Der Quran erreichte uns in genau derselben Form, in der er unserem Propheten offenbart wurde. In folgendem Vers versprach Gott, ihn unverändert zu bewahren. Wahrlich, Wir sandten die Ermahnung herab, und Wir wollen fürwahr ihr Bewahrer sein. (Sure al-Hidschr, 15:9)
Die heiligen Schriften, die vor dem Islam offenbart wurden, verloren im Lauf der Zeit ihre ursprüngliche Form, sie sind entweder unvollständig oder unkorrekt. Im Fall des Quran gab Gott Seine Offenbarungen dem Gedächtnis des Propheten ein. Darüber hinaus berichtete er jede einzelne Offenbarung, nachdem er sie empfangen hatte, seinen zahlreichen Gefährten, damit sie sie niederschrieben; dadurch stellte er sicher, dass der Quran in seiner originalen Textform erhalten blieb. Der Kalif Abu Bakr (632-634) ließ den Quran zu einem einzigen Buch zusammenfügen, und der Kalif Osman (644-656) ließ Kopien an alle Islamischen Städte senden.
Die folgenden Verse erklären, wie unser Prophet versuchte, die Offenbarungen im Gedächtnis zu behalten und wie Gott ihm dabei half:
Unser Prophet lernte den Quran also auf eine besondere Weise auswendig, denn Gott gab ihm die Verse ins Gedächtnis. Da seine Gefährten noch zu Muhammads Lebzeiten alles niederschrieben, ist gemäß Gottes Versprechen seit Beginn der Offenbarungen vor 1400 Jahren kein einziger Buchstabe verändert worden. So blieb Gottes Offenbarung unbeschadet bis zum heutigen Tag erhalten.
Auch die Tatsache, dass der Quran keine inneren Widersprüche und andere Unstimmigkeiten aufweist, zeigt, dass er von Gott stammt und gegen Abänderungen immun ist. Der Quran ist in sich konsistent, und er stimmt vollständig mit den historischen Entwicklungen und den wissenschaftlichen Entdeckungen überein. Diese Eigenschaften sind so deutlich, dass unser Herr feststellte:
In normalen Büchern kann man viele Widersprüche finden. Jedes Wort des Quran aber ist mit allen anderen Worten vereinbar. Außerdem liefert der Quran sowohl Informationen über vergangene Generationen und Gemeinden, verschiedene Formen der Verwaltung, militärische Strategien und viele andere Themen als auch über vergangene und zukünftige Ereignisse. Der Quran stimmt auch völlig überein mit historischen Fakten und mit Entwicklungen, die nach seiner Offenbarung stattfanden. Zum Beispiel beschreiben die ersten Verse der Sure ar-Rum, dass das byzantinische Reich eine große Niederlage erleiden, aber bald darauf wieder siegreich sein werde:
Diese Verse wurden um 620 offenbart, fast 7 Jahre, nachdem die götzenanbetenden Perser die christlichen Byzantiner besiegt hatten. Tatsächlich war Byzanz so schwer geschlagen worden, dass sein Überleben in Frage stand. So schien vielen der vorhergesagte Sieg unmöglich zu sein, auch die arabischen Polytheisten glaubten nicht daran.
Im Dezember 627 lieferten sich das Byzantinische und das Persische Reich die Entscheidungsschlacht bei Niniveh. Dieses Mal schlugen die Byzantiner die Perser völlig unerwartet. Einige Monate später mussten die Perser mit Byzanz einen Vertrag schließen, der sie zwang, das Byzantinische Territorium zurückzugeben. So war der Sieg der Byzantiner, den Gott versprochen hatte, auf wunderbare Weise wahr geworden. Dieses eine Beispiel allein beweist, dass der Quran das Wort Gottes ist.
Eine weitere Eigenschaft des Quran besteht darin, dass er wesentliche Fakten zu Gebieten wie Astronomie, Physik und Biologie zu einer Zeit enthält, in der die Menschen sehr wenig über diese Dinge wussten. Der Quran war den Bewohnern des Arabiens des siebten Jahrhunderts offenbart worden, deren Gesellschaft viele Aberglauben und haltlose Auffassungen pflegten, die sie als wissenschaftlich ansahen. Da ihnen die zur Untersuchung der Natur und des Universums notwendige Technologie fehlte, glaubten sie an Legenden, die von vergangenen Generationen überliefert waren. Zum Beispiel glaubten sie, die Erde sei flach und habe an den Rändern hohe Berge, die als Stützen für das hoch über ihren Köpfen befindliche Himmelszelt dienten. Der Quran beseitigte solchen Aberglauben, denn er enthüllte:
Verschiedene wissenschaftliche Tatsachen, die erst kürzlich mit Hilfe der Technik entdeckt wurden, wurden vor 1400 Jahren im Quran dargelegt. Diese Tatsachen sind ein weiterer Beweis, dass der Quran das Wort Gottes ist.
Der Quran ist in einer Sprache von solch unübertroffener Schönheit und so beziehungsreich geschrieben, dass er die übliche Sprache transzendiert. Zur Zeit seiner Offenbarung lieferten sich die Dichter Arabiens einen Wettstreit um die besten literarischen Werke. Doch der einmalig schöne Stil des Quran zog ihre Bewunderung auf sich, und sie konnten nicht anders, als seine literarisch wunderbare Natur anzuerkennen.
Davon abgesehen ist ein komplizierter mathematischer Code, der die menschliche Intelligenz bei Weitem übersteigt, im Stoff des Quran eingebettet. Manche miteinander in Beziehung stehenden Worte werden im Quran gleich oft wiederholt. Zum Beispiel: Das Wort "Tag" wird 365 Mal wiederholt, "Tage" 30 Mal, "Monat" 12 Mal, "Satan" und "Engel" werden 88 Mal wiederholt, "Welt" und "Jenseits" 115 Mal, "Sommerhitze" und "Winterkälte" werden 5 Mal wiederholt, "Bestrafung" 117 Mal, "Vergebung" 234 Mal, doppelt so oft wie "Bestrafung", "Reichtum" wird 26 Mal wiederholt und "Armut" 13 Mal.
Solche Fakten zeigen ganz klar, dass der Quran das Wort Gottes ist, nicht das Wort eines Menschen. Er ist Gottes Offenbarung an den Propheten Muhammad, und er ist seit seiner Offenbarung unverändert geblieben.
Gott erklärt diese überlegene Eigenschaft wie folgt:
Sprich: "Wahrlich, selbst wenn sich Menschen und Dschinn zusammentäten, um einen Quran wie diesen hervorzubringen, brächten sie nichts Gleiches hervor, auch wenn die einen den anderen beistünden." (Sure al-Isra', 17:88)