Die Dschinn im Quran

Bereits zuvor haben wir erklärt, wie Gott dem Propheten Salomon grosse Unterstützung zuteil werden liess, indem er ihm die Dschinn unterstellte.

Nun müssen wir betrachten, was uns der Quran darüber berichtet:

Und die Dschinn erschuf Er aus rauchlosem Feuer. (Quran, 55:15)

Und die Dschinn erschufen Wir zuvor aus dem Feuer des glühenden Windes. (Quran, 15:27)

Der Quran berichtet, dass die Dschinn in ihren eigenen Gesellschaften leben, dass sie Gemeinschaften gebildet haben und dass sie Vorfahren haben. (Quran, 7:38; 18:50) Obwohl sie in einer anderen Dimension leben, können die Dschinn die Menschen beobachten und ihnen zuhören.

Ein Dämon der Dschinn versicherte Salomon, er könne ihm den Thron der Königin von Saba bringen, noch bevor er sich von seinem Stuhle erhoben habe, und er sagte: "... Ich bin wirklich dafür stark genug und auch verlässlich." Diese Worte könnten darauf hinweisen, dass er sich extrem schnell von einem zum anderen Ort bewegen und materielle Objekte transportieren konnte.

Gott sagt uns, warum die Dschinn erschaffen worden sind: "Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen.“ (Quran, 51:56) Wie die Menschheit werden sie von Botschaftern und heiligen, offenbarten Büchern gewarnt, sie werden geprüft in dieser Welt, sie beten und gehorchen Gott, und sie werden eine Belohnung erhalten von Gott. Der Quran stellt fest:

"O Gemeinschaft der Dschinn und Menschen! Kamen nicht aus euerer Mitte Gesandte zu euch, um euch Meine Botschaft zu verkünden und euch das Eintreffen dieses eures Tages zu verkünden?" Sie sprechen: "Wir legen Zeugnis gegen uns selbst ab." Betrogen hat sie das irdische Leben, und sie legen gegen sich selbst Zeugnis ab, dass sie Ungläubige waren. (Quran, 6:130)

Wie der Vers ausführt, unterliegen die Dschinn denselben Prüfungen wie die Menschheit. Manche lassen sich von den vegänglichen Vergnügungen der Welt täuschen und sie ignorieren die Warnungen, dem rechten Weg zu folgen. Die Dschinn, die die Stimme der Botschafter hören können und die Rezitationen des Quran und die den anderen Dschinn berichten können, was sie erfahren haben, lauschten den Worten des Propheten Muhammad:

Und als Wir eine Schar Dschinn zu dir kommen ließen, um dem Quran zu lauschen: Als sie da waren, sagten sie (zueinander): "Schweigt und lauscht!" Und als (sein Vortragen) beendet war, kehrten sie zu ihrem Volk zurück, um es zu warnen. Sie sprachen: "O unser Volk! Wir haben ein Buch gehört, das nach Moses hinabgesandt worden ist und das bestätigt, was ihm vorausgegangen ist. Es leitet zur Wahrheit und auf einen geraden Weg.(Quran, 46:29-30)

In verschiedenen Versen spricht Gott gleichzeitig zu den zu den Dschinn und den Menschen, rät ihnen und warnt sie vor den Qualen der Hölle. Im Quran, Sure 7, Vers 38, verfügt Gott: „… Tretet ins Feuer ein zu den Scharen der Dschinn und Menschen, die vor euch lebten...“

Hier einige Verse, in denen sich Gott an Dschinn und Menschen zugleich wendet:

Sie sind es, an denen sich das Urteil erfüllt, das schon über Völker von Dschinn und Menschen, die vor ihnen dahingingen, ausgesprochen worden war: dass sie verloren sind. (Quran, 46:18)

Und wahrlich, Wir bestimmten viele der Dschinn und der Menschen für die Hölle. Herzen haben sie, mit denen sie nicht verstehen. Augen haben sie, mit denen sie nicht sehen. Und Ohren haben sie, mit denen sie nicht hören. Sie sind wie das Vieh, ja verirren sich noch mehr. Sie sind die Achtlosen. (Quran, 7:179)

Gläubige und Ungläubige

Der Quran sagt: Manche Dschinn glauben an Gott und folgen seinem Weg, während andere Gottlos und rebellisch sind. Muslimische Dschinn hören zu, wenn der Quran rezitiert wird, wie die folgenden Verse zeigen:

Sprich: "Offenbart wurde mir, dass eine Schar der Dschinn lauschte und sagte: "Wir haben einen wunderbaren Quran gehört. Er leitet zum rechten Weg. Wir glauben daher an ihn und stellen unserem Herrn niemals etwas zur Seite. Er! Erhaben ist die Herrlichkeit unseres Herrn! Er hat sich weder eine Gefährtin genommen noch einen Sohn. (Quran, 72:1-3)

Aber ein Narr unter uns machte empörende Äußerungen über Gott, während wir gedacht hatten, dass Menschen oder Dschinn nie etwas falsches über Gott äußern würden.(Quran, 72:4-5)

Es gibt verschiedene Gruppen von Dschinn: aufrichtige Muslime, Heiden und Polytheisten und solche, die Lügen über Gott verbreiten:

Und unter uns sind manche rechtschaffen, andere sind es nicht; wir gehen verschiedene Wege. Doch wir meinen, dass wir Gott auf Erden niemals entrinnen könnten und Ihm auch nie durch Flucht (von hier) entkommen könnten. Als wir nun die Rechtleitung hörten, glaubten wir daran. Wer aber an seinen Herrn glaubt, braucht weder Verminderung (seiner Rechte) noch Übervorteilung zu fürchten. (Quran, 72:11-13)

Wie die Menschheit sind auch die Dschinn verantwortlich, Gottes Buch zu folgen. Sie werden für alles, was sie sagten und taten, zur Rechenschaft gezogen werden, und sie werden eine Vergeltung erhalten, die ihren Handlungen voll und ganz angemessen ist. Den Gläubigen wird gesagt, dass sie von Gott eine schöne Belohnung erhalten werden:

Als wir nun die Rechtleitung hörten, glaubten wir daran. Wer aber an seinen Herrn glaubt, braucht weder Verminderung (seiner Rechte) noch Übervorteilung zu fürchten. Und einige von uns sind gottergeben, während andere von uns (vom rechten Weg) abweichen. Wer sich aber (Gott) ergibt - diese streben nach Rechtleitung. (Quran, 72:13-14)


Eine Kalligraphie aus der Jali-Thuluth Handschrift von Hasan Efendi, 1325 AH/1907 Es gibt kein Gott außer und Muhammad ist Sein Gesandter.

Wer jedoch Gottes Existenz bestreitet, der erleidet das folgende Schicksal:

Die (vom rechten Weg) Abweichenden sind hingegen Brennstoff der Hölle." (Quran, 72:15)

“... Wahrlich, füllen will ich die Hölle vollständig mit Dschinn und Menschen, alle zusammen."(Quran, 11:119)

Ihre Kommunikation mit den Menschen

In manchen Fällen können bestimmte Menschen mit den Dschinn kommunizieren und – so Gott will – sie sogar kontrollieren. Gott stellte die Dschinn unter Salomon’s Befehl, und dieser setzte sie für alle denkbaren Aufgaben ein.

Solche Kommunikation muss analysiert werden, denn heutzutage versuchen manche Menschen, insbesondere junge Leute, Dschinn für ihre Zwecke einzuspannen. Selbst wenn manche Menschen es den Aufruf des Herzens oder des Geistes nennen, tatsächlich sind es die Dschinn, die angerufen werden. In manchen Situationen glauben die Menschen, sie riefen die Dschinn an, auch wenn das tatsächlich gar nicht der Fall ist. Generell glauben die Dschinn, die solchen Rufen folgen, nicht an Gott. Ihre wahrscheinliche Absicht ist es, die Menschen dazu zu bringen, ihre Zeit mit unsinnigen Beschäftigungen zuzubringen. Von diesen Dschinn getäuscht, glauben die Menschen, diese könnten etwas für sie tun, und sie selbst könnten etwas über das Unsichtbare in Erfahrung bringen. Doch ohne Gottes Erlaubnis können die Dschinn keine solche Information preisgeben. Sie wussten zum Beispiel nicht, dass der Prophet Salomon gestorben war:

Und als Wir seinen Tod beschlossen hatten, zeigte ihnen nichts seinen Tod an außer einem Wurm, welcher seinen Stab zerfraß. Als er aber stürzte, erkannten die Dschinn, dass sie nicht (so lange) hätten schmählich dienstbar bleiben müssen, wenn sie das Verborgene gekannt hätten. (Quran 34:14)

Ausserdem muss an folgendes erinnert werden:

Sprich: "Keiner in den Himmeln und auf Erden kennt das Verborgene, außer Gott." Sie aber kennen den Zeitpunkt nicht, zu dem sie auferweckt werden. (Quran, 27:65)

Die die Dschinn mit Gott gleichsetzen

Manche Menschen glauben, die Dschinn hätten gewisse eigene Kräfte. Doch das ist völlig falsch, denn sie sind von Gott erschaffen worden, und nur Er hat wirkliche Macht. Ohne Gottes Willen, können sie niemandem schaden oder zum Vorteil gereichen. Trotzdem hoffen manche Menschen auf ihre Hilfe und sehen sie als ihre Beschützer an:

Und doch gaben sie Gott Gefährten, die Dschinn, obwohl doch Er sie erschaffen hat, und dichteten Ihm in ihrer Unwissenheit Söhne und Töchter an. Preis sei Ihm! Erhaben ist Er über das, was sie Ihm zuschreiben! (Quran, 6:100)


Eine Kalligraphie aus der Jali-Thuluth Handschrift der Quranure 38, Vers 50, von Omer Vasfi Efendi: Die Gärten von Eden, deren Türen ihnen offen stehen werden.

Der Quran sagt, dass manche Menschen in die Irre geführt wurden nach einer Kontaktaufnahme mit den Dschinn:

"Doch unter den Menschen gab es stets Leute, die ihre Zuflucht bei Leuten von den Dschinn suchten; doch vermehrte diese nur ihre Verwirrung, " (Quran, 72:6)

Ein anderer Vers enthüllt, dass manche Menschen tatsächlich die Dschinn anbeten:

Sie werden antworten: "Preis sei Dir! Du bist uns nahe, nicht sie. Sie aber verehrten Dschinn. Ja, die meisten von ihnen glaubten an sie. (Quran, 34:41)


Ein Medaillon mit der Inschrift: "Oh Muhammad, Friede sei auf ihm" und den Namen der vier rechtgeleiteten Kalifen, die in den vier Ecken geschrieben sind. Es ist im Rokoko-Stil gefertigt und mit 22 karätigem Gold überzogen.

Ein Hauptgrund, warum Menschen die Dschinn mit Gott gleichsetzen und auf ihren Beistand hoffen, ist der, dass sie glauben, die Dschinn würden das Unsichtbare kennen. Doch das ist ein ernsthafter Fehler, denn sie haben keine solche Kenntnis (Quran, 34:14). Der Quran sagt, dass sie die Menschen nicht führen können, doch dass sie gleichwohl den Menschen grosse aber leere Versprechungen machen, um sie vom rechten Weg abzubringen. Doch nur dann, wenn Gott will, können die Dschinn die Menschen beeinflussen, denn Er erschuf sie und sie gehorchen Seinem Befehl:

Und so haben Wir jedem Propheten einen Feind gegeben: Satane aus der Reihe der Menschen und der Dschinn, die einander mit prahlerischen Reden betören. Wenn dein Herr es gewollt, hätten sie es nicht getan. Darum lass sie und was sie (an Falschem) ersinnen.(Quran, 6:112)


Yesarizade (Mustafa Izzet) (1770-1849) 1258 Islamischer Zeitrechnung: Kalligraphie auf blauem Hintergrund. Der Rand ist mit Gold überzogen und auf ihm stehen die Worte: "Möge Gott reichlichen Segen spenden."

