Zusammen mit Pharao wird auch Qarun unter denen genannt, die zu Moses' Zeiten vernichtet wurden.
Der Quran informiert uns, das Qarun in Ägypten viele Reichtümer besass, obwohl er der Abkömmling eines israelitischen Stammes war.
Der folgende Vers deutet darauf hin, dass Qarun sich wie Pharao Moses widersetzte:
Wir entsandten schon Moses mit Unseren Zeichen und mit eindeutiger Vollmacht zu Pharao und Haman und Qarun, doch sie sagten: "Ein Zauberer! Ein Lügner!" (Sure 40:23, 24 – Ghafir)
Es ist erwähnenswert, dass Qarun, der zu Pharaos' Gefolge gehörte, auch mit der Verwaltung eines großen Vermögens betraut war.
Siehe, Qarun war vom Volke Moses, doch verging er sich gegen sie. Wir aber gaben ihm so viel an Schätzen, dass seine Schatztruhe für eine größere Schar kräftiger Leute eine Bürde gewesen wäre… (Sure 28:76 – al-Qasas)
Qaruns großes Vermögen und sein Status in Ägypten, zu denen er durch seine Nähe zu Pharao gekommen war, hatten ihn seinem eigenen Volk gegenüber arrogant und hochmütig werden lassen. Er weigerte sich, Moses' Botschaft anzunehmen und prahlte mit seinen Reichtümern, um die Kinder Israels zu verführen, sich dem Leben der diesseitigen Welt zuzuwenden. Tatsächlich gaben sein großes Vermögen und sein Rang Anlass zu Neid bei einigen unter Moses Stammesbrüdern. Allah berichtet von Qaruns Arroganz und von dem Neid, den einige unter den Kindern Israels, die schwach im Glauben waren, empfanden:
So ging er in seinem (vollen) Schmuck zu seinem Volke hinaus. Jene nun, die auf das irdische Leben begierig sind, sprachen: "O dass wir doch besäßen, was Qarun gegeben wurde! Er hat wirklich gewaltiges Glück!" (Sure 28:79 – al-Qasas)
Die wahren Gläubigen unter den Kindern Israels empfanden jedoch niemals Zuneigung für Qarun. Im Gegenteil, sie sahen die Erbärmlichkeit seiner Lage und warnten ihn:
…Als sein Volk zu ihm sprach: "Frohlocke nicht, allah liebt nicht die Frohlockenden, und suche mit dem, was dir Allah gegeben hat, die künftige Wohnung, ohne deinen Anteil an dieser Welt zu vergessen. Und tu Gutes, so wie Allah dir Gutes tat, und stifte kein Verderben auf Erden; siehe, Allah liebt nicht die, welche Unheil stiften!" (Sure 28:76, 77 – al-Qasas)
Dieselben Gläubigen rieten jenen Mitgliedern ihres Volkes, die Qarun zugeneigt waren, die ehrenhafte Haltung eines Gläubigen in ihrer Lebensführung anzunehmen und nicht die vergänglichen Vergnügen dieser Welt über die Barmherzigkeit Allahs zu stellen:
....Jene nun, die auf das irdische Leben begierig sind, sprachen: "O dass wir doch besäßen, was Qarun gegeben wurde! Er hat wirklich gewaltiges Glück!" Aber diejenigen, denen das Wissen gegeben war, sprachen: "Wehe euch! Die Belohnung Allahs ist besser für den, der glaubt und das Rechte tut; und niemand gewinnt sie, ausser den Standhaften." (Sure 28:79, 80 – al-Qasas)
Although an Israelite by nationality, Karun had accumulated wealth beyond measure under the patronage of Pharaoh. The Qur'an explains its extent by indicating the difficulty with which even just the keys of these treasures were carried.
However, his wealth, which had merely been as a trial for him from Allah, only increased him in arrogance and insolence. Nevertheless, Allah destroyed all of his possessions, and made of him a lesson for succeeding generations, as well as those who envied him, turning their backs on the religion.
"He went out among his people in his finery..." (Surat al-Qasas: 79)
"We caused the earth to swallow up both him and his house. There was no group to come to his aid against Allah..." (Surat al-Qasas: 81)
Der Hauptgrund für Qaruns' Abwege war seine Überzeugung, ein überragendes Wissen zu besitzen. Seine prahlerische Wesensart entsprang seiner vermeintlichen Überlegenheit über andere.
