Moses (a.s.) Geburt

Moses wurde hineingeboren in große Not. Bereits unmittelbar nach seiner Geburt war sein Leben in Gefahr. Pharao hatte die Tötung aller männlichen Neugeborenen angeordnet, die weiblichen Nachkommen waren für die Sklaverei vorgesehen. Moses war unter diesen Umständen gezwungen, unter Sklaven zu leben, ständig mit dem Tode bedroht. Seine Mutter war in ständiger Sorge um ihn, bis sie von Allah inspiriert wurde:

Und Wir gaben Moses Mutter ein: "Säuge ihn! Doch wenn du für ihn fürchtest, übergib ihn dem Storm, und ängstige dich nicht, und gräme dich nicht. Wir werden ihn dir bestimmt wiedergeben und ihn zu einem der Gesandten machen." (Sure 28:7 – al-Qasas)

Allah instruierte Moses' Mutter, sie solle ihn in einen Korb legen und ihn den Nil flussabwärts treiben lassen, sollten die Soldaten des Pharao jemals von seiner Geburt erfahren. Weil sie sich um das Leben ihres Sohnes sorgte, tat sie, wie ihr geheißen war. Ohne wissen zu können, wohin die Strömung des Nils ihren Sohn tragen würde, legte sie ihn in einen Korb und ließ ihn forttreiben. Sie wusste aber durch die Erleuchtung, die Allah ihr hatte zuteil werden lassen, dass Moses zu ihr zurückkehren und zum Propheten werden würde. Allah der Schöpfer und Alleserhaltende, schuf Moses und seine Mutter und gab ihnen Kenntnis über ihr künftiges Schicksal. Später erinnerte Allah Moses an diese Geschehnisse seiner frühen Kindheit:

Als Wir deiner Mutter die Eingebung vermittelten: "Lege ihn in einen Kasten und wirf ihn dann in den Fluss. Der Fluss wird ihn an das Ufer treiben. Mein Feind und sein Feind wird ihn dann aufnehmen"... (Sure 20:38, 39 – Ta Ha)

An diesem Punkt sollten wir erläutern, was mit dem Begriff "Schicksal" gemeint ist. In obigem Vers instruiert Allah Moses' Mutter, das Kind dem Wasser zu überlassen und informiert sie, dass Pharao ihn finden werde und dass Moses als Gottes' Bote zu ihr zurückkehren werde. Dass Moses in einem Korb den Fluss hinunter schwimmen würde, dass er von Pharao gefunden werden würde, dass dieser für ihn sorgen würde und dass er später einer der Propheten werden würde, war im voraus festgelegt. All diese Ereignisse waren nach dem Willen Allahs vorherbestimmt und Er gab Moses' Mutter Kenntnis darüber.

Hier müssen wir einfügen, dass alle Lebensumstände Moses' von Allah vorherbestimmt waren und dass sie alle entsprechend ihrer Bestimmung eintraten. Die Erfüllung der Offenbarung, die Moses Mutter gegeben worden war, wurde nur möglich, weil zahllose Bedingungen zutrafen, die vom Schicksal vorherbestimmt waren.

Dass Moses den Soldaten des Pharao entkommen konnte und dass er den Palast des Pharao erreichte, ohne zu ertrinken, hing von der Erfüllung bestimmter Bedingungen ab:

1. Der Korb, in den Moses gelegt wurde, musste wasserdicht sein. Derjenige, der den Korb hergestellt hatte, musste ihn also so gearbeitet haben, dass er schwimmen konnte. Weiterhin war die Form des Korbes ein wichtiger Faktor, weil sie seine Geschwindigkeit auf dem Wasser beeinflusste; er durfte nicht zu schnell sein, weil er sonst an Pharaos' Palast vorbeigetrieben wäre und nicht zu langsam, weil er sonst irgendwo anders angetrieben worden wäre und den Palast erst gar nicht erreicht hätte. Der Korb musste genau in der Form ausgeführt sein, die ihm die passende Geschwindigkeit gab. Diese Faktoren umfassen die zahlreichen Einzelheiten, die Teil der des Schicksals jenes Zimmermanns waren, der den Korb exakt so herstellte, wie er sein musste.