Sowohl jene Dschinn, die die Menschen auf den falschen Weg bringen, als auch die Menschen, die die Dschinn mit Gott gleichsetzen, werden mit den ewigen Höllenqualen bestraft werden. Jene, die von den verlockenden Worten der Dschinn getäuscht wurden, werden ihren enormen Irrtum im Jenseits erkennen. Am Tag des Gerichts wird, was auch immer sie mit Gott gleichgesetzt haben, hinweggenommen werden und sie werden erkennen, dass sie völlig allein sind in seiner Gegenwart. Nachdem ihnen eröffnet wurde, dass sie die Qualen der Hölle zu erleiden haben werden, werden sie bitten:

Und die Ungläubigen werden sprechen: "O unser Herr! Zeige uns diejenigen unter den Dschinn und Menschen, die uns irreführten. Wir wollen sie mit Füßen treten, damit sie zu den tiefst Erniedrigten gehören!" (Quran, 41:29)

Ein anderer Vers sagt, dass das ewige Feuer der Ort sein wird, an dem sie wohnen werden müssen:

Und am Tag, an dem Er sie alle versammelt, (spricht Er:) "O Gemeinschaft der Dschinn! Ihr habt euch viele Menschen verschafft!" Und ihre Freunde unter den Menschen sprechen dann: "Unser Herr, wir hatten Nutzen voneinander. Doch erreichten wir nun unseren Termin, den Du uns gesetzt hast." Er wird sprechen: "Das Feuer ist eure Herberge! Verweilt darin auf ewig, es sei denn, Gott will es anders." Siehe, dein Herr ist der Weise, der Wissende. (Quran, 6:128)

Die Vergeltung für die Rebellen

Der Quran erinnert uns daran, dass Dschinn und Menschen schwache Kreaturen sind, die sich nur durch Gottes Eingebung überhaupt bewegen können. Ausserdem stellt er fest, dass ihre Gottlose Rebellion und das Ignorieren Seiner Zeichen immer zum Scheitern verurteilt sein werden, denn Gott ist der Herrscher der Welten und der Regent von Himmel und Erde:

O ihr versammelten Dschinn und Menschen! Wenn ihr imstande seid, die Grenzen der Himmel und der Erde zu überschreiten, dann überschreitet sie. Ihr würdet sie aber nur mit einer Ermächtigung überschreiten können.(Quran, 55:33)

Die Vergeltung für die, die es versuchen, wird so beschrieben: Gegen euch beide wird eine Flamme aus Feuer und Qualm geschleudert werden, und dann werdet ihr hilflos sein. (Quran, 55:35).

Muslimische Dschinn kennen diese Realität und wissen um ihre eigene Schwäche, wenn sie sagen: Doch wir meinen, dass wir Gott auf Erden niemals entrinnen könnten und Ihm auch nie durch Flucht (von hier) entkommen könnten. (Quran, 72:12) Im übrigen enden solche Rebellen in der Hölle:

Und wenn der Himmel sich spaltet und rosig wird wie rotes Leder - Welche der Wohltaten eueres Herrn wollt ihr beide da wohl leugnen? - An jenem Tage wird weder Mensch noch Dschinn nach seiner Schuld befragt. Welche der Wohltaten eueres Herrn wollt ihr beide da wohl leugnen? Die Sünder werden an ihren Merkmalen erkannt und dann an Schopf und Füßen gepackt. Welche der Wohltaten eueres Herrn wollt ihr beide da wohl leugnen? Das ist die Hölle, welche die Sünder leugneten! (Quran, 55:37-43)

In diesem Kapitel haben wir die Eigenschaften der Dschinn beschrieben und wir haben gesehen, dass sie, obwohl sie dieselbe Verantwortung tragen wie die Menschen, andere Kreaturen sind. Die Macht über diese Kreaturen zu haben, ist eine besondere Segnung, die Gott als Belohnung für besonders starken, tiefen Glauben vergibt. Dem Propheten Salomon wurde diese Segnung von Gott zuteil, der ihm darüber hinaus seine Gnade erwies, indem er ihm ein mächtiges Königreich gab.

 

AKTIE
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Heruntergeladen
  • Einführung
  • Der Prophet Salomon
  • Salomon’s segnungen und sein überlegenes wissen
  • Salomon's mächtiges reich und seine starke armee
  • Salomon's überlegener moralischer charakter
  • Harut und Marut
  • Salomon und die Königin von Saba
  • Salomon's tod
  • Dschinn und tiere unter Salomon’s befehl
  • Gemeinsamkeiten zwischen Salomon und Dhu'l-Qarnayn
  • Der Quran beschreibt zwei regierungsformen
  • Saba’s untergang
  • Salomon’s erwähnung im alten testament
  • Gemeinsamkeiten zwischen Salomon , Dhu’l-Qarnayn und dem Mahdi
  • Die dschinn im Quran
  • Satan
  • Schlussfolgerung