Der Quran berichtet ausführlich von Satan und warnt uns vor seinen Tricks. Um seinen subtilen Fallstricken und Ränken zu entgehen, müssen wir diese Kreatur analysieren.
Nachdem Gott Adam erschaffen hatte, befahl er seinen Engeln, sich vor diesem niederzuwerfen. Alle taten dies auch, ausser Satan, der vorbrachte, er sei höhergestellt, weil er aus Feuer erschaffen worden sei, im Gegensatz zu Adam, der aus Lehm geschaffen sei:
Und wahrlich, Wir erschufen euch und formten euch dann. Dann sprachen Wir zu den Engeln: "Werft euch vor Adam nieder!" Und sie warfen sich nieder, außer Iblis. Er war nicht bei denen, die sich niederwarfen. Er sprach: "Was hinderte dich, dich niederzuwerfen, als Ich es dir befahl?" Er sagte: "Ich bin besser als er. Du hast mich aus Feuer erschaffen, ihn aber erschufst Du aus Ton."(Quran, 7:11-12)
Satan glaubte, er würde sich erniedrigen, wenn er sich vor Adam niederwürfe. Aufgrund dieses Stolzes und seines Hochmuts weigerte er sich, Gottes Befehl zu befolgen. Obwohl er wusste, dass Gott alles erschaffen hatte und über alles gebot, wurde er hochmütig und behauptete er sei höhergestellt als der Prophet Adam. Das war eine grosse Respektlosigkeit; er sagte einerseits, er glaube an Gott, andererseits wagte er es, sich Ihm zu widersetzen.
Eine Täfelung mit der Basmalah (Im Namen Gottes, des Allerbarmherzi gsten, Allergnädigste nl) im Tugra Stil von Ismail Hakki Altunbezer (aus der Kalligraphie Sammlung von Ekrem Hakki Ayverdi).
In seiner Arroganz dachte Satan fälschlicherweise, er könne seinen Stolz bewahren, indem er sich weigere, sich vor Adam niederzuwerfen. Doch im Gegensatz zu dem, was er erwartete, wurde er masslos gedemütigt und anschliessend vertrieben. Von nun an sollte er in der Geschichte der Menschheit als der Übelste der Üblen bekannt werden, ein Wesen, verdammt zu den Qualen der Hölle. Der Quran beschreibt die Vertreibung aus Gottes Gegenwart wie folgt:
Er sprach: "Weg und hinab mit dir! Es geziemt dir nicht, hier hochmütig zu sein. Darum hinaus mit dir, siehe, du bist einer der Gedemütigten." (Quran, 7:13)
Er sprach: "Weg von hier, verachtet und verstoßen! Wahrlich, wer von ihnen dir folgt, mit euch allesamt fülle ich die Hölle!"(Quran, 7:18)
Tatsächlich gehen alle arroganten, eingebildeten Menschen in dieselbe Falle. Satan verführt sie, zu glauben, wer sich selbst aufplustere, erlange Respekt und Achtung. Doch tatsächlich erhält er das Gegenteil. Er wird vor allen anderen gedemütigt werden, denn: „… Siehe, Gott liebt nicht den Hochmütigen, den Prahler." (Quran, 4:36) Er wird auch unter allen anderen Menschen erniedrigt werden, den niemand mag arrogante Menschen. So haben sie denn auch keine wirklichen Freunde und jeder verachtet sie. Diese Demütigung ist eine ihrer schlimmsten Erfahrungen; doch eine noch grössere Erniedrigung werden die Höllenqualen sein, die sie gemeinsam mit Satan und seinen Günstlingen erleiden müssen.
Nachdem Satan aus Gottes Gegenwart vertrieben war, begann er seinen Kampf, der bis zum Tag des Gerichts andauern wird. Er schmeichelt sich seitdem in das Leben der Menschen ein, um sie zu täuschen und in die Irre zu führen. Seine erste grosse böse Tat war, Adam und seine Frau zu verführen, die zu jener Zeit im Paradies lebten. Der Quran berichtet von diesem Ereignis am Beginn der Geschichte der Menschheit:
"O Adam! Du und deine Frau, bewohnt das Paradies und esst, wovon ihr wollt. Nähert euch jedoch nicht diesem Baum, sonst tut ihr Unrecht." Und Satan flüsterte ihnen ein, dass er ihnen zeigen wolle, was ihnen verheimlicht war - ihre Nacktheit. Und er sagte: "Euer Herr hat euch diesen Baum nur verboten, damit ihr nicht Engel oder unsterblich werdet." Und er schwur ihnen: "Gewiss bin ich euch ein guter Berater." So verführte er sie durch Betrug. Und als sie von dem Baume gekostet hatten, wurde ihnen ihre Blöße bewusst. Daher fingen sie an, Blätter des Paradieses über sich zusammenzuheften. Und ihr Herr rief sie: "Verbot ich euch nicht jenen Baum und sprach zu euch: »Siehe, der Satan ist euch ein offenkundiger Feind?" Sie antworteten: "Unser Herr, wir haben gegen uns selber gesündigt, und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst, dann sind wir wahrlich verloren." Er sprach: " Hinab mit euch! Einer sei des anderen Feind. Auf der Erde sollt ihr eueren Wohnsitz und einen Nießbrauch auf Zeit haben." Er fuhr fort: "Auf ihr sollt ihr leben, und auf ihr sollt ihr sterben, und aus ihr sollt ihr hervorgeholt werden." (Quran, 7:19-25)
Dies war der Beginn des menschlichen Lebens in dieser Welt, und so war der Zustand von Adam. Doch er bereute und Gott vergab ihm. Satan’s Kampf gegen die Menschen endete jedoch nicht.