2. Die Strömung, die den Korb erfasst hatte, durfte weder zu schnell, noch zu langsam sein, sondern musste genau die richtige Geschwindigkeit haben. Dies war nur möglich durch eine genaue Berechnung, wie viel Regen fallen würde, wovon abhängig war, wie viel Wasser pro Minute den Nil hinunterfloss. Diese Wassermenge gehört ebenfalls zu den komplizierten Einzelheiten des Schicksals, dass von Allah vorherbestimmt war.

3. Die herrschenden Winde müssen den Korb zusätzlich in der richtigen Weise beeinflusst haben. Die Winde wehten in Übereinstimmung mit einem genau vorherbestimmten Schicksal. Sie durften weder zu stark noch zu schwach geweht haben, auch nicht in Gegenrichtung oder aus wechselnden Richtungen, denn sonst wäre der Korb abgetrieben.

4. Einmal im Nil treibend hätte niemand den Korb finden können, es sei denn der, der ihn hätte finden sollen. Niemand sonst sollte den Korb finden oder ihn auch nur bemerken. Konsequenterweise, entsprechend einem genau festgelegten Schicksal kam niemand, der am Nil lebte, in die Nähe des Korbes oder bemerkte ihn. Tatsächlich waren all diese Umstände Teil des Schicksals, das zuvor von Allah festgelegt worden war.

5. Genau wie das Leben Moses folgte auch das Leben Pharaos und seiner Familie einem bestimmten Schicksal. Sie hatten zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um Moses finden zu können. Die Familie des Pharao hätte zu einem früheren Zeitpunkt zum Flussufer kommen können. Der Faktor, der sie genau zu jenem bestimmten Zeitpunkt dorthin kommen ließ, war ihr Schicksal.

Die obengenannten sind nur einige wenige Bedingungen, die notwendig waren, dass Pharao Moses finden konnte. Alles traf genau so ein, wie es Moses' Mutter offenbart worden war. Tatsächlich fanden alle Ereignisse, angefangen mit Allahs' Versprechen an Moses' Mutter nur statt, weil sie von Allah vorherbestimmt waren.

Die Ereignisse, die bisher berichtet worden sind, waren bei weitem nicht alle im Zusammenhang mit Moses' Schicksal. Jeder Moment seines Lebens war sorgfältig vorherbestimmt, um sein besonderes Schicksal zu erfüllen. Es war Allah, der dies bestimmte und alles entsprechend erschuf. Diese Tatsache wurde vom Propheten Muhammad (s.a.w.s) verkündet, als er sagte: "Alles existiert nur, weil es verfügt ist - selbst Unfähigkeit und Begabung." (Muslim)

Eine eingehendere Betrachtung dieser Vorgänge gibt uns eine bessere Einsicht, wie jeder Moment unseres Lebens in unser Schicksal eingebunden ist. Moses' Geschichte gibt uns in vielen Beispielen Gelegenheit, über die Bedeutung und die Implikationen seines Schicksals nachzudenken. Durch Prophet Moses' Geschichte erinnert uns Allah daran, dass das Leben jedes einzelnen, wie auch das Leben der gesamten Menschheit und des ganzen Universums eingebunden sind in das Schicksal, das Er vorherbestimmt hat. Genau wie Prophet Moses seinem Schicksal folgend den Nil hinunter trieb, so ließ das Schicksal Pharao und seine Familie an den Ort kommen, an dem sie Moses finden würden. Aus den Versen über diese Episode erfahren wir, dass Pharaos' Familie sich genau so verhielt, wie es Moses' Mutter zuvor offenbart worden war, sie nahmen Moses in ihre Obhut, ohne zu ahnen, was die Zukunft für sie bereithielt.

Und Pharaos Leute fanden ihn, damit er ihnen zum Feind und Kummer werden würde; denn Pharao, Haman und ihr Heer waren fürwahr Sünder. Pharaos Frau sprach: "Er ist mir und dir ein Augentrost. Tötet ihn nicht! Vielleicht nütz er uns (irgendwie) oder nehmen wir ihn als Sohn an"; sie waren ahnungslos. (Sure 28:8, 9 – al-Qasas)

So waren Pharao und seine Familie denn völlig ahnungslos, was das Schicksal für sie bereithielt, als sie Moses fanden und ihn adoptierten. Sie nahmen ihn auf in dem Glauben, er könne ihnen eines Tages von Nutzen sein.

