lage, in der sich die Theorie befindet, offen zu. Nach Grassé ist das wichtigste Faktum, das die darwinistische Erklärung disqualifiziert, die Tatsache, dass es "Wissen" ist, welches Leben erst ermöglicht:
Jedes Lebewesen verfügt über eine enorme Menge an "Intelligenz", viel mehr als nötig wäre, die prächtigsten Kathedralen zu bauen. Heute wird diese "Intelligenz" Information genannt, doch es ist immer noch dasselbe. Sie ist nicht programmiert wie in einem Computer sondern eher konzentriert in der chromosomalen DNS oder in der DNS jeder anderen Organelle einer Zelle. Diese Intelligenz ist die notwendige Bedingung des Lebens. Wo kommt sie her?... Dies ist ein Problem, das beide angeht, Biologen und Philosophen, und gegenwärtig jedenfalls scheint die Wissenschaft es nicht lösen zu können.387
Der Grund warum Pierre Paul Grassé sagt "... die Wissenschaft scheint es nicht lösen zu können,"... ist, dass er eine nicht materialistische Erklärung als unwissenschaftlich ansieht. Doch die Wissenschaft selbst disqualifiziert die Hypothesen der materialistischen Philosophie und beweist die Existenz eines Schöpfers. Grassé und andere materialistische "Wissenschaftler" ignorieren diese Realität oder sagen: "Die Wissenschaft erklärt es nicht." Sie tun dies, weil sie in erster Linie Materialisten sind und erst in zweiter Linie Wissenschaftler, und sie glauben weiterhin an den Materialismus, auch wenn die Wissenschaft genau das Gegenteil beweist.
Aus diesem Grund, und um dem an jede Wissenschaft zu stellenden Anspruch gerecht zu werden, muss man unterscheiden zwischen Wissenschaft und materialistischer Philosophie.
384 Encyclopaedia Britannica, "Modern Materialism." (Hervorhebung wurde hinzugefügt)
385 Werner Gitt, In the Beginning Was Information, CLV, Bielefeld, Germany, S. 107, 141. (Hervorhebung wurde hinzugefügt)
386 George C. Williams, The Third Culture: Beyond the Scientific Revolution, Simon & Schuster, New York, 1995, S. 42-43. (Hervorhebung wurde hinzugefügt)
387 Pierre P. Grassé, The Evolution of Living Organisms, 1977, S. 168.