Gott sagt uns, dass Dämonen in Menschengestalt oder als Dschinn auftreten können, so dass sie die Menschen durch ihre irreführenden Einflüsterungen vom rechten Weg abbringen können:
Sprich: "Ich suche Zuflucht zum Herrn der Menschen, dem Herrscher der Menschen, dem Gott der Menschen, vor dem Übel des sich ein- und ausschleichenden Einflüsterers, der in die Herzen der Menschen einflüstert - (sei er) von den Dschinn oder den Menschen." (Quran, 114:1-6)
Wir müssen also vorsichtig sein vor Dämonen, die in anderer Gestalt daherkommen. Die Menschen können Satan nicht sehen, es sei denn, Gott will es anders, und er kann ihren Verstand nur beeinflussen durch böse Gedanken, Angst und mit antireligiösen Ideen. Wenn die Menschen erkennen würden, dass solche Ideen nicht von ihnen selbst stammen, sondern von Satan, so würden sie sich sofort Gott zuwenden und gute, erbauliche Gedanken entwickeln. Würden sie den Quran rezitieren, so hätte Satan keinen Einfluss auf sie.
Und wenn dich Satan anstacheln will, nimm deine Zuflucht zu Gott. Siehe, Er ist hörend und wissend. Die Gottesfürchtigen erinnern sich gewiss (an Gott), wenn sie eine üble Anregung Satans erreicht; und siehe, dann werden sie hellsichtig. (Quran, 7:200-201)
Manchmal erscheinen uns Satans Diener als Freunde, als Intellektuelle oder als ein aggressives Individuum. Diese Dämonen erinnern in jeder Beziehung an Menschen und versuchen, durch ihre Worte und Handlungen die Menschen von Gott abzubringen und ihre Begierden für diese Welt zu erwecken.
Gott sagt, Satan’s Armee habe, seitdem die ersten Menschen auftauchten, versucht, die Menschen vom rechten Weg abzubringen. Doch die, die auf Gottes weg unbeirrbar weitergehen, werden am Ende siegreich sein. Satan und seine Armee aber werden ihre Vergeltung in der Hölle erhalten:
Dann werden sie kopfüber hineingeworfen, sie und die Verirrten und Iblis Scharen allesamt. (Quran, 26:94-95)
Nachdem er aus Gottes Gegenwart vertrieben wurde, gab Satan den Menschen die Schuld an seinem Desaster und beschloss in seinem Zorn, sie in die Irre zu führen. Doch er wurde in Wahrheit für seine eigene Unmoral, Unverschämtheit, Arroganz und seinen Ungehorsam bestraft. Geblendet von seiner Arroganz sah Satan diese Wahrheit jedoch nicht ein und schwor einen Eid:
Er sagte: "Gib mir eine Frist bis zum Tag der Auferstehung." Er sprach: "Fürwahr, die Frist ist dir gewährt." Er sagte: "Wie Du mich in die Irre gehen ließest, werde ich ihnen auf Deinem geraden Weg auflauern. Dann will ich von vorn und von hinten, von ihrer Rechten und von ihrer Linken über sie kommen, und Du wirst die Mehrzahl von ihnen undankbar finden." (Quran, 7:14-17)
Eine Tatktik von Satan ist es, die Schwächen der Menschen auszunutzen, um sie zu täuschen. So wurden Adam und sein Frau mit dem Versprechen des ewigen Lebens betrogen. Satan versucht, die Menschen in die Irre zu führen, indem er ihre Bindung an das irdische Leben verstärkt, es attraktiv, wünschenswert und ewig erscheinen lässt. Der folgende Vers erklärt:
Er sprach: "Mein Herr! Du hast mich abirren lassen; so will ich ihnen jetzt auf Erden (das Böse) anziehend machen und sie allesamt verführen.(Quran, 15:39)
So kann Satan den Verstand eines Geschäftsmannes so beeinflussen, dass dieser nur noch seine Arbeit im Sinn hat und materiellen Gewinn und finanzielle Aspekte über alles andere stellt. Der Geschäftsmann wird alle moralischen und geistigen Werte beiseite schieben, die Religion zurückweisen und die Existenz des Jenseits bestreiten. Indem Satan die Schwächen dieses Menschen ausnutzt, entfremdet er ihn von der Religion.