In der Zwischenzeit machte sich Moses' Mutter große Sorgen um ihn, weil sie nicht wusste, was mit ihm passiert war. Damit sie dieser Situation besser gewachsen war, stärkte Allah ihr den Rücken:

Und das Herz der Mutter Moses war bar jeder Hoffnung, so dass sie ihn fast verraten hätte, wenn Wir ihr Herz nicht gefestigt hätten, damit sie den Glauben nicht verlor. Und sie sagte seiner Schwester: "Folge ihm!" Und sie beobachtete ihn aus der Ferne, so dass sie es nicht merkten. Und Wir ließen ihn von Anbeginn die (ägyptischen) Ammen zurückweisen, bis sie vorschlug: "Soll ich euch zu einer Familie führen, die ihn für euch aufziehen und sorgsam auf ihn aufpassen werden?" Und so gaben Wir ihn seiner Mutter zurück, damit ihr Auge getröstet würde und sie sich nicht grämte und wüsste, dass Allahs Zusagen wahr sind, wiewohl die meisten von ihnen dies nicht wissen. (Sure 28:10-13 – al-Qasas)

Moses weigerte sich als Baby, fremde Milch zu saugen. Allah hatte sein Schicksal dahingehend bestimmt, dass er nur Muttermilch akzeptierte. Dies wirft ein Licht auf die Tatsache, dass alles, was sich die Menschen wünschen, Teil des Schicksals ist, dass Allah für sie vorgesehen hat. Wie seiner Mutter offenbart worden war, kehrte der Prophet Moses schließlich zu seiner Familie zurück.

In der Geschichte über Prophet Moses zeigt Allah, dass er oftmals ausweglos scheinende Situationen schafft, dass Geschehnisse, die als schrecklich wahrgenommen werden, sich sehr wohl als wunderbare Segnungen erweisen können. Eine Mutter, fürchtend, ihr Baby werde von grausamen Soldaten getötet werden, überlässt das Kind der Strömung eines Flusses um es zu retten. Dasselbe Kind wird dann von der mächtigsten Familie des Landes adoptiert, die es am Ende der Mutter zurückgibt, weil es fremde Milch ablehnt... Jedes dieser Ereignisse ist ein Wunder, das die unerreichbare Perfektion des von Allah verfügten Schicksals aufzeigt. Für Gläubige erweist sich jede Einzelheit in jemandes' Schicksal später als Segen. Wie durch das oben angeführte Beispiel sichtbar wird, lässt Allah uns seine Segnungen manchmal unter vollständig unerwarteten Umständen zuteil werden.

He (Allah) has given you everything you have asked Him for. If you tried to number Allah's blessings, you could never count them. Man is indeed wrongdoing, ungrateful.
(Surah Ibrahim: 34)

AKTIE
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  • Einführung
  • Die herrschaft Pharaos in Ägypten und die lebensbedin-gungen der kinder Israels
  • Moses (a.s.) Geburt
  • Moses (a.s.) flieht aus Ägypten
  • Flucht und Ansiedlung im Lande Madyan
  • Ankunft im Tal Tuwa und erste Offenbarung
  • Allah spricht zu Moses (a.s.)
  • Moses (a.s.) erbittet Harun als Begleiter
  • Die Geschichte von Moses (a.s.) und das Geheimnis des Schicksals
  • Wie Pharao die Botschaft erhielt und die rechte Art und Weise, in der sie überbracht wurde
  • Die korrumpierten argumente des Pharao
  • Der Titel der Ägyptischen Herrscher im Quran
  • Moses' (a.s.) Konfrontation mit den Magiern
  • Die Magier finden zum Glauben
  • Ein mann des glaubens im palast
  • Die Undankbarkeit der Kinder Israels
  • Die Zeit des Unglücks und Pharaos' Torheit
  • Der auszug aus Ägypten und der tod Pharaos
  • Qaruns' Überheblichkeit und seine Bestrafung
  • Moses' volk weicht vom rechten weg ab und vergöttert das goldene kalb
  • Das widernatürliche Verhalten der Kinder Israels
  • Moses (a.s.) und der gelehrte
  • Schlussfolgerung