Da sprach er: "Das (alles) wurde mir in Anerkennung meines Wissens gegeben!" Wusste er nicht, dass Allah bereits vor ihm ganze Geschlechter vernichtet hatte, die an Kraft stärker als er waren und mehr aufgehäuft hatten? Aber die Missetäter werden nicht nach ihren Sünden befragt. (Sure 28:78 – al-Qasas)
Am Ende jedoch brachte Qarun's Arroganz ihm nichts als Schaden ein. Er brachte großen Kummer über sich, indem er undankbar gegenüber Allah war und hochmütig glaubte, all sein Reichtum sei auf seine eigenen Fähigkeiten zurückzuführen. Qarun musste schließlich erkennen, dass er ein schwacher und hilfloser Diener Allahs war, als all sein Besitz, der ihn so überheblich gemacht hatte, vollständig von Allah zerstört wurde:
Dann ließen Wir die Erde ihn und sein Haus verschlingen. Da fand er niemand, ihm zu helfen, ausser Allah; und er konnte auch sich selbst nicht helfe. (Sure 28:81 – al-Qasas)
Was Qarun passiert war, war eine Warnung und ein Geschehen, aus dem seine Zeitgenossen und nachfolgende Generationen ihre Lehren ziehen sollten. Jene, die mit ihm sympathisiert hatten, erkannten nun, dass das, was ihre sehnlichsten Wünsche gewesen waren, vergänglich und letztlich wertlos war. Sie sahen ein, dass die, die mit ihrem Besitz und ihrem Reichtum prahlen, niemals ihr Seelenheil finden werden und dass sie einstmals für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden würden.
Am anderen Morgen sagten jene, die sich tags zuvor an seine Stelle gewünscht hatten: "Sieh nur! Allah versorgt, wen von Seinen Dienern Er will, reichlich oder bemessen. Wäre Allah uns nicht gnädig gewesen, hätte Er die Erde unter uns gespalten. Sieh nur! Den Ungläubigen ergeht es nicht wohl." (Sure 28:82 – al-Qasas)
Schließlich war das Ende, das für Pharao und Haman vorgesehen war, dasselbe das Qarun ereilte.
Und Qarun und Pharao und Haman. Zu ihnen war Moses fürwahr mit deutlichen Zeichen gekommen. Doch sie führten sich hochmütig auf; sie entkamen nicht. (Sure 29:39 – al-'Ankabut)
Die Geschichte von Qarun veranschaulicht uns, dass jene, die ihrer Reichtümer und ihres Besitzes wegen, oder weil sie sich für gebildeter oder weiser halten als andere, keine Barmherzigkeit von Allah erwarten dürfen. Allah gibt uns im Quran auch Beispiele anderer Menschen aus der Vergangenheit. Viele vergangene Zivilisationen hatten großen materiellen Reichtum angehäuft. Doch all diese Zivilisationen wurden vom Erdboden vertilgt. Allah nahm die Seelen dieser Menschen, die sich für die Beherrscher der Erde gehalten hatten, und legte ihre pompösen Paläste in Trümmer.
Und wie viele sündige Städte vertilgten Wir! Jetzt liegen sie auf ihren Fundamenten in Trümmern da! Wie viele Brunnen sind verlassen und wie viele stattliche Schlösser! (Sure 22:45 – al-Hadsch)
Es gibt noch eine andere Lehre in der Geschichte von Qarun: Man soll nicht den Verlockungen der vergänglichen Reichtümer dieser Welt erliegen. Der Gläubige sollte jenen zuneigen, die ihren Besitz weggeben und für Allah leben und solchen Männern des Glaubens und der Weisheit, deren Herzen voll mit der Liebe zu Allah sind. Wie der Prophet Muhammad (s.a.w.s) sagte: "Allah schaut nicht auf dein Aussehen oder deinen Besitz, doch er schaut in dein Herz und auf deine Taten." (Muslim).
Jene, die ein verschwenderisches, üppiges Leben führen, leben tatsächlich in geistiger Armut. Jeder Tag bringt diese Menschen den ewigen Qualen der Hölle näher. Allah deutet diese Situation so an:
Lasse dich nicht von ihrem Vermögen und ihren Kindern beeindrucken. Allah will sie damit nur im irdischen Leben strafen, weil ihre Seelen daran zu Grunde gehen, da sie ungläubig sind. (Sure 9:55 – at-Tauba)
Besitztümer sollten nicht des Vergnügens wegen oder zur protzigen Zurschaustellung begehrt werden. Wir müssen in Erinnerung behalten, dass Allah die Menschen auch durch Besitztum prüft. Diese Besitztümer bringen den Menschen Freude, solange sie verwendet werden, um Gottes Wohlgefallen zu erlangen. Qarun zum Beispiel endete trotz seines maßlosen Reichtums im Elend. Der Fall Qaruns ist in der Tat eine Warnung für heutige und künftige Generationen.