So hat Satan das Volk von Saba in die Irre geführt, wie uns Gott im Quran erklärt:
Siehe, ich fand dort eine Frau, die über sie herrscht. Sie verfügt über alle Dinge im Überfluss und besitzt einen herrlichen Thron. Auch fand ich heraus, dass sie und ihr Volk an Stelle Gottes die Sonne anbeten. Satan hat ihnen ihre Werke in schönem Licht erscheinen lassen und sie abseits vom Weg geführt, so dass sie nicht rechtgeleitet sind und Gott nicht anbeten, der das Verborgene in den Himmeln und auf Erden zum Vorschein bringt und weiß, was ihr verbergt und was ihr offen tut. Gott - es gibt keine Gottheit außer Ihm, Dem Herrn des herrlichen Thrones."(Quran, 27:23-26)
Doch Satan’s Tricks und Taktiken sind in Wahrheit äusserst schwach, und über aufrichtige Gläubige, die ihrem Gewissen folgen und Gott und den Quran im Sinn behalten, hat er keine Macht.
Satan's betrügerische Taktiken und Schmeicheleien können einen Gläubigen nicht beeinflussen. Jeder, der einen starken Glauben hat, wie im Fall des Propheten Salomon, kann die Pläne Satans durchkreuzen und ihn ins Leere laufen lassen. Über Gläubige, die Gott ständig erinnern, die Güte und Schönheit seiner Schöpfung erkennen, sich Ihm zuwenden und sich bei allem, was sie tun, am Quran orientieren, haben Satan’s Ränke keine Macht, denn:
Siehe, er hat keine Macht über die, welche gläubig sind und auf ihren Herrn vertrauen; denn seine Macht reicht nur über die, welche seinen Beistand suchen und Ihm Gefährten geben. (Quran, 16:99-100)
Teil der Jali-Thuluth Handschrift von Mehmet Tahir: "Möge Gott euch helfen." Der Rand ist goldüberzogen.
In einem anderen Vers Sagt Gott, dass Satan keine zwingende Macht hat. Doch ihm wurde Einfluss gegeben, um die Guten von den Bösen unterscheiden zu können:
So fand Iblis seine Meinung von ihnen bestätigt; sie folgten ihm alle, mit Ausnahme eines Teils der Gläubigen. Doch er hatte keine Macht über sie. Wir wollten nur unterscheiden, wer an das Jenseits glaubt und wer darüber im Zweifel ist. Und Dein Herr wacht über alle Dinge. (Quran, 34:20-21)
Satan ist keine unabhängige Kreatur. Was er tut, geschieht mit Gottes Kenntnis. So trennt Er die, die Satan folgen, von den Gottgläubigen, die nicht in seine Falle gehen.
Er lügt und betrügt. (Quran, 14:22)
Er rebelliert. (Quran, 22:3)
Er hat nur die Macht zu rufen. (Quran, 14:22)
Er ist hochmütig. (Quran, 4:117)
Sein Einfluss auf die Menschen ist widerlich. (Quran, 8:11)
Er will die Menschen davon abhalten, Gott zu danken. (Quran, 7:17)
Er versucht, die Menschen einzuschüchtern. (Quran, 3:175)
Er versucht, die Beziehungen zwischen den Gläubigen zu zerstören.(Quran, 17:53; 5:91)
Er versucht, die Menschen zu überzeugen, er gebe ihnen guten Rat.(Quran, 7:20-21)
Er benutzt den Namen Gottes, um die Menschen zu täuschen. (Quran, 35:5-6)
Er will, dass die Gläubigen zaghaft werden. (Quran, 3:155)
Er bricht seine Versprechungen. (Quran, 14:22)
Er versucht, die Menschen in Sorge und Zweifel zu stürzen. (Quran, 4:119-20)
Er stellt abweichlerische Praktiken als attraktiv und wünschenswert dar. (Quran, 27:24)
Er bedroht die Menschen mit Armut. (Quran, 2:268)
Er will die Menschen hochmütig machen. (Quran, 38:74-75)
Er drängt die Menschen, nur zum Schein zu beten. (Quran, 4:38)
Er versucht, die Menschen dem Quran zu entfremden. (Quran, 43:36-37)
Er macht die Menschen achtlos und vergesslich.(Quran, 58:19; 6:68; 18:63)
Er versucht, die Menschen zu emotionalem Handeln zu bewegen.(Quran, 17:64; 60:1-3)
Er lässt die Menschen sich Details verstricken. (Quran, 2:67-71)
Er drängt die Menschen zu Ausschweifungen. (Quran, 17:26-27)
Wie wir sehen, ist Satan eine Kreatur, die es wagte, sich Gott zu widersetzen, die aufrührerisch ist und den Menschen extrem feindselig gesinnt ist; Satan scheut keine Mühe, die Menschen vom rechten Weg abzubringen. Die Tatsache das der Prophet Salomon die Dschinn unter Kontrolle hatte und sie zum Vorteil für die wahre Religion einsetzte, ist ein sicherer Hinweis darauf, dass er einer der grössten Diener Gottes war.